Transoflex-Fahrer liefert Päckchen verspätet aus
Heute habe ich schon wieder etwas erlebt, das mir kurzzeitig die Sprache verschlagen hat. In unserem Geschäft wurde von einem Transoflex-Fahrer ein Päckchen abgegeben. Das ist ja an sich nichts Sonderbares. Als der Fahrer uns allerdings das Päckchen ausgehändigt hatte, fragte er uns, ob er für ein anderes Geschäft, was etwa 20km entfernt ist, ein Päckchen da lassen dürfte, da er wusste, dass wir auch dorthin ab und zu fahren und Sachen für dieses Geschäft mitnehmen.
Ich wusste zunächst einmal gar nicht, was ich darauf antworten sollte, da ich es eine Dreistigkeit fand, so etwas überhaupt zu fragen. Ich fragte den Fahrer statt dessen, warum er es nicht selber in den anderen Laden bringen würde, da es ja schließlich sein Job ist, Päckchen aus zu fahren und nicht unserer. Der Fahrer meinte nur, dass er eine Tour fährt, wo eben der andere Laden nicht auf dem Weg liegen würde und er diesen dann erst übermorgen, also am Freitag anfahren würde, da ja morgen Feiertag sei und er eben heute keine Zeit dafür hätte.
Immer noch etwas sprachlos und entsetzt sagte ich ihm, dass er da wohl eine andere Lösung finden müsse und wir nicht den Kurierdienst für ihn machen würden, woraufhin er dann ging und grimmig vor sich hin brummte, dass der Laden dann eben das Päckchen erst am Freitag erhalten würde.
Wie hättet ihr in einer solchen Situation reagiert? Nützt es etwas, sich bei Transoflex über diesen Fahrer zu beschweren? Dürfen die Fahrer überhaupt Sachen, die sie transportieren, erst verspätet ausliefern oder sind sie verpflichtet die Päckchen sofort auszuliefern?
An deiner Stelle würde ich mich auf jeden Fall über diesen Fahrer beschweren, wobei mein Hauptaugenmerk gar nicht einmal hauptsächlich auf der massiven Unfreundlichkeit läge. Auch Faulheit würde ich dem Fahrer nicht unbedingt unterstellen, denn es kann ja tatsächlich sein, dass ihm von seinem Unternehmen eine gewisse Route vorgegeben wurde, die er einzuhalten hat. Dass er dann aber ein Päckchen für einen Laden außerhalb dieser Route erhält, finde ich wiederum sehr merkwürdig; Nachhaken bei der Firma selbst dürfte Klarheit in den Fall bringen.
Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass du hier ein Paket für fremde Personen entgegennehmen solltest. Dies empfinde ich doch als ein sehr großes Risiko, denn wer garantiert diesem Paketfahrer, dass du das Päckchen überhaupt zu dem anderen Laden bringst und nicht für dich behältst? Nicht, dass ich derlei von dir glauben würde, aber woher nahm besagter Mann diese Sicherheit?
Ich kenne es zwar von der Post, dass Pakete beim Nachbarn abgeliefert werden, wenn man selbst nicht zu Hause ist, aber im Regelfall liegt dann ein Zettel im Briefkasten, der erklärt, wo die Sendung gelandet ist. Natürlich könnte es auch sein, dass betreffender Laden vom Postboten telefonisch darüber informiert wurde, aber das bezweifle ich stark. Gerade wegen dieser Sicherheitslücke würde ich also eine Beschwerde einreichen, vor allem, wenn man bedenkt, dass mit den eigenen Päckchen vielleicht einmal Ähnliches passieren könnte, was wohl niemand für eine besonders verlockende Vorstellung hält.
Anemone hat geschrieben:Viel bedenklicher finde ich allerdings, dass du hier ein Paket für fremde Personen entgegennehmen solltest. Dies empfinde ich doch als ein sehr großes Risiko, denn wer garantiert diesem Paketfahrer, dass du das Päckchen überhaupt zu dem anderen Laden bringst und nicht für dich behältst? Nicht, dass ich derlei von dir glauben würde, aber woher nahm besagter Mann diese Sicherheit?
