Zeitmanagement für Kinder

Ich habe eine Frage. Es gibt doch Zeitmanagement für Erwachsene, gibt es vielleicht so etwas auch für Kinder/ Schüler? Ich lerne immer mit meinem Sven (4. Klasse), aber er hat so viele Hausaufgaben und die Klassenarbeiten kommen noch dazu.

Wir lernen viel, aber er ist trotzdem meistens schlecht vorbereitet. Er schafft einfach den ganzen Stoff nicht. Es ist schwer, alles auf Zeit gut zu machen. Ich kann doch nicht ein Fach vor dem anderen bevorzugen, weil keine Zeit mehr übrig bleibt.

Ich verstehe die Problematik nicht so ganz. Wenn er erst in der 4ten Klasse ist, sind Hausaufgaben und Klassenarbeiten ja noch ein "Klacks" im Gegensatz zu dem, was zukünftig auf einer weiterführenden Schule auf ihn zukommt. Wenn ihr also schon jetzt nicht zurechtkommt, dann seh ich schwarz für seine Zukunft. Entschuldigung, wenn ich das so direkt sage, aber so sehe ich es.

Wie genau teilt ihr denn die Zeit nun ein? Was heisst, ihr kommt mit der Zeit nicht nach? Hat er schon so viel aufzuholen? Habt ihr es schon mal (sofern es das an seiner Schule gibt) mit Förderunterricht versucht? Kannst du ihm denn entsprechend bei den Aufgaben helfen? Versteht er, was du ihm erklärst? - Das ist jetzt keine Bewertung deiner Fähigkeiten als "Erklärer", aber manch einer hat mehr Talent darin, manch Einer nicht, zudem muss man teilweise auch verschlungene Pfade einschlagen, damits "Klick" macht

Ich habe öfter den Sohn einer Freundin bei mir gehabt oder die beiden am Alttag begleitet, ich muss dazu sagen, dass er arge Probleme in der Schule und mit der Konzentration hatte.

Wichtig ist erstmal, dass der Kleine sich nach der Schule ausruhen, gemütlich etwas essen kann, dass man ihn nicht mit Lernstoff überfordert und so die Motivation ganz verbaut. Sollte er Probleme schon mit vorherigem Stoff haben, so müsst ihr einen sinnvollen Mittelweg finden, Verpasstes aufzuholen und auch neuen Stoff zu wiederholen. Kinder lernen immer noch am besten, wenn man versucht, es ihnen spielerisch und bildlich näher zu bringen. Mit abstrakten Fakten oder sturem Auswendig-lernen kanns schonmal Probleme geben.

Wie genau bereitet ihr euch denn auf Klassenarbeiten vor? Wo liegt denn das Problem, wenn er so viel lernt, aber trotzdem "schlecht vorbereitet" ist? Ich meine, wenn man so viel lernt, kann man doch Defizite und Verständigungsprobleme leicht herausfinden und entsprechend gegensteuern. Wenn er in allen Fächer gleich gut bzw schlecht ist, dann nützt es nichts, ein Fach vorzuziehen, es sei denn, er versteht eines besser als das Andere und ich fixer im "Begreifen". Gerade jetzt zur Ferienzeit (sind bei euch noch Ferien?) kann man viel aufholen und vertiefen. Wichtig ist eben, dass man keinen Druck ausübt und auch dann aufhört, wenn sich Blockaden einstellen, weil einfach die Konzentration weg ist. In dem Alter darf Lernen meiner Meinung nach nicht mit Druck zusammen hängen, weil man sonst das Kind einfach überfordert und so den weiteren Schulweg beeinflusst und die Lernbereitschaft verringert.

Setzt euch klare Zeiten, wann was gelernt wird, wann was vertieft wird und gebt euch zwischendurch Ruhe- und Spielpausen, denn auch die müssen zum Abschalten sein. Eine Woche hat 7 Tage, da muss man nicht jeden Tag lernen und büffeln, sollte es aber regelmässig tun. Das "verkniffene" Lernen ein oder 2 Tage vor einer Klassenarbeit ist nicht sinnvoll, weil erstens das Kurzzeitgedächtnis hier ne Rolle spielt und zum Anderen sollte der Kleine den Stoff ja generell beherrschen, eben nicht nur bei Klassenarbeiten. Lernt in kleinen Schritten, keinen großen Batzen und das kontinuierlich.

Sicherlich ist es auch hilfreich, zusammen die Hausaufgaben zu machen, so kannst du sehen, wo bei ihm noch Probleme liegen, kannst helfen und auch selber die Aufgabenstellungen verinnerlichen. Vielleicht hilft es dir auch, mal mit den Müttern seiner Klassenkameraden zu beratschlagen, welchen Weg sie gehen, um ihr Kind zu unterstützen.

