Wie Kleinkind nachts beruhigen?

vom 24.05.2010, 11:15 Uhr

Unser Sohn ist derzeit 15,5 Monate alt und schläft nachts beinahe durch. Beinahe deshalb, weil er noch immer einmal pro Nacht aufwacht und anfängt zu schreien und zu weinen. Seither habe ich bzw. mein Mann ihn dann immer aus seinem Bettchen geholt und in unser Ehebett gebracht, wo ich ihn dann noch gestillt habe, ebenso wie ich ihn abends, bevor er eingeschlafen ist, noch gestillt habe, damit er eben einschläft. Dieses abendliche Stillen zum Einschlafen haben wir nun seit ein paar Tagen eingestellt. Jetzt tragen mein Mann und ich unseren Sohn abends noch ein wenig im Wohnzimmer umher, lesen ihm noch etwas vor und legen ihn danach in sein Bettchen. Meistens klappt das inzwischen ganz gut und unser Sohn schläft innerhalb einer Viertel- bis halben Stunde ein.

Wenn er dann aber das eine Mal in der Nacht aufwacht, läßt er sich, so wie er sich abends beruhigen hat lassen, nicht wieder beruhigen. Wir geben ihm dann etwas Wasser zum Trinken, was er auch begierig trinkt. Danach ist für etwa eine Minute Ruhe bevor er dann wieder mit Weinen und Schreien anfängt. Wie gesagt, seither habe ich ihn dann immer noch gestillt bis er wieder eingeschlafen ist. Das möchte ich aber nun auch endlich abstellen. Ob er seither eingeschlafen ist, weil er Hunger hatte und er diesen durch die Muttermilch stillen konnte oder ob es am Nuckeln lag, kann ich nicht sagen. Einen Schnuller zum Nuckeln, damit er vielleicht auf diese Art ohne meine Brust wieder einschläft, nimmt er nicht, da er noch nie einen Schnuller von uns bekommen hat und diesen nur als Spielzeug ansieht.

Wir glauben, dass unser Sohn vielleicht eher Hunger in der Nacht haben könnte, denn wenn wir ihm ein Stückchen Banane anbieten, nimmt er dieses sehr gerne und ißt es. Da Bananen aber sehr viel Zucker enthalten, möchten wir ihm nachts diese eigentlich nicht zum Essen geben, da der Zucker die Zähne schädigt.

Was könnten wir unserem Sohn statt einer Banane geben? Oder sollten wir ihm nachts überhaupt nichts zum Essen anbieten? Wie macht ihr das in der Nacht, wenn eure Kleinkinder wach werden? Wie lassen sie sich wieder beruhigen und zum Weiterschlafen überreden?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Dein Sohn wird es sicher noch gewohnt sein, dass er Nachts auch noch ein wenig was zum Essen bekommt, eben durch das Stillen. Viele sind der Meinung, dass ein Kind ab etwa dem 10. Monat in der Nacht nichts mehr zum Essen braucht, aber ich kenne viele Kinder, wo das nicht der Fall ist. Natürlich ist vieles eine reine Gewohnheitssache und du kannst es deinem Sohn auch sicher auf die mehr oder weniger harte Tour abgewöhnen.

Obwohl mein Sohn mit 16,5 Monaten vor dem Schlafen gehen noch einen Getreidebrei bekommt, will er in vielen Nächten dann trotzdem noch zusätzlich ein Fläschchen, vor allem wenn er gerade in einem Wachstumsschub ist. Nur reine Gewohnheit kann es auch nicht sein, weil er es eben nicht jede Nacht verlangt. Eine Banane würde ich auch eher unpassend finden, schon alleine, weil man dann ja extra aufstehen muss und natürlich auch wegen dem Zuckergehalt.

Ich richte meinem Sohn immer ein Fläschchen mit ein wenig Ziegenmilch her, da er keine Kuhmilch darf. Natürlich hätte ich ihm das auch mit der harten Methode abgewöhnen können, aber wie gesagt, davon bin ich nicht so der Freund, wenn es anders auch geht. In dieses Fläschchen habe ich ihm immer weniger Ziegenmilch hineingegeben, damit er sich so langsam daran gewöhnt in der Nacht weniger Nährstoffe zu bekommen. Angefangen habe ich mit etwa 50% Milch und 50% Wasser, und mittlerweile gebe ich in eine Flasch mit 250ml nur noch 40ml Milch hinein und es klappt wunderbar. Zumindest musste er kein einziges Mal wegen Hunger weinen.

