Spielend lernen im Schlaf

vom 08.07.2009, 20:39 Uhr

Wer würde nicht gern lernen im Schlaf aber das ist bestimmt nicht so einfach wie es klingt.

Was gibt es da denn alles für Möglichkeiten wenn man sich weiterbilden will? Wo kann ich mir Infos holen über Kurse oder sowas, denn ich möchte gern mehr aus meinem Leben machen und mir weitere Kenntnisse aneignen die mir helfen mehr Geld zu verdienen, wer kann mir dazu was sagen?

» VEB Vorwärts » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du Möglichkeiten erfahren wie du dich am besten weiterbildest. Da wäre es natürlich hilfreich zu erfahren, auf welchen Gebieten das konkret sein soll.

VHS - Die Volkshochschule

Bei einer Volkshochschule hat man die Möglichkeit für relativ wenig Geld (manche Kurse kosten gar nichts, manche aber auch bis zu 100 Euro), Kurse zu belegen um sich in bestimmten Gebieten weiterzubilden. Das Spektrum reicht dabei von Kochkursen über Sprachkurse bis hin zu politischen Diskussionsforen. Die Kurse werden von Privatleuten angeboten und sind nicht kommerziell orientiert. Ein Nachtei ist allerdings, dass du vorher nicht weißt wie die Qualität des Workshops ist. Volkshochschulen gibt es in jeder größeren Stadt.

Arbeitsamt

Wenn du arbeitslos bist, solltest du einfach mal zum Arbeitsamt gehen und fragen was sie dir so anbieten können. Der Vorteil da ist, das sie dir nur Kurse anbieten die von beruflicher Relevanz sind. Also zum Beispiel Computer - oder Fremdsprachenkurse. Die sind dann umsonst, und werden von professionellen Anbietern durchgeführt.

» vivakoepi » Beiträge: 109 » Talkpoints: 2,96 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also zum lernen im Schlaf muss man eigentlich keinen speziellen Kurs machen. Das Prinzip kannst du auf mehreren Websites nachlesen und es gibt ansonsten auch Bücher zum Thema. Grob gesagt kannst du dir den Lernstoff auf eine Kassette aufsprechen und diese dann abspielen, wenn du schläfst.

Es gibt dann noch spezielle Techniken, dass die Kassette genau dann beginnt, wenn du in einer Tiefschlafphase bist, weil dein Gehirn dann am Aufnahmefähigsten ist und der Lernstoff direkt ins Unterbewusstsein gelangt. Aber für den Anfang tut es auch eine einfach so gestartete Kassette, die du ja auch auf Endlos-Schleife stellen kannst.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In meiner Schule haben wir in Psychologie auch das Thema Lernen im Schlaf durchgenommen. Damals war das Thema Superlearning gerade im Trend und meine Psychologielehrerin war auch eine große Befürworterin dieser Methode und wollte sie uns unbedingt näher bringen.

Beim Superlearning geht es darum, dass man in einem möglichst entspannten Zustand oder eben im Schlaf sehr aufnahmefähig ist und dadurch auch besser Lernen kann. Das mag vom Prinzip her schon richtig sein, aber das kann jedoch auch sehr schnell schief gehen, zumindest wird diese Methode schnell falsch angewandt. Zum einen war meine Psychologielehrerin auch meine Französischlehrerin und sie kam dann auf die glorreiche Idee diese Superlearningmethode auch im Französischunterricht anzuwenden und nicht nur das, sondern auch bei Schularbeiten! Das ist natürlich komplett schief gegangen.

Sie hat es wohl zwar nett gemeint und kam am Anfang der Schularbeitsstunde mit ihrer Entspannungs CD, in der Praxis jedoch sind viele dann noch nervöser und unruhiger geworden und konnten sich so gar nicht auf das Entspannen konzentrieren. Das ganze hatte dann den Effekt, dass die allgemeinen Schularbeitsnoten sich bei fast allen verschlechtert hatten. Bei der nächsten Schularbeit hat diese Lehrerin diesen Zirkus nochmal wiederholt, mit dem gleichen schlechten Ergebnis, bis sie es dann eingesehen hat, dass es zumindest für unsere Klasse keine passende Methode war.

