Nationalmannschaft: Spieler singen Nationalhymne nicht mit
Ich habe in den letzten Wochen im Vorfeld der WM so einige Länderspiele unserer Nationalmannschaft verfolgt, Testspiele, Freundschaftsspiele und so weiter. Dabei ist mir mal wieder etwas aufgefallen, was mich zur EM schon irriitiert hat. Zu Beginn des Spieles werden ja immer die Nationalhymnen der beiden angetretenen Mannschaften gespielt. Die Spieler stehen dann schon auf dem Platz und singen mit. So jedenfalls die Theorie. Bei den anderen Nationalmannschaften klappt das auch sehr gut, aber bei uns singt immer nur etwa die Hälfte der Spieler.
Und, ach wie wunderbar klischeehaft, es sind immer die Spieler mit Migrationshintergrund, die in der Regel nicht singen. Per Mertesacker, Arne Friedrich, Manuel Neuer, Phillip Lahm, sie alle singen mit oder öffnen zumindest alibihalber den Mund. Lukas Podolski, Sami Khedira, Miro Klose und manch anderer "eingebürgerter" Spieler schweigt beharrlich.
Nun frage ich mich woher das wohl kommt. Fühlen sich die genannten Spieler zwar deutsch genug um für unser Land aufzulaufen, anstatt für das Land, aus dem ihre Eltern kamen (denn der Großteil der Jungs ist ja zumindest hier aufgewachsen), aber nicht deutsch genug um auch die Nationalhymne mitzusingen? Oder liegt das einfach daran, dass die jüngeren Spieler einfach nicht mehr so viel Interesse an Dingen wie Nationalstolz haben und es deswegen überflüssig finden die Hymne mitzusingen? Oder vielleicht sowieso einfach nicht singen wollen, schon gar nicht laut, weil das peinlich wäre oder so? Dann wäre es einfach Zufall, dass es ausgerechnet die "nicht-deutschen" Nationalspieler sind, die nicht singen.
Oder war das vielleicht schon immer so, auch schon zu Zeiten von Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Gerd Müller und Franz Beckenbauerr, dass einige singen, andere nicht und mir ist das als Kind nur einfach nicht aufgefallen? Aber warum ist das dann in anderen Ländern weniger weit verbreitet, ist das ein typisch deutsches Problem? Denn auch andernorts spielen ja viele Zugewanderte in der Nationalelf mit. Und da singen mehr Spieler, oder bilde ich mir das vielleicht auch nur ein?
Das soll jetzt gar keine Kritik sein, ich selbst habe es auch nicht so sehr mit Nationalstolz und -hymne singen und alledem. Echte Konkurrenz kommt bei mir eigentlich nur beim Fussball auf, ansonsten ist mir das alles herzlich egal. Aber es ist mir jetzt eben bereits mehrfach aufgefallen und es wundert mich doch sehr, dass ausgerechnet der nicht deutschstämmige Teil der Mannschaft auch die Nationalhymne nicht mitsingen mag und ich frage mich eben, woran das liegt, dass das ausgerechnet bei uns so verbreitet ist.
Es war schon bei der letzten WM und EM, dass zu mindestens Lukas Podolski gesagt hat, dass er nicht mit singt, aus Respekt vor dem Geburtsland seiner Eltern, bei den anderen weiß ich es jetzt nicht genau.
Ein türkisch stämmiger Spieler ist im Vorfeld von seinen Landsleuten sehr angegangen wurde, weil er sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden hat und nicht für die Türkische. Mag sein, dass er deshalb auch nicht mitsingen würde, damit die Stimmung nicht unnötig wieder aufgeheizt wird.
Gerade, seit der WM im eigenen Land wird die Hymne aber meiner Beobachtung nach wieder mehr gesungen und auch sicherer. Denn aus den vergangenen Jahren weiß ich noch, dass sie alle dort mit geschlossenem Mund standen, da haben vielleicht die Offiziellen gesungen, aber nicht die Mannschaft. Dieser Stolz auf das Land ist erst seit der WM in Deutschland wieder oder überhaupt da.
Es sind übrigens auch Migranten in der Mannschaft, die trotzdem mitsingen, und gerade bei den von dir angesprochenen, finde ich, kann man den Stolz und die Ergriffenheit dort stehen und für Deutschland spielen zu dürfen sehr gut auch ohne singen aus dem Gesicht ablesen.
