akp9.net: Kostenloser Laptop?
Eine Freundin hat mir einen Link zu dieser Seite http://www.akp9.net geschickt. Sie meinte, dass ich mir dort möglicherweise einen Laptop schenken lassen könnte. Aus der Seite kann man gut heraus lesen, dass der Laptop angeblich kostenlos wäre, jedoch finde ich es etwas seltsam, dass diese Firma oder Betrieb einen Taschen-Computer, welcher einen Wert von 3000 Euro hat, einfach so verschenken.
Nun, normalerweise lese ich mir immer die AGBs durch, bevor ich etwas bestelle oder gar bei einem Gewinnspiel mitmache, aber ich finde diese irgendwie nicht auf der Homepage. Würdet Ihr diesem Anbieter vertrauen? Was könnte passieren, wenn ich jetzt eine "Bestellung" abschicken würde, aber ich die AGBs nicht finden konnte, falls ich einem Betrüger oder so zum Opfer gefallen wäre? Was könnte passieren, wenn das der Fall wäre, und ich eine Rechnung bekommen würde? Müsste ich diese zahlen?
Meine Freundin konnte sich angeblich problemlos aus dem Verteiler abmelden, nachdem sie sich zuerst dort angemeldet hat und einen Laptop angefordert hatte. Ist das ein gutes Zeichen, oder riecht das noch immer schwer nach Betrug?
Hallo Naviia,
ich denke nicht, dass das ein gutes Zeichen ist. Das ist, sofern mein Eindruck mich nicht trügt, lediglich das Zeichen dafür, dass deine Freundin jetzt mit ihrem richtigen Namen in einer Datenbank für Spamverteiler gelistet ist und dieser Verteiler mit einem einfachen Autoresponder ausgestattet wurde, um die Empfänger in Sicherheit zu wiegen.
Die Seite scheint nur aus diesem einen Formular und dem doch recht unglaubwürdigen Versprechen zu bestehen, einen 3400,- Laptop von Dell zu bekommen. Das Dell Logo sieht man aber nirgends, was wahrscheinlich daran liegt, dass das Ganze nicht wahr ist und die Betreiber keine Klage von einem multinationalen Unternehmen riskieren wollen. Um das abzubilden, braucht man nämlich eine Genehmigung. Nicht einmal das Alienware Logo (der stilisierte Kopf den du auf dem Laptopbildschirm siehst) gleicht dem Original. Das Windows 7 Logo dagegen ist zwar original, aber Microsoft hat wahrscheinlich so viel mit Raubkopierern zu tun, dass die solche Copyrightverstöße gar nicht mehr suchen.
Der Titel der Seite ist außerdem völlig sinnfrei und lässt keinen Rückschluss auf den Betreiber zu. Eine AGB gibt es gar nicht, die Seite besteht nur aus der Startseite. Nichts weiter.
Ich würde an Stelle deiner Freundin mal darauf achten, ob die nächsten Spammails den richtigen (Vor-)Namen in der Anrede enthalten, sofern das nicht auch früher schon der Fall war. Dann kann sie sich sicher sein, dass der Absender diese Information von der Seite hat, die du verlinkt hast.
Sofern sie nicht in einem zweiten Schritt (zum Beispiel über einen Link in einer Bestätigungsmail) weitere Angaben gemacht hat, ist das aber auch schon das schlimmste, was passieren kann. Eine Rechnung können die dir zwar per Email schicken, aber die kannst du bzw. kann sie getrost ignorieren. Allerdings werden aktive (d.h. auch tatsächlich von Menschen regelmäßig genutzte) Addressen unter Spamverteilern oft weiterverkauft, sodass die Zahl der Spammails ziemlich unangenehme Ausmaße annehmen könnte.
Mit dem Laptop würde ich auf keinen Fall rechnen - warum sollte unbekannte Firma oder Person dir und jedem beliebigen anderen Menschen einfach so einen Laptop schenken? Da fällt mir keine plausible Antwort zu ein. So zu tun, als wollten sie es, um an Kontaktdaten zu kommen, scheint mi hingegen sehr plausibel.
