Mit Vollkorn zu einer gesunden Ernährung?
Ich ernähre mich seit ca. einem Jahr vollwertig, also ich esse viel Vollkorn. Leider habe ich ständig Bauchschmerzen und Blähungen und das geht auch mit der Zeit nicht weg, wie ich am Anfang dachte.
Mein Arzt hat mir gesagt, dass nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen Vollkorn nicht unbedingt gesund sein soll, da die Schale des Korns unverdauliche und giftige Substanzen enthält. Er hat mir geraten besser helles Brot zu essen und höchstens Haferflocken zu essen, die haben diese Stoffe nicht. Ich weiß jetzt nicht mehr, was richtig ist. Ist Vollkorn also nicht gesund?
Hallo utebar,
da hat dein Arzt schon recht. Vollkorn wird in der Regel wegen zwei Inhaltsstoffen als besonders gesund angesehen: Den Ballaststoffen und den Vitaminen.
Bei den Ballaststoffen ist es so, dass man beobachtet hat, dass sie die Verweildauer der Essensreste im Darm verkürzen. Es bezweifelt zwar niemand, dass es tatsächlich ungesund ist, wenn der Kot zu lange im Darm verweilt, weil man sich dann selbst vergiftet. Das kommt bei einigen Krankheiten manchmal vor. Allerdings heißt das im Umkehrschluss nicht, dass eine kürzere Verweildauer immer gesünder ist. Der Darm hat ja schließlich seine Hauptfunktion im Transport und der Verarbeitung der Nahrung, was den Transport giftiger Abbauprodukte mit einschließt. Es scheint also lediglich naheliegend, dass Ballaststoffe eine gesundheitsfördernde Wirkung haben könnten, aber bestätigen ließ sich das bis dato noch nicht.
Der Vitamingehalt der Vollkornprodukte ist wesentlich höher als der von Weißmehlprodukten, allerdings stellt sich hier die Frage, ob das überhaupt von Belang ist. Diese Frage ist natürlich immer im Einzelfall zu entscheiden. Wenn du dich sonst richtig ernährst, dürftest du keine Nachteile davon haben, wenn du ein paar Vitamine weniger zu dir nimmst. Einige Vitamine können sogar, wenn zu hoch dosiert, schädlich sein. Aber das ist auch eher selten, zumindest bei einer hier in Deutschland typischen Ernährung.
Man könnte noch sekundäre Pflanzenstoffe anführen, die vor freien Radikalen schützen sollen, und so Krebs und allen möglichen anderen Krankheiten vorbeugen sollen. Aber das ist nicht nur mehr als fraglich, sondern auch kaum von Belang, wenn man öfter mal Obst und Gemüse isst. Dann kann man sicher sein, dass man von diesen Stoffen, sofern sie denn nützen, bereits genug hat.
Quäle dich also nicht unnötig, um vermeintlich gesünder zu leben. Ständige Verdauungsstörungen sind auch nicht unbedingt lebensverlängernd.
Außerdem beruhen solche Empfehlungen, selbst die seriösen, oft auf sehr unspeziefischen Studienbefunden. Meist wird nur beobachtet, dass Menschen, die ein bestimmtes Nahrungsmittel häufig zu sich nehmen, selten krank werden. Dabei werden aber viele Faktoren, und das schließt auch das mit ein, was diese Menschen sonst so futtern, gar nicht berücksichtigt. Daher sind solche Ernährungsstudien selten verlässlich.
Aloha,
ka mau
utebar hat geschrieben:und giftige Substanzen enthält
Hier scheint es mit, dass Dein Arzt auf reißerisch aufgemachte populärwissenschaftliche Ergebnisse hereinfällt, ohne wenigstens drei Minuten zu investieren, um diese "neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse" wenigstens grob oberflächlich durch andere Quellen bestätigen zu lassen.
Zu der angeblich giftigen Wirkung sind wohl die Tierversuche gemeint, die tatsächlich auch zu dem erschreckenden Ergebnis geführt haben. Aber hier wird irgendwie die nicht ganz unwichtige Tatsache unterschlagen, dass im Labor Mengen verwendet wurden, die niemals der Realität entsprechen und jenseits einer jeden Lebenswirklichkeit stehen. Das nun also einfach 1:1 auf den Menschen übertragen zu wollen, ist schon fast wie lügen.
Hier wurden den Tieren nämlich Mengen verabreicht (hohe Konzentrationen von Weizenlektin) die mindestens (!) 100 Mal höher ist, als bei einer großzügig ausgelegten menschlichen Ernährung zu unterstellen wäre. Wie man hieraus nun die schädigende oder toxische Wirkung abzuleiten gedenkt, bleibt ein Geheimnis.
Aber Du hast offenbar ein Problem mit der Form der Ernährung! Das ist jetzt mal Fakt und sollte wirklich mit bedacht werden. Statt aber Schauermärchen zu verbreiten, hätte Dein Arzt schauen sollen, wie er Dir hilft bzw. ob es wirklich an der Ernährung liegt.
Ich an Deiner Stelle würde jetzt bei Beschwerden entweder einen zweiten Arzt konsultieren (ohne die Ergebnisse der ersten Arztes zu erwähnen) oder aber (auch wenn ich nicht von Globuli und Homöopathie überzeugt bin) einen Naturheilkundler aufsuchen. Schließlich bist Du die mit den Schmerzen und in so einem Fall würde ich alles (was nicht schadet) tun, um Linderung oder gar Heilung zu finden. Denn offenbar ist es dem ersten Schulmediziner nicht gelungen. Und da ist es wie eigentlich in allen Branchen: es gibt wirklich gute Ärzte - aber auch wirklich schlechte Ärzte!
Hallo derpunkt,
ich glaube, du schießt da etwas über dein Ziel hinaus. Jede Pflanze enthält, in unterschiedlichen Konzentrationen, giftige Substanzen. Diese sind vor Allem in der Schale zu finden und deshalb ist die Aussage, Vollkornprodukte enthielten eben solche Substanzen keineswegs pseudowissenschaftlich oder reißerisch. Weizenlektin liegt nahe - es ist auch das erste, was mir zu diesem Thema einfällt. Aber Weizenkörner enthalten noch eine ganze Reihe anderer, sekundärer Pflanzenstoffe, die in hohen Dosen zu Vergiftungserscheinungen führen.
Man kann ebenfalls nicht ausschließen, dass solche Pflanzengifte, auch wenn sie unter normalen Umständen keine für den menschlichen Körper schädlichen Folgen haben, nicht vielleicht doch etwas mit der geschilderten Problematik zu tun haben. Gifte wirken bei jedem Individuum unterschiedlich stark, sodass diese Erklärung zumindest nicht logisch auszuschließen ist.
Ich stimme mit dir insofern überein, dass diese Aussage wenig plausibel ist. Aber daraus gleich zu schließen, der Arzt sei nicht kompetent, ist eindeutig übertrieben.
Zumal er ja mit dem Wechsel zu Weißmehlprodukten genau das Richtige vorgeschlagen hat, also sehr wohl einen Weg zu
Linderung oder gar Heilung
aufgezeigt hat.
Aloha,
ka mau
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