Katze wird nach Jahren zum Schmuser
Hallo ihr,
ich habe außer meinem Hund noch eine Katze. Diese habe ich nun seit circa vier Jahren. Sie wurde damals leider aus dem fünften Stock geworfen mit ihrem Brüderchen. Ich habe sie damals aufgenommen und sie war auch mehr oder minder brav. Nachdem ich irgendwann erfahren hatte, dass sie vom Bauernhof kam und eigentlich Freigänger ist, ließ ich sie bei mir auch raus. Sie kam abends immer schön brav nach Hause, genoss ihr Essen und legte sich sonst auf ihren Stuhl, denn den hatte sie zu ihrem Platz auserkoren, wenn ein Tshirt oder Pullover von mir drauf lag.
Wenn man sie außen traf, dann legte sie sich schon hin, doch wollte man sie streicheln oder hoch nehmen, war sie sofort weg. Genauso ist es innen der Fall. Sie kommt her, wenn es Leckerchen gibt, gar kein Thema. Hierbei konnte man sie mal vorsichtig streicheln. Sonst konnte man sie nur streicheln und auch wegen Zecken und so schauen, wenn man sie festgehalten hat. Sie blieb dann auch mal eine Minute und genoss es auch sichtlich, doch dann suchte sie wieder das Weite. Doch gestern lag ich auf der Couch und sie kam her. Ich langte sie erstmal nicht an. Dann streichelte ich sie vorsichtig und sie blieb da. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter. Sie schlief auch mit auf meiner Decke so circa 30 cm von mir weg.
Gut sie schläft auch mal auf der Lehne von der Couch oder am Fußende, wenn dort eben ein Pullover oder so von mir liegt, aber direkt bei jemanden, war nie der Fall. Kann es sein, dass sich die Katze nach vier Jahre ändert? Dass sie nun zum Schmuser wird und ihre Aufmerksamkeiten genießen kann? Ich weiß nicht, ob sie sieht wie schön es ist am Hund, denn der darf ja auch auf die Couch und so. Sie bleibt auch mit dem Hund auf der Couch. Heute sogar legte sie sich auf dem Balkon unter den Stuhl und der Hund war daneben. Normal geht sie nur aufs Geländer und ist dann auch schon weg im Freien. Kann mir jemand das Verhalten erklären? Wo sie alleine da war, bekam sie natürlich mehr Aufmerksamkeit, doch die wollte sie so nicht. Nun schaue ich aber, dass sie nicht zu kurz kommt.
So ein ähnliches Verhalten hat mein Kater auch, den ich vor 7 Jahren von einem Bauernhof bekommen habe.
Er war damals sehr krank und ich musste ihn aufpäppeln, was er aber gut überstanden hat, den seine Schwester, die eine Bekannte von mir aufnahm und die ebenfalls krank war, ist nach einigen Tagen gestorben.
Mein Kater wurde aber eine reine Wohnungskatze, in dem noch 2 andere Katzen und 2 Hunde waren (diese sind aber inzwischen verstorben). Er ließ sich kaum anfassen und kam manchmal, wenn es ein Leckerli gab.
Vor 3 Jahren bin ich dann in eine andere Wohnung umgezogen und sein Verhalten hat sich regelrecht geändert. Er schmust, lässt sich streicheln, genießt es wenn er gebürstet wird und kommt sofort, wenn man ihn ruft.
Im November letzten Jahres kam dann ein neuer Hund ins Haus und diesen liebt er abgöttisch, er darf ihm unter anderem am Schwanz ziehen oder an den Ohren "knabbern". Bei dem letztem Hund war das ganz anders, den hat er geduldet, mehr aber auch nicht.
Unsere Nachbarn haben vor ungefähr 5 Jahren eine Katze in ihrem Garten gefunden, sie war klein und hatte sichtbare Verletzungen. Sie sind sofort mit ihr zum Tierarzt, schließlich konnte sie gerettet werden, ohne tierärztliche Untersuchung wohl kaum.
Zur Anfangszeit entsprach das Verhalten deiner Katze fast genau zu dem Verhalten der Nachbarkatze. Sie wollte nie gestreichelt oder getragen werden, lief weg wenn man ihr zu Nahe kam. Falls ich dort zu Besuch war, musterte sie mich genau, doch wenn ich näher kam, lief sie weg. Das tat sie bei jedem. Lediglich mit dem Hund, den meine Nachbarn haben, verstand sie sich gut und spielte oft mit ihm im Garten. So ging das bis vor ungefähr 3 Jahren.