Ich muss dazu vielleicht nachtragen, dass es sich bei dem anderen Geschäft um eine Filiale von uns handelt, die allerdings praktisch unabhängig von uns ist und ihre eigenen Geschäfte macht und wir nur ab und zu Produkte austauschen, so dass die Sache mit der Sicherheit gewährleistet ist. Keiner macht Päckchen vom anderen auf. Nur Sammelbestellungen werden halbiert, nachdem sie von einem Geschäft angenommen und aufgeteilt wurden.
Trotzdem nehmen wir generell keine Sachen an, die speziell für die Filiale bestimmt sind, da wir nicht wissen, ob sie wirklich auch ein Päckchen bestellt haben und somit auch eines erwarten. Ein Anruf würde da zwar Klärung bringen, aber oft hat es der Päckchenausfahrer sehr eilig und kann nicht warten oder es ist besetzt oder bei uns ist zu viel los und wir können nebenher nicht telefonieren.
Meine Kolleginnen hatten auf jeden Fall beschlossen, nichts mehr anzunehmen, da sie den Fall schon einmal hatten, dass ein Päckchen nicht für die Filiale bestimmt gewesen wäre, da sie es nicht bestellt hatten. Dieses Päckchen dann wieder los zu werden und auch auf den Kosten nicht sitzen zu bleiben hat sehr viel Mühe gekostet und war mit Ärger verbunden.
Soweit ich weiß, ist es durchaus üblich und entspricht dem Recht, jemand anderem (meistens Nachbarn) ein Päckchen zuzustellen, falls der Empfänger nicht da ist. Immerhin gibst Du ja deine Unterschrift an und es wird vermerkt, wo das Päckchen abgegeben wurde. Wenn das Päckchen also beim Nachbarn abgegeben wurde, und es dort nicht ankommt, hat man schnell einen Schuldigen. Aus diesem Grund nehme ich auch grundsätzlich keine Päckchen für andere Leute an. Wenn irgendetwas nicht damit in Ordnung ist, bin ich angeschmiert.
Was den Fahrer betrifft, bin ich über dessen Verhalten dann doch auch ein wenig verwundert. Das Päckchen einem Nachbarn bei Abwesenheit des Empfängers zuzustellen ist eine Sache, aber jemand, der eben nicht nur ein paar Meter entfernt wohnt, das Päckchen andrehen zu wollen und ihn damit unfreiwillig zum Zusteller zu machen ist dann doch etwas frech.
Angeschwärzt hätte ich ihn wahrscheinlich nicht (wäre mir die Mühe eher nicht wert). Aber abgelehnt hätte ich das allein schon aus Selbstschutz. Man braucht nur daran zu denken, dass das Paket etwas Empfindliches enthält, das auf der Fahrt schon zerbrochen ist, aber erst nach Abgabe bemerkt wird. Transoflex wird dafür dann sicher nicht haften.
Hier kann ich nicht ganz das Problem sehen. Immerhin hat der Fahrer hier bei Dir nachgefragt (was wohl in der Vergangenheit auch geklappt hat), ob er etwas für die andere Filiale da lassen könnte. Das es sich um so etwas wie Franchising handelt, und die Filialen an sich nichts weiter gemein haben (müssen), muss er nicht wissen.
Das Du nun die Bitte abschlägst, ist eigentlich OK und nachvollziehbar und bedarf aber keiner Erklärung oder Entschuldigung. Jetzt dem Fahrer was über seinen Job zu erzählen, würde ich in der Geschichte als ersten Anstoß sehen, hier bzgl. Freundlichkeit verrutscht zu sein. Aber als Fahrer sollte er hier nachsichtig genug sein, um sich nicht weiter über Dich zu ärgern.
