Mit 13 Jahren noch Bettnässer!
Unlängst habe ich mit einer Bekannten gesprochen, die eine 13jährige Tochter hat. Sie hat auch noch zwei weitere Kinder, die ein wenig älter sind, ich glaub in etwa 15 und 17 Jahre. Ich weiß noch von früheren Erzählungen, dass sie Probleme mit ihrer jüngsten Tochter hat, weil sie eben immer wieder in der Nacht ins Bett gemacht hat. Als sie mir unlängst jedoch berichtete, dass dieses Problem, eben mit 13 Jahren noch immer besteht, war ich doch erstaunt!
Was könnten die Ursachen sein? Mir ist schon klar, dass niemand die Situation genau kennt und deswegen auch nur Vermutungen gemacht werden, aber meine Bekannte wäre glaube ich sogar über Vermutungen dankbar, weil sie selber keine Idee mehr haben könnte, was los ist.
Das Mädchen war schon als Volksschulkind sogar mehrere Tage zur medizinischen Abklärung in einem Spital, wobei Niere und alles andere soweit in Ordnung sein sollen, zumindest wurde kein physisches Problem festgestellt. Daran kann es also nicht wirklich liegen. Sie waren auch schon bei einem Psychologen, zumindest ein paar Sitzungen, und der konnte da angeblich auch nichts Auffälliges feststellen. Sie hat, vor allem als sie noch etwas jünger war, mit zahlreichen Belohnungssystemen versucht sie zu motivieren, also indem sie zum Beispiel nach jeder trockenen Nacht ein Sternchen in ein Heft geklebt hat und nach 10 Sternchen hat sie dann glaube ich ein kleines Spiel oder so bekommen, aber auch das hat nichts geholfen.
Es kommt auch nicht nur fallweise vor, sondern doch regelmäßig, wenn auch nicht jede Nacht, aber doch sehr häufig. Das Mädchen traut sich nun natürlich auch nicht bei Freundinnen zu übernachten, weil sie sich doch dafür schämt. Das Mädchen leidet selber auch darunter. Die Mutter hat sie auch schon öfters in der Nacht aufgeweckt um sie auf die Toilette zu schicken, was das Mädchen dann wohl auch gemacht hat, aber trotzdem ist es dann immer wieder passiert.
Wie kann man diesem Mädchen helfen? Wo könnte die Ursache liegen? Kann es sein, dass dieses Kind vielleicht irgendwann einmal irgendwas erschreckendes erlebt hat, was es verdrängt hat, dann davon träumt und dann ins Bett macht und weil es eben verdrängt ist, kann ein Psychologe in ein paar Sitzungen nichts feststellen? Was könnte es sonst noch für Ursachen haben. Medizinisch wurde es mehrfach ohne Ergebnis abgeklärt.
Also es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder ein psychisches Problem oder ein physisches, eine andere Ursache gibt es nicht. Daher hat hier entweder ein Arzt oder ein Psychologe etwas übersehen. Ich persönlich würde jetzt eher auf ein psychisches Problem tippen, weil es hier nur ein paar Sitzungen beim Psychologen gab, wie du sagtest. Aber es kann auch ein Arzt etwas übersehen haben, man sollte sich hier einfach mehrere Meinungen anhören und gegebenfalls einen zweiten Arzt und einen zweiten Psychologen hinzuziehen bzw. den Arzt eben nochmals alles durchchecken lassen und dann weiterhin den Psychologen forschen lassen.
Mich verwundert es gerade, dass hier nach ein paar wenigen Sitzungen von einer "Feststellung" gesprochen wird. Die Psyche ist mitunter viel komplexer als der Körper. Im Körper kann man alles durchröntgen, man kann Blut oder Urin nehmen, man kann abtasten, etc. Es gibt fast keine Stelle, die man nicht irgendwann vollkommen durchgescannt haben kann. Bei der Psyche ist das vollkommen anders. Jeder Mensch tickt anders und man kann unmöglich nach zu kurzer Zeit behaupten, dass man das Mädchen hier psychisch sozusagen komplett "durchgescannt" hat und alles über sie wüsste, sodass man eine psychische Ursache ausschließen kann. Wenn der Psychologe dennoch der Meinung ist, würde ich ganz klar zu einem anderen gehen.
