Medikament bei meiner Hündin verabreichen oder nicht?
Hallo,
ich wollte mal eine Frage an euch Hundebesitzer stellen. Mich interessiert dabei primär wie ihr es persönlich, menschlich handhaben würdet und nicht irgendwelche Hobby-tierärztlichen Aussagen
Meine Hündin (6) wurde letzten Herbst von einem epileptischen Anfall heimgesucht. Zumindest war das die Diagnose der Tierärzte. Nachweisen kann man die Epilepsie bei Hunden als solches nicht. man kann "nur" durch ein sogenanntes Ausschlussverfahren ermitteln was sie nicht hat und anhand dessen die Wahrscheinlichkeit einer Epilepsie immer mehr eingrenzen.
Meine Hündin ist zum Glück keiner der Epilepsien verfallen, die wöchentlich auftreten und so wurde mir davon abgeraten sie mit dauerhaften Medikamenten zu behandeln. Für den Notfall habe ich Diazepam Pipetten bekommen (10mg), die im Notfall in den After eingespritzt werden.
Nun ist es so, dass der Anfall bei meiner Hündin (all incl.) ca. 20 min dauert. danach ist sie noch einen Moment etwas erschöpft, springt danach aber wieder über Feld und Wiesen. Vor ca. 2 Wochen bekam sie wieder einen Anfall und ich spritzte ihr die Pipette. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass es irgendeinen positiveren Einfluss auf den Anfall hatte. Der Anfall dauerte genauso lange wie die beiden Male davor. Der einzige Unterschied der sich mir bot war, dass mein Hund den ganzen restlichen Tag völlig matschig in ihrem Körbchen lag.
Jetzt frage ich mich ob es dann nicht sinnvoller wäre ganz auf das Medikament zu verzichten. Denn wenn es nur den Einfluss hat, dass sie danach matschig ist würde ich lieber auf die Zufuhr von Chemie verzichten und sie kann nach dem Anfall wieder ganz normal rumlaufen, anstatt matschig in der Ecke zu liegen.
Um ganz sicher zu gehen, ist das natürlich eine Frage für den Tierarzt aber ich muss erst in 2 Monaten wieder zum Impfen hin und diese Frage wird auch sicher bei meinem Vorsprechen aufkommen aber wie verhalte ich mich bis dahin, sollte noch mal ein Anfall auftreten. Letztendlich eine Gewissensfrage.
Wie würdet ihr entscheiden?
Ich sehe das nicht als Gewissensfrage, sondern als normale Frage an den Tierarzt. Diazepam ist ja nun ein sehr starkes Beruhigungsmittel, welches zu einer Abhängigkeit führen kann. Ob so etwas dann das richtige ist, um einen Hund vor einem Krampfanfall zu schützen?
Ich weiß wie gesagt nicht, inwiefern man das Medikament in der Tierwelt einsetzt, würde mich aber erstens schon einmal gleich telefonisch mit dem Tierarzt in Verbindung setzen und schildern was Du hier beschrieben hast. Zweitens würde ich mir (also bei meiner Tierärztin würde ich das wohl nicht machen, da Sie mein absolutes Vertrauen hat und auch sehr bekannt ist für ihre Fähigkeiten) noch eine zweite Meinung einholen, ob das wirklich das normale Vorgehen ist bei so einer Erkrankung.
Warum 2 Monate warten? Du kannst doch auch früher zum Tierarzt. Am besten noch zu einem anderen um eine zweite Meinung einzuholen. Ich würde es jedenfalls so machen weil ich nicht so lange abwarten könnte und es auch möglich ist, dass das erstbeste Mittel / dieses nicht das richtige Medikament für deine Hündin ist. Der Tierarzt könnte dir dann etwas wirkungsvolleres ohne diese Nebenwirkungen mitgeben. Bei Menschen ist es ja auch so, dass die Mittel verschieden vertragen werden.
Um zu entscheiden ob man es ganz weglässt wäre wichtig zu wissen wofür genau es sein soll. Ich musste mich nie mit Epilepsie bei Hunden beschäftigen und hab da keine Ahnung von den verwendeten Mitteln. Soll das Medikament nur verhindern, dass der Hund zu viel rumzappelt oder aber, dass sich sämtliche Muskeln verkrampfen und der Hund während eines Anfalls erstickt? Dann würde ich es eher hinnehmen, dass mein Hund den restlichen Tag erschöpf ist als so ein Risiko einzugehen. Mindert es nur das Rumzappeln bzw das Risiko sich zu verletzen, würde ich anders vorsorgen und zur Not den Hund in eine Decke packen und festhalten, statt ihr KO-Tropfen zu verabreichen.
