Geplante Schwangerschaft trotz mangelndem Sexinteresse?
Eine Freundin von mir ist seit zwei Jahren verheiratet und sie hat mit ihrem Mann auch ein 2,5 Jahre altes Kind. Meine Freundin wollte schon immer zwei oder mehrere Kinder haben und ihr Mann war diesbezüglich auch immer der gleichen Meinung. Nach 2,5 Jahren findet es meine Freundin nun passend, erneut schwanger zu werden. Das ist für mich wie gesagt nicht überraschend, so war es eigentlich von Anfang an geplant. Jetzt hat mir meine Freundin unlängst anvertraut, dass es in diesem Punkt jedoch ein dezentes Problem gibt. Ihr Mann ist zwar mittlerweile auch wieder mit einem zweiten Kind einverstanden, aber er will keinen Sex mehr mit ihr haben! Einen wirklichen Grund kann er ihr nicht nennen, er meint nur, dass er daran kein Interesse mehr hätte. Er hat aber eingewilligt, zwecks zweitem Kinderwunsch sich an fruchtbaren Tagen auf Sex einzulassen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich recht verwundert war, als sie mir das erzählt hat. Natürlich ist Sex nicht alles in einer Beziehung und dieser Punkt wird sicher oft auch überbewertet. Aber es ist ein relativ junges Pärchen und ich würde mir glaube ich schon meine Gedanken machen, wenn mein Ehemann mit mir keinen Sex mehr haben möchte, außer eben zwecks Familienzuwachs. Meine Freundin meinte schon auch, dass sie dieser Punkt belastet, weil sie würde sich sehrwohl Sex wünschen und hat diesbezüglich auch schon einige Anregungen probiert um es ihm wieder geschmackhaft zu machen, ist aber regelmäßig abgeblitzt. Meine Freundin hat sich übrigens körperlich in den letzten Jahren nicht verändert. Sie ist schlank und sieht mehr oder weniger auch sonst so aus, wie bei der Hochzeit.
Natürlich muss jeder selber wissen, wie er seine Ehe beziehungsweise Lebensgemeinschaft ausleben möchte, aber ich finde es doch bedenklich, wenn sie schon sogar großes Bedürfnis nach Sex hat und er scheinbar nicht. Kann dieses Ungleichgewicht langfristig gut gehen? Sollte man in so einer Situation ein zweites Kind planen? Sollte zunächst nicht lieber an der Partnerschaft gearbeitet werden? Wenn beide mit dieser Vereinbarung glücklich wären, wäre es ja in Ordnung, aber das ist eben nicht der Fall. Meine Freundin ist damit unglücklich.
Ich finde, die beiden haben ein massives Problem, das sie zunächst angehen sollten, bevor sie ein zweites Kind planen. Auf Dauer eine Ehe ohne Sex zu führen geht meines Erachtens nicht gut. Wenn nun ein zweites Kind da ist und die Ehe hält nicht, dann ist das bei weitem schlimmer wie mit nur einem Kind. Von daher würde ich mich mit meinem Partner zusammensetzen und das Problem erörtern, warum er keine Lust mehr auf Sex hat. An irgendetwas muss es ja liegen.
Wenn die beiden es nicht alleine schaffen, dann wäre eventuell auch eine Familientherapie bei einer Beratungsstelle zu überlegen.
Der Mann von deiner Freundin sagt also, dass er kein Interesse an Sex mit ihr mehr hat, liebt sie aber trotzdem noch? Das passt meines Erachtens nicht so ganz zusammen. Natürlich ist Sex in einer Beziehung oder einer Ehe nicht alles und man sollte die Zufriedenheit in einer Partnerschaft auf keinen Fall nur auf die sexuelle Aktivität reduzieren, aber Sex gehört doch nunmal zu einer gut funktionieren Partnerschaft dazu. Und nur einzuwilligen, mit seiner Frau zu schlafen, weil man sich noch ein zweites Kind wünscht, finde ich schon etwas sehr komisch. Anstelle der Frau käme ich mir etwas ausgenutzt vor, wenn mein Mann nur deswegen mit mir schlafen will, sonst aber keinerlei sexuelles Interesse mehr an mir zeigt. Da würde ich mir schon so meine Gedanken machen, ob man die Beziehung überhaupt noch so weiterführen kann, weil ich schon ernsthaft an der Liebe meines Partners zweifeln würde.
Dass die beiden schon ein Kind haben, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Wie mein Vorposter schon sagte, würde ich erstmal an der Beziehung zueinander arbeiten, statt an einem zweiten Kind, und gegebenenfalls eben halt zu einer Partnerschaftsberatung gehen. Denn ich finde es wichtiger, dem ersten Kind ein schönes Zuhause mit beiden Elternteilen zu bieten, als sich unbedingt den Wunsch eines zweiten Kindes zu erfüllen, dafür aber alles andere aufs Spiel zu setzen.
Wenn sie ein größeres Bedürfnis nach Sex hat als er, haben die beiden sehr wahrscheinlich demnächst ein Problem, bzw. jetzt schon. Wenig oder kein Sex in einer Beziehung kann durchaus funktionieren, wenn beide keine große Lust dazu haben. Ein Sexleben zu haben mag zwar schön sein, ist aber keine Verpflichtung. Gibt viele Pärchen, bei denen buchstäblich tote Hose ist, wegen kleiner Kinder, wegen Krankheit oder weil einfach keine Lust vorhanden ist und ihnen Kuscheln genügt.
