Beziehungsunfähig oder nur faule Ausrede?
Hallo zusammen,
was haltet ihr von dem Begriff Beziehungsunfähig? Glaubt ihr es gibt wirklich Menschen die Beziehungsunfähig sind, oder ist das für euch oft nur eine Faule ausrede für Menschen die keine Lust auf eine Beziehung haben.
Als Beziehungsunfähig bezeichnet man im Allgemeinen Menschen, die nicht im Stande sind eine lang läufige Beziehung zu führen. Meistens beenden sie die Beziehung schon nach kurzer Zeit, da diese Menschen nicht bereit sind Kompromisse ein zu gehen. Der Grund liegt häufig in der Kindheit, diese Menschen fehlte es in ihrer Kindheit an liebe. Diese Elterliche liebe suchen sie nun in Beziehungen, aber da die Elterliche liebe niemand ersetzen kann, scheitern diese Beziehungen an den Hohen Erwartungen. Beziehungsunfähige Menschen haben auch oft wechselnde Sex Partner. Diese Erklärung habe ich im Internet zur Beziehungsunfähigkeit gefunden ( natürlich in meinen eigenen Worten wiedergegeben)hier nachzulesen. Was haltet ihr davon?
Ich selbst würde mich als Beziehungsunfähig bezeichnen. Meine Beziehungen hielten nie länger als 3 Monate und fast alle wurden nicht durch mich beendet. Ich kann gar nicht sagen wieviel solche Beziehungen ich schon hatte. Ich meine, es ist ja ansichs Sache, ab wann eine Beziehung wirklich eine richtige Beziehung ist. Mein Problem liegt weniger darin, das ich keine Kompromisse eingehen möchte. Als daran, das ich mich nicht öffnen kann. Mir fällt es so schwer meine Gefühle zu zeigen, so das mein Partner nie wirklich weiß was ich denke oder was ich will. Was die wechselnden Geschlechtspartner angeht, so trifft das auch auf mich zu. Genauso wie die Sache mit den Eltern. Mein Vater war Alkoholiker und hat sich einen Dreck um mich gekümmert. Und meine Mutter hat mir alles gekauft was ich wollte, damit ich über die Scheidung und über ihre mangelnde Zuneigungen hinweg komme. Ich muss wohl nicht erwähnen, das die Spielsachen nicht geholfen haben.
Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt eine "normale" Beziehung führen kann. In meiner letzten Beziehung dachte ich, das es nun mal richtig läuft. Doch ich hab es mal wieder vermasselt, weil ich einfach nicht wusste wie ich mich Verhalten soll. Da mir die Erfahrung fehlte, wie ich mich in einer Beziehung verhalten sollte. Das war für ihn unverständlich. Habe unter anderen auch wegen solchen Geschichten mit meinen 19 Jahren schon 4 Therapien hinter mir.
Was meint ihr, kann man lernen eine Beziehung zu führen und wenn ja wie? ( komische Frage ich weiß )
Hallo Weinlachgummi,
in deiner Erklärung oben steht, dass die Menschen, die Beziehungsunfähig sind, die Beziehungen beenden. Weiter unten, zu dir, schreibst du, dass die Beziehungen selten von dir beendet wurden.
Ich denke schon das es Menschen gibt die Beziehungsunfähig sind, glaube aber nicht daran, dass es nur an der fehlenden liebe in der Kindheit liegt. Meiner Ansicht nach wird nämlich da immer alles drauf geschoben, was man nicht wirklich erklären kann oder wenn man für irgendetwas eine gute Ausrede benötigt.
Es gibt sogar Menschen die den Kontakt zu anderen ganz meiden und nicht mal jemanden umarmen können, nicht mal die eigenen Eltern und Geschwister.
Zu deiner abschließenden Frage möchte ich noch schreiben, dass es sicherlich durchaus möglich ist, dass man lernen kann in einer Beziehung zu leben. Man wird wohl mit sich kämpfen müssen. Aber das wichtigste wird wohl sein, dass man den richtigen Partner findet, dem man gegenüber ehrlich ist und offen, damit er auch verstehen kann, wie es sich in einem anfühlt. Ansonsten würde ich empfehlen mal einen Psychologen aufzusuchen, der kann vielleicht bei der Verarbeitung der Kindheit helfen, wenn es bei jemand der Fall sein sollte (wenn man zu einem Psychologen geht ist man ja nicht gleich durchgeknallt, diese Meinung hat sich ja glücklicherweise geändert).