Mein letzter Besuch lag damals ungefähr eine Woche zurück, dann ging ich wieder zu meinen Nachbarn. Und dort fand ich eine Katze vor, die wie ausgewechselt war. Sie kam zu mir, drückte sich gegen mein Bein, und als mir gesagt wurde, sie lässt sich wieder streicheln, probierte ich dies gleich aus und sie lief nicht weg. Seit diesem Tag ist sie sehr zutraulich und zeigt keine Angst mehr gegenüber ihren Herrchen oder gegenüber Fremden.
Ich glaube Tiere vergessen nicht, wenn man ihnen etwas schlimmes angetan hat. Doch sie wissen nicht genau, wer ihnen das angetan hat. Darum sind sie Fremden gegenüber sehr vorsichtig und wollen lieber Abstand halten, bevor dieser Fremde ihr ja wieder wehtun könnte. Doch irgendwann einmal wird ein Tier merken, dass die Fremden ihr nichts tun, und darum wird sie zutraulicher.
Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein Tier Vertrauen aufbaut, und zutraulicher wird. Deswegen können sich Tiere, meiner Meinung nach, immer noch ändern, und dann vom ängstlichem Tier zum zutraulichem Haustier werden
Ich habe seit etwa achteinhalb Jahren zwei Katzen - wahrscheinlich Wurfschwestern - die ich im Alter von 6 Monaten übernommen habe, nachdem sie wegen ihrer extremen Scheu - sie wurden als "halbscheu" definiert - keiner haben wollte. Eine ließ sich auch innerhalb einer Stunde nicht einfangen und wurde mir erst einen Tag später gebracht. Die erste fand sofort das Versteck unter dem Bett und kam nur schüchtern im Dunkeln hervor, um zu fressen. Bei leisesten Bewegungen verschwand sie sofort unter dem Bett.
Die zweite kam am nächsten Tag, flüchtete aus der Box panisch ins Bad und preßte sich - förmlich paralysiert vor Angst - an die Rohre unter dem Waschbecken, weil sie kein besseres Versteck fand. Dann flüchtete sie in die Küche hinter die Einbauschränke, wo sie erst mal blieb. Erst in der übernächsten Nacht trafen sie sich endlich und versteckten sich von da an gemeinsam unter dem Bett.
Nach etwa sechs Wochen liefen sie auch schon mal bei Licht im Zimmer rum, und nach drei oder vier Monaten sprangen sie schon mal aufs Bett, wo sie in sicherer Entfernung von meiner Hand blieben. Ricarda ließ sich nach 5 Monaten erstmals - und von da an für immer - streicheln, Ronja brauchte fast ein Jahr. Ricarda lässt sich heute etwas widerwillig auf den Arm nehmen; Beide sind ansonsten exstrem verschmust und anhänglich, aber es hat sehr lange gedauert, und es gibt auch heute noch Weiterentwicklungen.
Seit drei Jahren haben sie geschützten Freigang im eigenen kleinen Garten, den sie theoretisch verlassen könnten (die Mauer ist an einer Stelle nur 1,60 m hoch), aber sie machen keinen Versuch und würden ohnehin nur in einem zur Straße abgeschirmten Nachbargarten landen. Ronja hat sich zum begnadeten Mäusejäger entwickelt und serviert mir - dieses Jahr zum Glück noch nicht - ihre Beute gerne siegesbewusst auf dem Bett.
Ich denke also, dass Katzen selbst bestimmen dürfen sollten, wann sie wie weit gehen sollen. Bei meinen gehe ich davon aus, dass sie sich während ihres verbliebenen Lebens immer noch weiter entwickeln werden.
Also in meinem Bekanntenkreis haben wir auch einen Kater, der wirklich lange brauchte, um sich anzunähern. Er kommt auch von einem Bauernhof, war dann eine Zeit lang bei Person A. Dann wurde er zu Person B gegeben. Anfangs wurde sich natürlich prima mit dem Kater beschäftigt, dann wurde es jedoch immer weniger, bis er mehr im Weg war und halt die störenden Dinge, wie das Katzenklo säubern und so etwas auffielen. Kam sein Herrchen nach Hause wurde der Kater eher aus dem Weg geschubst und ermahnt. Der Kater schlief trotzdem bei seinem Herrchen, war aber schon immer sehr missmutig. Der Umgang mit dem Kater war nicht gut.
