Waldorfschule! endlich Schluss mit Gerüchten!

vom 18.06.2008, 21:19 Uhr

Ich bin echt froh, dass meine Eltern mich nicht auf die Waldorfschule geschickt haben! So bin ich von dieser Weichspüler-Pädagogik verschont geblieben und habe richtigen Unterricht genossen. Was mir total missfällt ist die Einstellung der Anthroposophen zu Behinderungen.

Ich meine, wenn man glaubt, dass es eine Strafe aus einem früheren Leben ist oder so, dann kann man schon mal nicht ganz dicht sein! Ein Bekannter von mir war auf einer Waldorfschule und hat mir erzählt, dass er sich sehr geschämt hat, weil er in der Eurythmie-Stunde, also beim Tanzen und so, ein Kleid anziehen musste! Die Schulen sind außen so kunterbunt angemalt, dass man denkt, dass dort drin ein Kindergarten beherbergt wird!

» xXNordsternXx » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,03 »



Also ich kann zu dem Thema Walldorfschule nur folgendes sagen. Meine Kinder waren vor einiger Zeit in einer Kindertagesstätte die aus einer Elterninitiative entstanden ist. Diese wurde von einer ehemaligen Walldorflehrerin geleitet. Man sagte uns damals, dass es sich nicht um einen Walldorfkindergarten handelt sondern um einen Walldorfangelegten, was mich zunächst beruhigt hat. Denn ich hatte bis zu dieser Zeit eigentlich immer nur negatives, nämlich solche Sachen die du beschrieben hast gehört und ich muss ehrlich sagen, dass ich auf solche Sachen überhaupt gar nicht gestanden habe, bzw. immer noch nicht stehe.

Was mich am meisten gestört hat, war warum mir manche Sachen, die dort gemacht wurden nicht erklärt werden konnten. Warum dürfen z.B. keine schwarzen und weissen Farben zum Malen benutzt werden? Mein kleiner war ganz entsetzt, weil er selbstmitgebrachte Farben weggenommen bekommen hat. Als Antwort bekamen wir nur, dass schwarz und weiß keine Farben sind und man diese nicht benutzen darf. Ich hatte von dem Tag an immer den Eindruck, dass diese Erzieherinnen irgendwie nicht von dieser Welt sind und war wirklich froh, dass nach einiger Zeit ein Rot-Kreuz Kindergarten aufgemacht, der meine beiden Kinder dann Gott sei dank aufgenommen hat.

Sie durften dort auch schwarze und weisse Farben zu Malen und basteln benutzen. Auch durften sie dort mit Toilettenpapierrollen basteln, was in dem Walldorfkindergarten auch verpönt war. Ich finde nach meinen Erfahrungen ist es echt kein Wunder, dass man irgendwie enttäuscht und verständnislos auf Waldorfschulen bzw. Waldorfkindergärten reagiert, zumal ich nicht die Einzige aus unserem Bekanntenkreis bin, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

» Conny » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,00 »


@ Nordstern: Es tut mir leid, aber du hast von Waldorfschulen und der Waldorfpädagogik nicht die geringste Ahnung. Deine sogenannte "Weichspüler-Pädagogik" habe ich auch nicht genossen obwohl ich auf der Waldorfschule war. Ich denke ich bin zu einen normalen Menschen erzogen worden mit normalen Einstellungen und normalen Herangehensweisen.

Was mir total missfällt ist die Einstellung der Anthroposophen zu Behinderungen. Ich meine, wenn man glaubt, dass es eine Strafe aus einem früheren Leben ist oder so, dann kann man schon mal nicht ganz dicht sein!

Was du da gehört hast ist totaler Blödsinn! Ich weiß nicht woher du das hast, aber vielleicht solltest du so eine "seriöse Quelle" lieber einmal hinterfragen. Zu deiner Kritik an den Eurythmie Kleidern kann ich nur sagen dass die in den ersten beiden Klassen getragen werden mussten und danach nicht mehr. Höchstens noch bei Auftritten, wo sie jedoch nicht den Charakter eines Kleides sondern eines Kostüms haben. Ich weiß nicht ob du je einen guten Eurythmie Auftritt gesehen hast, aber ich rate dir, dir den Eurythmie Abschluss einer 12. Klasse anzusehen. Man kann mit Eurythmie viele Dinge rüberbringen, Farben,- und Bewegungsschauspiele, die wirklich toll sind.

Die Schulen sind außen so kunterbunt angemalt, dass man denkt, dass dort drin ein Kindergarten beherbergt wird!

Auch das ist nicht wahr. Die Klassenzimmer sind je nach Jahrgansstufe nach Goethes Farbkreis gestrichen, da bestimmte Farben einfach bestimmte Wirkungen auf Menschen haben. Die Farben sind auf das Alter der Schüler abgestimmt. Das Farben Wirkungen haben kannst du nicht abstreiten, oder würdest du z.B. dein Baby gerne in einem schwarzen Raum schlafen legen?

Ich finde es immer wieder Schade, dass die Menschen, die am allerwenigsten über eine Sache wisse, am lautesten dagegen plärren!

@ Conny

Warum dürfen z.B. keine schwarzen und weißen Farben zum Malen benutzt werden?

