Bahnfahren wird teurer - dafür mehr Service in der 1. Klasse
Nachdem sich steigende Preise schon bei Lebensmitteln und Energie größerer Beliebtheit erfreuen springt jetzt auch die Bahn auf diesen Zug auf und erhöht nun auch die Preise für für Tickets, Reservierungen und die Bahncard. Übrigens handelt es sich hierbei schon um die zweite Fahrpreisanhebung in diesem Jahr, denn zuletzt wurden sie zum 01.01.2007 angehoben, auch wenn die Anhebung bereits im September 2007 angekündigt wurde mit dem Verweis, so den gestiegenen Energie- und Personalkosten Rechnung zu tragen.
Im Schnitt kosten jetzt die Fahrkarten für den Nahverkehr und den Fernverkehr 2,9 % mehr, die Bahncard mit der man 50 % Rabatt erhält wird um 3,8 % teurer und kostet jetzt 220 Euro statt 212 Euro – dafür ist aber Railplus, die Auslandsergänzung mit inklusive. Diese war bisher auf Wunsch erhältlich und hat 15 Euro extra gekostet. Reservierungen für Fernzüge verteuern sich um 50 Cent und kosten nun 2 Euro am Automaten oder im Internet und 4 Euro am Schalter. Der Preis für`s Schönes-Wochende-Ticket wurde ebenfalls von 33 Euro auf 35 Euro angehoben. Im Gegenzug soll es einen verbesserten Service und einen Ausbau der Verbindungen bei ICE und Fernverkehr geben.
Von der Preiserhöhung erhofft sich die Bahn Mehreinnahmen in Höhe von 60 Millionen Euro. Der VCD warf der Bahn hingegen vor, vor allem die Kunden zum „Zahlmeister“ für den bald angesetzten Börsengang zu machen und durch höhere Preise potentielle Kunden abzuschrecken auch wenn die Erhöhungen der Verbindungen im Fernverkehr und im Auslandsverkehr begrüßt werden um so eine klimafreundliche Alternative zum Flugverkehr zu schaffen.
Die Änderungen im Fernverkehr sehen u. A. wie folgt aus: Der ICE fährt nun von Berlin und Hamburg aus nach Kopenhagen und Århus sowie von Dortmund und Frankfurt aus nach Wien. Gleichzeitig soll der ICE Verkehr von Deutschland nach Paris verdichtet werden und der TGV erstmals bis nach München fahren. Den ICE will man des weiteren in der ersten Klasse kundenfreundlicher gestalten, indem man hier 200 zusätzliche Mitarbeiter einstellt die die Betreuung in den Zügen verbessern sollen und das Tageszeitungsangebot soll erweitert werden. Daneben sollen auch kleinere Snacks zum Verteilen angeboten werden. Man erhofft sich dadurch einen Nachfragezuwachs bei den 1. Klasse Tickets für den ICE um 1 Million Fahrscheine.
Na, wie schön, am besten bleibt man nur noch zu Hause, zieht in einen sehr zentral gelegenen Ort oder erledigt viel zu Fuss oder mit dem Rad. Dass die Bahn ganz gerne mal die Preise erhöht, ist ja absolut nichts neues. Aber dass sie für die Erhöhung dann den Service in der 1. Klasse verbessern wollen, das ist fast schon zum Haare raufen.
Interessant ist hierbei, dass die Preise angeblich den gestiegenen Personal- und Energiekosten zu Gute kommen soll. Im weiteren Artikel ist aber etwas von einer Mehreinnahme von 60 Millionen Euro zu lesen. Das steht doch in keinem Verhältnis.
Dass der Börsengang dadurch mitfinaziert wird, als auch gewisse Herrschaften ein höheres EInkommen bekommen, liegt ziemlich klar auf der Hand.
Es gab Zeiten, da bin ich gerne und vor allem günstig mit der Bahn unterwegs gewesen. Allerdings waren dies noch DM- Zeiten und das Wochenendticket kostete zum Beispiel noch 35 DM (!). Bis auf die Preise haben sich bei der Bahn keine Sachen verändert. Die Verspätungen sind nach wie vor die gleichen, und die Freundlichkeit bei einigen Bahnbediensteten nach wie vor so gut wie nicht vorhanden.
Bahfahren mag klimafreundlich sein, aber kundenfreundlich ist definitiv etwas anderes!
Das mit dem besseren Service in der 1. Klasse interessiert mich herzlich wenig, denn wieviel Prozent der Bahnfahrer fahren 1. Klasse?
LG Jenna
Subbotnik hat geschrieben:Den ICE will man des weiteren in der ersten Klasse kundenfreundlicher gestalten, indem man hier 200 zusätzliche Mitarbeiter einstellt die die Betreuung in den Zügen verbessern sollen und das Tageszeitungsangebot soll erweitert werden. Daneben sollen auch kleinere Snacks zum Verteilen angeboten werden. Man erhofft sich dadurch einen Nachfragezuwachs bei den 1. Klasse Tickets für den ICE um 1 Million Fahrscheine.
Also wegen ein paar Tageszeitungen und ein paar Snacks, die mich am Kiosk insgesamt ~10€ kosten, würde ich ganz bestimmt nicht ein Ticket in der 1.Klasse buchen, was letztlich um einiges teurer ist als 10€. Und das mehr an Servicepersonal können sie sich auch sparen, da ich auf meiner Reise nicht andauernd belästigt werden will und nicht städnig gefragt werden möchte, ob ich noch eine Tageszeitung oder einen Snack möchte
Da muss sich die Bahn schon mehr einfallen lassen ...
Verbesserter Service in der 1. Klasse ist aber trotzallem keine so schlechte Idee. Schließlich gilt es den Fliegern Kunden abzunehmen und da kann mehr Service auch mehr Kunden bringen.
Normale Bahnfahrer werden kaum von der zweiten in die erste Klasse wechseln, obwohl dies auf manchen Strecken mehr als angenehm ist. Gerade in übervollen Zügen an Wochenenden, wo sich schon am Eingang Bundeswehrsoldaten stapeln, ist reisen in der 1. Klasse auch wirklich First Class.
Preiserhöhungen sindet niemand toll, aber wenn ich mir überlge, wir hätten zwei Autos, allein von den Anschafungs- und Unterhaltosten kann man problemlos etliche zehntausend Kilometer mit der Bahn fahren.
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