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Hallo,
also da su ja erst 19 Jahre alt bist glaube ich einfach das du noch nicht den richtigen gefunden hast und noch nicht bereit bist für eine längere Beziehung. Ich kann da auch nur zu sagen das mein Vater auch Alkoholiker ist, und meine Elter auch getrennt sind. Allerdings hat meine Mutter mir nicht alles gekauft.
Ich hatte vor meinem 21 jährigen Geburtstag nie Beziehungen die länger als 3 Monate waren, ich habe die Zeit eher zum austoben gesehen, dann habe ich meinen Ehemann kennen gelernt und wir sind jetzt seit über 6 Jahren zusammen. Es waren vermutlich nicht die richtigen Männer die du kennengelernt hast, ich denke aber schon, das du noch den richtigen finden wirst, schließlich passt auf jeden Topf ein Deckel.
Ich kenne auch jemanden der Beziehungsunfähig ist, er hat zwar immer längere Beziehungen, er ist aber nicht im Stande treu zu bleiben. Er geht jeder Freundin fremd, und damit würde ich ihn wirklich als Beziehungsunfähig bezeichnen. Nur leider findet er immer Freundinnen die sich darauf einlassen.
Also Kopf hoch, der richtige wird schon noch kommen.
Ich bin durchaus der Meinung, dass es solche Menschen gibt. Menschen, die krankhaft eifersüchtig sind, sind sicherlich nicht bereit, ihren Partnern Kompromisse anzubieten, wenn es um Ausgehen oder Ähnliches geht. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass solche Beziehungen leichter gefährdet sind, zu zerbrechen und solche Menschen daher auch nicht wirklich in der Lage sind, eine längere Beziehung zu führen.
Ich glaube schon, dass es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind, eine normale und stabile Beziehung zu führen. Es gibt ja durchaus Menschen, die nicht einmal mit sich selbst wirklich zurechtkommen und erst recht nicht fähig sind, eine wirkliche Beziehung zu führen. Eine Beziehung besteht einfach aus mehr als gemeinsam irgendwo herumzusitzen und vielleicht ab und zu mal zusammen Sex zu haben. Eine Beziehung ist unter Umständen mit viel Arbeit und Verantwortung verbunden und diese Faktoren kann nicht jeder leisten. Dazu kommen noch die Leute, die das auch einfach gar nicht wollen. Dennoch halte ich es bei vielen Leuten auch nicht für glaubwürdig, wenn diese erzählen, dass sie beziehungsunfähig sind. So etwas gibt es, keine Frage, aber in vielen Fällen wird dieser Begriff einfach nur gebraucht, um seine Fehler nicht eingestehen zu müssen und sich hinter diesem Ausdruck zu verstecken.
Die fehlende Kompromissbereitschaft ist sicher nur einer von vielen Faktoren, die dazu führen können, dass Menschen keine stabilen Beziehungen führen können. Es gibt sicher bei allen Menschen Bereiche, in denen sie keine Kompromisse eingehen wollen. Wenn das aber so weit führt, dass Kompromisse in jedem Bereich undenkbar sind, wird eine Beziehung dadurch natürlich sehr erschwert oder gar verhindert. Je nachdem um was es sich handelt, kann es dann niemals einen gemeinsamen Nenner zwischen demjenigen, der so tickt, und einem Partner geben. Vielleicht ist die fehlende Kompromissbereitschaft auch eine Art Schutzschild, hinter dem man sich verstecken kann und mit dem man sich selbst ehrlich bemühte Partner vom Leib halten kann. Menschen funktionieren zuweilen auf recht merkwürdige Weise.
Es gibt ja auch Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, die sich dann unbewusst (manchmal auch bewusst) so verhalten, dass der Partner irgendwann von selbst geht. Danach heißt es dann, dass sie selbst einfach nicht beziehungsfähig sind oder im schlimmsten Fall heißt es dann, dass der andere nicht beziehungsfähig ist (Projektion), da er sich eben auf die eine oder andere Art verhalten hat. In dem Fall liegt die Sache natürlich um einiges schlimmer als wenn jemand einfach nur keine Lust auf eine Beziehung hat und dann diese abgedroschene Ausrede dafür verwendet.
Bei den meisten Menschen ist die "Beziehungsunfähigkeit" ein temporäres Problem, das sich spätestens dann löst, wenn die persönlichen Umstände in Ordnung sind und einem der richtige Mensch über den Weg läuft. Bei jemandem, der wirklich nicht beziehungsfähig ist, ist ein solches Ende oft nicht absehbar und in manchen Fällen zieht sich das Problem, keine wirklichen und stabilen Beziehungen führen zu können, durch das ganze Leben.
