Bayern verpasst den Champions League Pokal

vom 23.05.2010, 13:06 Uhr

Gestern um 22.30 Uhr war es soweit: Das Champions League Finale in Madrid war vorbei! Der FC Bayern lag dem taktisch perfekt eingestellten Inter Mailand mit 2:0. Ob der Sieg nun verdient war oder nicht, darüber kann man diskutieren. Schließlich hatte Bayern über die 90 Minuten hinweg mehr Ballbesitz. Lange Zeit lang erinnerte das Passspiel in der Nähe des gegnerischen Strafraums jedoch mehr an Handball als an Fußball: Der FC Bayern München kreierte sich einfach zu wenig klare Torchancen. Einzig die glasklare Chance in der 46. Minute, als Tomas Müller frei vor dem Kasten von Julio Cesar auftauchte, sorgte noch einmal für stockenden Atem. Doch der 20 Jährige Stürmer konnte die Chance nicht nutzen. Einige Minuten später erfolgte dann der K.O. Schlag von Inter Mailand in Form eines Konters mit dem Namen Diego Milito. Der Stürmer von Inter Mailand erzielte an diesem Abend beide Siegtreffer.

Obwohl der FC Bayern sich keineswegs schlecht geschlagen hat, so muss man sich doch fragen: War der FC Bayern eventuell noch nicht reif genug für den Champions League Titel? Die Auswahl von Trainer Louis van Gaal ist noch sehr jung und hat kaum Champions League Erfahrung. Spieler wie Müller und Badstuber, die an diesem Abend ebenfalls in der Startformation standen, haben noch vor einem Jahr in der A Jugend gespielt.

War die Mannschaft einfach mental noch nicht reif und erfahren genug, um den Titel zu holen? Hatte der FC Bayern eventuell zu viel Respekt vor der Mannschaft des portugiesischen Trainer Jose Mourinho? Oder hatten sie die falschen taktischen Anweisungen erhalten, sodass man nicht in der Lage war, Inter Mailand konsequent genug unter Druck zu setzen und anschließend zu bestrafen? Oder fehlt einfach noch die Klasse in der Mannschaft, um mit den ganz Großen mitzuhalten? Ich bin gespannt auf eure Meinung zu dem Spiel.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Sieg von Inter Mailand war absolut verdient. Jose Mourinho hat seine Mannschaft so perfekt auf die Bayern eingestellt, dass München gegen den FC Internationale überhaupt keine Chance hatten.

Die Bayern hatten zwar mehr Ballbesitz kamen aber kaum zu Torchancen. Inter hat die Räume geschickt eng gemacht und vor allem Robben komplett aus dem Spiel genommen. Der war auf der rechten Seite fast komplett isoliert. Von der anderen Seite, auf der Frank Ribery eindeutig gefehlt hat, ging auch nur sehr wenig Gefahr aus. Zwar hat Altintop ein gutes Spiel gemacht, aber auch er konnte keine richtigen Akzente setzen. Die Unterstützung von Badstuber war mangelhaft.

Somit hat Inter die Bayern spielen lassen ohne das diese wirklich gefährlich waren. Die wenigen Konter haben sie dann perfekt ausgespielt. Diego Melito lies die Bayernabwehr ziemlich alt aussehen. Vor allem die Innenverteidigung aus van Buyten und Demichelis hatte nicht ihren besten Tag.

Meiner Meinung nach war das eine taktische Meiserleistung von "the special one". Nicht umsonst hat er eine Runde zuvor den FC Barcelona ausgeschaltet, die quasi die Übermannschaft Europas ist. Geschickt hat er es verstanden die Schnittstellen des Gegner auszuschalten um dann in gefährlichen Kontern dem Gegner das Genick zu brechen, Weltklasse!

Van Gaal musste nach dem Spiel einsehen das Inter eben nicht Bremen ist. Das er mit seinem "Hurra-Spiel" nicht erfolgreich war, weil der Gegner sich darauf perfekt eingestellt hat. Außerdem sind die jungen Spieler, wie Badstuber noch nicht so weit, dass sie international mithalten können. Der Respekt vor Inter und einem Champions League Finale war ingesamt doch zu groß. Mourinho hatte mit seiner Mannschaft eben doch mehr Möglichkeiten als der FC Bayern.

» DerRaucher » Beiträge: 161 » Talkpoints: 9,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hier würde ich Inter nicht so hoch loben. Sie haben das Spiel gewonnen und sind damit verdient Champions League Sieger! Das ist wie ich finde unzweifelhaft. Aber richtig ist doch, dass die Bayern gerade hinten bei den Gegentreffern schlicht schlecht gestanden sind und man hier den Treffern feine Einzelleistungen bzw. beim 1:0 ein individueller Fehler voraus gegangen ist. Und keineswegs ein Spiel, welches zwangsläufig zu einem Treffer hat führen müssen. Und das, obwohl hier zwei Teams gespielt haben, die wirklich ein schönes Finale gespielt haben!

Wenn dann nach der Pause das 1:1 fällt, hätte Inter die beste Ordnung auch nicht weiter geholfen. Es gab das leichte Bayern Übergewicht an Chancen in der zweiten Hälfte. Wenn auch Robben zunehmend auch die Brechstange nehmen wollte - was eben nicht regelmäßig klappen muss.

Ob es den Bayern viel bringt, wenn nun die einzelnen Spieler ihre Erfahrung sammeln, kann man nicht sagen. Denn, obwohl sie im Finale wirklich schön gespielt haben, gab es in den Runden vorher wirklich viele Momente, wo man ein Ausscheiden nicht hätte hinterfragen müssen. Dazu war die Mannschaft einfach zu schlecht und es waren starke Einzelleistungen (die im Finale fehlten), die für einen Einzug ins Finale letztlich entscheidend waren.

Was den immer wieder betonten Ballbesitz angeht: ich persönlich finde das dies der einzige Richtige Weg ist und es ist eher schrecklich anzusehen, wenn Teams lieber britisch spielen und den Ball einfach vor hauen, in der Hoffnung, dann (eben vorne) irgendwann einen Zweikampf zu gewinnen um dann irgendwie ein Tor zu machen. Auch wenn der Ballbesitz sich im konkreten Spiel zwischen Inter und Bayern eben nicht ausgezahlt hat.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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