Sonst ist es natürlich sehr unterschiedlich, was deinen Sohn beruhigen könnte, da werdet ihr sicher so eure Tricks gefunden haben. Nach Möglichkeit würde ich schon versuchen ihn nicht durch die Wohnung zu tragen, das ist aber auch leichter gesagt als getan, weil viele Kinder danach einfach schreien. Bei meinem Sohn konnte ich das ein wenig abstellen, dass ich eine Zeit lang ihn dann zwar herausgenommen habe, ihn aber nicht herumgetragen habe, sondern ich bin mit ihm im Schaukelstuhl gesessen und es gab arge Nächte, wo es so war, dass ich fast die ganze Nacht im Schaukelstuhl verbracht habe.

So konnte ich ihm aber langsam das Herumtragen abgewöhnen und als nächsten Schritt habe ich ihn dann nur noch im stillen Sitzen ein wenig geschaukelt und zum Beispiel immer ein leises Lied vorgesummt. Derzeit ist es unterschiedlich. Die Nächste sind noch immer mehr als nur zäh, weil er eben wegen dem Juckreiz seiner Neurodermitis fast jede halbe Stunde aufwacht. Aber zumindest muss ich ihn nicht mehr herumtragen. Oft gebe ich ihm den Schnuller, was bei deinem Sohn ja leider wohl nicht geht, dann summe ich ihm eben leise ein Lied vor, dann beim nächsten Mal reicht das alles nicht und ich hutsche ihn ein wenig in meinen Armen, dann will er wieder ein Fläschchen und so weiter. Allerdings versuche ich ihm eben nur maximal einmal in der Nacht ein Fläschchen anzubieten und Herumtragen versuche ich auch so gut es geht zu streichen.

Ich wünsche euch viel Geduld! Bei manchen Kindern ist es einfach ein wenig schwerer als bei anderen. Jedes Kind hat seine Eigenheiten, das eine schläft schneller durch, das andere lässt sich kaum Wickeln und das nächste ist einfach so ständig grantig und bekommt seine Tobsuchtsanfälle oder was auch immer.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als meine Kinder noch so klein waren hatten sie auch noch nachts Hunger, obwohl sie eigentlich schon hätten durchschlafen sollen. Das ist bei manchen Kindern ganz normal.

Ich habe dann einfach ca 200 ml lauwarme pure Kuhmilch oder Säuglingsmilch Stufe 2 ohne Zucker als Nahrung in ein Fläschen gefüllt und zügig trinken lassen. Wenn das Kind die Flasche nur zum Trinken und nicht als Schnullerersatz bekommt, schadet das normalerweise auch nicht den Zähnen. Der Hunger war zumindest für die Nacht ausreichend gestillt. Wenn Dein Kind kein Fläschchen nimmt, kannst du die Milch ja in einem Trinkbecher reichen.

Mit der Zeit, so als die Kinder zwischen 2 und 3 Jahre alt waren, haben sie das in der Regeln nicht mehr gebraucht und konnten durchschlafen. Das Problem hat sich von selbst erledigt.

Von Banane würde ich Dir hingegen total abraten. Banane enthält viel Zucker, der wie Du schon erkannt hast, die Zähne schädigt. Vor allem hinterlässt Banane einen schmierigen Film auf den Zähnen, in dem die Kariesbakterien wunderbar gedeihen. Reine Milch hingegen hinterlässt die Zähne vergleichsweise sauber. Meine Kinder haben allesamt wunderschöne Zähne, trotz dem sie nachts ihre Milch getrunken haben. Allerdings kenne ich auch einen kleinen Jungen, der seine Milchflasche für die Nacht zum Dauernuckeln bekommen hatte und nichts außer braunen Stummeln mehr im Mund hat. Es macht also einen deutlichen Unterschied, ob die Milch zügig getrunken wird oder nicht. Da muss man einfach konsequent sein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Auch unser Sohn hatte in diesem Alter nachts noch häufig Hunger. Da ich unseren Sohn zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gestillt habe (ich hatte keine Muttermilch mehr) bekam er also nachts eine Milchflasche. Genau wie du habe ich vor allem daran erkannt, dass unser Sohn wirklich Hunger hatte, dass er sich erstens vom Schnuller nicht besänftigen ließ und außerdem seine Milchflasche innerhalb von wenigen Minuten komplett ausgetrunken hatte.

