Bei Ausbildungswahl Willen der Eltern berücksichtigen?
Der Junge muss die Ausbildung machen, nicht seine Eltern. Von daher sollte er das lernen, was er wirklich lernen möchte. Denn was bringt es, wenn er auf Wunsch seiner Eltern einen Beruf erlernt, den er nicht mag, schlimmstenfalls würde er da vielleicht sogar die Lehre schmeißen.
Und was die Disziplin angeht; der Junge ist sechzehn Jahre alt. Teenagerzimmer sind selten top aufgeräumt, so etwas ist doch kein Kriterium. Außerdem kann man Disziplin auch lernen. Zumal man in jedem Beruf Disziplin braucht, ein Sachbearbeiter darf seinen Schreibtisch genausowenig zumüllen wie ein Koch seine Küche.
Eltern wollen ja in der Regel das Beste für ihr Kind, so kommt es halt auch vor, dass die Eltern den Berufswunsch in eine bestimmte Richtung zu lenken versuchen. Mitunter sehr verständlich; im Bekanntenkreis habe ich den Fall, dass der Sohn Berufssoldat werden wollte und es dann auch wurde, was aber bedeutet, dass die Mutter natürlich Angst um ihn hat, wenn er zu einem Einsatz muss.
In solch einem Fall verstehe ich es noch, wenn Eltern versuchen, ihrem Kind den Berufswunsch auszureden, genauso, wie wenn der Sprößling Sänger oder Formel 1-Rennfahrer werden will. Aber Koch ist ein normaler Beruf, bei dem die Jobchancen auch gar nicht so wahnsinnig schlecht sind.
Also ich finde, dass die Wahl eines Berufes die Sache desjenigen ist, der den Beruf machen will. Immerhin muss er sein ganzes Leben mit diesem Beruf klarkommen und ihn ausführen. Wird er jetzt von seinen Eltern gezwungen etwas anderes zu machen, denke ich wird er niemals Spaß daran haben und sich wahrscheinlich auch nicht anstrengen und auch nie Erfolg haben.
Das mit einem Praktikum ist eigentlich gar keine schlechte Idee. Er könnte seinen Eltern beweisen, dass es sein Traumberuf ist und er mit der Ausbildung klar kommen würde.
Ich finde es ehrlich gesagt nict gut, wie sehr ihn seine Eltern dazu drängen seinen Traumberuf nicht auszuführen. Er ist ja kein kleines Kind mehr und kann denk ich mal schon selbst entscheiden was er gerne will. Es ist zwar klar, dass die Eltern mehr Erfahrung haben und nur das Beste für ihr Kind wollen. Aber ist es das Beste für ihr Kind, wenn es einen gutbezahlten Job hat, der ihm nie Spaß machen wird?!
Um sich überhaupt für einen Beruf entscheiden zu können, muss man dazu allerdings auch einige Voraussetzungen erfüllen. Hier können die Eltern erst einmal sehr wenig Einfluss nehmen denke ich, denn die gewissen Fähigkeiten in Bezug auf den Bildungsstand, muss der Schüler hierbei nun einmal selbst mit einbringen.
Die Eltern müssen meiner Meinung auch erst einmal die schulischen Leistungen ihrer Kinder so akzeptieren. Man kann sich doch dazu auch aussprechen und so ganz einfach das Thema Berufswahl mit anschneiden. Wenn beispielsweise beide Parteien darüber reden wird man auch eine Lösung dazu finden, die für beide Seiten dann auch akzeptabel ist.
Ich bin der Meinung, dass Kinder das Recht haben, das anzustreben, was ihr Wunsch ist, dass sie ggfs. auch das Recht haben zu scheitern und nocn einmal etwas Neues anzufangen. Die Eltern des Jungen sollten wissen, dass man etwas, was eine Ausbildung, die man widerwillig beginnt, weil sie einem aufgezwungen wird, nie glücklich machen wird und dass der Junge sich bei allem, was in seinem späteren Leben an Negativem geschieht, immer wieder sagen wird, es wäre alles anders gewesen, wenn er seinen Traum hätte erfüllen dürfen.
Ich frage auch gelegentlich, ob Eltern, die das Beste für ihr Kind wollen, nicht eigentlich das Beste für sich selbst wollen und zwischen beidem nicht zu richtig unterscheiden können. Sie wollen ja, dass ihr Kind einen Beruf lernt, von dem sie meinen, dass der ihm einen sicheren Arbeitsplatz, gute Bezahlung und regelmäßige Arbeitszeiten garantiert. Aber woher wissen diese Eltern, ob dies in 5 Jahren überhaupt noch so sein wird, ob dass nicht so viele Eltern für ihre Kinder wünschen, dass man mit kaufmännischen Angestellten noch mehr Straßen pflastern kann als mit guten Köchen.
Und warum sollte von vornherein ausgegangen werden, dass der Junge ein bestenfalls durchschnittlicher Koch wird? Vielleicht macht er eines Tages seinen eigenen Partyservice auf, oder sein eigenes Restaurant? Vielleicht findet er eine Lücke oder eine Geschäftsidee, die noch keiner vor ihm hatte. Ja, und vielleicht sagt er sich mit 19 oder 20, dass er noch etwas anderes machen möchte, hat aber seinen Traum erfüllt und ist noch jung genug.
Ich hatte Eltern, die von zu Hause aus nicht die Chance gehabt hatten, das lernen zu dürfen, was sie wollten. Bei meiner Mutter durften Mädchen kein Abitur machen, weil sie ja sowieso heiraten, und die Eltern meines Vaters interessierten sich nicht für Bildung. Mein Vater wurde von einem Lehrer auf der Realschule angemeldet, machte dann eine Lehre und konnte durch Unterstützung seines Ausbildungsbetriebs ein Maschinenbaustudium an einer Fachhochschule absolvieren. Meine Geschwister und ich wussten von klein auf, dass wir werden können, was wir wollen - wobei mein Bruder und ich die mögliche Option, nicht zu studieren, gar nicht wahrgenommen haben, weil uns Abitur und Studium von klein auf als Normalfall vermittelt wurden.
Im nachhinein habe ich mir gelegentlich gewünscht, dass ich auch die Möglichkeit von anderen Ausbildungen - mit Ausnahme einer Buchhandelslehre (die der Traum meiner Mutter gewesen wäre) - stärker gekannt und als mögliche Optionen geprüft hätte. .Ich habe auch festgestellt, dass es - vor allem für eine Frau - nicht immer ganz leicht ist, wenn man überqualifiziert ist.
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