Loch in einer Zahnplombe möglich?
Ich habe rechts oben ganz hinten einen wurzelbehandelten Zahn. Dieser ist leicht dunkel, da er schon abgestorben ist, da die Nerven bei der Behandlung entfernt wurden. Seit einigen Tagen spüre ich eine Unebenheit bei diesem Zahn, dort wo die Zahnfüllung (die Zahnplombe) den Zahn abdeckt. Es fühlt sich an wie ein kleines Loch genau mittig in der Füllung.
Einen Tag später nach der Entdeckung habe ich dann versucht mit einem Spiegel näheres zu sehen. Ich bilde mir ein, ein kleines Loch gesehen zu haben. Seit einiger Zeit spüre ich zusätzlich sowas wie einen Riss im Zahn selbst. Es fühlt sich an als wäre der Zahn auseinandergebrochen, hält aber noch zusammen.
Zum Zahnarzt komm ich leider seit einer Woche nicht, weil ich täglich arbeiten muss und bei uns momentan Personalmangel herrscht. Später Abends hat er leider nicht mehr geöffnet, sodass ich nur während meiner Arbeitszeit hingehen kann. Ich habe mir nun schon einen Termin für übernächste Woche vereinbart.
Ist es denn überhaupt möglich in einer Zahnfüllung ein Loch zu bekommen? Oder kann es eher sein dass zwischen Plombe und Zahn selbst, sich das Loch gebildet hat? Was würdet ihr mir bis zu dem Zahntermin raten? Dort noch öfters Zähne zu putzen oder lieber die Finger davon zu lassen und abzuwarten? Habt ihr schon einmal so ein Problem gehabt?
Je nach Material können die Plomben auch zerbröseln, die sind nicht ewig haltbar. Es kann also sein, dass dort etwas ausgebrochen ist. Ich würde an deiner Stelle normal putzen und dann noch mit einer Mundspülung spülen, damit sich da keine Bakterien reinsetzen.
Du schreibst zwar, dass der Zahn tot ist, aber wer weiß, ob sich das umliegende Zahnfleisch nicht doch noch entzündet und da ist dann so eine Spülung zu mindestens nicht falsch.
bijin hat geschrieben:...und dann noch mit einer Mundspülung spülen, damit sich da keine Bakterien reinsetzen...
Ist damit die ganz üblich Mundspülung gemeint, welche in fast jedem Supermarkt oder jeder Drogerie erhältlich ist? Auf meiner steht drauf: gegen Karies, Zahnstein und Mundgeruch. Von antibakteriell ist keine Rede, nehme ich aber an dass dies doch automatisch dabei ist? Sollte ich generell Mundspülung verwenden, auch wenn ich kein "neues" Loch im Zahn habe? Wenn ja wie oft sollte man sie anwenden und auf was für eine Marke sollte man achten?
Weißt Du, aus welchem Material deine Füllung besteht? Ist es eine Füllung oder hast du ein vom Zahntechniker angefertigtes Teilstück, ein Inlay, angefertigt bekommen? Ein Inlay wird meist aus Gold oder Keramik angefertigt, wobei bei Gold nichts abplatzen kann, allerdings bei Keramik schon, wenn ein Verarbeitungsfehler vorliegt.
Die Materialien der Füllungen: wenn sie grau-silbrig glänzend ist, hast du dort Amalgam drin, ansonsten, bei einer zahnfarbenen Füllung, wird es sich um Kunststoff handeln. Bei beiden Materialien kann ich mir nur Verarbeitungsfehler seitens des Zahnarztes vorstellen, sollte sich dort wirklich "ein Loch" gebildet haben. Wahrscheinlich hat sich ein Stück einer Schicht gelöst. Amalgam wird im ganzen in das zu füllende Loch gestopft und härtet aus. Kunststoff wird in Schichten aufgetragen, bei der jede Schicht mit einer UV-Lampe ausgehärtet wird. Dabei kann es passiert sein, das hier vielleicht nicht richtig gearbeitet wurde.
Da du aber schon schreibst, daß du einen möglichen Riss im Zahn spürst, nimm auf jeden Fall deinen Zahnarzttermin wahr, damit auch das abgeklärt werden kann. Es kann durchaus sein, daß der Zahn auseinanderbricht. Da er abgestorben ist (der Nerv ist ja draußen), wird er auch nicht mehr versorgt und er wird damit porös und spröde. So ohne Blick auf deinen Zahn und ein Röntgen ist es natürlich schwer zu sagen, was nun wirklich vorliegt.
Es kann sein, daß die Füllung auf einen Stift aufgebaut worden ist. Dieser Stift kann die Wurzel, also den Zahn letztendlich, auch zum Brechen bringen. Das ist immer abhängig davon, wie gearbeitet wurde und letztendlich sind es hier Spekulationen, da du ja nichts Genaueres geschrieben hast (und es wahrscheinlich auch nicht wissen wirst). Sollte der Zahn wirklich einen Riß in der Krone (der Teil, der außerhalb des Zahnfleisches zu sehen ist) haben, kann er unter Umständen noch mit einer künstlichen Krone stabilisiert werden.
