Kinderstars in Horrorfilmen

Viele, wenn nicht sogar alle Horrorfilme sind erst am 18. Aber in einigen Horrorfilmen, wie "Halloween", "Nightmare on Elmstreet" usw. spielen Kinder als Hauptdarsteller und die "Bösen" sind dann auch die Bezugspersonen der Kinder. Wie vermeiden die Filmemacher, dass die Kinder von dem Horrorszenario nichts mitbekommen? Fragen die Kinder nicht später nach dem fertigen Film und wollen ihn dann auch verständlicher Weise sehen?

Wie bringt man Kinder dazu in einem derartigen Film mitzuspielen? Die Kinder wollen doch auf jeden Fall das fertige Produkt sehen, auch wenn sie während des Drehs nicht viel mitbekommen. Ist das nicht ein zweischneidiges Schwert, wenn man Kinder in solchen Filmen mitspielen lässt und ist es nicht eine Ausnutzung der Kinder, die ja gar nicht wissen und auch nicht wissen dürfen um was es in den Filmen geht?

Ich denke, den Kindern wird der Film einfach vorenthalten, denn nur weil sie mitspielen heißt das noch lange nicht, dass sie den Film auch sehen dürfen.

Danny Lloyd beispielsweise hat als sechsjähriger in dem Film 'Shining' von Stanley Kubrick mitgespielt. Zwar handelt es sich bei dem Film nicht um ein Slasherfilm wie bei 'Halloween' oder 'Blutgericht in Texas', dennoch ist er in den USA nicht für Jugendliche freigegeben. Der Kinderschauspieler erfuhr erst mit 13 Jahren, dass der gedrehte Film ein Horrorfilm war und sah mit 17 zum ersten Mal die ungeschnittene Version des Filmes.

Sicherlich ist es bei jüngeren Kindern einfacher ihnen die Motive des Films fernzuhalten, da diese sich bestimmt nicht so sehr für Kinofilme interessieren. Ältere Kinderschauspieler werden sich sicherlich ärgern, wenn ihnen der fertige Film nicht gezeigt wird, aber eine Ausnutzung der Kinder ist dies keinesfalls. Schließlich bekommen sie eine Gage für ihre Dienste.

Diamante hat geschrieben:auch wenn sie während des Drehs nicht viel mitbekommen.

Wie kommst Du denn darauf, dass die mitspielenden Kinder nicht viel mitbekommen würden? Selbstverständlich werden auch kleine Kinder entsprechend wissen, was für ein Film gedreht wird. Aber der ganze Horror verfliegt wohl recht schnell, wenn man bei der Entstehung entsprechender Szenen dabei ist. Wie gruselig kann eine Szene schon sein, bei der ein Team von locker 15 Leuten dabei stehen (Kameraleute, Licht- und Tontechniker, Maskenmitarbeiter, Regie, Assistenz, Kabelträger, Techniker usw.) und eine Szene im Zweifel mehrfach gedreht wird?

Hier denke ich, dass Mitspieler nicht das gleiche Gruselgefühl beschleicht, wenn sie den Film sehen, wie den unbedarften Zuschauer. Die Vorfreude beim Auspacken eines Geschenks ist ja auch anders, wenn man das Geschenk vorher selbst eingepackt hat.

Diamante hat geschrieben:Wie bringt man Kinder dazu in einem derartigen Film mitzuspielen?

Die wird man nicht dazu "bringen" müssen. Hier dürften die Agenturen zig Bewerber haben, die sich um Rollen reisen würden! Wobei in vielen Fällen die Eltern wohl die treibende Kraft bilden. Schließlich soll so was die Möglichkeit bilden, später in der Branche als Star arbeiten zu können. Ein Sprungbrett eben!

Und natürlich sind zahlreiche Fälle da, die genau diesen Erfolgsweg dokumentieren. Da seien die Kinderstars des Disney Clubs nur die Spitze des Eisbergs. Man muss ja gar nicht in die USA schauen. Viele deutsche Kinder sind über Kinderrollen (oder Jugendrollen) ja entsprechend berühmt geworden bzw. haben den Einstieg ins Business gefunden. Z.B. Nicolette Krebitz, Thomas Ohrner, Muriel Baumeister usw.

Diamante hat geschrieben:eine Ausnutzung der Kinder

Hier stellt sich die Frage, was genau unter einem Ausnutzen zu verstehen ist. Da mit der Arbeit bzw. über den Verkauf der Arbeitskraft ein Gewinn für Dritte entsteht, ist ein Ausnutzen eigentlich immer gegeben. Aber welche Konsequenzen sollte dies haben? Außerdem sind in dem Fall die Eltern verantwortlich. Und die sind ja oft entsprechend breit, sehr weit zu gehen!

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