Plüschtiger löst Polizeieinsatz aus
An einem eigentlich recht freundlichen Morgen löste ein in einem PKW liegender Plüschtiger einen Polizeieinsatz aus. Dieses gefährliche Raubtier von etwa 1,50 Meter Länge glaubte eine PKW-Fahrer im PKW vor sich liegen zu sehen, allerdings schliefe der sibirische Tiger wohl, so erzählte der Mann dem Beamten der seinen Notruf entgegen nahm.
Dieser nahm die Sache natürlich erst und schickte zwei Streifenwagen an den Ort des Geschehens, dessen Besatzungen sich dem Tier mit der nötigen Vorsicht näherten. Dabei kamen dem PKW-Fahrer dann aber doch erste Zweifel, denn das gefährliche Raubtier regte sich noch immer nicht. Die erfahrenen Beamten konnten dann aber schnell endgültige Entwarnung geben: das täuschend echte Plüschtier erwies sich naturgemäß als absolut harmlos.
Manche Leute sind wirklich mit unglaublicher Naivität oder Blindheit geschlagen. Wenn ich ein exotisches Tier in einem Auto liegen sehe, das sich noch nicht einmal bewegt, würde ich niemals auf die Idee kommen, dass es sich um ein echtes Tier handelt. Bei einer Länge von 150 Zentimetern würde es sich zudem auch um ein sehr kleines Exemplar handeln. Ein ausgewachsener Tiger ist sicher um einiges größer. Nun gut, vielleicht ist der aufmerksame Autofahrer von einem Jungtier ausgegangen.
Ich würde mich bei einer solchen Entdeckung zunächst einmal fragen, wie groß überhaupt die Wahrscheinlichkeit ist, dass jemand einen echten Tiger in seinem Auto transportiert, noch dazu wenn das (Plüsch-)Tier völlig ungesichert auf der Rückbank oder Hutablage liegt. Ein echter Tiger würde das wohl nicht mitmachen und daher schon aufgrund seines Gebrülls oder anderer Aktionen auffallen. Ich finde es daher merkwürdig, dass ein Mitbürger wegen eines Plüschtieres, auch wenn es noch so echt aussieht, direkt die Polizei anruft. Vielleicht hätte er das Tier erst einmal beobachten sollen, dann hätte er sicher schnell festgestellt, dass sich das Viech nicht bewegt. Ein lebender Tiger bewegt sich auch im Schlaf ein bisschen, allein schon durch die Atmung.
Hat so etwas eigentlich Folgen für den Notrufer? Ich will diesem Mann keinesfalls unterstellen, dass er sich einen Spaß erlauben wollte, aber mit ein bisschen Nachdenken hätte er auch selbst darauf kommen können, dass das eigentlich nicht sein kann, was er da gesehen haben will. Damit hätte er dann den Polizisten den Einsatz ersparen können, der ja sicherlich auch Geld gekostet hat. Wie teuer so etwas ist, weiß ich nicht, aber wenn z.B. die Feuerwehr raus muss, obwohl es unnötig gewesen wäre, ist das meines Wissens recht kostspielig. Das ist vermutlich bei der Polizei nicht anders. Die Frage ist nur, ob der Anrufer hier schadensersatzpflichtig ist, denn er hat den Notruf ja aus Unüberlegtheit getätigt und nicht aus Langeweile. Und so etwas zu ahnden könnte dann wieder dazu führen, dass jemand anders zu lange überlegt, obwohl sein Anruf absolut notwendig ist. Weiß jemand, wie es sich damit verhält?
Ich denke dass es schwierig wird, dem Mann diesen Polizeieinsatz in Rechnung zu stellen, sofern das überhaupt angestrebt werden sollte. Wie es bei der Polizei ist, weiß ich nicht. Im Rettungsdienst ist es schon so, dass Leute, die den Rettungs- oder Notarztwagen "zum Spaß" anfordern, für den Einsatz zahlen müssen. Allerdings betrifft das eben in erster Linie die wirklich überflüssigen Einsätze, wie zum Beispiel irgendwelche Telefonspielchen mit Hinweisen auf Unfallorte, die gar nicht existieren oder sonstige Spaß-Anrufe. Ich kann mir vorstellen, dass solche Einsätze den Spaßanrufern auch bei der Polizei in Rechnung gestellt werden, oder dass man mit weiteren Strafen zu rechnen hat.
Es gibt aber auch im Rettungsdienst oder bei der Feuerwehr Einsätze, die objektiv betrachtet nicht unbedingt notwendig wären. Wenn sich jemand den Finger bricht und ansonsten recht stabil ist, braucht er sicher keinen Notarzt, der ihn ins Krankenhaus bringt. Dennoch alarmieren manche Leute auch bei irgendwelchen Lappalien schnell den Rettungswagen. Denen wird der Einsatz aber nicht zwangsläufig in Rechnung gestellt, da man in der Regel auch davon ausgeht, dass ein Laie die Situation vielleicht wirklich als schlimm empfindet und keine böse Absicht hinter dem Anruf bei der Feuerwehrleitstelle steckt.
Bei der Sache mit dem Tiger könnte man dem Mann, der die Polizei alarmiert hat, ebenso einen guten Willen oder eben völlige Unkenntnis unterstellen. Ich denke, dass er mit dem Argument sicher aus der Sache kommt, ohne etwas zahlen zu müssen, sofern die verantwortlichen Behörden überhaupt auf die Idee kommen, ihm den Einsatz in Rechnung zu stellen, wovon ich überhaupt nicht ausgehe.
Na die Beamten haben sich bestimmt kaputt gelacht als sie dann am "Tatort" ankamen. Der böse, böse Tiger muss dem Mann ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt haben. Ich kann ja verstehen, dass ein Kuscheltiger durch Fenster und alles und vor allem in der Größe durchaus im ersten Moment mal erschreckend aussehen kann, aber dass man ihn dauerhaft für echt halten kann und sogar einen Notruf macht, finde ich schon echt hammer lustig.
Naja zum Schluss ist der Mann dann ja doch noch stutzig geworden, aber das hat wohl ewig gedauert. Vielleicht hat er es aber auch erst so spät gemerkt, weil er sich nicht allzu sehr in die Nähe des gefährlichen Raubtieres gewagt hat. Ich hoffe einfach mal das diese Kurzeitigkeit dem Mann nicht in Rechnung gestellt wird. Der hat an der peinlichen Geschichte bestimmt schon genug zu knabbern. Aber selber schuld sag ich mal, denn wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schon in einem Auto mal eben schnell einen "schlafenden" Tiger zu entdecken. Da hätte man trotz täuschend echt gemachten Fall wirklich drauf kommen können.
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