Zahlungen zu denen man "genötigt" wird
Hallo!
Ich habe "genötigt" extra in Anführungszeichen geschrieben, weil man auch einfach auf gewissen Luxus verzichten kann. Aber mir ist schon oft im Leben aufgefallen, dass manche Zahlungen einfach gemacht werden müssen. So zum Beispiel die GEZ. Auch wenn man nie die öffentlich rechtlichen Fernsehprogramme schaut, so muss man, wenn man einen Fernseher besitzt auch GEZ Gebühren verrichten.
Oder aber, man möchte eine Wohnung haben, wo ein Parkplatz/Garage vor der Türe ist und der Parkplatz/Garage gehört zur Wohnung. Dann muss man, wenn man die Wohnung haben will meist auch den Parkplatz mitmieten, obwohl man vielleicht gar kein Auto hat und den Parkplatz nicht nutzt.
Dann Kabelfernsehen. Wenn Kabelfernsehen im Haus liegt, wo man eine Wohnung mieten will, kann man sich nciht mal den billigsten Anbieter heruaszuchen, sondern muss den Kabelanbieter nehmen, der einen Vertrag mit dem Vermieter hat. Eine Schüssel, die keine laufenden Kosten hat ist meist dann auch verboten anzubringen. Wenn man also fernsehenschauen will, muss man die Kabelgebühren zahlen.
Fallen euch noch mehr Kosten ein, die entrichtet werden müssen, obwohl man diese eigentlich sparen möchte? Ich persönlich finde es schlimm, dass man zu Zahlungen doch quasi gezwungen wird.
Irgendwie fühle ich mich zu keiner dieser Zahlungen gezwungen oder genötigt - wenn ich es nicht will, dann lass ich es eben. Will ich keine GEZ Gebühren zahlen, dann schaff ich mir halt keine Geräte an die darunter fallen, will ich keinen Parkplatz zur Wohnung und der Vermieter nicht drauf verzichten, dann nehm ich halt eine andere und wenn ich keine Schüssel anbringen darf und nur auf Kabel zurückgreifen kann bleibt mir immernoch DVB-T - zudem informiert man sich vorher auch darüber damit man eben nicht Kabel "nehmen muss".
Grundproblem ist immer: Will ich diese Verbindlichkeiten nicht eingehen dann schließe ich eben in dem Beispiel diesen Mietvertrag nicht ab - wo ist das Problem? Gleiches gilt für die GEZ. Es wird immer wieder vergessen dass es auch Kosten gibt: Parkplätze, Kabelanschlüsse (hausinterne Verlegung) und Infrastruktur für`s Fernsehen sind keine Gottesgeschenke die es umsonst gibt sondern sind oft an die jeweilige Vertragssache gebunden (eben damit die Kosten wieder reinkommen). Mal abgesehen davon dass man immer indirekt auf Dienstleistungen der GEZ zurückgreift, auch wenn man nur Privatfernsehen schaut, denn die greifen auch auf diese Inhalte zurück.
Man muss hier auch trennen: gesamtgesellschaftliche Verbindlichkeiten (GEZ) und privatwirtschaftliche Verbindlichkeiten (Mietvertrag usw.).
Oder was ich immer als hinkendes Beispiel bringe: Warum muss ich in die Rentenkasse einbezahlen (direkt und indirekt) oder warum müssen alle die besser verdienen als andere hier einzahlen ? Für die meisten wird die Rente ein Tropfen auf den heißen Stein sein verglichen mit dem was sie an Geld angehäuft haben und davon locker im Alter leben können, das Geld was man hier abdrücken muss kann man besser anlegen und investieren! Theoretisch kann man sagen: Von mir aus können alle anderen halt zahlen und haben dann halt Rentenbeiträge von 40 % und noch weniger netto von ihrem Lohn übrig, braucht mich ja nicht zu interessieren, ist ja nicht mein Problem, sollen die halt mehr arbeiten und verdienen .
Aber so funktioniert es eben nicht, wir sind eine Solidargemeinschaft und das heißt dass jeder sein Scherflein beitragen muss zu Einrichtungen die gesamtgesellschaftlich genutzt werden, auch wenn man das ganze (Rente, GEZ, usw.) nicht nutzt.
