Fahrrad mit in die Bank nehmen?

@ Nettie:
Nein, Kinder sind für mich keine Option und ich habe daher auch keine. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch Mütter mit Kindern Kompromisse eingehen müssen, wozu die wenigsten bereit sind. Ich bin mir sicher, dass die Situation mit dem Biker weniger problematisch für dich gewesen wäre, wenn du dich auch einmal in seine Situation versetzen würdest und nicht erwarten würdest, dass sich die Welt nur um die Kinderwagen-Fraktion dreht. Wenn du dich nicht damit arrangieren kannst, den Kinderwagen vor der Tür zu lassen und das Kind mit in die Bank zu nehmen, dann respektiere wenigstens, dass andere Leute ihr Bike auch mal mitnehmen.

Abgesehen davon kommt es sicher extrem selten vor, dass du in der Bank jemanden mit Bike siehst, so dass du mit diesem Einzelfall sicher leben kannst.

Ok, wie gesagt ich fand den Anblick seltsam, da ich noch nie jemanden sein Fahrrad mit in die Bank nehmen hab sehen. Was mir missfiel war die Rücksichtslosigkeit des Mannes, nicht dass er sein Rad dabei hatte. Inzwischen bin ich auch überzeugt worden (habe beim Mittagessen mit meinem Vater diskutiert), dass man bei teuren Rädern durchaus aufpassen sollte, wo man sein Rad abstellt.

Das Fahrrad war übrigens kein Rennrad oder ein sonst irgendwie teurer erscheinendes Rad und der Herr war auch keine 50 mehr.

Und das mit den rücksichtslosen Müttern kann ich auch teilweise bekräftigen (auch wenn ich mich nicht dazu zähle), wenn man einmal in der Stadt ist und es ist entsprechend voll, ist mir auch schon ein paar Mal passiert, dass einfach drauf los gefahren wird, ohne zu schauen, ob sich dort jemand befindet oder nicht. Da hat man dann schnellmal ein Kinderwagenrad an den Beinen.

Auch wenns nun total anmassend und kleinlich klingt, mich kotzt die Einstellung mancher Mütter mit Kinderwagen einfach an. Immer fein nach dem Motto: Hier komme ich und ich muss da zu erst durch etc. pp. Wenn ich einkaufen gehe und durch die Gänge nicht durch komme, fast immer Kinderwagen die im Weg stehen. Und wenn man hjöflich fragt, ob man mal vorbei darf, wird man noch angepampt.

Zu Fahrrädern mitnehmen. Ich habe mal in einer Metzgerei gearbeitet, da kam auch mal ein Mann mit seinem Fahrrad rein. Der Laden war gross genug und wo ist da das Problem? Ich habe auch schon in einer kleinen Metzgerei gearbeitet. Da hatten im Kundenbereich vielleicht zwei Kinderwagen Platz. Da habe ich es auch schon erlebt, das man dann gleich mit zwei Kinderwagen in das Geschäft ist, obwohl nur die eine Mutter was gekauft hat. Kann man da nicht einfach mal draussen warten?

Und das war nichts gegen dich Nettie. Fällt mir nur so allgemein auf. Nein ich habe keine Kinder. Aber ich weiss was gegenseitige Rücksichtnahme ist. Und die gilt für alle. Und da hat keiner Sonderrechte. Ausserdem sind deine Aussagen ein wenig wiedersprüchlich.

Du erwartest allen Ernstes das jemand sein Fahrrad einfach vor das Schaufenster stellt, ohne Schloss etc. So nach dem Motto: ja der kann ja da nach schauen. Gerade an einem Bankautomaten sicherlich gut handhabbar. Während die Karte drinsteckt und gerade das Geld kommen soll, greift sich jemand das Fahrrad. Der Karten- und Fahrradbesitzer hechtet dann raus, dem Fahrraddieb hinterher. Den er höchstwahrscheinlich eh nicht mehr erwischen wird. Und zwischenzeitlich steckt ein anderer seine Bankkarte und sein Geld ein.

Und Cologneboy argumentierte klar, frau kann das Kind theoretisch ( man beachte das Wort theoretisch) auch einfach mal aus dem Kinderwagen nehmen und den sperrigen Kinderwagen ebenso vor dem Schaufenster stehen lassen. Und ein Fahrrad ist schneller und einfach geklaut, als ein Kinderwagen. Und wenn du dein Kind rausnimmst, besteht auch keinerlei Verletzung der Aufsichtspflicht!

Gestern bin ich mit dem Bus gefahren. Auf dem Stellplatz für Kinderwagen und Rollstühle standen eine Rollstuhlfahrerin und eine Frau mit Kinderwagen. Der Bus war relativ voll. Die Rollstuhlfahrerin wollte raus. Die Mutter ist nicht bei Seite gegangen. Auch auf Bitten der Rollstuhlfahrerin nicht. Da musste erst der Busfahrer kommen und sagen, sie soll doch bitte mal kurz mit ihrem Kinderwagen aussteigen, sie könnte dann ja wieder rein.

Und da dich die Rücksichtlosigkeit so störte. Weisste es gibt auch Momente da nimmt man einfach was nicht wahr. Du hast geschrieben, er studierte seinen Kontoauszug. Vielleicht war da einfach was drauf, was nicht so sein sollte und er war in Gedanken einfach dabei?

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das böse Absicht war. Es gibt einfach Menschen, die da nicht weiter drüber nachdenken. Das mag durchaus den Anschein haben, als wären sie rücksichtlos.

Wenn man kein Schloss hat, aber ein teures Rad, will man es einfach nicht irgendwo stehen lassen. Das kann ich dann sogar nachvollziehen. Fakt ist, dass ein Rad auch weniger Platz wegnimmt, als ein Kinderwagen - und den lassen einige Mütter auch einfach mal so stehen, dass man als Fußgänger nicht einmal mehr durchkommt.

Das einzig problematische an der Sache finde ich, dass er nicht gerutscht ist, als du durch wolltest. Aber da kann man ja auch durchaus mal was sagen, statt sich einfach so durchzuschieben.

Also ich würde in der Eile auch einfach mein Fahrrad mit hineinnehmen. Immerhin war es ja nur im Eingangsbereich und nicht direkt bei den Kundenschaltern wo auch die Bankangestellten sind. Dass er dich behindert hat, ist wieder eine andere Geschichte. Behindern kann man jemanden auch, wenn man einfach nur blöd im Weg steht. Da hilft: etwas sagen. Er hat vielleicht gar nicht gesehen dass du hinter ihm durch willst und ich denke kaum dass er sich absichtlich gedacht hat, die Dame mit dem Kinderwagen lasse ich heute sicher nicht vorbei

Das Rad einfach draußen stehen zu lassen ist leicht gesagt. So hättest ja auch du den Kinderwagen rausstellen können und das Kind auf den Arm nehmen. Das Rad und auch der Kinderwagen kann so schnell gestohlen werden, so schnell kann man gar nicht schauen. Dann müsste man dem auch noch nachlaufen - mit dem Kind am Arm schwer und noch schwieriger wenn man selbst zu Fuß ist weil der andere ja das Fahrrad gestohlen hat und damit fahren kann.