An deiner Stelle würde ich also entweder weiterstillen, solange euer Kind noch Hunger hat oder eben auf eine Milchflasche umstellen. Auf eine Banane oder andere feste Nahrung würde ich in jedem Fall verzichten. Erstens ist diese sicher schlechter für die Zähne als Milch- wenn sie schnell getrunken wird und nicht nur an der Flasche genuckelt wird- und außerdem könnte das Essen ja auch schwer im Magen liegen.

Zudem würde ich übrigens darauf achten, dass euer Sohn abends vor dem Zubettgehen ausreichend isst und nicht bereits hungrig schlafen geht. :wink:

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@Nipfi
Das mit dem richtig zu Abendessen gestaltet sich manchmal recht schwierig. Manchmal ißt es ganz gut, aber meistens ißt er ein bißchen Wurst, Brot so gut wie gar nicht, höchstens zwei Bissen und dann bekommt er noch Joghurt, das er sehr gerne und viel ißt. Ob ihm das für die komplette Nacht reicht, weiß ich immer nicht so recht. Daher denke ich eben auch, dass es am Hunger liegen könnte, wenn unser Sohn in der Nacht aufwacht und sich durch etwas Trinken und Herumtragen nicht beruhigen läßt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Viele Kinder können sich in diesem Alter mit Brot und Wurst vor allem am Abend noch nicht satt essen. Einige können es, andere nicht. Akzeptiert dein Sohn noch Breie? Ich halte nichts von den gekauften Gute-Nacht Breien, die eigentlich viel zu schwer für die Kleinen am Abend sind. Mein Sohn bekommt aber vor dem Schlafen gehen einen reinen Getreidebrei, also zum Beispiel mit Dinkel oder Hirseflocken. Die liegen nicht so schwer im Magen und haben dennoch einen guten Sättigungswert. Hafer würde ich übrigens am Abend auch nicht nehmen, weil der oft ein wenig aufputschend bei Kindern wirkt und das wäre am Abend vielleicht nicht so toll.

Wenn er keine Breie mehr mag oder du ihm keine geben möchtest, kannst du ihm ja auch vor dem Schlafen gehen eine Banane geben und danach noch Zähne putzen. Eine Banane hat auch einen guten Sättigungswert. Ich gebe in der Regel auch immer ein wenig Obst in den Getreidebrei hinein.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@tournesol
Genau so, wie du es gerade geschrieben hast, halte auch ich nicht allzu viel von den fertigen, gekauften Abendbreis. Diese enthalten zu viele überflüssige Bestandteile, wie zum Beispiel Zucker. Deshalb gab es seither abends bei uns auch immer einen selber angerührten Getreidebrei. Diesen hat unser Sohn auch immer ganz gerne und artig gegessen bis er dann eben Gelbwurst entdeckt hat und wir ihm auch mal öfters ein Körnerbrötchen zum Abendessen angeboten hatten. Von da an hat er diese beiden Dinge abends recht gut und viel gegessen und bekam dann hinterher von meinem Mann immer noch eine halbe bis ganze Banane.

Inzwischen ist es allerdings so, dass er nur noch sehr wenig Brot abends ißt und Brei eigentlich gar nicht mehr mag. Ich habe noch von einem 7-Korn-Brei eine halbe Tüte, woraus ich ihm vor etwa einer Woche einen Brei angerührt habe, da ich die angebrochene Tüte gerne aus der Küche hätte. Die ersten paar Löffelchen haben unserem Sohn dann auch gut geschmeckt, aber danach war Schluss und er nahm kein weiteres Löffelchen Brei mehr von mir, ebenso wie er auch recht wenig vom weiteren Abendessen gegessen hatte.

Vielleicht ist es auch gerade nur so eine Phase, dass er nicht so viel essen mag, da er ansonsten bisher ein sehr guter Esser war und wir ihm beinahe alles anbieten konnten, was wir auch gegessen haben und er auch beinahe alles immer probiert hat. Vielleicht müssen wir einfach ein wenig Geduld mit ihm haben.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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