Natürlich ist es nämlich so, dass die Tour so geplant werden kann, dass die eine Lieferung eben für den Tag hinten runter fällt. Auslassungen sind Bestandteil des Geschäftsmodells! Immerhin wird hier auch mit Optimierung Geld verdient. Das jetzt ein Kunde, der eben Abseits wohnt, hier das Nachsehen hat, ist doch eigentlich bei jedem Logistikunternehmen so. Wüsste jedenfalls keines, welches hier anders plant. Und das Paket geht nicht verloren, sondern wird - Feiertagsbedingt - eben einen Tag später ausgeliefert. Zu welchem Zeitpunkt hätte auch wer festlegen können, bis wann die Lieferung anzukommen hat? Von Verspäteter Lieferung kann also auch in dem Fall keine Rede sein.
Auch bzgl. der Sicherheit der Liefung sehe ich kein Problem darin, es in einer anderen Filiale abzugeben. Das entspricht ja praktisch der Lieferung an den Nachbarn. Und der hat das Problem, wenn jetzt was passiert. Schließlich unterschreibt/quittiert er den Empfang und es bleibt dem Fahrer nur noch, zu vermerken, an wen er es wann ausgeliefert hat. Es sei denn, der Kundenwunsch war Explizit nur, dass eine persönliche Übergabe zu erfolgen hat.
Daher bleibt mir eigentlich nur zu Fragen, was genau Du jetzt dem Unternehmen bzgl. des Fahrers zu melden hättest? Wie er die Auslieferungen organisiert, geht eigentlich nur ihn was an. Wenn die Lieferung "zu spät" kommt, sollte sich der Empfänger beschweren, wobei mir schleierhaft ist, was in dem Fall "zu spät" wäre. Abgesehen davon, dass es schneller möglich gewesen wäre - was aber zu keinen Ansprüchen führt. Und unfreundlich war der Fahrer so wie Du beschrieben hat auch nicht. Obwohl er auf Grund Deiner fehlenden Freundlichkeit evtl. einen Grund hätte konstruieren können.
@derpunkt
Vielfach bestellen wir bei Firmen, die die versprochene Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt, den sie uns sagen, verschicken und uns auch garantieren, dass das versprochene Päckchen dann auch rechtzeitig bei uns eintrifft, da wir oft Dinge sehr dringend benötigen und dann darauf angewiesen sind, dass die bestellte Ware auch innerhalb eines oder spätestens zweier Tage bei uns ankommt.
Wenn nun ein Fahrer das so handhabt, wie es dieser Transoflex-Fahrer getan hat, dass nämlich die Ware erst zwei Tage später ankommt, wie es dann nun bei uns der Fall war, beschweren sich meistens unsere Kunden, die sich auf uns und unsere Angaben zu den Lieferzeiten verlassen haben. Deshalb erkundigen wir uns ja auch meistens bei den Firmen, wann das Päckchen raus geht und mit welchem Unternehmen sie es schicken bzw. wann es ankommt.
Wir nehmen normalerweise keine Ware von der anderen Filiale an, da wir ebenfalls nicht so schnell sind, dass wir dringende Päckchen sofort liefern können. Deshalb werden dringende Dinge ja auch direkt in die Filiale bestellt bzw. sie werden von dieser selber bestellt. Dabei geht es mir überhaupt nicht um die Sicherheit. Die wäre immer gegeben, sondern es geht eben um die Schnelligkeit.
@Nettie
Das Du eine Lieferung nicht annimmst, sehe ich eigentlich auch gar nicht als ein Problem an. Wobei die Gründe vollkommen zweitrangig sind (wenn überhaupt). Denn hier musst Du niemandem erklären, aus welchen Gründen Du eben kein Paket für Fremde annimmst. Selbst wenn es für den Kollegen wäre, der nur kurz auf die Toilette gegangen war (wenn das auch sicher ein Extremfall wäre).