Ich denke man versteht schon, was Diamante mit "genötigt in Anführungszeichen" meint. Eben nicht wirklich genötigt, aber es fühlt sich für das persönliche Individuum schon irgendwie so an. Auch wenn es durchaus seinen Sinn hat, wie Subbotnik ja erläutert hat.
Mich nervt zum Beispiel, dass ich eine Pauschale für Telefon- und Internetflatrate zahle, obwohl ich nichtmal einen Telefonanschluß habe (ich bin allerdings nicht Hauptmieterin der Wohnung). Aber ein Paket nur fürs Internet ist in der Gegend eben nicht mal einfach so zu bekommen, und deswegen nehme ich diese Kosten eben mit hin.
Über die GEZ rege ich persönlich mich nicht so sehr auf, ich schaue schon hin und wieder die öffentlich-rechtlichen Sender und "habe so wenigstens was von meinem Geld" sozusagen.
Beispiele wie Rente und ähnliche Zahlungen könnte ich noch mehr bringen, aber im Endeffekt haben diese ja doch irgendwo ihren Sinn und deswegen finde ich es nicht wert, sich all zu sehr darüber aufzuregen.
Hallo zusammen,
also bezüglich GEZ ist zu sagen, dass wenn ihr empfangsbereite Anlagen besitzt (darunter fällt beispielsweise auch ein Computer mit Internet Anschluss) die Gebühren für die Möglichkeit des Empfangs entrichtet werden müssen. Denn die GEZ kann natürlich nicht kontrollieren, ob ihr die angebotenen Services wirklich nutzt oder nicht. Insofern sehe ich bei dieser Art der Finanzierung für die öffentlich rechtlichen Programme keine andere Möglichkeit die Gebühren zu erheben. Und falls die Gebühren nicht erhoben würden müssten wir dieselben Werbeblöcke wie bei privaten Sendern hinnehmen.
Diskutabel ist vielmehr wie diese Gelder verwendet werden. Denn dem Zuschauer wird keine Möglichkeit gegeben die Programme zu gestalten. Zwar gibt es einen Auftrag des Bundes an die Rundfunkanstalten der gewisse Eckdaten des Programmes festsetzt, doch lässt er den Anstalten einen sehr grossen Gestaltungsspielraum. Dieser wird in meinen Augen immer mehr dazu genutzt ähnliche Inhalte wie bei vielen privaten Sendern ins Programm aufzunehmen.
Da fallen mir so neben der schon mehrfach genannten GEZ noch einige ein, die mich immer mächtig aufregen.
Das größte Ärgernis war für mich immer jeden Monat sechzehn Euro an die Telekom an Grundgebühr abzudrücken obwohl ich nie telefonierte und den Anschluss nur für meine DSL- Verbindung brauchte. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Durch den Wechsel zu einem Anbieter der alles komplett anbietet brauche ich diese fragwürdige Zahlung nicht mehr zu leisten.
Stichwort Müllgebühren. In unserem Haushalt leben vier Personen für die ich jährlich ungefähr vierundachtzig Euro Grundgebühr an die Abfallwirtschaft überweise. Dazu kommen noch ungefähr zwei Euro für jede Leerung meiner Mülltonne. Ich stelle im Jahr ungefähr zwei dieser Tonnen vor die Tür und bezahle dafür durchschnittlich also vierundvierzig Euro pro Mülltonnenleerung. Kein schlechter Preis. Natürlich kann ich noch meinen Sperrmüll kostenlos abholen lassen aber der ist meistens nach dem Rausstellen gleich wieder verschwunden weil ihn irgend jemand gebrauchen kann. Hier ärgert mich aber auch, dass wir im Landkreis nach der Zusammenlegung mit zwei weiteren Landkreisen unterschiedliche Müllgebühren haben und im günstigsten Fall dort nur ein Drittel meiner Kosten zu zahlen sind. Da muss jemand sehr großzügig kalkuliert haben. Die Papiertonne lasse ich hier mal außen vor, da es bis vor kurzem noch ganz gute Preise beim Weiterverkauf dieses Wertstoffes gab. Es möge bitte auch niemand anmerken dass dafür doch noch die Säcke mit dem gelben Punkt abgeholt werden, denn das ist mein drittes Ärgernis.
