Bücher in der Unibibliothek sind immer ausgeliehen
Mich würde mal interessieren, ob es an allen Unis so schlimm ist, wie an meiner. Ich studiere in Bochum Germanistik und Anglistik. In der Bibliothek ist oft nur ein einziges Exemplar vorhanden, sodass man gar keine Chance hat, das Buch für ein Seminar zu bekommen.
Meine Studienfächer sind sehr literaturlastig, für manche Seminare bekommen wir 10 und mehr Bücher empfohlen. Im letzten Semester hatte ich eine Bücherliste von 50 Büchern! Wenn ich die alle kaufe, bin ich arm! Es ist ja eh schon schwer. Ich kopiere viel von Kommilitonen, aber auch das geht ins Geld und kostet Zeit!
Naja, es kommt drauf an. Bei uns gibt es auch nur wenige Bücher zum Ausleihen, aber es ist schon möglich, dass man sich eines im Semester mal ausleihen kann. Ansonsten kann man sich ja jederzeit eines der Präsenz-Exemplare holen und daraus die wichtigen Seiten kopieren oder man liest es einfach in der Bibliothek.
Aber müsst ihr wirklich alle Bücher auf der Liste lesen? Bei uns stehen auch ungefähr 10 bis zu 50 Bücher auf der Liste, aber es reicht locker, wenn man ein Standard-Werk gelesen / zu Hause hat. Gegebenenfalls muss man in spezielleren Büchern auch mal einige Kapitel lesen, aber wenn es nicht zu viele Seiten sind, kann man die doch kopieren.
Jede Unibibliothek hat die Möglichkeit ein Buch vorzumerken. Außerdem kann man der entsprechenden Verwaltung die Neuanschaffung von Büchern beantragen, seit der Einführung der Studiengebühren hat man auch eine echte Chance mit noch zu abwegigen Literaturwünschen gehört zu werden.
Zudem enthalten Leselisten meist wirklich nur empfehlenden Charakter, die Leseleistung kann kein Mensch sinnvoll erbringen. Du solltest also mal in jedes Buch hereingeschaut haben und dir für weitere , vertiefende Lektüre einige Titel merken (Stichwort: spätere Hausarbeiten). Grundlagenliteratur und z.B. Romane solltest du dir aber grundsätzlich anschaffen, diese gibt es ja auch gebraucht für ein paar Cent auf dem Flohmarkt oder im Internet. Sinnvoll ist es auch sich zeitig in ein Literaturverwaltungssystem einzuarbeiten, so dass du deine zukünftige Recherche vereinfachen kannst.
Dein Vorgehen solltest du also generell vom Charakter der Seminare und vom Prüfungsstoff abhängig machen. Dafür sind übrigens auch Dinge wie Dozentensprechstunden und Fachschaftsvertreter gedacht: Deren Job ist es, dir solche Fragen zu beantworten!
Ich hätte dir jetzt auch empfohlen, die Bücher, die du unbedingt benötigst vormerken, also reservieren zu lassen. So war das auch immer bei uns an der Uni in Berlin. Da gab es einfach nicht so viele Bücher wie es Studenten gab. Wir haben uns öfters sehr frühzeitig die Bücherliste vom nächsten Semester geben lassen und haben dann die Bücher reservieren lassen. Das ging immer ohne Probleme und wir hatten unsere Bücher, ohne dass wir sie kaufen oder kopieren hätten müssen.
Falls das nicht geht, könntest du auch versuchen, dich mit einem Kommilitonen zusammen zu tun, der ein Buch bekommen hat. Sicherlich hat nicht jeder ein Buch im Dauereinsatz, so dass ihr es abwechselnd lesen könntet oder ihr setzt euch zusammen und arbeitet gemeinsam damit.
Die Situtation ist nicht in jeder Stadt gleich. In Berlin ist die Lage hier richtig luxuriös entspannt. Wenn mal ein Buch an keiner der Unibibliotheken erhältlich ist, gibt es z. B. noch diverse Stadtteilbibiliotheken und die Staatsbibliothek. Ach ja, für deinen Studiengang Germanistik kannst Du, so fern es sich um Belletristik handelt, sicherlich auch in größeren Stadtbibliotheken bei dem einen oder anderen Werk fündig werden.
Viele Unibibliotheken bieten auch den Service "Fernleihe" an. Wenn man mal ein Buch ganz dringend braucht, das es in der Bibliothek nicht gibt, oder das schon zu oft vorgemerkt ist, wird dieses Buch von einer anderen Bibliothek kurz ausgeliehen. Als ich das letzte Mal Fernleihe gemacht habe, war dieser Service noch kostenlos. Wie das heute ist, weiß ich nicht.
Oft lohnt es sich auch, gezielt schwarze Bretter in der Uni und in Studentenwohnheimen zu lesen. Wenn sich die Literaturlisten über einige Semester nicht geändert haben kann man Glück haben, und ein Kommilitone verkauft Preis reduziert eben genau die Bücher, die Du auch benötigtst. Falls das entsprechemde Buch nicht im Angebot ist, kann man ja selbst Gesuchezettel aushängen. Vielleicht hat der eine oder andere Student das Buch noch zu Hause und war nur zu faul einen Verkaufszettel fertig zu machen.
