Patentanmeldung für Lebensmittel
Die englische Biotechfirma Plant Bioscience hat ein Patent auf Brokkoli angemeldet, beziehungsweise auf eine besondere Züchtung. Die Firma hat eine Brokkoli- Sorte gezüchtet, die scheinbar besonders viel von einem Stoff enthält, der krebshemmend sein soll. Diese Sorte wollte die Firma nun natürlich patentieren lassen. Damit sind natürlich Bauern und Unternehmer nicht wirklich einverstanden. Denn Brokkoli sei ja keine Erfindung, sondern ganz einfach eine Züchtung und man kann nur Erfindungen schützen lassen.
Genauso versucht gerade eine Firma eine Tomatensorte patentieren zu lassen, die besonders wasserarm sein soll und deshalb besonders gut zur Ketschup- Herstellung geeignet sei. Diese beiden Fälle werden nun vor dem obersten Patentamt verhandelt. Bisher ist es so, das man auf Pflanzen und Tiere kein Patent anmelden kann. Wie es allerdings mit Züchtungsverfahren aussieht ist fraglich.
Viele sehen der Entscheidung mit Spannung entgegen. Einmal die Firmen, die damit natürlich viel Gewinn machen könnten. Unter anderem dann halt mit so Markenkennzeichnungen wie Plant-Bioscience-Brokkoli zum Beispiel. Was aber nicht gerade dem Schutz des Verbrauchers dienen würde. Und an sich sind nur große Firmen wirklich dazu in der Lage, den harten und langen und vor allem teueren Weg einer Patenanmeldung zu gehen. Der kleine Bauer und Züchter bleibt dabei auf der Strecke.
Obwohl ich eigentlich gar kein Gegner des Patentwesens bin und auch davon überzeugt bin, dass der Grundgedanke der Patentierung auch kleinen Garagenfirmen hilft bzw. helfen kann, bin ich doch verwundet bis entrüstet, was sich Unternehmen patentieren lassen wollen.
Dabei sticht ja im Bereich der Software schon einiges heraus. So soll der Bezahlvorgang den z.B. PayPal nutzt gegen ein Patent verstoßen. Was hier für mich schlicht Unfug ist. Jedenfalls könnte ich keinen anderen Prozess bei einem Bezahlvorgang konstruieren.
Jetzt betrifft es aber auch noch die Lebensmittel. Und auch hier stelle ich mir die Frage, wo wir heute wären, wenn seit jeher die Züchter ihre Kreuzungen und Versuche jeweils patentiert hätten. Hier sehe ich keinen Nutzen für die Menschheit - wohl aber für den, der das Patent hält. Wenngleich einfach keine Erfindung dahinter steht.
Sich jetzt aber daran festzubeißen halte ich für verkehrt! Denn eigentlich sollte auf kein Lebensmittel (aber auch und speziell auf Lebewesen!) ein Patent möglich sein. Dies verstößt einfach gegen jede Ethik, hier natürliche Rohstoffe zu Sachen zu erklären, die einem Unternehmen gehören würden. Hier kommt der Punkt noch hinzu, dass alle folgenden Produkte ja auch dem Unternehmen gehören würden. In dem Fall dürfte der Landwirt nichts von der Ernte als Saatgut für das kommende Jahr verwenden.
Hoffe mal stark, dass die Gerichte hier gegen die Interessen der Industrie entscheiden, so dass hier ein wenig Sicherheit geschaffen wird. Zumindest bis zum nächsten Versuch, ein entsprechendes Patent anzumelden. Und der Versuch wird dann kommen.
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