Kind klettert übers Gitterbett

vom 18.05.2009, 14:21 Uhr

Hallo Stimpy!

Vielleicht wäre es noch interessant zu erfahren, welches Ritual ihr verfolgt und ob es eines gibt? Ich hatte jetzt sicher über ein ganzes Jahr hinweg den ständigen Kampf am Abend mit dem Zu Bett gehen. Meine Tochter schrie Zeter und Mordio und schlug sich absichtlich den Kopf gegen Wand und Bett, um dann "aua" zu schreien und mir ein schlechtes Gewissen zu machen, was natürlich hervorragend klappte. Man kann es ja nicht mit ansehen, wenn es die Schnuckelmäuse nicht gut haben oder sich gar weh tun. Ich war fast schon nervlich am Ende.

Ich wusste nicht, was ich falsch machte. Jeden Abend machten wir dasselbe Ritual: Waschen, Zähne putzen, Geschichte vorlesen, Lied singen. Ich musste sogar bei ihr im Bett bleiben, bis sie eingeschlafen war. Das dauerte dann oft bis zu einer Stunde und ich war wirklich nervlich am Ende.

Nun habe ich heraus gefunden, was gefehlt hat. Ich habe sie wirklich um Minuten zu früh ins Bett gebracht. Also 30 Minuten später und es war perfekt. Der zweite Aspekt, der gefehlt hat, war- weil ich ja immer so frustriert war, dass sie nicht schläft- dass die Liebe und die Kuschelzeiten zu kurz gekommen sind. Nun machen wir es so:

Wir machen uns bettfertig und ich creme meine Tochter am ganzen Körper ein, was sie sehr entspannend findet. Anschließend singen wir: "Weißt du wie viel Sternlein stehen" und betrachten das Sternchenmobile. Wenn wir damit fertig sind, darf sich meine Tochter eine Geschichte aus dem Gute Nacht Geschichtenbuch aussuchen, die ca. 3- 4 Seiten lang ist. Allerdings möchte ich jetzt wieder zu abgeschlossenen Büchern wechseln, wie wir es vorher hatten, da ich gemerkt habe, wenn sie nicht genau weiß, wann die Geschichte fertig ist, wird sie unruhig und ist enttäuscht, dass die Geschichte fertig ist. Bei Geschichten wie Leo Lausemaus, die sie einfach auswendig kennt, weiß sie genau, wann Schluss ist und ist dann nicht enttäuscht. Irgendwie schaffe ich es aber dennoch, ihr klar zu machen, dass die Geschichte fertig ist und mache dann das Licht aus, nachdem ich sie zugedeckt habe und geschaut habe, dass sie gut liegt. Ich lege den großen Teddybären vor ihr Bett, falls sie nachts rausklettern sollte (wir haben zwar keine Gitter mehr aber ein Querstrebe vor dem Bett, weil unsere Tochter manchmal schlafwandelt). Wir singen dann "Lalelu" und ich streichle sie dabei. Wenn das Lied fertig ist, umarme ich sie, sage ihr, wie sehr ich sie liebe, wie stolz ich auf sie bin und dass ich ihr eine gute Nacht und süße Träume wünsche. Anschließend gehe ich aber nicht mehr auf eventuelle Fragen oder Wiedersprüche ein, sondern schließe einfach die Tür hinter mir.

Ich habe auch schon versucht, die Türe einen Spalt offen zu lassen, damit Licht hinein scheint (nicht dass ihr jetzt denkt, ich bin eine Rabenmutter). Aber das möchte sie nicht. Sie stört das und sie schläft sonst nicht ein. Sie kann nur bei völliger Dunkelheit schlafen. Jede Art von Licht und sei es nur ein ganz dunkles Licht, lenkt sie vom Einschlafen ab. Deshalb schließe ich dann einfach die Türe hinter mir.