Gerade zu dem "Ort", wo sich schwere Traumata verstecken, gelangt man nur über viel Zeit, die man mit demjenigen verbringt. Manchmal findet ein Psychologe auch gar keinen Zugang, aber vielleicht dafür ein anderer, den das Mädchen instinktiv eher an sich heranlässt. Ich würde es ganz einfach nochmals versuchen. Man darf sich heutzutage nicht so einfach abwimmeln lassen. Es kommt überall vor, dass Ärzte ihre Patienten schnell loshaben wollen, weil sie das ganze Wartezimmer voller Leute haben. Man muss um eine Diagnose heutzutage mitunter kämpfen. Das Recht auf eine komplette Behandlung und eine Diagnose hat man nämlich, aber die Diagnose kann eben nur mit ausreichender Behandlung gestellt werden.
Ich bin kein Arzt, ja, aber wir hatten das mal in der Schule dran und Einnässen ist immer ein Zeichen von "Hier stimmt was nicht" - das Mädchen ist sicherlich darum nicht so top fit, wie das hier Arzt oder Psychologe behaupten. Psychische Ursache könnte zum Beispiel eine Deprivation sein, also wenn dem Kind irgendetwas fehlt und nicht gegeben wird, was es besonders psychisch braucht wie Liebe, körperlicher Kontakt, die Nähe von Mutter oder Vater. Es kann auch an Verlusten wie Todesfällen oder Scheidung liegen. Vernachlässigung, Missbrauch usw. könnten ebenfalls Ursache sein. Vielleicht hat sie auch starke Schulangst? Vielleicht stimmt in der Schule irgendetwas nicht, vielleicht wird sie gemobbt oder sie hat Versagensängste, weil irgend jemand starken Druck macht oder sonstiges. Ja und vielleicht sehnt sie sich darum lieber wieder in die frühe Kindheit zurück und das Bettnässen ist eine unbewusste Folge davon.
Ein harmloserer Grund könnte sein, dass sie einfach noch nicht soweit entwickelt ist und im Gehirn erst noch etwas passieren muss, dass sie das auch nachts steuern kann. Allerdings ist sie mit 13 schon recht alt für so einen Grund, aber wer weiß.
Bei dem meisten Menschen - Erwachsenen oder eben auch Kindern - soll das Bettnässen meist psychische Ursachen haben. Da du ja erzählt hast, dass rein körperlich wohl alles oki sein soll, würde ich auch eher diese Vermutung aussprechen.
Ein "paar Sitzungen" bei einem Psychologen (wars ein spezieller Kinderpsychologe?) helfen eh nur bedingt und auch nur bei sehr offensichtlichen Problemen. Ich würde also vorschlagen, einen Kinderspychologen aufzusuchen und dort das Thema gezielt zur Sprache bringen. Bettnässerei kann viele, auch versteckte Ursachen haben, die man so "auf den ersten Blick" nicht erkennt. Vielleicht würde es auch helfen, wenn die Kleine mal ein paar Sitzungen allein besucht, denn unter Umständen gibt es ja auch tiefergehende Probleme, bei denen sie sich nicht traut, im Beisein ihrer Eltern darüber zu sprechen.
Gerade in dem Alter ist ein solches Problem natürlich doppelt heikel, gerade für die Tochter, denn sie (so denke ich) wird sich sicher auch schämen, da spielt auch ein gewisser Druck mit, den sie sich natürlich auch selber macht. Und gerade, der Druck, es nicht mehr zu tun, kann das Problem verschlimmern.
Hallo tournesol,
ich pflichte da Mandragora bei - eine psychische Ursache scheint mir am wahrscheinlichsten. Da kann es durchaus sein, dass die entsprechende Ursache so erfolgreich verdrängt wurde, dass ein Psychologe auch nach Jahren noch nicht genau weiß, woran es liegt. Das kommt durchaus schon mal vor.