Ich studiere auch an der Universität in Bochum und habe bisher auch keine guten Erfahrungen mit der Uni-Bibliothek gemacht. Ich studiere zwar etwas anderes als du, aber auch in meinem Studiengang gibt es solche Probleme und ich habe bisher auch von Freunden aus anderen Fakultäten keine positiven Berichte über den Buchbestand an unserer Uni mitbekommen.
Bei uns ist es so, dass wir eine einigermaßen gut sortierte Präsenzbibliothek haben, allerdings ist der Buchbestand dort recht überschaubar und es kommt oft vor, dass einige Leute sich ein Buch teilen müssen oder sich zeitlich absprechen müssen, damit jeder in der Präsenzbibliothek die gewünschten Kapitel lesen kann. Bücher, von denen vielleicht zu manchen Zeiten 30 oder 40 Exemplare benötigt würden, sind dann vielleicht fünfmal vorhanden.
In der Uni-Bibliothek findet man leider ausschließlich zu wenig Exemplare der einzelnen Bücher. Gerade die wichtigsten Vorklinik-Lehrbücher fehlen meistens. Wenn man Glück hat, bekommt man noch ein altes Exemplar, zum Beispiel aus Auflagen, die noch für zahlreiche Fehler bekannt sind. Aus so einem Buch möchte man dann eigentlich nicht lernen.
Wenn man ein aktuelles und gutes Lehrbuch nutzen möchte, muss man Glück haben, um dieses in der Universitätsbibliothek ausleihen zu können. Gerade vor Klausuren sind die Bücher teilweise vierfach vorbestellt, was ich schon recht viel finde. Dazu kommt dann das altbekannte Problem, dass die Bücher natürlich auch oft verspätet zurückgegeben werden, da die Leute lieber noch ein bisschen aus dem Buch lernen und das Buch dann absichtlich zu spät zurückgeben und dann lieber das Geld zahlen als das Buch vorher abzugeben.
Ich habe bisher ein- oder zweimal Bücher aus der Universitätsbibliothek ausgeliehen und kaufe mir bislang meine Bücher eigentlich alle neu, da ich das lieber mag. Allerdings benötigen wir auch nicht so viele Bücher wie ihr. Unsere Bücher sind zwar teilweise sehr teuer, aber ich habe insgesamt höchstens 15 Bücher angeschafft. Das wird sich mit meinem weiteren Studienverlauf noch ändern, aber zur Zeit kann ich eigentlich nicht klagen.
Hast du schon einmal versucht, Bücher über die Fernleihe zu bestellen? Alternativ dazu könntest du auch mal die Bibliothek der Uni Essen-Duisburg aufsuchen. Bochum und Essen arbeiten doch in vielen Bereichen zusammen und normalerweise sollte es möglich sein, sich von der Uni Essen Bücher auszuleihen. Abgesehen davon frage ich mich, ob du diese 50 Bücher wirklich benötigst. Wenn es nur um einzelne Kapitel geht, kannst du dir diese ja vielleicht herauskopieren. Vielleicht wären auch eBooks eine Lösung für dich. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber es ist wohl seit einiger Zeit möglich, auf bestimmte eBooks aus dem Hochschulnetzwerk (normales Rub-Wlan oder Eduroam müsste funktionieren) zuzugreifen.
Ansonsten bleibt dir wirklich nur übrig, die Bücher frühzeitig reservieren zu lassen oder sie eben weiterhin zu kaufen beziehungsweise zu kopieren.
Gerade aus den Wochen vor den Klausuren oder auch direkt vom Anfang des Semesters, wo die Literaturempfehlungen herausgegeben werden, kenne ich das auch, dass man in der Unibibliothek fast keines der benötigten Bücher mehr findet. Eigentlich sollte aber immer noch von den wirklich wichtigsten Büchern wenigstens ein Präsenzexemplar vorhanden sein, das nicht ausleihbar ist und das man dann eben in der Bibliothek lesen kann oder die wichtigsten Sachen herauskopieren kann.
Das Vormerken von ausgeliehenen Büchern ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, aber man hat leider nie die Gewißheit, dass das Buch auch rechtzeitig zurückkommt, da viele dann einfach die Ausleihfrist überschreiten und die Gebühren in Kauf nehmen, damit sie das Buch noch ein paar Tage länger haben können. Bei uns in der Hochschulbibliothek gibt es, wenn man ein Buch wirklich sehr, sehr dringend braucht, immer noch die Möglichkeit, dass die bibliothekarin den Ausleiher anmailt, um ihn zu bitten, das Buch abzugeben, falls es nicht mehr benötigt wird. Das geht aebr auch nur bei uns, an der Uni ist das nicht möglich.
Es wurde ja auch schon die Fernleihe angesprochen. Ich bin mir nicht sicher, ob das überall gleich gehandhabt wird oder jede Unibibliothek dazu andere Ordnungen hat. Bei uns ist es auf jeden Fall nicht möglich ein Buch über Fernleihe zu bestellen, das im Prinzip bei uns in der Bibliothek vorrätig, aber eben ausgeliehen ist. Zudem muss das Buch einen Preis von 20 Euro überschreiten, da es sonst heisst, dass man das Buch auch selber kaufen kann. Aber bei Fachbüchern gibt es ja kaum welche, die unter 20 Euro zu erhalten sind, von daher kommt dieses Argument nur äußerst selten in Betracht.
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