Im schlimmsten Falle, ist der Riß in der Füllung so tief, daß sich schon Keime in den Wurzelkanal eingebracht haben. Das kann zu einer Entzündung an der Wurzelspitze führen. Aber auch hier kann je nach Zustand noch eine Rettung des Zahnes als Platzhalter versucht werden. Der Wurzelkanal kann, je nachdem, wie er gefüllt wurde, wieder freigelegt werden, es wird ein Medikament eingebracht und dann erneut gefüllt und mit einer Füllung oder künstlichen Krone versorgt.
Letztendlich wird dir nur der Zahnarzt Genaueres sagen können, denn er sieht schließlich die Einzelheiten und kann zur Diagnose ein Röntgen machen. Putz Deinen Zahn weiterhin ganz normal, übertreib jetzt nicht an der Stelle, bevor du vor lauter Putzwahn vielleicht noch Zahnfleischprobleme bekommst. Zur Beruhigung für dich selbst kannst du dir in der Apotheke eine Mundspüllösung holen, die die Bakterienzahl auf ein Minimum reduziert (wirkt anders als die Spülungen aus der Drogerie), bis du mit deinem Zahnarztbesuch endlich Gewissheit hast, was nun wirklich Sache ist.
Danke für eure Antworten. Ich war heute bei meinem Zahnarzt und habe mich näher erkundigt. Das Loch kam durch den Bruch des Zahnes zustande. Dieser wurde, wie du richtig vermutet hast, mittels einem Stift aufgebaut. Es ist auch nicht direkt der Zahn gebrochen, sondern ein Teil der Füllung, wodurch das Gefühl des Spaltes kam.
Meine Zahnärztin hat mir somit die Füllung ausgetauscht und neu aufgebaut. Es ist wohl eine Frage der Zeit, wie lange diese Füllung hält. Immerhin könnte sie ja immer wieder brechen oder sich ein Spalt bilden? Die Ärztin meinte, dass ich Nüsse und ähnliches nicht unbedingt auf dieser Seite kaufen soll. Was wäre, wenn ich auf beiden Seiten so einen Stift-Aufbau hätte? Jedenfalls ist das Thema bis auf weiteres geklärt und ich hoffe dass dies auch länger so bleibt.
Ich denke mal, die Arbeit, die jetzt an deinem Zahn gemacht wurde, beruht auf einer größeren Füllung. Du hättest Deine Zahnärztin mal fragen können, ob es bei eventuellem, erneuten Bruch am Stift nicht sinnvoll wäre, den Zahn (der Rest davon) mit eine künstlichen Krone zu versorgen. Das sind hier natürlich auch nur wieder Spekulationen, da wir den Zahn und die Füllung oder das Röntgen dazu ja nicht sehen. Aber es wäre natürlich schon schade, wenn du dir in einem unbedachten Moment durch eine Nuss den Zahn zerstören würdest, da die Konstruktion mit dem Stiftaufbau nicht so stabil ist.
Das, was dir jetzt mit dem Zahn passiert ist, muß nicht zwangsläufig mit jedem wurzelbehandelten Zahn, der zum besseren Aufbau einen Stift gesetzt bekommen hat, passieren. Die Stabilität hängt immer noch von der größe der Kavität (dem Loch) ab und wie der Stift gesetzt wurde.
Es gibt aber auch durchaus Zähne, deren Krone so stark zerstört ist, daß auch hier mit einem Stiftaufbau gearbeitet wird. Deren Stabilität hängt genauso von der Arbeit ab. Nicht zwangsläufig ist bei diesen Arbeiten dann beim Essen von Nüssen oder harten Lebensmitteln Vorsicht geboten.
Ich weiß ja nicht, und wahrscheinlich du auch nicht, wie die Zahnwurzel bei dir gefüllt wurde. Das geht, irreversibel, mit einem Zement, sowie reversibel, mit einem Material, das sich laienhaft ausgedrückt, wie Knete verhält. Die Zahnwuzel könnte vielleicht auch mit einem Goldkonstrukt, das vom Zahntechniker angefertigt wird, "gefüllt" werden. Darauf kommt dann eine künstliche Krone. Das sorgt auch für Stabilität.
Ich hatte so etwas Ähnliches bei einem noch nicht abgestorbenen Zahn auch einmal. Das heißt, ich ahbe das sogar dummerweise immer wieder und keiner kann mir so richtig sagen, wieso.
Ich habe aus nachlässigen Kindertagen auf der einen Seite im Backenzahn eine größere Füllung und da kommt in rgelmäßigen Abständen von unten auch immer wieder Karies durch, dabei gibts gar nicht mehr viel Fläche, wo das noch möglich ist. Meine Zahnärztin meinte, dass man beim ersten Mal wahrscheinlich nicht alles sauber weggemacht hat - da war ich noch bei einer weniger erfahrenen Zahnärztin.
Ich habe da aber immer normal drübergeputzt ansonsten, würde ich an deiner Stelle auch machen. Sei vielleicht einfach ein bisschen vorsichtiger, dann wird es schon gehen. Wenn es auseinanderbricht, dann kann dir das auch beim normalen Kauen passieren und da wahrscheinlich noch eher als beim Zähne putzen.
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