Mit der Einführung des Gelben Punktes wurde jeder Artikel den das betrifft so ungefähr drei Cent teurer um die Entsorgungskosten zu bezahlen. Wenn ich mir heute anschaue was alles in dem Sack illegal entsorgt wird, oft genug liegen die aufgerissenen Säcke bei uns auf der Straße , kann ich mir nicht vorstellen das das System funktioniert. Eine Verbrennung mit dem normalen Hausmüll ist da sicher effektiver und mich ärgern diese unnützen Kosten.
Ich muss sagen, dass ich auch nicht kapieren kann wo du bei der GEZ jetzt einen Zahlungszwang siehst. Du bist doch gar nicht dazu gezwungen, einen Fernseher zu besitzen oder ein Radio oder sonst etwas. Wenn du das nicht willst, dann lass' es doch einfach bleiben. Kein Mensch zwingt dich doch dazu. Und wenn du eben fernsehen möchtest oder ein Radio im Auto hast, dann musst du dafür eben auch bezahlen. Ich kenne aber selbst viele Leute, die haben beispielsweise keinen Fernseher und auch kein Auto und ich glaube wirklich nicht, dass die dazu gezwungen werden irgendwelche Gelder dafür an die GEZ abzuführen. Das ist doch keinerlei Zwang. Ich denke wohl eher, du fühlst dich dadurche infach nur gestört und erkennst den Sinn dahinter nicht.
Ich ziehe ja beispielsweise auch nicht in eine Wohnung und sagen dann "Hallo. Ich produziere keinen Müll, denn ich esse nicht und ich habe auch sonst nie was zum Wegwerfen, deshalb möchte ich die Gebühren für Müll und sowas einfach nicht bezahlen" - Das ist doch Schwachsinn. Wenn man eine Wohnug mieten möchte, dann gehört dazu eben auch eine pauschale Kaltmiete, die oft Dinge beinhaltet, die man womöglich gar nicht so in Anspruch nehmen möchte. Ich beispielsweise möchte auch nicht für den Straßendienst bezahlen, sondern würde die Straße lieber selbst kehren. Aber das sind die Bedingungen, auf die ich mich mit dem Unterzeichnen des Vertrags auch einlasse. Entweder ich möchte das eben oder nicht. Keiner zwingt mich doch dazu.
@Diamante
Deine hier aufgestellten Argumente sind für meine Begriffe doch etwas zu überspitzt vorgetragen. Du bist doch in erster Linie ein freier und vor allem mündiger Bürger. Daher kannst du doch auch alle Entscheidungen selber treffen. Im Vorfeld kannst du dir vor dem gewünschten Vertragsabschluss alles genau einmal noch überlegen. Man wird einfach zu nichts genötigt.
Was man vertraglich mit seiner Unterschrift abgeschlossen hat muss man auch dann bezahlen. Allerdings schließt man in der Regel nur Sachen oder besser gesagt Verträge ab, die man auch benötigt und die auch einen gewissen Sinn darstellen. Alle anderen Optionen nenne oder besser gesagt definiere ich als eine Art der falschen Vertragsentscheidung.
Ich hatte mich zwar schon einmal zu Wort gemeldet, mir sind aber noch zwei krasse Beispiele eingefallen wo man wirklich zu Zahlungen genötigt wird und die man auch als mündiger Bürger nicht umgehen kann. Zum einen wären dass die ganzen Straßenausbaubeiträge obwohl man ja eine funktionierende Straße und auch Fußwege hat. Mir hat man sogar den tollen Laubbaum in Rechnung gestellt der mir so schön das Fenster verdunkelt.
Dann gibt es noch den Zwangsanschluss für Wasser und Abwasser. Bei uns im Harz gibt es noch viele die per Brunnen in den Gartenanlagen und abgelegenen Gehöften ihren Wasserbedarf decken und auch gemauerte Gruben haben. Hier greift der Zwangsanschluss, ob man will oder nicht. Einer hatte sogar auf eigene Kosten und mit eigener Muskelkraft einen Anschluss nach DIN selbst geschaffen, er wurde per Gerichtsbeschluss verpflichtet diese Anlage stillzulegen und direkt neben seinen Anschluss den Aufbau eines neuen Sammlers, hergestellt durch eine vorgeschriebene Firma, zu dulden.
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