falsche Hotelangaben, was tun?

vom 30.05.2010, 20:28 Uhr

Meine Schwester hat mit ihrem Freund und ihrem Sohn (3 Jahre) für Juni einen Urlaub in Bulgarien gebucht. Sie legen viel wert auf ein gutes Hotel und deswegen ist es für sie auch in Ordnung, dass sie lieber ein paar Euro mehr zahlen. Dafür sollte das Hotel dann schon etwas besser sein und für sie war es auch eine Grundbedingung, dass es zu Fuß nicht weit zum Strand ist, weil mein Neffe auch noch einen Mittagsschlaf hält und den will meine Schwester im Hotelzimmer und nicht am Strand machen und deswegen ist ihr die Strandnähe von besonderer Bedeutung.

Sie haben dann auch ein passendes Hotel gefunden, welches gehobenen Standard hat und laut Angabe 250m vom Strand entfernt ist. Sie haben dann auch alles fix gebucht, allerdings hat sich vor ein paar Tagen der Reiseveranstalter bei ihnen gemeldet und gemeint, dass es bei der Beschreibung ein Irrtum gibt, das Hotel ist nicht 250 sondern 500m vom Meer entfernt.

Meine Schwester war natürlich ein wenig verärgert, weil sie extra noch auf Strandnähe geachtet hat, aber sie hat das noch relativ locker gesehen und es eher praktisch gesehen, weil sie sich erhofft hat, dass sie dafür vielleicht einen kleinen Nachlass oder sonstige Vorteile bekommt. Dann stellte sich jedoch sehr rasch raus, dass es zwar 500m bis zum Meer sind, bis zum Strand sind es jedoch 850m und das war meiner Schwester dann doch zuviel. Zwischen 250 und 850m ist ja schon ein Unterschied, vor allem wenn man mit einem 3jährigen Kind mit Sack und Pack ohne Kinderwagen hin und herwandert.

Sie meinte dann, dass sie ein anderes gleichwertiges Hotel will, aber der Reiseveranstalter hat gemeint, dass er ihr diesbezüglich keinen vergleichswerten Ersatz anbieten kann, sie soll sich noch überlegen, ob sie nun nicht doch in diesem Hotel bleiben möchte.

Welche Möglichkeiten hat meine Schwester nun? Was kann man in so einem Fall fordern, vor allem wenn es eben scheinbar kein vergleichswertes Ersatzhotel gibt. Mein Schwager plädiert auf eine ordentliche Preisreduktion, aber damit wäre meine Schwester eben aus Pendelgründen nicht wirklich zufrieden. Welche Alternativen gibt es und was kann man vom Reiseveranstalter als Entschädigung fordern? Da der Urlaub bereis in zwei Wochen losgehen soll, wird es wohl auch schwer sein, den Urlaub zu stornieren, weil es für meinen Schwager nicht so leicht ist, an einem anderen Zeitpunkt Urlaub zu bekommen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aber deshalb direkt den ganzen Urlaub zu stornieren finde ich jetzt schon eine etwas übertrieben Idee. Natürlich sind es nur 500 Meter Unterschied und selbst mit einem kleineren Kind lässt sich so etwas wirklich aushalten un bewältigen und ich selbst verstehe es eh nicht: Man ist doch im Urlaub! Wieso streubt man sich gerade dann so gegen die Natur und ein bisschen Bewegung? Als wäre im Urlaub jeder Meter die reinste Belastung und als wäre es am besten, man fällt direkt vom Hotelliegestuhl in den Strandliegestuhl ohne dabei überhaupt nur einen Schritt tun zu müssen. Dem Kind wird ein bisschen Bewegung sicherlich auch sehr gut tun.

Ansonsten verstehe ich natürlich die Verärgerung. Zumindest ist es aber eine Strecke, die zu Fuß noch zu bewältigen ist. Ab 2 km wird es natürlich dann wirklich etwas ungemütlich in der Mittagshitze. Deine Schwester könnte sich mit dem Reiseveranstalter einigen und ihn einfach um einen Vorschlag bitten. Da wird sicherlich aber nicht viel rausspringen. Ich rechne mal damit, dass sie vermutlich einen 20 Euro-Gutschein fürs Hotel bekommt und das Geld dann dort ausgeben kann für Trinken und sowas.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann die Verärgerung auf jeden Fall verstehen, immerhin hat man im Glauben etwas anderes zu bekommen gebucht und muss sich dann mit etwas minderwertigerem zufrieden geben. Ob es machbar/zumutbar ist oder nicht, ist eigentlich egal. Wenn ich ein Hotel mit Fitnesscenter buche und dann keines dabei ist, wäre dies genauso machbar aber nicht gewünscht.

Um ehrlich zu sein würde ich versuchen den Preis zu drücken oder gar ein neues Hotel suchen. Zugute muss man dem Reisebüro halten, dass sie sich gemeldet und den Irrtum klargestellt haben. Wenn man dann schon angereist wäre, wäre die Situation noch viel unangenehmer. Wenn diese einen Gutschein anbieten sollten, wie Sippschaft meiten, wäre ich mit 20 Euro sehr unzufrieden und würde mich beschweren. Immerhin hätte deine Schwester das Hotel ja gar nicht gebucht, hätte sie gewusst dass der Weg zum Strand doch so weit entfernt ist.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Haben sie über ein Online-Reisebüro gebucht oder direkt in einem Örtlichem? Nun, im normal Fall erkundigt man sich (zumindest die Reiseverkehrsleute) über ein Hotel bevor man es auswählt. Unter erkundigen gehört auch das Anschauen von Bildern, welche andere Touristen gemacht haben außerdem liest man auch mal die Erfahrungen anderer Reisenden durch, welche in diesem Hotel ihren Urlaub verbracht haben.

Daher kann ich nur sagen, dass deine Schwester und ihr Mann selbst schuld sind! Eine Stornierung wäre in diesem Fall nicht mehr sinnvoll da es immerhin nur noch 2 Wochen bis zur Abreise sind. 20 Euro sind wahrhaftig nicht sehr viel. Ein 50 Euro-Gutschein wäre da schon eher passend, da das Reisebüro sich nicht viele Gedanken gemacht hat über die (falschen) Angaben des Hotels.

Ich würde die Reise trotzdem antreten. Immerhin ist es (meistens zumindest) die schönste Zeit im Jahr und ich denke um die paar Meter kann man hinweg sehen. Etwas Bewegung tut nach dem Essen immer gut. Außerdem, was spricht gegen einen Mittagsschlaf am Strand? :)

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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