Aber wenn einer der beiden Partner unzufrieden ist, dann kann das die Beziehung belasten. Ein zweites Kind zu planen ist das keine gute Idee, denn damit wird das Problem nicht beseitigt, höchstens aufgeschoben (sie wird schwanger, wenn das Kind erstmal da ist, dreht sich sowieso erstmal alles ums neue Baby). Das ist keine gute Grundlage für die Familienvergrößerung.
Ich sehe es eigentlich genauso, dass es eben auch Beziehungen gibt, wo beide damit zufrieden sind, wenn das Sexleben eher nicht vorhanden ist. Allerdings sollten dann eben beide damit zufriden sein und das ist im Fall meiner Freundin eben leider nicht der Fall und deswegen sehe ich das auch als eher problematisch an.
Heute habe ich besagte Freundin besucht. Eigentlich eher durch Zufall. Nun, nach einiger Zeit hat sie mir dann freudestrahlend berichtet, dass sie heute einen Schwangerschaftstest gemacht hat und er positiv ist. Natürlich freue ich mich riesig für sie. Es ist ein absolutes Wunschkind, zumindest nach ihren Aussagen, ihn kenne ich nicht so gut und deswegen auch nicht so genau seine Einstellung. Auf jeden Fall wäre der errechnete Termin wohl der 9. Februar und selbst das hat sie immer gesagt, dass sie gerne in etwa zu dieser Zeit ein Kind bekommen würde, warum auch immer, diese Hintergründe kenne ich nicht so genau.
Vielleicht ist es gar so dramatisch wenn der Mann nicht mehr so viel Lust hat. In manchen Lebensphasen stehen andere Alltagsangelegenheiten z. B. eine neue Arbeit, das bereits vorhandene Kind usw. im Vordergrund. Die Ruhe bewahren ist in solchen Fällen ganz wichtig, was nicht gleichbedeutend ist mit der Situation gleichgültig umzugehen.
Es kann sicherlich auch hilfreich sein sich in schlimmen Fällen mit einer Paartherapie darüber zu unterhalten. Das Engagieren eines Privatdetektives ob der Partner auch noch treu ist, wäre auch eine Möglichkeit hat jedoch was von Kontrollzwang. Manchmal läuft es im Bett eben Mal nicht und das kann auch längere Zeiten andauern. Deswegen ist Sex auch völlig überbewertet.
Ich denke, dass es für diese Diskussion eigentlich völlig irrelevant ist, ob sie jetzt ein zweites Kind haben wollen oder nicht. Das Problem - und ein Problem ist es, weil es von ihr ja als negativ wahrgenommen wird - ist doch, dass der Mann kein Interesse an Sex hat, die Frau aber schon. Wenn sie nun beide eigentlich keinen Sex haben wollen, aber es zwecks Fortpflanzung doch zumindest an fruchtbaren Tagen der Frau tun würden, wäre das doch vollkommen in Ordnung und schlicht und ergreifend ihre eigene Sache.
Das ist aber hier nicht der Fall, denn die sexuellen Bedürfnisse der Partner gehen hier massiv außeinander und es besteht dafür kein offen erkennbarer Grund. Sicher kann es - wie morpheus schrieb - sein, dass der Mann momentan sehr gestresst ist, dass das es ihm schwer fällt, seine Frau nicht nur als Mutter zu sehen, dass seine Unlust hormonelle Ursachen hat. Das sind auch alles legitime Gründe, nur werden sie eben zumindest bisher nicht diskutiert und die Frau steht halt irgendwie blöd da, weil sie ja schon gerne ein regelmäßiges Sexleben hätte.
Ich denke, die beiden müssen ganz dringen darüber reden. Ob es nun gleich eine Paartherapie sein muss, ist als Außenstehender schwer zu sagen, wir kennen das Paar und seine Konfliktfähigkeit ja nicht. Eventuell lässt sich das auch bei einer Reihe ruhiger Gespräche am häuslichen Esstisch regeln. Auf jeden Fall müssen sich aber beide gemeinsam bewusst mit dem Problem auseinandersetzen.
Ich denke nicht, dass es der richtige Zeitpunkt für die beiden ist ein Kind zu bekommen. Zu ersteinmal sollten sie anderen Problemen auf den Grund gehen. Ich finde Sex gehört zu einer Partnerschaft, vorallem zu einer Ehe dazu. Und ich kann nicht verstehen, warum der Mann keinen Sex will. Ich kenne es eher so, dass es viele Frauen gibt die nach der 1. Schwangerschaft zuerst einmal auf Sex verzichten wollen.
Ich bin der Meinung, die beiden sollten unbedingt über dieses Problem reden, denn man kann keine Beziehung miteinander führen wenn der Mann kein sexuelles Interesse mehr hat und der Frau nicht einmal anvertraut warum. Ich denke es ist sehr wichtig in einer Partnerschaft über solche Probleme zu reden und seine Gründe auch offen zu nennen, so dass der Partner eine Möglichkeit hat die Probleme nachzuvollziehen.
Ich denke die beiden sollten vorerst nicht ans Kinderkriegen denken, bevor sie dieses Problem nicht aus der Welt geschafft haben. Womöglich droht dann die Scheidung, wenn ein 2. Kind da ist und das wäre viel schlimmer. Die Motive des Mannes lassen sich sehr schlecht einschätzen, deswegen ist es jetzt sehr wichtig, dass die beiden sich aussprechen. Und wenn nichts mehr hilft würde ich auch eine Ehetherapie nahelegen. Vielleicht schafft der Mann dort offener zu werden und seine Probleme zu teilen.
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