Wiederholung meiner Kindheit bei meiner Schwester

vom 28.06.2010, 00:17 Uhr

Hallo ihr,
ich bin total fertig und muss mich euch mitteilen. Gestern hat meine Schwester bei mir geschlafen, das war das erste mal in ihren 12 Jahren. Demnach konnten wir auch mal in Ruhe reden. Das hat nun in mir ausgelöst, dass ich sehr nachdenklich bin und heute auch geweint habe. Um euch mal einen Überblick zu beschaffen.

Also meine Mutter ist nicht die einfachste Person. Sie ist eine Person die viel schreit, Schläge und Ausdrücke sind keine Seltenheit und nun kommt noch eine Dauerkrankheit dazu. Das ganze war in meiner Kindheit auch schon so. Meine Schwester war nun schon wegen der ständigen Probleme ein Jahr lang bei meiner Oma, mit neuer Schule, neuen Freunden und so weiter. In ihrem Alter wurde ich schon ins Heim geschickt, sie kam zum Glück zur Oma. Sie war bei der Oma und in der Schule gut, nun ist sie wieder bei der Mutter und sie bleibt dieses Jahr sogar sitzen. Oma versucht sie eigentlich zu sich zu holen, was eigentlich wirklich gut wäre, doch irgendwas passt der kleinen nicht, dass sie nun mit der Oma Streit hat und sagt, dass sie nicht zu ihr will.

Zudem ist sie an dem Punkt, wie ich damals auch schon mal war. Es ist ja die Mutter und sie hat sie ja lieb. Irgendwie will sie sie nicht alleine lassen, sie macht sehr viel für sie, doch wohl fühlt sie sich auch nicht. Doch auch bei mir hat es bis nach meinem 20ten Lebensjahr gedauert, dass ich mich vollkommen abgenabelt habe. Diese Phase hat bei mir auch in ihrem Alter angefangen und ging wie gesagt sehr lange. Doch ich weiß, dass es ihr zuhause nicht gut geht und ich kann absolut nichts machen. Denn leider ist sie meine Halbschwester.

Mich machen ganz einfach mehrere Aussagen fertig. Es war auch mein Freund da und sie meinte, dass wir drei einfach zusammen gehören. Sie sagte wieder, wie schon vor fünf Jahren, dass sie zu mir ziehen will, zu uns. Dass er ja schon fast wie ihr Papa ist und das obwohl die zwei sich auch so gut wie nicht sehen. Denn er geht schon nicht mehr wo mit hin, wenn Oma oder Mutter dabei ist. Es kam die Aussage, dass sie weglaufen will von zuhause. Sie sagte mit 12 Jahren, dass sie ja nicht rausgehen müsste zum spielen, denn sie muss ja zuhause helfen. Dass ihr Stiefvater sie nicht stört, da er eh entweder volltrunken ist oder auf der Arbeit. Genau das selbe war bei mir auch. Sie hat keine Freunde, ich hatte auch keine. Sie hat einen trinkenden Stiefvater, hatte ich auch, wenn auch einen anderen. Diese Kindheit hat mich sehr geprägt und bei ihr ist es auch so, wirklich.

Also sie hier war, sie war ganz anders. Sie war locker, relaxt, ruhig. Nicht frech wie sonst oder sonst was. Ich habe sie ja bei der Oma erlebt und auch bei der Mutter, dort brachte sie nicht mal einen vernünftigen Satz raus. Sie fing was an und beendete es nicht. Sie hatte für nichts einen Kopf. Sie traut sich die einfachsten Sachen nicht einfach zu nehmen. Es war nur eine Übernachtung die sie da war und ein paar Stunden, doch ich denke es war für sie wirklich schön. Ich mach mir eben Gedanken über ihre Aussagen. Gedanken was aus ihr wird. Ich hatte es wirklich sehr schwer und sie ist nicht so ein Beißer wie ich. Ich will sie bewahren doch ich kann es nicht.

Ich bin wirklich am Überlegen, sie zu mir zu holen. Doch erstens würde es die Mutter nicht zulassen und zweitens würde man sie mir wahrscheinlich nicht zusprechen. Ich will, dass sie in der Schule weiterkommt. Sie glaubt eben noch nicht, dass es für sie ist. Sie macht nichts in der Schule und benimmt sich nicht gut um ihrer Mutter zu schaden, doch das bringt ihr nichts. Ich bin mir sicher in einem ruhigen Umfeld, wo sie sich wohl fühlt, würde sich das von alleine wieder regeln. Auch alles andere. Sagt mir doch einfach was ich machen soll. Ich kann echt nicht mehr. Wenn ich alleine dran denke, könnte ich richtig heulen. Kann mich hier jemand verstehen, was ich mit mir selber durchmache? Die Hilflosigkeit?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

anscheinend ist ja schon irgendwie das Jugendamt mit in die Familiensituation integriert, oder? Du kannst Dich dahingehend erst einmal erkundigen, in wie fern es für Dich überhaupt möglich wäre, deine Schwester bei Dir aufzunehmen. Da kannst Du dann auch gleich nach bestimmten Hilfsmöglichkeiten fragen, was Du an Unterstützung oder deine Schwester im allgemeinen an Hilfe erhalten könnte.

Du hast ja vermutlich noch gut mit Dir selbst zu tun, denke ich mal. Hast Du eine Therapeutin und bist in einem festen Umfeld mit relativ strukturiertem Alltag? Ist deine Schwester schon in einer Art Therapie?

Ich würde mich mal rundum informieren lassen, was möglich ist, was an Kosten übernommen werden könnten und mich dann weiter erkundigen bei den jeweils zuständigen Personen, so dass Du auch besser abschätzen kannst, was dann auf Dich zu kommt.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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