Als Kind schon Vegetarier? Ungesund?
Meine dreizehnjährige Tochter erklärte mir neulich, dass sie kein Fleisch mehr essen möchte. Fisch soll ich auch keinen mehr kochen, denn sie möchte keine toten Lebewesen essen, wie sie sich ausdrückte. Milch und Joghurt „darf“ ich weiterhin einkaufen, aber alles, was mit Fleisch oder Wurst zu tun hat, verweigert sie. Jetzt habe ich Angst, dass sie vielleicht Mangelerscheinungen haben könnte.
Mit dreizehn ist sie ja noch mitten in der Entwicklung, da braucht sie doch Fleisch und Fisch für eine ausgewogene Ernährung? Ist es eigentlich möglich, Fleisch gleichwertig durch etwas anderes zu ersetzen, damit sie alle wichtigen Stoffe bekommt, die sie für ihr Wachstum braucht?
Sie zum Essen von Fleisch zu zwingen, das funktioniert nicht, wenn sich meine Tochter was in den Kopf setzt, dann kann sie wahnsinnig stur sein.
Hallo!
In dem Alter ist es meist nur eine Phase, die schnell vorbei geht und sie wird vielleicht , wenn ihr alle euer Schnitzel am Mittagstisch esst, auch wieder auf die Idee kommen, wie lecker es sein kann. Aber wenn sie noch Käse, Joghurt und Milchprodukte isst, dann würde ich mir nciht allzugroße Sorgen machen.
Koche halt ausgewogen mit Gemüse, Salat, Obst und wenn sie ein Brot mit Käse oder als Nachtisch Joghurt isst, dann wird sie auch alles bekommen, was sie braucht.
Hallo Pück,
Ja, ich denke auch, dass das (wahrscheinlich) eine Phase ist. Ich hatte die auch als Teenager, allerdings etwas später.
So eine Phase kann aber auch etwas länger dauern, da muss die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet werden.
Die "kritischen" Vitamine und Spurenelemente sind vor allem Eisen, Vitamin B12, Zink und Calcium. Da deine Tochter allerdings weiterhin gedenkt, Milchprodukte zu sich zu nehmen, ist das alles nicht so dramatisch. Zwar würde ich es für besser halten, wenn deine Tochter noch ein paar Jahre mit der Umstellung auf eine vegetarische Lebensweise warten würde, aber wenn sie sich nicht überzeugen läßt, besteht auch kein Grund für große Sorgen.
Ich würde vielleicht darauf achten, ein möglichst umfassendes Nahrungsergänzungsmittel zu geben. Es gibt das A - Z von Centrum, das auch in der günstigeren Variante für 3,99 bei Aldi (Nord) zu bekommen ist. Das muss dann natürlich regelmäßig genommen werden, aber damit habt ihr dann auch alles notwendige abgedeckt.
Außerdem solltest du darauf achten, dass deine Tochter künftig noch genug Protein zu sich nimmt, da Fleisch und Fisch da zu den Hauptlieferanten gehören. Weiterhin viel Eiweiß enthalten z.b. Magerquark und Soja-Produkte.
Zu den Soja-Produkten ein kleiner Tipp: es gibt Sojaschnetzel (zum Beispiel bei dm oder in anderen Bioabteilungen), die läßt man in Brühe quellen. Danach haben sich eine ähnliche Konsistenz (und Geschmack) wie Hackfleisch. Damit läßt sich zum Beispiel eine prima vegetarische Sauce bolognese kochen
Viele Grüße
Ich denke auch, dass du dir da keine Sorgen machen musst. Ich habe in dem Alter auch mal 2 Jahre kein Fleisch/Fisch gegessen und es hat mir nicht geschadet. Habe dann irgendwann von selbst wieder angefangen (so viel zum Thema "ist eine Phase" ), und jetzt esse ich wieder keins, seit ich 18 bin. Fisch esse ich allerdings seit ein paar Jahren wieder.
Wenn du dir Sorgen machst, dass deiner Tochter irgendetwas fehlen könnte, geh doch mal ins Reformhaus oder einen Naturkostladen. Dort gibts ganz viele Soja-Produkte, die meistens auch gut schmecken. Die Sachen sind zwar nicht ganz billig, aber man muss sie ja auch nicht täglich essen.
Es gibt genug Leute, die sich trotz Fleischkonsums ungesund ernähren. Von daher halte ich eine ausgewogene Ernährung ohne Fleisch/Fisch für wesentlich besser als eine ungesunde mit Fleisch/Fisch. Verstehe, dass du dir Sorgen machst, dass deine Tochter Mangelerscheinungen bekommt. Vorallem Eisenmangel kommt in dem Alter aber allgemein oft vor. Ich kenne auch "begeisterte Fleischesser", die zeitweise Eisentabletten nehmen mussten.
Noch was zum Thema fleischlos gesund: Da in meinem Freundeskreis einige Vegetarierinnen sind, haben wir uns früher oft mal die Frage gestellt: was tun, wenn man schwanger ist? Dann wurde eine Freundin, die seit sie 12 ist weder Fleisch noch Fisch isst, schwanger. Sie hat extra zwei Ärzte befragt, ob sie dem Kind zuliebe nicht ab und zu mal Fleisch/Fisch essen soll. Beide meinten, dass das bei einer ausgewogenen Ernährung in der Schwangerschaft nicht notwendig ist. In der Stillzeit wurde ihr dann aber geraten, Fisch zu essen, was sie dann auch gemacht hat. Mittlerweile hat sie das zweite putzmuntere Kind entbunden und auch sie selbst ist gesund, obwohl sie wie gesagt seit sie 12 Jahre alt ist, kein Fleisch gegessen hat.
