Reißverschlussverfahren richtig anwenden

Viele Leute, die zum Beispiel auf der Autobahn fahren und dann sehen, dass aus den zwei Fahrspuren zum Beispiel wegen Bauarbeiten in Kürze nur noch eine Spur wird, ordnen sich schnellst möglich auf diese verbleibende Spur ein. Dieses Verhalten hat dann zum einen zur Folge, dass noch einige Autofahrer rechts an ihnen vorbeifahren, was auch erlaubt ist, und zum anderen fließt der Verkehr auf der anderen Spur, die endet und in die andere Spur überführt wird, besser bis zur Engstelle. Erst an dieser Engstelle müsste das Reißverschlussverfahren angewendet werden, da so der Verkehr am wenigsten behindert wird.

Viele Autofahrer ärgern sich zu Unrecht über die noch an ihnen vorbeifahrenden Autos, die sich aus ihrer Sicht einen Vorteil verschaffen. Sie selber haben sich ja so rechtzeitig auf die richtige Spur eingeordnet und erwarten dies dann auch von den anderen Autofahrern. Das hat oftmals zur Folge, dass gerade solche verärgerten Autofahrer an der Engstellen dann nicht das Reißverschlussverfahren anwenden und niemanden vorlassen, um sich einzuordnen zu können. Damit sind sie aber im Unrecht und riskieren mit diesem sturen Verhalten ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro.

Da ich dieses sture Verhalten zur Zeit öfters erlebt habe, da ich gerade eine Baustelle auf dem Weg zur Arbeit passieren muss, wo aus zwei Fahrspuren nur noch eine wird und man mich öfters ignoriert hat, weil ich bis vor zur Engstelle gefahren bin, so wie es laut Straßenverkehrsordnung (§7, Abs.4 StVO) richtig wäre, liegt mir dieser Thread sehr am Herzen. Ich komme zur Zeit immer etwas verstimmt auf der Arbeit an aufgrund der Situation an dieser Baustelle.

Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Reißverschlussverfahren? Wie verhaltet ihr euch, wenn eine Baustelle auftaucht und die Fahrbahn nur noch einspurig befahrbar wird?

Ja, der gute alte Reißverschluss. Mich bringt es regelmässig zur Weißglut, wenn ich den Reißverschluss auf der Autobahn vorschriftsgemäß durchführe, und dann nicht reingelassen werde oder mir zumindest böse Blicke oder Gesten gefallen lassen muss.

Das passiert leider des Öfteren, da ganz viele Menschen offensichtlich Panik bekommen, wenn sie sehen, dass die Fahrbahn in mehreren Kilometern einspurig wird. Zumindest kann ich es mir anders nicht erklären, warum man nicht einfach, wie in der Fahrschule gelernt und meist auch geübt, den Reißverschluß anwendet. Denn tut man dies nicht, kommt es durch unkontrollierte Spurwechsel oft unnötig zu Staus!

Ich habe den Eindruck, dass auch das Verkehrsministerium (oder wer auch immer für die Beschilderung zuständig ist), dies erkannt hat, denn in letzter Zeit sehe ich vor Baustellen immer häufiger Schilder, die gezielt auf das Reißverschlußverfahren hinweisen und es auch erläutern. Hoffen wir, dass es hilft!

@Walderdbeere: mit der Aufstellung von Verkehrsschildern ist ganz sicher nicht das Verkehrsministerium beschäftigt sondern die zuständigen Straßenverkehrsbehörde. Die erteilt zumindest entsprechenden Genehmigungen. Wie das Sonderzeichen nun aussieht, dass auf den Reißverschluss hinweist, ist verschieden.

Im übrigen habe ich schon seit Langem den Eindruck, dass sich das Reißverschlussverfahren immer größerer Beliebtheit erfreut und auch angewandt wird. Ich erlebe kaum noch Verkehrsteilnehmer, die sich früh eingeordnet haben und dann dicht machen. Eine Tatsache, die Mitte der 90er sogar gang und gäbe war. Nicht selten hat dann ein Fahrzeug beide Fahrspuren durch mittiges Fahren blockiert, nur um zu verhindern, dass andere Fahrzeuge bis zur Engstelle vorfahren und sich erst dort einordnen können.

Sicher hat da auch ein zu erwartendes oder tatsächliches Bußgeld eine Rolle gespielt. Aber auch immer wieder kehrende Erwähnung (ich habe da neulich auch etwas gelesen) ist sicher ein Grund dafür, dass das Reißverschlussverfahren zunehmend angewandt wird.

Übrigens bleibe ich bei einer Verengung der Fahrbahn auf nur noch ein Spur immer auf der Spur, die ich ohnehin gerade befahre. Und überhaupt benehme ich mich wie es ein umsichtiger Fahrer tun sollte, ich lasse einfädeln, bestehe aber nicht auf Biegen und Brechen auf mein Recht

Eigentlich sollte man sich ja erst nach dem Reißverschlußsystem einordnen wenn wirklich die Spuren zusammengelegt werden. Klappt aber halt nicht immer so wie es sein sollte, weil eben dann doch mancher Autofahrer stur ist.

Allerdings habe ich auch schon auf der Autobahn erlebt, das rechtzeitig ein Schild stand, das man bitte die eine Spur wechseln sollte. Da reagieren dann doch wesentlich mehr Fahrer drauf und es gab an solchen Baustellen nichtmal Freitags im größten Verkehr Behinderungen.

Was für mich wieder bedeutet, das früheres Einordnen in eine Spur doch den Verkehrsfluss weniger behindert, als wenn man wirklich bis an die Stelle fährt wo die zweite Spur wegfällt.

Ich erlebe solche Situationen auf den Straßen und Autobahnen auch recht häufig aber eigentlich klappt das Reißverschlussverfahren auch immer ganz gut. Obwohl ich auch manchmal beobachtet habe, dass manche Autofahrer sich irgendwie stur stellen und andere Autofahrer nicht in ihre Spur hinein lassen wollen. Das kommt aber gar nicht so häufig vor, jedenfalls begegnen mir derartige Situationen nicht so häufig.

Ich halte mich eigentlich immer daran vor einem Hindernis das Reißverschlussverfahren anzuwenden, warum sollte ich mich da dem Stress aussetzen und mich da quer stellen, da hat ja niemand was von, das wäre mir viel zu anstrengend. Ich habe aber auch ein paar mal erlebt, dass das Auto, das gerade hinter mir fuhr schnell noch einige Meter vor dem Hindernis noch mal auf die andere Spur gewechselt ist und dann aber vor mir hinein gelassen werden wollte. Der konnte dann aber lange warten. Das hat in meinen Augen gar keinen Sinn gemacht denn er war ja schon in der richtigen Spur und das war daher einfach nur dämlich und solche Leute würde ich dann immer stehen lassen. Ansonsten halte ich mich aber an diese Verkehrsregeln.