Junge Weltumseglerin auf offenem Meer verschollen

Die erst 16-jährige Weltumseglerin Abby Sunderland ist während ihrer Überfahrt von Südafrika nach Australien in Seenot geraten und seitdem spurlos verschwunden. Bevor der Funkkontakt abbrach, konnte sie noch ein Notrufsignal absenden. Zur Zeit läuft im Indischen Ozean eine dramatische Suchaktion.

Erste Rettungsmannschaften sind bereits aufgebrochen, um das Mädchen zu suchen. Bisher allerdings ohne Erfolg. Die 16-Jährige war vor 3 Monaten in Kalifornien zu ihrer Weltumsegelung gestartet, damals noch mit dem Ziel als jüngste Allein-Seglerin die Welt zu umrunden und ins Guiness-Buch der Rekorde zu kommen. Dies ist allerdings inzwischen nicht mehr möglich, da eine, ebenfalls 16-jährige, Australierin die Welt bereits umrundet hat.

Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel irgendwelche Kinder oder Jugendliche - möglicherweise zum Teil gepuscht von ehrgeizigen Eltern - unternehmen, um etwas besonderes zu sein. Da geht es offenbar erst in zweiter Linie um das Erlebnisder Weltumsegelung, sondern in erster Linie um die Nennung in einem Verzeichnis, in dem man als der erste für irgendeine Leistung genannt wird.

Vor einigen Jahren ging auch immer wieder durch die Medien, dass Kinder im Alter von acht oder neun Jahren selbständig Flugzeuge flogen und auch hier der Ehrgeiz darin bestand, dass es sich um immer jüngere Kinder handelt. So weit ich mich erinnere, endete das dann zumindest in der Medienöffentlichkeit damit, dass eines der Kinder mit seinem Fluglehrer abstürzte, wobei wohl auch der Vater des Kindes ums Leben kam. Ich erinnere mich noch dunkel, dass damals in den Medien stand, der 10 oder 11-jährige Bruder und die Mutter hätten vor, dass der Bruder während der Beerdigung zu Ehren des toten Kindes - der Vater wurde in diesem Zusammenhang nur am Rande erwähnt - ein paar Ehrenrunden über dem Friedhof fliegt. Das musste dann aber, soweit ich mich erinnere, abgeblasen werden.

Jedenfalls schien es auch da nicht um das Erlebnis des Fliegens, sondern darum, etwas möglichst Spektakuläres auszugucken, beii dem man der erste, der jüngste, der beste ist.

Ich muss meine Aussagen korrigieren. Denn inzwischen konnte das verschollene Mädchen geortet werden und es ist sicher, dass sie noch lebt. Als die 16-Jährige mit ihrer Jacht im Indischen Ozean in Seenot geraten war, und weil das nächste Schiff mehrere hundert Kilometer entfernt war, startete die australische Behörde für Meeressicherheit von Perth aus mit einem Flugzeug, um die Amerikanerin zu suchen. Der Crew an Bord des Flugzeugs gelang, es das Boot zu orten.

Kurz bevor das Mädchen den Notruf absetzte, sagte sie, die See wäre an dem Tag mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h und bis zu 9 Meter hohen Wellen sehr rau gewesen. Danach brach der Funkkontakt ab. Aber jetzt hat sich die Wetterlage beruhigt und sie ist wieder in Sicherheit. Ob die 16-Jährige ihre Weltumsegelung fortsetzen wird, ist noch nicht bekannt.