Also lass bitte die Finger davon und sag deiner Freundin, sie soll auf keinen Fall auf irgendwelche Nachfragen reagieren. Das ist zumindest mein gut gemeinter Rat an dich.
Aloha,
ka mau
Ich würde mich hier den Warnungen mal anschließen. Die Seite wirkt zutiefst unseriös!
Ich habe mal auf der Startseite das Formular mit Unsinnsangaben ausgefüllt, die man auf jedem Muster-Personalausweis in neuen Portmonees findet. Also ich habe in alle Felder irgendetwas mit "Muster" eingetragen. Die Zweite Seite, auf die man dann gelangte sagte eigentlich nur, dass man eine Email bekommen werde, die man zu bestätigen hat. Das kommt natürlich darauf an, was dann in der Mail stehen wird. Das kann Dir am ehesten Deine Freundin sagen. Im unglücklichsten Fall hast Du irgend einen teuren Vertrag abgeschlossen wenn Du die Mail bestätigst!
Auf der zweiten Seite kann man auch die Haken setzten, dass man Produkttester werden will, was mit dem Notebook irgendwie nichts mehr zu tun hat. Außerdem erscheint auf der zweiten Seite auch die Angabe, dass man ein iPhone bekommen kann. Es scheint also fast so, als ob es eine ähnlich unseriöse Seite geben muss, die statt mit dem Erhalt eines kostenlosen Notebooks die Kunden mit dem Erhalt eines kostenlosen iPhone anwirbt. Da stellt sich dann noch mehr die Frage, wer so etwas finanzieren kann, ohne Gegenleistung zu erwarten. Ich denke, niemand seriöses.
Hallo Trüffelsucher,
gute Idee mit der Anmeldung. Bin ich gestern gar nicht drauf gekommen.
Im unglücklichsten Fall hast Du irgend einen teuren Vertrag abgeschlossen wenn Du die Mail bestätigst!
Das ist aber insofern falsch, als dass hier kein rechtsgültiger Vertrag zu Stande kommt. Es handelt sich ganz Eindeutig um Vorspiegelung falscher Tatsachen, falls der Betreiber der Seite meint, dir eine Rechnung für irgendetwas schicken zu müssen. Deshalb kann - sofern in der Bestätigungsmail nichts steht, was hier im Thread nicht erwähnt wurde - auch ein solcher "Vertrag" einfach ignoriert werden, sollte er denn im Posteingang landen.
Aloha,
ka mau
Richtig, es ist kein rechtsgültiger Vertrag. Trotzdem hat man im Ernstfall damit dann eine Menge Schwierigkeiten und Aufregung, wenn die ersten (wenn auch unberechtigten) Mahnungen eines Inkassobüros ins Haus flattern. Manchmal hilft da schon der Gang zum Verbraucherschutz oder ins Fernsehen, machmal aber benötigt man dann einen Anwalt, was auch Kosten verursacht.
Im Internet gibt es immer wieder Firmen, die dann automatisch ihre Kosten von den Handyfirmen einziehen lassen und das Geld ist weg, bevor man merkt, dass man versehentlich eine Einzugsermächtigung gegeben hat. Wenn man an solche Betrüger gerät, ist das Geld abgebucht und man muss regelrechte Klimmzüge machen, um an sein Recht zu kommen.
Recht haben und Recht bekommen sind bekanntlich unterschiedliche Dinge.
Da hast du Recht, Trüffelsucher. Ich wollte dem Satz nur die Dramatik nehmen, damit sich der Threaderöffner keine unnötigen Sorgen macht.
Außerdem halte ich es - wobei das hier meine subjektive Einschätzung ist und auch nur als solche gewertet werden sollte - für unwahrscheinlich, dass diese ominöse Firma/Privatperson rechtliche Schritte einleitet. Die verursachen ja auf beiden Seiten Kosten, die nicht gerade geringfügig sind.
Sofern ein Betroffener in einem solchen, hypothetischen Betrugsfall eine Rechtsschutzversicherung hat, werden die Kosten seinerseits auch von dieser auch übernommen - für die andere Seite gilt das nicht. Es wäre also sehr riskant für den Betrüger, zu rabiat seine Forderungen zu verfolgen. Möglich bleibt es natürlich, keine Frage.
Aloha,
ka mau
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