Kuchengabeln mit unterschiedlichen Zinken
Achtet bei der nächsten Sonntagstorte mal auf die Kuchengabeln. Es gibt welche, die haben unterschiedlich dicke Zinken. Warum ist das so und was für ein Zweck haben die unterschiedlich dicken Zinken wohl, wird sich so mancher fragen. Das ist schnell erklärt.
Bis 1930 wurden Kuchen und Torten noch mit Messer und Gabel gegessen, dies war eine besondere Sache und wurde auch vornehm gemacht. Danach wurde aus dem Messer und der Gabel die Kuchengabel. Einer der Zinken war dann etwas dicker und stärker. Im allgemeinen war der linke Zinken derjenige, der Dicker war. Er sollte das Messer darstellen und vertreten.
Mit ihn zerteilte man den Kuchen als Messerersatz und aß dann mit der gesammten Gabel das zerteilte Stück. So sollte es schneller gehen. Es ist schon sehr komisch, was sich die Leute früher so alles einfallen ließen. Ich habe noch ein altes Besteck von meinen Großeltern, da gibt es solche Kuchengabeln.
Zuhause haben wir auch noch altes Besteck, bei dem die Gabeln solche breiteren Zinken haben. Ich fand das eigentlich immer ganz huebsch, wusste aber bis jetzt nicht dass es dafuer sogar einen echten praktischen Hintergrund gibt. Jetzt frage ich mich natuerlich, warum der breitere Zinken heutzutage kaum noch vorhanden ist, schliesslich benutzt man die Gabel doch immer noch auch um den Kuchen zu zerteilen. Eigentlich war das doch eine durchaus sinnvolle Erfindung.
Da hast Du ein Rätsel erklärt, das ich seit Jahren still mit mir herumtrage, weil es noch keiner beantworten konnte.
Warum das heute aus der Produktion verschwunden ist, lässt sich vermutlich damit erklären dass das heutige Besteck aus Edelstahl in der Regel so stabil ist, dass die Zinken sich beim Kuchenteilen nicht mehr verformen. Es reicht also aus, wenn man alle Zinken gleich stark macht.
Kann mich da nur anschließen - echt erstaunlich! Hatte ich mir ehrlich gesagt noch nie große Gedanken gemacht, da man heutzutage ja ganz selbstverständlich den Kuchen 'nur' mit dem Kuchengäbelchen isst. Allerdings fällt mir bei dem Stichwort ein, dass wir hier auch verschiedene Kuchengabeln haben. Die neueren haben wie gesagt alle ziemlich gleiche Zinken. Bei einem älteren Servies ist mir aber aufgefallen, dass die linke Zacke ein bischen breiter ist als die mittlere, aber im Gegensatz zur gleichbreiten rechten Zacke an der Spitze eine Abschrägung oder Verjüngung besitzt. Kann mir nicht ganz erklären, was das bringen soll - vielleicht theoretisch mehr Halt beim Aufspießen oder so... Aber es wäre zumindest möglich, dass das auch was mit den 'Vorfahren' zu tun hat oder?
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