Es könnte aber auch rein theoretisch sein, dass eine körperliche Ursache vorliegt, die den Ärzten einfach nicht in den Sinn gekommen ist. Dinge wie klein(st)e Tumore am Schließmuskel oder an den Nervenbahnen oder Gehirnarealen, die die Funktion des Muskels steuern, kämen in Frage. Oder lokalisierte, epileptische Anfälle. Vielleicht eine ganz andere Krankheit mit idiosynkratrischem (also untypischem) Verlauf. Selbst wenn die Symptome wirklich nur in der Nacht auftreten, muss das nicht heißen, dass sie psychischen Ursprungs sein müssen. Es könnte sein, dass sie durch Veränderungen im Hormonhaushalt oder einfach den generell niedrigeren Muskeltonus in der Nacht erst möglich gemacht werden.
Das ist zwar alles sehr unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. In der medizinischen Fachliteratur findet man durchaus Fälle, bei denen man selbst die Nase rümpfen würde, wenn sie bei „Dr. House“ gezeigt würden. Aber selbst bei Krankheiten, die lediglich selten sind, vergehen oft Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Die allermeisten Patienten haben nun mal die gängigen Krankheiten.
Aloha,
ka mau
Bei Jungs kann langjähriges Bettnässen auch einfach eine Hormonstörung verursachen. Verabreicht man dann die richtigen Hormone, ist das Problem behoben. Ob es diese Hormonstörung bei Mädchen allerdings auch gibt, weiß ich nicht, vor allem weil der Hormonhaushalt einer 13-Jährigen im Grunde schon wie bei einer erwachsenen Frau sein kann oder aber auch noch sehr kindlich sein kann.
Kleineren Kinder kann man das Bettnässen einfach auch antrainieren, so komisch das klingt. Wenn man Kinder nämlich regelmäßig nachts zum Toilettengang etwas aber nicht ganz aufweckt, so dass sie schlaftrunken zum Klo wanken, träumen solche Kinder, die einen tiefen Schlaf haben dann leicht, dass sie sowieso gerade auf der Toilette sitzen und lassen es einfach und unbewusst laufen.
Ob bei einer psychologischen Untersuchung etwas gefunden wurde, hängt sicherlich auch sehr stark davon ab, ob das Kind sich öffnen wollte. Wenn es selbst den möglicherweise vorhandenen wunden Punkt verschweigt, kann ein Psychologe nicht ganz so einfach herausfinden, wo die Ursache liegt.
Da das Kind schon 13 Jahre alt ist, ist insofern schon eine Verletzung entstanden, dass das Mädchen sicherlich von ihrem ständigen einnässen belastet ist und sich vor dem nächsten Mal ängstigt. Gerade, wenn man Angst hat, spielt die Blase schon mal gerne verrückt, selbst wenn es sich um ganz harmlose und gesunde Angstauslöser wie eine Prüfung handelt. Da kann ich mir schon vorstellen, dass das Mädchen sich selbst so unter Druck setzt, dass sie sich vor dem nächsten Mal ängstigt.
Man weiß bei Fremden auch nie, wie in diesem Haushalt mit diesem Leiden umgegangen wird. Wenn das Kind nun seit zig Jahren häufig einnässt, kann man alle Eltern verstehen, die vor dem Wäscheberg verzweifeln. Da muss es nicht mal sein, dass deine Bekannten handgreiflich wurden. Wenn sie in ihrer Verzweiflung einen verletzenden oder beleidigenden Kommentar von sich gegeben haben und das betroffene Mädchen zart besaitet ist kann das schon ausreichen, dass sie einen seelischen Knacks hat.
Im Vorschulalter ist es noch durchaus häufig, dass Kinder nachts einnässen. An der Stelle deiner Bekannten würde ich in Absprache mit dem betroffenen Mädchen erneut eine ausführliche Untersuchung bei den Ärzten anstreben, da sie nun in einem Alter ist, wo es eben nicht mehr häufig ist. Die Hoffnung, dass vielleicht eine Lösung für das Problem gefunden wird, wäre mit an deren Stelle sehr wichtig.
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