Irgendwie finde ich die Sache auch ziemlich merkwürdig. Wenn dein Kind gerade mal in die vierte Klasse geht und jetzt schon so große Probleme in der Schule hat, obwohl ihr angeblich zusammen lernt, dann wird wohl nicht nur das falsche Zeitmanagement schuld an dieser Entwicklung sein. Vielleicht solltest du noch einmal gründlich darüber nachdenken, wo die Probleme wirklich liegen und dir dann vielleicht auch jemanden suchen, der euch, beziehungsweise in erster Linie deinem Kind, wirklich helfen kann. Wenn es so weitergeht wie bisher, wird dein Kind ganz große Probleme auf der weiterführenden Schule haben, selbst auf der Hauptschule.

Du musst dir auch immer überlegen, dass die Kinder zwar Hausaufgaben erledigen und Klassenarbeiten schreiben müssen, dass das aber alle Kinder betrifft. Die wenigsten Kinder haben damit größere Probleme. Wenn also ein einzelnes Kind so enorme Probleme mit dem Schulstoff hat, liegt der Fehler wohl in der Regel nicht bei der Schule oder den Lehrplänen, sondern bei dem einzelnen Kind oder den Eltern.

Wo genau liegt denn das Problem deines Kindes? Kommt dein Kind mit den Hausaufgaben nicht zurecht oder hast du das Gefühl, dass es einfach so unorganisiert ist, dass es seine Aufgaben nicht innerhalb eines vernünftigen Zeitraumes erledigen kann? Versteht dein Kind den Unterrichtsstoff denn im Allgemeinen oder fangen die Probleme schon hierbei an? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Grundschüler schon so große Probleme mit dem Unterrichtspensum hat.

Vielleicht solltest du dich mal mit dem Lehrer deines Kindes über die bestehenden Probleme unterhalten. Wenn das Kind nicht so richtig mitkommt, wird das ja auch den Lehrern nicht verborgen bleiben und es muss dringend etwas passieren, damit dein Kind den Anschluss nicht völlig verliert. Falls noch Defizite bestehen, müssen die irgendwie aufgearbeitet werden. Ich habe den Eindruck, dass ihr das nicht alleine auf die Reihe bekommt. Wenn das bisher nicht funktioniert hat, wird sich das Problem auch in Zukunft nicht von alleine lösen.

Dein Kind muss auch lernen, dass es in Zukunft sehr häufig Dinge innerhalb einer gewissen Zeitspanne erledigen muss. Das wird nicht nur in der weiterführenden Schule, sondern auch im Studium und im Arbeitsalltag so sein. Daher ist es sinnvoll, wenn sich das Kind frühzeitig daran gewöhnt, auch mit einem leichten Druck zurechtzukommen. Wirklich schlimm ist der Druck in Grundschulen ja im Normalfall nicht, zumindest nicht, wenn man die Situation mal objektiv betrachtet.

Falls das Gespräch mit dem Lehrer des Kindes zu keinem adäquaten Ergebnis führt oder dieser euch nur wenig Hilfe anbieten kann, wäre auch spezieller zusätzlicher Unterricht sinnvoll. Vielleicht reicht es auch schon, wenn jemand anderes mit dem Kind lernt, der vielleicht ganz andere Methoden mitbringt und das Kind effektiver bei der Erledigung der Aufgaben unterstützen kann. Bevor es so weit ist, solltet ihr aber erst einmal herausfinden, wo das Problem eigentlich liegt. Meistens gibt es einen guten Grund für das Versagen in der Schule.

Wenn dein Kind erst in die vierte Klasse der Grundschule geht, ist es nicht seine Aufgabe, sich perfekt auf Arbeiten vorbereiten zu können. Das Zeitmanagement ist somit nichts, was er lernen muss, sondern du! Du bist für das Kind verantwortlich und in der Grundschule müssen die Eltern eben noch mithelfen, damit alles so klappt, wie es soll.

Auf was für einer Schule ist denn das Kind? Ist das eine spezielle Schule? Denn "so viele Hausaufgaben" hat ein Grundschüler eigentlich nicht. So was ist selbst auf dem Gymnasium nur manchmal der Fall und keineswegs regelmäßig so. Ist das Kind einfach überfordert und gehört auf eine Förderschule oder hast du einfach selbst keinen Plan, wie du deinem Kind ein regelmäßiges Lernen beibringst?

Vielleicht solltet ihr euch statt Informationen über Zeitmanagement zu suchen lieber einen Nachhilfe-Lehrer engagieren. Der kann deinem Sohn die richtigen Lerntechniken beibringen und ihm auch den Stoff so erklären, dass er ihn versteht. Dann sollte es mit den Arbeiten keine Probleme mehr geben.