Gedankenlesende Website

Ich bin bereits vor ein paar Jahren über diese Website gestoßen: www.20q.net - Damals war ich natürlich total verblüfft von dieser "Maschine", die mithilfe von Fragen tatsächlich die "Gedanken lesen" kann. Natürlich hat das nichts mit Zauberei oder Ähnlichem zu tun. Die Maschine geht einfach sehr methodisch vor, in dem sie die richtigen Fragen stellt. Doch wie oft die Vorhersage auch tatsächlich stimmt (zumindest bei mir), finde ich schon verblüffend. Das erste mal hat es mich schier vom Hocker gehauen, weil ich kaum glauben konnte, dass diese recht unspezifischen Fragen tatsächlich gereicht haben, um auf meinen Gedanken zu kommen.

Ich bin mir nicht sicher, ob jeder diese Seite kennt. Meiner Meinung nach ist sie relativ unbekannt. Wer die Website also nicht kennt und der eine kleine Schwäche für solche Kuriositäten hat, dem kann ich einen Besuch nur empfehlen!

Vielen Dank für das Posten dieses Links! Allerdings überzeugt mich diese Seite nicht ganz. Ich habe an eine Weltkarte gedacht und es hat erst drei falsche Antworten genannt, bevor es schließlich auf die Karte kam. Außerdem finde ich es ziemlich schade, dass man keine Personen nehmen kann. Da kenn ich eine noch bessere Seite (meiner Meinung nach) und zwar den Akinator. Ist auch liebevoller gestaltet und man hat einen netten Dschinni als Plauschpartner.

Man kann lebende Personen nehmen, wen auch immer will, ob Mohammed Ahmadinedschad, Britney Spears, der Kuschelweich-Bär oder Thomas Gottschalk. Man kann auch an seine eigene Schwester denken. Alles ist möglich und ich schwöre: Wirklich ALLES, jede Person, errät der Akinator sofort nach ein paar Fragen! Natürlich funktioniert es nach einem ähnlichen Prinzip wie 20Q.net, aber je öfter man den Akinator ausprobiert und je öfter und schneller er präzise die richtige Antwort liefert, desto gruseliger wird es. Es fühlt sich wirklich an, als würde der lustige Dschinni direkt in den eigenen Kopf hinein gucken. Mysteriös! Und es macht echt Spaß - und süchtig!

Den Akinator, das Webgenie, das unser aller Gedanken liest, findet man hier.

Sowohl der Akinator als auch 20Q sind zwei sehr erstaunliche und originelle Seiten. Akinator hat sich auf Personenn spezialisiert, wobei hingegen 20Q Personen ausschließt. Die meist eher unspezifischen Fragen - vor allem bei 20Q - beeindrucken ziemlich. Zwar haben beide Seiten noch ihre Tücken - so tauchen sinnlose Fragen auf bzw. Fragen, die bereits beantwortet wurden - aber alles in allem sind es zwei gelungene Projekte.

Das erstaunliche daran ist, dass beide KIs auf einem ziemlich einfachen System beruhen - den ANNs (artificial neural networks). Diese Softwarestruktur existiert zwar schon seit 50 Jahren, aber so richtig eingesetzt werden sie erst heute, was wahrscheinlich an der rapide gestiegenen Rechnerleistung liegt. ANNs bilden auf einfachste Weise neuronale Netze nach, die ihr Vorbild in der Natur haben, vor allem beim menschlichen Hirn. Diesen Netzwerken aus schichtweise angeordneten Einzelbausteinen (Neuronen) kann man Muster anlernen, die eine Kategorisierung von Eingabedaten ermöglichen. Benutzt man also eine der Seiten, dann lernt die KI aus dem Ergebnis wieder etwas neues dazu.

Übrigens weiß man zwar, wie ANNs funktionieren, aber bis heute ist noch nicht restlos geklärt, warum sie funktionieren. Trotzdem finden sie schon in der Industrie und im Alltag Anwendung, zum Beispiel bei der STeuerung von Flugzeugen und beim Datamining, also dem gezielten Suchen von Zusammenhängen in riesigen Datenmengen.

Ich finde auch beide Seiten recht witzig, auch wenn es wie du schon richtig erkannt hast, keine Hexerei ist, sondern eben systematisches Vorgehen. Ich habe gerade beide ausprobiert. Bei 20Q habe ich den Computer sogar überlisten können. Beim ersten Mal habe ich an einen Schnuller gedacht und er ist nicht draufgekommen. Und beim zweiten Mal habe ich an einen Sitzball gedacht und den kannte er nicht einmal.

Ich hab es auch gerade mal ausprobiert und das Spiel hat nach 31 Fragen erraten, dass ich an ein Kaninchen gedacht habe. Währenddessen hat es 3 Mal falsch geraten. Also ich finde daran absolut nichts verblüffendes. Aber das sieht ja auch jeder anders. Es ist lustig, so etwas mal auszuprobieren, ich würde es aber niemandem weiter empfehlen.

Das ist nichts außergewöhnliches und im Grunde völlig simpel. Aus einem ganzen Pool von Möglichkeiten werden durch die Fragen eben immer mehr und mehr Antwortmöglichkeiten ausgeschlossen, bis am Ende nur noch eine oder wenige übrig bleiben. Das ist weder gruselig, noch spannend, sondern total simpel und logisch. Mich hat so ein Computer noch im Altern von 10 Jahren im technischen Museum beeindrucken können, aber ist wirklich keine Besonderheit mehr und könnte doch heute nur noch kleine Kinder beeindrucken.

Nimmt man es bei dem Akinator Teil übrigens ganz genau und verfügt genug Hintergrundwissen über die Person die man erfragen möchte (in meinem Fall war es Kurt Cobain), kann man lange warten bis das Teil den richtigen Namen errät. Nach dem 11. Versuch hatte ich keine Lust mehr und ich bin sicher das Teil wäre nie auf den richtigen Namen gekommen. Das liegt schlicht und einfach daran, dass diese Computer nur die oberflächlichsten, wichtigst und populärsten Informationen enthalten. Weiß man über mehr Details und kann die Fragen genauer beantworten, bringt der Computer die Antworten nicht mehr mit der richtigen Person in Verbindung, weil er zu wenige Informationen über sie hat.

Was für eine tolle Seite! Ich hatte gerade eine gute halbe Stunde Spaß damit. Zwar funktioniert zumindest bei mir nur der klassische Gedankenleser und vor allem bei den Namen hat es kein einziges Mal geklappt - nicht mal in der Liste am Ende stand mein gedachter Name, aber trotzdem ist das doch eine ziemlich lustige Sache.

Ich würde mir auch nicht so viele Gedanken darüber machen, wie das nun im einzelnen funktioniert. Es ist ja klar, dass es sich einfach um ein computergeneriertes Programm handelt, dass relativ leicht zu durchschauen ist, aber darum geht es doch nicht.