Also diese Meinung kann ich nicht teilen. Jeder Spieler sollte die Nationalhymne mitsingen, die Spieler verdienen schließlich auch viel Geld und da gehört das Singen der Nationalhymne für mich dazu! Früher, da hat das Stadion gebebt, als die Hymne gespielt wurde, da hat jeder Spieler noch mit Lust und Leidenschaft mitgesungen!Und was ist heute? Da wird nur komisch herumgelabert. Wenn er vor dem Land Respekt hat, in Ordnung, aber dann soll er halt für Polen spielen und nicht für Deutschland. Nationalstolz oder Nationalgefühl?! Ich glaube, das sind für die Profis von heute Fremdwörter. Die Stimmung mag da aufheizen, aber es sind ja auch Profis und keine Kleinkinder. Wenn man die Spieler mal vor dem Spiel fragen würde, für welches Land sie gleich spielen werden, da würden bestimmt mindestens 2 Leute nicht Deutschland sagen!
Wir können hier wohl nur spekulieren, was die wirklichen Hintergründe sind, warum einige Spieler die Nationalhymne mitsingen und andere nicht. Den wirklichen Grund für jeen Einzelnen erfahren wir wohl nur, wenn wir sie direkt fragen würden.
Ich denke, dass es verschiedene Gründe sein können. Zum einen mag es Zufall sein, dass es genau die Spieler mit Migrationshintergrund sind, die nicht singen, aber das glaube ich nicht. Sie werden einfach keine Lust haben zu singen oder eben damit Nationalstolz für ein Land zu zeigen, dass ihnen zwar Geld ohne Ende beschert und sie ja auch dafür sogar Fußball spielen, aber ansonsten nichts damit zu tun haben wollen.
Sicherlich hängt da auch immer noch ein wenig mit drin, dass wir Deutschen aufgrund unserer Vergangenheit nicht zu viel Nationalstolz zeigen dürfen. Aber das finde ich mittlerweile gut 65 Jahre nach Kriegsende doch etwas lächerlich.
Ein anderer Grund könnte sein, dass sie den Text der Nationalhymne einfach nicht kennen, weil ihnen die Bildung dazu fehlt. sind wir mal ganz ehrlich: welcher dieser Herren, die professionell Fußball spielen, haben Abitur gemacht und eventuell ein Studium angestrebt. Richtig, kaum jemand. Und da finde ich es auch nicht verwunderlich, wenn sie den Text der Nationalhymne nicht kennen und ihnen das zudem auch noch egal zu sein scheint. Ich finde es einfach nur lächerlich, aber das ist meine persönliche Meinung.
Weiterhin könnte ich mir vorstellen, dass es vielen dieser jungen Männern einfach peinlich ist, wenn sie singen sollen bzw. man sie sogar unter Umständen dann hören könnte. Ich sehe es ja immer wieder in der Schule, dass Jungs einfach nicht gerne singen und wenn ihr Interese dann nicht odch irgendwie geweckt werden kann, dann bleibt das ihr Leben lang so.
Stolz und Ergriffenheit, dass sie für Deutschland spielen dürfen und gerade die Nationalhymne für sie gespielt wird, kann ich leider bei kaum einem der Spieler wirklich erkennen. Manchmal kauen sie einfach nur Kaugummi und stehen gelangweilt da oder fangen schon in den letzten Takten der Musik mit irgendwelchen Lockerungsübungen an. Das ist einfach nur peinlich, wie ich finde! Es sollte für jeden deutschen Bundesbürger eine Ehre sein, wenn für ihn/sie die Nationalhymne gespielt wird, denn das ist auch eine gewisse von von Ehre.
Nun ja, ich weiß nicht, ob die Spieler aufgrund des Geldes, was sie bekommen, verpflichtet werden sollen, die ihnen zu Ehren gespielte Nationalhymne mitzusingen. Ich kann mir jetzt so spontan keine Situation vorstellen, bei der ich mich dazu veranlasst sehen könnte oder davon gehen würde, dass es Frage von Ehre oder Nichtehre ist, ob man eine Nationalhymne kennt oder mitsingt.
Vielleicht liegt mein Unverständnis aber auch darin begründet, dass ich keinen Stolz auf irgendetwas fühle, was ich durch meine Geburt bin. Stolz kann man meiner Meinung nach nur auf etwas sein, was man selber geleistet hat.
Bei diesen Weltmeisterschaft ist der Wunsch, dass der sportlich Beste gewinnen möge, ja ohnehin hinter dem Wunsch, dass die eigene Nation irgendwie weiter kommt, selbst wenn sie grottenschlecht spielt, stark zurückgetreten.
Im alten Rom gab es übrigens auch Brot und Spiele, damit die Leute von dem, was im Alltag nicht so gut lief, abgelenkt waren. Offensichtlich funktioniert dieses System auch heute noch, wenn der Nationalstolz durch die Europameisterschaft gefördert wird,
Genauso sehe ich das auch, ich finde das wirklich total lächerlich und peinlich. Wenn gleich die Hymnen bei Südafrika und Mexiko gespielt werden, dann glaube ich schon, dass da viele mitsingen.
Also 65 Jahre nach Kriegsende denke ich schon, dass man da wieder mit Stolz und Herzblut die Nationalhymne singen kann.
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