Therapien sind sicher sehr häufig bei den Leuten, die wirkliche Probleme mit stabilen Verbindungen zu anderen Menschen haben. Wenn du mit 19 Jahren schon vier Therapien gemacht hast, ist das sicher schon recht viel, auch wenn es sicher noch weitaus extremere Beispiele gibt. Es mag sein, dass viele Probleme in der Kindheit beginnen, allerdings finde ich es falsch, dass diese Ausrede für alles herhalten muss, was im weiteren Leben schief läuft. Es ist wichtig, sich und sein eigenes Leben anzunehmen und, salopp gesagt, auf die Reihe zu kriegen. Dann erst ist man auch fähig, eine stabile Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen. Und mit 19 bist du dafür noch nicht zu alt.
Es gibt auf jeden Fall Menschen, die nicht in der Lage sind, enge Beziehungen einzugehen und zu führen, nämlich diejenigen, die entsprechende psychische Störungen aufweisen. Um mal ein eher bekanntes Beispiel in den Raum zu stellen, will ich den Egomanen als beziehungsunfähigen Menschen bezeichnen.
Der Egomane ist ein Exzentriker, der darunter leidet, wenn er nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt. Egozentriker sind insofern ichbezogen, als sie sich selbst als den Mittelpunkt des Interesses ansehen, jedenfalls ihres eigenen Interesses. Sie messen andere an sich selbst, allerdings sind sie im Gegensatz zum Egoisten nicht in Bezug auf ihre Handlungen ichbezogen, sondern auf ihr Wesen, ihr Sein.
Ich kenne einen Egomanen, der seine Freundin vor die Wahl gestellt hat. Als sie in einer schweren Zeit steckte, in der sich einiges in ihrem Leben gravierend veränderte und sie auf alles mögliche reagieren musste, bat sie Freunde, Verwandte und Bekannte, ein bisschen Abstand nehmen zu dürfen, eine Art Auszeit. So wollte sie Ressourcen sparen, um die dadurch gewonnene Kraft in ihre akute Problemlösung zu investieren.
Ihr Freund kam damit nicht klar und stellte sie vor die Wahl: Entweder, sie würde wieder Zeit mit ihm verbringen oder es wäre vorbei mit ihnen. Er versuchte ihr klar zu machen, dass er darunter leidet, dass sie sich von ihm zurückgezogen hat, obwohl er noch derjenige war, der von allen zwischenmenschlichen Beziehungen mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit von ihr bekam. Sie nahm sich nicht zu wenig Zeit für ihn, sondern versuchte, ihn trotz ihrer schwierigen Situation, in der er ihr übrigens keine Hilfe sein wollte, an ihrem Leben teilhaben zu lassen.
Im Endeffekt kam es zur Trennung, nachdem dieser Freund sich noch einige andere Schnitzer in dieser Richtung erlaubt hatte.
In meinen Augen ist dieser Mensch beziehungsunfähig, weil immer wieder deutlich wird, dass er Bindungen nur bedingt eingeht. Er vertraut nicht ausreichend, er gibt zu wenig und er nimmt sehr viel, viel mehr, als das für eine Beziehung gesund ist, in der das Geben und Nehmen doch immer ausgewogen sein sollte.
Und da Egomanen außerdem Schwierigkeiten mit der Selbstbeobachtung und der Selbstreflexion haben, sieht er seine Fehler auch nicht, nicht einmal dann, wenn man sie ihm buchstäblich vor die Nase hält.
Deshalb bin ich der Meinung, dass es wirklich Menschen gibt, die beziehungsunfähig sind, jedenfalls, solange ihr Problem nicht von jemandem erkannt wird, der sich damit auskennt und ihnen helfen kann.
Ich denke schon, dass es Menschen gibt die keine Beziehung führen können. In den meisten Fällen, liegt es wohl an einer fehlenden Liebe in der Kindheit. Ich kennen einen Mann, dessen Eltern sich als er ein Kind war scheiden lassen haben. Seit diesem Schicksalschlag springt er von einem Mädchen zum nächsten um.
Ich denke, dass vorallen Dingen Menschen die nicht vertrauen können und oft enttäuscht wurden beziehungsunfähig werden können. Wenn mich viele Menschen, denen ich vertraue verletzen und mit mir spielen würde, wäre ich selbst auch nicht mehr in der Lage Liebe zu verschenken.
Könnte aber auch nur eine Phase sein. Mag mich selber auf niemanden mehr einlassen, seit dem Tod meines Freundes. Das ist jetzt fast 5 Jahre her, aber ich bin da psychisch noch nicht mit durch.
Komisch ist, dass ich ihn zwar vermisse, aber nicht, eine Beziehung mit einem Mann zu führen... very strange...
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