Bei Krampfanfällen wirkt Diazepam beruhigend. Es ist wie Valium ein Beruhigungsmittel, was dann auch den ganzen Tag wirkt und der Hund deswegen auch "matschig" in den Seilen hängt. Durch die Gabe von Diazepam wird die Ursache des Krampfanfalles nicht beseitigt, sondern nur gelindert. Das Gehirn muss nicht auf Volltouren arbeiten. Für dich macht es den Anschein, dass der Krampfanfall nicht geringer ist. Für den Hund ist es aber gelindert.
Ich würde das Medikament auf jeden Fall weitergeben, weil sich das Gehirn des Hundes durch die Gabe des Medikaments entkrampft und das Gehirn wieder genügend Sauerstoff bekommt. Die Nebenwirkung, dass der Hund dann danach auch viel schläft ist normal, da es eben ein starkes Beruhigungsmittel ist.
Krampfanfälle wie Epilepsie kann man beim Hund nur durch die Gabe von starken Beruhigungsmitteln behandeln. Da du ja selber schon sagst, ist Epilepsie nicht heilbar. Aber du kannst es durch das Beruhigungsmittel sehr viel lindern. Auch wenn es für dich nicht so aussieht. Der Hund entspannt sich nach der Gabe des Diazepams und für den Hund ist es eine Erleichterung.
Wenn du die Krämpfe ohne die Gabe des Medikaments lassen willst, dann wird der Hund irgendwann nicht mehr so sein, wie du ihn kennst, weil das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt und jedesmal mehr Gehirnzellen absterben. Durch das Beruhigungsmittel entspannt sich das Gehirn schneller. Dass er dann "matschig" in der Ecke hängt solltest du dann hinnehmen. Das Schlafen ist die beste Medizin nach einem solchen Anfall. Der Hund sollte dann auch in Ruhe gelassen werden.
Irgendwie kann ich meine Antwort nicht so stehen lassen, denn es hört sich danach an, als ob ich generell das Medikament Diazepam bei deinem Hund in Frage stelle. Das sollte so aber gar nicht klingen. Es tut mir leid, wenn es sich für den ein oder anderen so angehört hat. Das ist halt die Schwierigkeit, wenn man sich überhaupt zu so etwas äußert und von dem Thema "Epilepsie" oder vergleichbare Krankheit bei einem Hund keine Ahnung hat. Entschuldige bitte.
Erstmal Danke für eure Antworten. Ich schrieb ja von "den Tierärzten", sprich es gab nicht nur eine Meinung.
Wie Diamante schon richtig schrieb, soll dieses Medikament beruhigend auf den Hund einwirken, allerdings ist es nicht ganz richtig, dass Hunde grundsätzlich ihr Verhalten langfristig ändern. Es kommt in dem Punkt darauf an, in welcher Häufigkeit die Anfälle auftreten. In diesem Fall, laut Aussage der Tierärzte, bestehen für meinen Hund keine Folgeschäden.
Warum ich nicht sofort zum Tierarzt renne sondern erst in 2, ist einfach auch eine Frage der Notwendigkeit bzw. auch des Geldes.
Es geht nicht darum das mein Hund das Geld nicht wert ist aber wie ich ja schon schrieb, gibt es bereits mehrere Meinungen, die sich im Grunde genommen gleichen.
Für meinen Hund besteht ja keine Lebensgefahr als solches. Ob ich jetzt oder in 2 Monaten hingehe ändert nichts an ihrem Anfallsleiden. Wenn sie binnen der nächsten 2 Monate noch mal einen Anfall bekommen sollte, bekommt sie ihn unabhängig ob ich beim Tierarzt war oder nicht. Bis auf die Anfälle, die so im Abstand von ca. 4 Monaten auftreten ist mein Hund komplett gesund.
Ygil: Keine Sorge, ich habe deine Mail keineswegs negativ aufgefasst
Du wolltest Meinungen lesen bzw wie andere handeln würden und das ist nun mal eben meine Ansicht. Du verabreichst deinem Hund ein Medikament von dem du weißt was es bewirken soll. Du hast dich mit dem Thema bereits beschäftigt. Ich hingegen kenne mich wie schon geschrieben damit nicht aus und in deinem EP gab es auch keine Infos zum Mittel/was es bewirken soll. Das Einzige was ich rauslesen konnte war, dass der Anfall trotz Mittel genauso lange dauert und, dass du keinen Unterschied zwischen einem Anfall mit und ohne Medikament siehst. (Bis auf die Mattheit nach der Medikamentengabe.)
Ich würde, wenn ich nicht wüsste dass es nicht anders geht, eben wie geschrieben handeln. Wenn ich das Gefühl hätte, dass ein Medikament nicht wirkt oder eben sehe, dass der Hund danach komplett ausgelaugt ist, würde ich nach anderen Möglichkeiten suchen. Klar, werden die Anfälle unabhängig vom Tierarztbesuch kommen aber wenn man es dem Hund leichter machen könnte, sollte es keine Geldfrage sein. Und bevor du das wieder falsch verstehst: Das ist was ich machen würde!
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