Allerdings ist es nicht nötig, den Fahrer nach seiner Anfrage auf seine Pflichten und die Aufgaben bei seinem Job aufmerksam zu machen. Ich gehe nämlich davon aus, dass er diese kennt und das Du weißt, dass er sie kennt. Dann kann Deine Ansage eigentlich nicht so gemeint gewesen sein, dass Du ihm Neutral in seinen Job einweisen wolltest, sondern nur so, dass Du mehr oder weniger Schroff seiner Bitte eine Abfuhr erteilt hast. Was ja nicht sein muss.
Und was die termingerechte Lieferung angeht: eine mündliche Zusicherung ist ja in so einem Fall nichts Wert. Und wenn eben nichts besonderes vereinbart wurde, wird die Lieferung eben dann ausgeliefert, wenn es dem Unternehmen günstig möglich ist. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass der dazwischen liegende Feiertag hier nicht als verlorener Tag zählen kann. Schließlich wäre da ja auch in der Filiale niemand anwesend gewesen. So ist eigentlich nicht viel passiert, außer dass die andere Filiale/Niederlassung die Lieferung eben nach dem Feiertag zugestellt bekommt. Ein alltäglicher Vorgang.
derpunkt hat geschrieben:wobei mir schleierhaft ist, was in dem Fall "zu spät" wäre. Abgesehen davon, dass es schneller möglich gewesen wäre - was aber zu keinen Ansprüchen führt. Und unfreundlich war der Fahrer so wie Du beschrieben hat auch nicht. Obwohl er auf Grund Deiner fehlenden Freundlichkeit evtl. einen Grund hätte konstruieren können.
Was ist daran so schleierhaft? Ich kenne es auch, dass Kunden bei uns etwas nachfragen und wenn der Preis stimmt, dann auch zu einem bestimmten Termin bestellen. Damit wir unsere Zusage erfüllen können, wird mit dem Lieferanten gesprochen, der je nach Lieferzeitpunkt eben nicht per normaler Versandart sondern mit Paketdienst versendet, was zum einen Mehrkosten nach sich zieht, zum anderen aber auch etwas mit Liefertreue und aus eventuellen Verzögerungen entsprechenden Forderungen zu tun hat. Ganz einfach.
Letzten Endes nützt eine Beschwerde aber kaum etwas. Denn wirklich frech war der Fahrer ja nicht und es ist nun mal wirklich so, dass der Fahrer auch überlegen kann, ob er nicht eine Lieferung woanders abgeben kann, wenn es denn möglich erscheint und im Fall einer Filiale ist das ja nun mal denkbar und wird oft so gemacht, dass da die Anfrage nicht ungewöhnlich ist.
Sollte sich bei der Filiale durch die verspätete Zustellung aber Ärger ergeben, wird diese sicher beim Lieferanten und/oder Spediteur nachfragen und ich denke mal, dass dann der Fahrer Ärger bekommen wird. Daher würde ich dies lassen, denn wie erwähnt wirklich etwas in der Hand hast Du ohnehin nicht.
derpunkt]Dann kann Deine Ansage eigentlich nicht so gemeint gewesen sein, dass Du ihm Neutral in seinen Job einweisen wolltest, sondern nur so, dass Du mehr oder weniger Schroff seiner Bitte eine Abfuhr erteilt hast. Was ja nicht sein muss.[/quote]
Da muss ich dir widersprechen. Ich habe ihm höflich zu verstehen gegeben, dass er das Päckchen nicht bei uns abgeben kann, wir keinen Fahrdienst an diesem Tag zur Filiale hatten und dass er es doch bitte selber in den 20km entfernten Ort bringen möge oder es irgendwie anders regeln solle, dass das Päckchen dort noch am Mittwoch ankommt. Daraufhin reagierte der Fahrer allerdings etwas angesäuert und beleidigt/eingeschnappt und meinte, dass
das Päckchen dann eben erst am Freitag nach dem Feiertag geliefert werden könne. Damit war das Gespräch zu Ende und er zog mit Päckchen wieder von dannen. Ich nahm an, dass er einfach nur zu faul war, zur Filiale zu fahren und sich schon in seinem Feierabend sah, zumal am nächsten Tag ja Feiertag war.
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