Wünsch dir viel Erfolg beim Kochen und dass es allen schmeckt.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis zwar auch viele Vegetarier, aber die lassen ihre Kinder alle Fleisch essen. Sie achten halt alle drauf, dass das Fleisch von möglichst artgerecht gehaltenen Tieren kommt. Was ja auch eine gute Sache ist, zumal dieses Fleisch auch gesünder ist als das aus Massentierhaltung.
Das mit der Unterernährung und den Wachstumbeschwerden hört sich für mich auch so an, als wäre die Eltern Veganer (d.h. sie verzichten nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf Eier, Milch etc., also alles, was von Tieren stammt). Ich habe mal irgendwo gelesen, dass auch erwachsene Veganer oft Mangelerscheinungen haben. Dann wird das bei Kindern wahrscheinlich noch schlimmer sein. Damit kenne ich mich leider weniger aus.
Die guten Folgen vom vegetarischen Leben sind eigentlich nur " gute Gewissensfolgen". Dass es einem körperlich besser geht, habe ich noch nie gehört. Allerdings ebenso wenig, dass es Vegetariern schlechter geht. Meine Erfahrungen beziehen sich allerdings auf erwachsene Vegetarier, bzw. Leute, die ab dem 12. Lebensjahr Vegetarier sind. Und da kann ja das Wachstum vor allem bei Mädchen schon ziemlich weit fortgeschritten sein.
Ich bin fest davon überzeugt dass Eltern ihren Kindern zwar vorschreiben können was sie zu sich nehmen sollen, aber nicht was sie letztendlich wirklich essen. Wenn jemand meint sich vegetarisch ernähren zu müssen und er wird dann gezwungen etwas anderes zu essen dann wird mit Sicherheit der Würgereflex nicht lange auf sich warten lassen. Genauso verhält es sich auch mit anderen Sachen wie Milchsuppe oder Pilzen, jeder hat gegen irgend etwas eine Abneigung.
Sicherlich kann man so einen Einschnitt wie die vegetarische Ernährung nicht unbedingt mit einer Aversion gegen irgendwelche anderen Nahrungsmittel vergleichen, aber mit Zwang läuft da garnichts. Ich würde es wohl akzeptieren (zähneknirschend) und hoffen dass diese Phase auch vorübergeht und sicherlich auch den frischgebackenen Vegetarierer dazu anhalten sich sein Essen selber zuzubereiten.
Das man sich auch als Vegetarier gesund und ausreichend ernähren kann ist für mich schwer vorstellbar, aber anscheinend muss es funktionieren. Ob allerdings ein 13jähriges Kind weiß wie man seine vegetarische Ernährung plant, so dass auch ausreichend Ballaststoffe und andere Dinge aufgenommen werden, möchte ich bezweifeln
Bei manchen Kindern ist das so eine Phase, bei anderen aber ändert sich die Einstellung zum Essen das ganze Leben lang nicht mehr. Man sollte nicht grundsätzlich als Elternteil davon ausgehen, dass sich das auch wieder ändert. Ich jedenfalls kann deine Tochter sehr gut verstehen und ich finde, du solltest wenigstens auch mal etwas Verständnis dafür haben, dass jemand einen anderen Geschmack zum Essen hat als du. Das mag ja zum einen daran liegen, dass ihr Fleisch und/oder Wurst einfach nicht schmecken. Du kannst doch jemandem nicht einreden was ihm zu schmecken hat und was nicht. Und was hat das mit Sturheit zu tun?! Du verlangst von ihr, dass du, nur weil DU das normal findest, etwas isst, was ihr nicht schmeckt. Das finde ich stur. Und vor allem aber total festgefahren.
Und wenn es daran liegt, dass sie nicht möchte, dass Tiere für sie sterben mögen, womit hast du dann ein Problem? Was gibt es daran komisch und unverständlich zu finden? Überlege doch mal, der Fall wäre andersherum und deine Tochter würde jeden Tag und damit viel zu viel Fleisch essen. DANN wäre sie krank und dann müsstest du dir Sorgen um ihre Gesundheit machen! Sei' doch froh, dass sie mitdenkt und dass ihr etwas an ihrer Gesundheit liegt.
Ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst, wie du deiner Tochter die Nährstoffe, die ihr ohne Fleisch fehlen, trotzdem zukommen lassen kannst und sie nicht zwanghaft versuchst dazu zu bringen, dass sie doch Fleisch isst. Auch wenn es nur eine Phase sein sollte, wie hier bereits geschrieben wurde, dann kannst du ihr in dieser Zeit in der Tat gute Ersatz-Produkte geben, damit es ihr an nichts fehlt.
Wenn sie kein Fleisch mehr isst, braucht sie nämlich trotzdem Eisen, Vitamin B12 und ggf. Essentielle Aminosäuren wie zum Beispiel Lysin. Es gibt da zum Beispiel Algen-Tabletten (am besten Spirulina oder Chlorella). Die enthalten natürliches Eisen und B12. Das sollte deine Tochter schon irgendwie dem Körper zuführen. Ich esse auch selbst kein Fleisch, nehme aber eben solche Algentabletten und meine Blutwerte sind super. Mach dir daher keine so großen Gedanken, deiner Tochter wird der Verzicht auf Fleisch dann nicht schaden, wenn sie die fehlenden Mineralstoffe und Vitamine einnimmt. Da wird es bestimmt keine neagtiven Folgen für ihre Entwicklung geben. Aber es ist toll, dass du es hin nimmst, dass deine Tochter sich (zunächst) so entschieden hat.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-43928.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3142mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4213mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5661mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen