Sinngemäßes Übersetzen und Zitieren in einer BLL

vom 19.07.2010, 13:16 Uhr

Ich habe ein kleines Problem – da ich meine BLL (Besondere Lernleistung) im Fach Englisch und Referenzfach Biologie schreibe, und sie daher auch auf Englisch verfasse, habe ich mich schon die ganze Zeit gefragt, wie es sich mit Übersetzungen aus dem Deutschen verhält, die ich in meinen Text einbinde.

Ich habe viele deutsche Bücher, aus denen ich Informationen entnehme, jedoch muss ich diese eh zuerst ins Englische übersetzen. Muss ich dann nach jeder übersetzten Aussage eine Fußnote am Ende der Seite anbringen, um keinen Gedankenraub zu begehen? Rein theoretisch habe ich ja kein Zitat eingebunden, da ich alles neu formuliert habe – ich habe ja nur die Informationen an sich aus dem Buch entnommen.

Muss dann einfach die jeweilige Quelle unten in dem Literaturverzeichnis erscheinen und dann ist es legitim? Bitte helft mir, ich bin wirklich ratlos und möchte auf gar keinen Fall etwas Illegitimes in meiner Arbeit haben und dann Probleme aufgrunddessen bekommen!

» Schnessi » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,13 »



Für die Leute, die noch nie von einer BLL gehört haben solltest du das vielleicht mal kurz erklären. Ich musste zum Beispiel erst bei Wikipedia nachschauen, um zu wissen, dass es sich hier um eine Arbeit am Gymnasium handelt und nicht etwa eine Semesterarbeit oder ähnliches, die man während des Studiums erstellen muss.

Aber um zur Frage zurück zu kommen ich kenne das aus dem Studium auch, dass man bei der Literatur auf eine andere Sprache zurückgreifen muss. Das passiert im Studium natürlich meistens andersrum, also, dass man eine Arbeit auf Deutsch schreibt und englische Literatur hat, aber das Problem ist ja das gleiche. Ich habe jedenfalls Informationen aus allen Quellen, egal in welcher Sprache, gleich behandelt und die Angaben zu diesen Quellen ganz normal ins Literaturverzeichnis gepackt.

Bei einem übersetzen und umformulierten Text handelt es sich auch nicht um ein Zitat, dazu müsste der Text ja wortwörtlich übernommen worden sein, wobei eventuelle Kürzungen entsprechend kenntlich gemacht werden müssten. Das ganze müsste dann auch durch Anführungszeichen als Zitat gekennzeichnet und nicht einfach Teil des fortlaufenden Textes sein. Ein Zitat muss auch nicht zwangsläufig mit einer Fußnote versehen werden, da gibt es verschiedene Systeme.

Aber wenn du wirklich ein Zitat verwenden wolltest, solltest du das in der Sprache übernehmen, in der dir das Zitat auch vorliegt. In solchen Fällen habe ich dann auch zur Fußnote gegriffen und dort die Übersetzung untergebracht, weil ich es sinnvoll finden, wenn man dann nicht lange blättern muss, wenn man der zitierten Sprache nicht mächtig ist. Aber sicher gibt es für solche Fälle auch noch anderen Methoden, die zulässig sind.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Schnessi hat geschrieben:Rein theoretisch habe ich ja kein Zitat eingebunden, da ich alles neu formuliert habe – ich habe ja nur die Informationen an sich aus dem Buch entnommen.

Das stimmt nicht! Ein Zitat bezeichnet ja den Urheber des geistigen Eigentums und deswegen ist auch bloßes Umschreiben oder Übersetzen in eine andere Sprache trotzdem noch als normales Zitat zu behandeln. Deswegen solltest du unbedingt eine Fußnote und eine Angabe im Quellenverzeichnis machen, da das ansonsten ein Plagiat (nach dem Wort kannst du dich gerne mal bei Google informieren) ist.

Das einzige, was du bei so einer Übersetzung und Umformulierung beachten musst, ist, dass es sich dann um ein indirektes Zitat handelt. Dein Lehrer wird dir sicherlich ein paar Richtlinien gegeben haben, wie Zitate zu kennzeichnen sind, denn das ist nicht immer gleich. Aber allgemein macht man bei einem indirekten Zitat keine Anführungszeichen. Eine Fußnote benötigst du aber trotzdem.

Cloudy24 hat geschrieben: Aber sicher gibt es für solche Fälle auch noch anderen Methoden, die zulässig sind.

Zulässig oder nicht, man sollte sich da schon an die Vorgaben des Lehrers / Professors halten, sonst kann sich das auf die Note auswirken.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde den Sachverhalt mit deinem Betreuer/Betreuerin absprechen.

Ansonsten gilt, dass wortwörtliche Zitate in so einem Fall nicht übersetzt werden, entsprechend markiert werden müssen und mit der entsprechenden Quelle und Seitenangabe versehen werden. Indirekte Zitate sind ungleich einer Übersetzung, das heißt dass du den in der Quelle angesprochenen Sachverhalt benennen darfst, ihn aber mit eigenen Worten wiedergeben musst. Natürlich musst du auch dann die Quelle angeben, allerdings kannst du dann auch eine Zitatmarkierung (Anführungszeichen oder Kursivschrift) verzichten.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:Zulässig oder nicht, man sollte sich da schon an die Vorgaben des Lehrers / Professors halten, sonst kann sich das auf die Note auswirken.

Das ist richtig, aber wenn es keine Vorgaben gibt und diesen Eindruck habe ich hier kann man sich als Verfasser doch die Methode aussuchen mit der man am besten klar kommt. Und wenn ein Lehrer nicht klar sagt, in welcher Form er die Quellenangaben gerne hätte, kann die gewählte Methode ja auch keinen Einfluss auf die Note haben.

Ich habe es nebenbei bemerkt auch noch nie erlebt, dass mir jemand gesagt hat, dass ich meine Quellen auf eine ganz bestimmte Art und Weise angeben muss, aber trotzdem würde ich in diesem Fall eine kurze Rücksprache mit dem Lehrer halten. Denn das ist ja wohl ein Schulprojekt und als Schüler kann man noch ein bisschen mehr Hilfestellung erwarten als später an der Uni.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Deshalb: Lehrer fragen, sich beraten lassen und auf der sicheren Seite sein. Immerhin werden Lehrer dafür bezahlt, den Schülern bei solchen Fragen zur Seite zu stehen. Arten von Zitaten richten sich definitiv nicht nach der Laune des Verfassers, sondern nach dem Kenntnisstand, der Fachrichtung und dem, was die Lehrperson als Standard formuliert. Besonders im Schulbereich werden Lehrer dazu angehalten sehr kritisch mit der Quellenangabe zu sein (Stichwort: Internetkopie), weshalb die Nachfrage hier durchaus berechtigt ist.

Cloudy24 hat geschrieben:Ich habe es nebenbei bemerkt auch noch nie erlebt, dass mir jemand gesagt hat, dass ich meine Quellen auf eine ganz bestimmte Art und Weise angeben muss.

Ich schon und würde selbst auch jede Leistung, die mit nicht fachgerechten Zitaten versehen ist, als nicht erbracht werten.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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