Ich und ein Freund zogen dann dort ein. Ich kümmerte mich um den Kater und versuchte mit ihm zu spielen, ihn zu streicheln. Das mochte er nicht gerne und er hat ständig in meine Hand gehackt mit seinen Krallen oder gebissen. Jeden Tag aufs neue, widmete ich mich ihm und er stand viel in meinem Mittelpunkt, was ihm wohl auch zu viel war. Jedenfalls bekam der Freund, der mit eingezogen war, sämtliche Zuneigung von dem Kater. Der allerdings war zu dem Zeitpunkt gar nicht so drauf, dass er nun den Kater als Freund haben wollte. Als der Kater wieder um ihn herum schwänzelte, sagte ich ihm, dass er nun doch mal etwas nett sein könnte, da der Kater doch so gerne seine Aufmerksamkeit hätte. Also fing er an, sich mal mit dem Kater zu beschäftigen. Was der ihm meiner Meinung nach auch wirklich dankte. Vielleicht brauchte er ein Herrchen und kein Frauchen. Ich blieb dabei ihn weiter die Tage angenehm zu gestalten.
Dann war ich eine Weile fort und es ergab sich, dass sein eigentliches Herrchen auszog aus der Wohnung, jedoch den Kater nicht mitnehmen konnte in die neue Wohnung. Ich war entsetzt, weil ich es einfach nicht glauben konnte, dass man den Kater so einfach zurück lässt.
Ich musste dann auch dort ausziehen, besuche die Leute dort aber regelmäßig und der Kater hat zwischenzeitlich Gesellschaft bekommen durch eine neue Mitbewohnerin mit ihren zwei Katern, die mit sehr viel Liebe aufgezogen wurden, so dass sie sich erst einmal miteinander eingewöhnen mussten. Ich denke, es tat dem Kater auch zu dem Zeitpunkt wirklich gut, endlich mal Artgenossen da zu haben, die halt auch so ganz schmusig sind. Jedenfalls wurde der Kater immer lieber, wenngleich er schon noch wirklich eine "mean kitty" (youtube) sein kann, aber er hat eine gute Bindung aufgebaut zu mir, zu seinem neuen Herrchen und den zwei anderen Katern, wobei er auch immer mal klar macht, dass die beiden halt zugezogen sind. Er wird eifersüchtig, wenn ich mich mit den anderen beschäftige, aber ich gebe ihn auch immer das Gefühl, das er nach wie vor meine Nummer 1 ist. Er wartet auch schon immer darauf, dass ich ihm etwas leckeres zu essen auspacke (also etwas, was er sonst im Alltag nicht so unbedingt zu essen bekommt) und ich kaufe ihm nur zu gerne paar Mal im Monat etwas teureres zu essen ein. Dafür umgarnt er mich dann auch. Dass er mich eigentlich sehr mag, weiß ich auch so. Dennoch war es für mich wunderschön, als er (endlich) vor ein paar Monaten, als ich dort übernachtete, in der Nacht zu mir kam, sich auf meinen Bauch legte und sich wie mittlerweile gewohnt eine ganze Zeit kraulen lies und dabei zufrieden schnurrte.
Ich bin also davon überzeugt, dass sich Kater und Katzen ändern können, auch wenn Sie zuvor Angst hatten und kaum Streicheleinheiten zuließen. Wenn sich die Wohnsituation dort noch einmal wie geplant ändert, dass die Katzen dann auch draußen einen Platz haben, wo sie umher tollen können, wird es sicherlich noch wieder etwas ändern. Ich gehe auch mal davon aus, dass sein jetziges Herrchen ihn nicht wieder her geben wollen würde.
Katzen sind schon wirklich tolle Tiere, wenn man Sie auch entsprechend gut behandelt kann man jede Menge Spaß mit Ihnen haben.
Ich denke das ist ganz normal, bei Tieren die man aus einer anderen Heimat bei sich aufgenommen hat. Ich denke, solche Katzen brauchen enorm viel Zeit einem Menschen zu vertrauen. Meine Katze habe ich schon seit sie klein ist und sie ist auch eine reine Wohnungskatze. Trotzdem aktzeptiert sie Menschen erst, wenn sie sie ungefair ein Jahr lang kennt. Sie schmust nur mit Menschen, die sie ständig in ihrer Gegenwart hat.
Ich denke auch, dass es für eine Katze die eigentlich sehr viel Freilauf ist eher ungewöhnlich ist, dass sie den ganzen Tag schmusen will. Ich denke das bedarf seine Zeit und eigentlich kannst du dich glücklich schätzen, dass sie dir jetzt anscheinend vertraut und auch gerne mal der gemütliche "Stubentiger" ist.
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