Noch bevor wir das im Französischunterricht praktiziert haben, haben wir es eben im Psychologieunterricht theoretisch gelernt. Ich war natürlich auch begeistert von der Idee, dass man im Schlaf lernen kann und wie es einem als Schüler eben oft geht, sucht man den Weg des geringsten Widerstandes und deswegen wollte ich es dann gleich ausprobieren. Ich habe damals das Fach Geschichte so ganz und gar nicht leiden können und so kam ich dann auf die glorreiche Idee, den Prüfungsstoff auf Kassette zu sprechen und mir diese Kassette dann im Schlaf anzuhören und ich war dann im Glauben, dass am nächsten Tag mit tollem geschichtlichen Wissen aufwachen werde. :lol:

Was war dann das Endergebnis: Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil mir mein Gequatsche auf der Kassette vollkommen auf die Nerven ging, war demnach am nächsten Tag total müde und unausgeschlafen und natürlich habe ich beim Test dann keinen einzigen Satz gekonnt. :lol:

Mir ist schon klar, dass ich diese Methode wohl sicher falsch andgewandt habe, aber das kann eben auch vorkommen, weil es eben sehr schön klingt und man dann verleitet wird es eigenhändig auszuprobieren. Ich würde dir deswegen raten, dich wirklich an professionnelle Hilfe zu wenden, weil in Eigeninitiative kann das eben sehr schnell schief gehen. Am Prinzip kann aber durchaus etwas Wahres dahinterstecken, eben dass man in einem entspannten Zustand mehr aufnahmefähig ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Unter Wissenschaftlern wird kaum noch bezweifelt, dass man im Schlaf wirklich lernt. Aber "Lernen im Schlaf" wird dort eben auch speziell definiert. Es bedeutet eigentlich nur, dass unser Gehirn im Schlafbewusstsein (welches ja weitgehend unerforscht ist) die Dinge verfestigt, die wir tagsüber in uns aufgenommen haben. Es nützt also überhaupt nichts, das Mathebuch unters Kopfkissen zu legen, da es eher unwahrscheinlich ist, dass wir es im Schlaf herausholen und ein bisschen darin schmökern werden ;) Ebensowenig bringt es etwas, eine Kassette beispielsweise, wie von tournesol beschrieben, im Schlaf laufen zu lassen, weil und im Tiefschlaf keine akustischen Reize erreichen, es sei denn sie haben eine Alarmfunktion.

Unter Umständen ist es noch nicht einmal schädlich, während man für eine Prüfung lernt, nachts auch mal wachzubleiben, um zu lernen. Im Zwischenspeicher sind die gelernten Fakten auch nur mit wenigen Stunden Schlaf pro Tag für einige Tage gut aufgehoben. Danach hat man immer noch Zeit, sie nach der Prüfung mit einer schönen Mütze Schlaf in das Langezeitgedächtnis zu übertragen.

Jedoch sollte sich jeder bewusst sein, dass ausreichend Schlaf notwendig ist, wenn man seine Leistungen langfristig optimieren will. Und es ist auch gut, besonders wichtige Dinge vor dem Schlafengehen nochmal zu wiederholen, weil sich das schlafende Gehirn dann besonders eingehend damit befasst. Ich habe sogar mal gehört, dass man sich die Fahrstunden oder Klavierstunden auch sparen kann, wenn man danach dick feiern geht und überhaupt nicht schläft, weil sie sich überhaupt nicht richtig festsetzen.Man braucht also Schlaf um zu lernen.

Es gibt auch einen Umkehrschluss, den man daraus ziehen kann: Menschen, die gerade ein absolut traumatisches Erlebnis hinter sich haben, wie einen Unfall oder dem Miterleben einer Katastrophe, sollen möglichst direkt danach am Schlafen gehindert werden. Das schwächt die Ausbildung des emotionalen Gedächtnisses und führt dazu, dass das Posttraumatische Stresssyndrom keine Basis mehr hat. Dann kann es passieren, dass so Symptome wie Alpträume, Panikattacken, Depressionen, Schlafstörungen und chrnoische Müdigkeit ausbleiben.

Es wurde außerdem untersucht, was mit dem Gedächtnis passiert, wenn man den Tiefschlaf pharmakologisch unterdrückt. Das Ergebnis war zu erwarten: Ganz besonders das deklarative Erinnerungsvermögen leidet massiv, da es ja normalerweise das ist, das am meisten vom Tiefschlaf profitiert.

In absehbarer Zeit wird es wohl keine Gedächtnispillen geben, die uns helfen, Sachen zu merken, aber wir können uns doch selber helfen, indem wir einfach genug schlafen. Und vielleicht können wir ja, im gegenteil, bald ein Medikament fürs Vergessen in den Händen halten. Wäre ja immerhin auch ein Fortschritt.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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