Fallübungen auf normalem Fußboden: Rückenschmerzen?

vom 02.06.2010, 22:30 Uhr

Also normalerweise macht man diese Fallübungen, wie es sie u.A. im Judo gibt ja auf Judo-Matten, welche nicht ganz so hart sind wie ein normaler Fußboden. Jetzt habe ich aber massig Videos gesehen, in denen diese Fallübungen bzw. Rollen auf normalem Fußboden gemacht werden und nicht auf diesen Matten.

Ist es denn üblich, diese Fallübungen auf einem normalem Fußboden zu machen? Bekommt man da keine Rückenschmerzen von? Natürlich sollen diese Fallübungen dazu da sein, dass man im Ernstfall auch auf einem normalen Fußboden oder Beton so fällt, dass man sich nicht verletzt, allerdings sieht es in den ganzen Videos so aus, als ob die Belastung für den Rücken dabei relativ groß ist. Sehe ich das falsch oder gehören Rückenschmerzen praktisch mit dazu?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Hallo,

also wenn Du gelernt hast (unter Anleitung) wie man richtig fällt tut es eigentlich nicht weh. Letztlich ist das richtige fallen und abrollen ja dazu da, dass man es auch in einer Notsituation, wo man sich selbst verteidigen muss, auch in dem normalen Umfeld ausführen kann - somit auch auf der Straße. Die Judomatten sind halt dazu da, um (das Gelernte) zu üben.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin mir absolut sicher, dass die Übungen einem Anfänger auf gewöhnlichem Boden richtig weh tun können. Das ist ja gerade der Sinn von Matten - den Sturz bzw. die Abrollübung abzufedern, für den eben nicht unwahrscheinlichen Fall, dass ein Griff oder ein Abrollen noch nicht flüssig oder korrekt genug abläuft und man sich eben weh tut.

Wenn jetzt Leute diese Übungen auf gewöhnlichen Böden vorführen, dann vermutlich trainierte Sportler, welche eben den Bewegungsablauf intus haben. Denen dürfte es dann eben auch nicht mehr schmerzen bereiten. Egal wie der Boden auch beschaffen ist.

Für den Trainingsalltag bzw. natürlich für Anfänger sollte man aber Matten nehmen, sofern man nicht von Schrammen und blauen Flecken übersäht sein will. Denn auch unter Anleitung wird wohl nicht alles so auf Anhieb klappen, dass Schmerzen auszuschließen sind. Und das betrifft auch den Rücken. Aber nicht nur.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@derpunkt und pepsi-light: Das Problem sind weniger die Rückenschmerzen sondern die potentiell sehr große Verletzungsgefahr! Und das auch wenn die Übungen richtig sitzen, sollte man nicht denken, dass man da nun vor allem gefeit sei.

Rückenschmerzen kann man eigentlich recht gut durch die richtige Falltechnik und auch die richtige Atemtechnik vermeiden. Auch wenn es sich zum Teil immer etwas merkwürdig anhört, dazu gehören auch Schreie oder Stöhnen. Das vermindert dann nämlich auch die Belastung für bestimmte Körperteile.

Trotzdem, wenn man nicht richtig fällt, dann kann man sich da schon erheblich verletzen. Das unangenehmste was einem Trainingskameraden dabei schon passiert ist, ist ein Schlüsselbeinbruch während einer Schau-Vorführung. Da hat dann bei Rolle vorwärts auf Fäusten dummerweise der Anlauf nur ein wenig nicht gestimmt und der Untergrund war dann wellig, das war es dann.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, manche Leute haben ein etwas falsches Bild von den Fallübungen beim Judo. Diese sind nun mal für das Judotraining entwickelt worden und somit dazu da, auf einer Matte im Training wieder und wieder geworfen werden zu können und sich dabei nicht weh zu tun. Von daher ist es eigentlich nicht üblich, sie auf Parkett zu machen, wobei das wohl hier und da getan wird.

Man wird sich nicht gleich verletzen, wenn man mal nicht korrekt fällt (wobei das die Chance dazu natürlich erhöht.) Dazu muss man sich nur mal die Wettkämpfe anschauen. Die Judoka machen dort alles mögliche, nur keine Fallübung, weil korrekt auf den Rücken zu fallen hier gleichbedeutend mit dem Sieg oder zumindest einer Wertung für den Gegner wäre.

Will man nun diese Fallübungen auf anderem Untergrund ausführen, muss man sie daran anpassen. Wenn ich auf Parkett z.B. judotypisch abschlage, dann tut das weh. Also muss man hier möglichst rund und ohne "Ecken und Kanten" Rollen.

Die "ultimative Fallübung" für alle Untergründe gibt es wohl nicht. Wenn man auf eine Kante (z.B. Bordsteinkante oder Treppe) fällt oder über einen Stein auf einer Wiese rollt, dann besteht wenig aussicht, sich dabei nicht weh zu tun.
Aber wie gesagt, dazu sind Judo Falltechniken auch nicht gedacht.
Wahrscheinlich wird ein Judoka glimpflicher bei einem Sturz davon kommen. Das liegt dann aber eher daran, dass er das Fallen gewöhnt ist und vor allem weiß, was er nicht machen sollte.

» Schmo » Beiträge: 9 » Talkpoints: 6,15 »


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