Also, vielleicht kannst du dir etwas abschauen. Wichtig ist, dass du deinem Kind klar sagst, wie der Abend ablaufen wird zum Beispiel: Wenn der Sandmann kommt, ist es Zeit fürs Bett. Wir machen uns dann frisch, ziehen das Pyjama an, dann liest Mami dir noch eine Geschichte vor und dann wird geschlafen. Ihr müsst wirklich von dem, was ihr durchsetzen wollt, überzeugt sein und dürft keinesfalls locker lassen. Wenn ihr einmal nachgebt und das kind später hinlegt, habt ihr verloren! Vor allem sollte sich das Ritual nicht wesentlich verändern. Die Zeit, die ihr vorseht, um euer Kind ins Bett zu bringen, sollte möglichst jeden Tag gleich sein und nicht am Wochenende später, auch wenn es fein wäre, wenn die Kinder am Wochenende länger schlafen würden. Man sollte diese fixen Zeiten einhalten und nicht aus purem Egoismus abändern. Man straft sich damit nur selber, da sich das Kind dann wieder nicht sicher fühlt und wieder das gleiche Theater von vorne anfängt. Also: Einmal acht Uhr schlafen- immer acht Uhr schlafen. Einmal eine Geschichte vorlesen- immer eine vorlesen!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Vielleicht sollte dein Sohn nicht nur einfach ins Bett gelegt werden und dann verabschiedet werden. Setze dich doch noch solange an sein Bettchen bis er schläft. Um das zu Beschleunigen könntest du Rituale, wie hier schon angesprochen wurde, einführen. Lies ihm doch noch eine Gutenachtgeschichte vor oder sing noch ein Lied oder nimm eine Fingerpuppe und spiele noch einwenig mit ihm. Da kann man das Zubettgehen auch mit einfließen lassen.

Ich denke, dass es unzählige Arten und Rituale gibt, die dazu führen, dass das Kind liegen bleibt oder zumindest in seinem Bettchen.

Außerdem könnte es durchaus auch so sein, dass dein Sohn einfach noch nicht müde genug ist, um ins Bett zu gehen und zu schlafen. Das ist auch bei meinem Sohn oft der Fall. Wir möchten eigentlich, dass unser Sohn immer zur gleichen Zeit ins Bett geht. So machen wir ihn dann auch zum Schlöafen fertig. Wenn wir allerdings sehen, dass er noch sehr unruhig und aufgedreht ist, nehmen wir ihn noch einmal heraus und er darf noch ein paar Minuten wach bleiben. Eventuell gibt es noch etwas zu trinken und dann versuchen wir es noch einmal. Beim zweiten Mal hat es seither dann meistens funktioniert, dass er liegen bleibt und ruhiger ist und sich in den Schlaf tätscheln lässt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin immer am Bettchen meines Sohnes geblieben, bis er eingeschlafen ist. Irgendwann hat es sich dann eingebürgert, dass er bei mir im Bett schlafen durfte, aber da bin ich streng genommen selbst schuld, ich war zu wenig konsequent. Wenn man das Kind konsequent immer wieder ins eigene Bettchen legt, aber dabei bleibt und dem Kind beispielsweise ein Schlaflied vorsingt oder etwas vorliest, sollte es kein Problem sein, dass das Kind einschläft. Das kann zwar anfangs unter Umständen sehr lange dauern, manchmal bis zu einer Stunde, aber mit der Zeit wird sich das Kind daran gewöhnen und es sollte mit maximal einer halben Stunde getan sein.

Eine Alternative zu einem Gitterbett ist auch ein Kinderbett, das an der Wand steht und wo auf der anderen Seite ein Bettgitter montiert ist. Diese Gitter aus Textil sind sehr stabil, das Kind kann somit auf keinen Fall herausfallen, es gibt sie u.a. von der Firma "Safety 1st" und sie kosten um die 15 EUR. Sie decken fast die ganze Seite eines Kinderbettes ab, was auf jeden Fall ausreicht, dass ein Kind nicht herausfallen soll, natürlich hindert das ein Kind nicht, seitlich herauszusteigen, aber das kann es ja bei einem Gitterbett mit herausgenommenen Sprossen auch. Herausklettern wird ein Kind bei diesem Gitter nicht, dafür ist es zu niedrig, das animiert nicht zum herausklettern und das ist ja auch nicht nötig, da vorne und hinten seitlich Stellen sind, an denen das Kind aus dem Bett steigen kann.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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