Das kann ich dir auch nicht wirklich erklären, aber ich denke das hängt auch mit der Wirkung von Farben auf den Menschen ab. Die Waldorfpädagogik baut ja wie du sicher weißt auf die Anthroposophie auf, die viele Lehren des Geistes aufgestellt hat. Ich finde das mit den Farben auch ein bisschen übertrieben, aber es kann ja an einem System nicht alles toll sein. Mich hat es auch aufgeregt in der Schule Eurythmie machen zu müssen oder Gartenbau, wenn ich lieber um 13 Uhr nach Hause gegangen wäre. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Aber ich bin der Meinung, dass die Vorteile klar überwiegen. Aber jeder muss selbst entscheiden ob er mit so einem System klar kommt oder nicht.

» Elisabeth89 » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,18 »



Ich möchte mich hier jetzt nicht über Vor und Nachteile dieser und jener schule auslassen. Mich interessiert eigentlich nur, ob dass, was ich in meiner Kindheit über Walddorfschülern mitbekommen überhaupt Wahrheitsgehalt hat.

Stimmt es, dass Walddorfschüler ihre Hefte aus Tapetenresten selbst zusammenbasteln müssen? Und das sie kein Fußball spielen dürfen, weil der Ball die Erde verkörpert und diese dann ja mit Füßen getreten würde? Habt ihr euren Kleber wirklich aus Kartoffeln zusammengerührt?

Dürft ihr die unteren Beeren an den Sträuchern nicht essen, weil sie für die Zwerge sind, und nicht etwa weil diese möglicherweise mit Tollwuterregern Kontakt hatten?

» animal painting » Beiträge: 110 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@ animal painting: :lol: Oh mein Gott, wo hast du denn diese Märchen her?


Stimmt es, dass Walddorfschüler ihre Hefte aus Tapentenresten selbst zusammenbasteln müssen? Und das sie kein Fußball spielen dürfen, weil der Ball die Erde verkörpert und diese dann ja mit Füßen getreten würde? Habt ihr eueren Kleber wirklich aus Kartoffeln zusammengerührt?

Dürft ihr die unteren Beeren an den Sträuchern nicht essen, weil sie für die Zwerge sind, und nicht etwa weil diese möglicherweise mit Tollwuterregern Kontakt hatten?


Ich habe noch nie ein aus Tapetenresten zusammen gebasteltes Heft gesehen geschweige denn benutzt. Dass stimmt also schonmal nicht. Kleber benutzen wir auch ganz normalen und auch Beeren essen wir normalerweise ohne Rücksicht auf die Zwerge zu nehmen. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Mutter ihrem Kind erzählen würde, damit es keine Beeren isst die z.B. angepinkelt worden sind. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Fußballspielen durften wir früher wirklich nicht, aber inzwischen haben wir sogar einen Boltzplatz. Ich glaube aber nicht dass es deswegen war, weil der "Ball die Erde verkörpert", sondern einfach weil es nicht als zivilisierter Sport empfunden wurde. Das war übrigens nicht nur auf der Waldorschule so, sondern auch auf einigen Gymnasien hier in meiner Umgebung. Ist also kein generelles Problem von Waldorfschulen.

» Elisabeth89 » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,18 »


Elisabeth89 hat geschrieben:Fußballspielen durften wir früher wirklich nicht, aber inzwischen haben wir sogar einen Boltzplatz.

Wie ich ja schon geschrieben hatte, war unser Nachbarssohn in der Waldorfschule, er war und ist es wohl auch immer noch ein absoluter HSV- Fan (Hamburger Fussballklub), er ist sogar nach dem offiziellen Teil seiner Konfirmation zu einem Heimspiel gegangen, das alles nur geschildert, um zu zeigen, was dieser Sport für ihn bedeutet und sein Klassenlehrer (Waldorfschule) wußte das und er hat ihm Karten besorgt für ein ganz besonderes Spiel, um mit ihm zusammen da hin zu gehen.

Er (der Lehrer) wußte zwar, dass es nicht gerne gesehen wird, aber es war ihm wichtig und hat es gemacht. Es gibt bestimmt auch andere Lehrer , aber das fand ich toll.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei uns hier sagt man, dass auf die Waldorfschule vor allem die Kinder geschickt werden, die zu dumm fürs Gymnasium sind, aber die Eltern genug Geld haben und wollen, dass ihre Sprösslinge das Abitur bekommen. Inwieweit das nun stimmt, kann ich nicht beurteilen, da ich die einzelnen Schüler und Situationen nicht kenne, aber bei den Waldorfschülern, die ich bisher kennengelernt habe, war ich entsetzt, wie schlecht deren Rechtschreibung und Allgemeinbildung ist.

Außer in den musischen Bereichen, da haben sie den Gymnasiasten deutlich einiges voraus. Nur was nützt es, wenn der Unterricht wohl - zumindest in den niedrigeren Klassen - eher auf Spielerei hinausläuft. Eben Kuschelfaktor hoch 10, alle sollen glücklich sein. Ist ja schön, wenn den Kindern auch Gartenbau und Arbeiten mit Holz nähergebracht wird. Aber darüber sollten andere Fächer nicht vernachlässigt werden.

Und das "nicht sitzen bleiben können" mag ja sinnvoll sein, wenn Kinder Prüfungsangst haben, aber wo bleibt denn da die Motivation? Man kann ruhig faul und doof sein, wird ja dennoch versetzt? Nee, das ist ein Konzept, das mir so gar nicht zusagt.

Und zu Eurythmie: was nützt dieses Können und Wissen denn im späteren Berufsleben? Mir ist noch nie jemand aufgefallen, der Karriere gemacht hat, weil er viel Eurymthmie hatte oder dort drin vielleicht sogar herausragend war. Nein, da bin ich doch eher dafür statt seltsamer Bewegungen Mathematik, Latein und andere wichtige Fächer zu lernen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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