Menschen, die keine Hobbies haben

vom 10.12.2008, 20:51 Uhr

Auf dem Personalfragebogen eines Ausbildungsträgers, bei dem ich gern eine Ausbildung machen möchte, bin ich auch gefragt worden, welche Hobbys ich habe und war kurz überfordert mit der Frage, wenn ich ehrlich bin. Dazu muss ich aber erklären, dass Hobbys für mich immer etwas Regelmäßiges haben, sowas wie ein Vereinsleben in der Regel. Typische Hobbys sind ja Tanzen und Sport, aber eben im Rahmen eines Vereins und mit regelmäßigen Terminen. Und genau sowas habe ich nicht.

Wenn ich aber darüber nachdenke, ist ein Hobby nichts anderes als eine Freizeitbeschäftigung, der man besonders gern nachgeht. Und darunter fallen auch Unternehmungen mit Freunden, Filme und Serien, Basteln und all diese Dinge, die eben nicht in einem Verein ausgeübt werden und denen man vielleicht nicht nur nicht regelmäßig, sondern auch wirklich selten nachgeht. Trotzdem kann man diese Dinge ja sehr gern tun und als Lieblingsfreizeitbeschäftigung benennen. Und dann hat man ein Hobby. Oder nicht?

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde es erstaunlich, wie viele Leute Dinge zu Hobbies machen, die eigentlich keine sind. Könnte mir vorstellen, dass das eine psychologische Sache ist. Es ist nicht cool und kommt schlecht rüber, wenn man zugeben muss, dass man keine wirklichen Interessen hat. Um das aber nicht zugeben zu müssen (und vielleicht auch um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen), sagt man darum lieber sein Hobby wäre "Freunde treffen", oder "Musik hören" oder "Lachen".

Meine persönlichen Hobbies sind Judo (aktiver + ehrenamtlicher Übungsleiter) und Flugsimulation. Man mag es kaum glauben, aber auch ich treffe mich mit Freunden, höre Musik und Lache ab und zu. Aber als Hobby würde ich von letzteren nie etwas bezeichnen.

Auch die beliebte Ausrede "keine Zeit" war zu lesen. Sicherlich kann man hier nicht alle über einen Kamm scheren. Aber ich kann nur sagen, dass ich auch (wie so viele) 40 Stunden pro Woche arbeite und es zu 99 Prozent trotzdem schaffe meine zwei Trainingsgruppen zweimal wöchentlich zu versorgen und zusätzlich in einem befreundeten Verein mit zu trainieren. Das ist einfach eine Frage, wie man seine Zeit einteilt und verplant. Und wer Zeit für ein Hobby haben will, der bekommt das meistens auch hin. Sonst wären doch alle Menschen mit Hobby arbeitslos.

» Schmo » Beiträge: 9 » Talkpoints: 6,15 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^