Serotonin Wiederaufnahmehemmer,Erfahrungen,Wechselwirkungen?

vom 21.06.2010, 20:45 Uhr

Da es mir - trotz Therapie- immer mal wieder schlecht geht (auch Stimmungsschwankungen vom feinsten genannt) und ich ins so genannte Morgentief falle, hat mir meine Therapeutin eine Therapie mit einem Serotonin - Wiederaufnahmehemmer empfohlen. Ich habe lange mit ihr darüber gesprochen, weil ich zwar nicht abgeneigt bin, aber in Momenten in denen es mir gut geht oft der Meinung bin, das ich so was nicht bräuchte. Sie meinte, das man dabei den "Kosten-Nutzen" Faktor abwägen müsste: In meinem Fall wäre das u.a. Ausbildungstelle vs. medikamentöse Behandlung. Denn meine Stimmungen wirken sich zunehmend auch auf die Ausbildung aus (sind aber unter anderem auch dadurch bedingt - Hintergründe mag ich hier jetzt mal nicht erläutern, sind auch weniger wichtig). Deswegen bin ich immer wieder der Meinung, dass das wohl gar keine so schlechte Idee wäre.

Was habt ihr denn für Erfahrungen mit solchen Medikamenten (namentlich wären das z.B. Cipramil, Cipralex, Citalopram, Fluoxetin, etc.) gemacht? Hat es euch dauerhaft wirklich geholfen? Wie siehst denn zum Beispiel auch mit der Pille aus? Die würde ich nämlich schon gerne weiternehmen, sonst muss ich mir dann an anderer Stelle Gedanken machen. Und das wäre ja dann eher nicht Sinn der Sache.

Sind sonst noch Dinge zu beachten? Ich weiß, das man das Medikament z.B. ein- bzw. ausschleichen muss, nicht mit diversen anderen Antidepressiva oder ähnlichem einnehmen sollte, Blutdrucksenker, etc. Auch Alkohol soll ja bekanntermaßen keine guten Auswirkungen darauf haben (gilt da auch das Gläschen Sekt am Geburtstag? Mehr nehme ich eigentlich auch nie zu mir). Ich freue mich über eure Antworten!

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich bin generell gegen Medikamentenberatung im Internet. Wobei das eventuell noch auf Seiten passen mag, dich sich mit den entsprechenden Erkrankungen auseinander setzen.

Cipramil, Citalophram, Cipralex ist im Endeffekt alles das selbe. Alle enthalten als Wirkstoff Cipramil. Das Medikament wird recht gerne verschrieben, weil es relativ wenig Nebenwirkungen hat und wird vorallem auch gerne bei übergewichtigen Patienten verschrieben, weil es angeblich nachweislich nicht dick macht. Generell stehen ja viele Antidepressiva im Verdacht, Heißhunger zu verursachen. Meine Ansicht dazu ist generell, das man dem entgegenwirken kann und man da auch den Nutzenfaktor abwägen sollte. Was sind ein paar Kilogramm mehr, wenn es einem dafür psychisch gut geht? Kann allerdings auch nur jemand nachvollziehen, der ernsthafte psychische Probleme hat. Ich denke dir wäre es das Wert Punkylady.

Meine allgemeinen Erfahrungen mit Cipramil ( bei mir war es damals Citalophram) es wirkte damals relativ gut. Wobei ich damals Medikamenten gegenüber ziemlich kontra eingestellt war. Ich dachte damals so, du beweist allen, das die eh nichts bringen. Ich hatte aber mit dem Medikament die beste Zeit meines Lebens. So im nachhinein betrachtet. Also nicht künstlich aufgesetzt oder so. Aber gerade auch bei Problemen am Arbeitsplatz hat er enorm geholfen. Eine Kündigung konnte es aber auch nicht verhindern.

Nebenwirkungen hatte ich nicht wirklich. Am Anfang habe ich enorm abgenommen. Was aber durchaus normal ist, bei der ersten Einnahme von Psychopharmaka. Weil sich die Stimmung bessert und man aktiver wird und sich somit auch mehr bewegt. Aber im Endeffekt brachte mir das Medikament nachher 20 Kilogramm mehr auf der Waage. Wofür es aber auch noch andere Auslöser gab. Unter anderem das ich halt oft anders auf Medikamente reagiere. Ansonsten keinerlei Entzugserscheinungen beim Absetzen noch sonst welche Probleme.

Mit dem Absetzen war es mit Cipramil recht einfach. Das muss aber echt mit dem Arzt besprochen werden.

Ich habe letztens eine Studie gesehen, die zur Zeit gemacht wird, da möchte man nachweisen, das Cipramil innerhalb von wenigen Tagen/Wochen wirkt. Problem an den ganzen Sachen ist nämlich oftmals, das sie bis zu sechs Monaten brauchen, bis sie wirken. Das soll mit der Studie, bezogen auf Cipramil, wiederlegt werden. Für mich wäre das ein Grund mehr Cipramil zu nehmen. Leider wirkt es bei mir nicht mehr. Weil mir ist es an sich zu lange sechs Monate darauf zu hoffen, ob ein Medikament wirkt.

Ich kenne auch Erfahrungen anderer mit Cipramil. Und die sind recht unterschiedlich. Ich kenne auch Patienten die das Medikament absolut ablehnen. Nicht das du denkst, es ist ein Wundermittel.

Als ich Cipramil bekam, stand auch eine Pilleneinnahme zur Debatte und ich sprach mit dem damals behandelnden Arzt. Der hat auch nachgesehen. Cipramil hebt die Wirkung der Pille nicht auf. Allerdings solltest du bei der Einnahme der Pille da auf alle Fälle den behandelnden Psychiater noch mal fragen. Also generell bei der Einnahme von Psychopharmaka. Die haben an sich so nette Programme im PC. Wobei du aufpassen musst bei Cipramil sind Schmerzmittel. Ich weiß aber nicht mehr welches.

Ansonsten Cipramil und Pille. War letztens ein Thema mit meinem Arzt. Allerdings aus anderen Gründen. Da erklärte er mir aber was in der Art, das ein regelmäßiger Zyklus gerade bei der Einnahme von Cipramil von Vorteil sei. Und das ist ja was, was durch die Pille beeinflusst wird.

Ansonsten würde ich vorschlagen wir beiden wechseln mal zu PN und dann E- Mail über? Vorschlag meinerseits.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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