Christen im Beruf

vom 19.10.2007, 11:29 Uhr

So, heut "feiern " "wir" den Reformationstag (Thüringen). Sehr schön, interessiert mich aber -wenn überhaupt - ausschließlich der Geschichte wegen. Und ich könnte ansonsten gut und gerne darauf verzichten. Wir haben zwar frei, aber die Hälfte aller die hier nun zu Hause herumsitzen wissen nicht einmal warum.

Als erstes ist hier einer Mitstudentin aufgefallen, dass unser Kirche (evangelisch), so groß und die katholische so klein ist. Soso, ist mir so noch gar nicht aufgefallen.
Die gute ist katholisch, streng gläubig. Mir egal. Warum sollte mich das auch stören. Diskriminieren tut sie keiner.

Und nein, ich glaube nicht an irgendeine höhere Macht, hatte ich ja bereits erwähnt. Man soll sich am irdischen erfreuen, und darin Hoffnung, Mut schöpfen und sich nicht an eine fiktive Macht /Person klammern.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Als erstes ist hier einer Mitstudentin aufgefallen, dass unser Kirche (evangelisch), so groß und die katholische so klein ist. Soso, ist mir so noch gar nicht aufgefallen.
Die gute ist katholisch, streng gläubig. Mir egal. Warum sollte mich das auch stören. Diskriminieren tut sie keiner.

Ohne Dich in irgendeiner Weise angreifen zu wollen, aber diese Formulierung hört sich für mich schon irgendwie abwertend an. Und von abwertenden Gedanken bis zu wirklicher Diskriminerung ist es manchmal nicht weit...

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Leute, wir wollen doch nicht Konfession mit Religion verwechseln. Jeder glaubt an etwas, dass ist Religion!

Mir ist es durchaus schon passiert wegen meiner Einstellung im Beruf benachteiligt zu werden. Ich erlebte einige Manager mit gewohnt unmenschlicher Gangart, die ihre Entscheidungen ergebnisorientiert und gnadenlos kapitalistisch durchsetzten. Ich bin selbst ein Alphatier-Typ, vermeide es aber strickt jemandem Schaden anzufügen, weil es mein Ideal effektiver Fortschrittsförderung ist. So stimme ich mit vielen Dingen auf der Welt nicht überein und ebenso wie einige von Euch halte ich nahezu nichts vom Christumtum.

Ich bin Atheist, aber wie man liest glaube ich an etwas. Oft benutze ich die "Lehre" aus dem Christentum um meine Standpunkte zu vertreten, da sie (ausdrücklich) teilweise umfassend und hochgeistig sind.

Die Jesusgeschichte hat mehr mit Moral zu tun, und sie wird doch nur so erzählt, damit sie auch Kinder verstehen. Der Mensch neigt zum umschreiben um Verständigung zu erzielen!

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» .:d2k » Beiträge: 575 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Also hier muss ich winny2311 mal zustimmen:
Brainsucker86 hat geschrieben:Ausserdem sind die meisten selbst ernannten "Atheisten" wie ihr sie nennt, einfache Christen die ihre Religion nicht wahrhaben wollen oder verleugnen. Ich kenne jedenfalls keinen wirklichen Atheisten.

Sobald man aus der Kirche austritt ist man doch noch lange kein Atheist

(durch sehr eigenartiges Verhalten, z. B. Heulend aus dem Klassenzimmer rennen, als der Biologielehrer die Evolutionslehre erklärte und die biblische Schöpfungsgeschichte als Mumpitz abgetan hat).

Sowas ist auch kein Christ! Sowas ist einfach nur ein "sehr empfindsamer Mensch" (würde was anderes sagen, aber hab schon ne Verwarnung ^^ )
Er wurde aufgrund seines Verhaltens diskriminiert, nicht wegen seiner Religion! Das ist ein unterschied!

OMG, ich bin Christ und Gabber dazu! Ich höre Tracks wie "God is a Sadist" und "God is a Gabber". Trotzdem stehe ich dazu ein Christ zu sein. Und wenn mich jemand deswegen anmacht, dann kann er aber gehörig mal "2 Fäuste für ein Halleluja" spürn. :D



winny2311 hat geschrieben:
Ausserdem sind die meisten selbst ernannten "Atheisten" wie ihr sie nennt, einfache Christen die ihre Religion nicht wahrhaben wollen oder verleugnen. Ich kenne jedenfalls keinen wirklichen Atheisten.

Und ja, ich feier Weihnachten /Ostern etc. pp. aber nicht weil ich so unsagbar dankbar bin, dass angeblich da jemand geboren wurde, dem ich so unendlich dankbar sein muss, sondern aus Toleranz.

Aus Toleranz? Toleranz wem gegenüber? Das nennt man nicht Toleranz, sondern scheinheilig...
Religion ist nicht "Ochja, ich nehme alles gute meiner Religion, das schlechte lasse ich mal beiseite, hihi" Und das selbe ist auch kein Atheismus! Ich denke du solltest dir mal im klaren darüber sein was du willst!
Ich bin Christ und feier auch kein Zuckerfest, Hanuka und wer weiss was noch! Nein ich glaube an das was ich glaube und feier die Feste meines Glaubens! Du glaubst an nichts, wieso feierst du Religiöse Feste?! Du widersprichst dir immens.
Hauptsache Geschenke oder wie?
Witzig :)

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» Brainsucker86 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 9,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

An Gott glaube ich auch, aber ich wüsste nicht, was mein Glaube großartig mit meinem Beruf zu tun hat. Im Betrieb habe ich bisher noch nicht mit jemandem über meinen Glauben geredet und glaube auch nicht, dass das Thema dort mal aufkommen wird. In der Firma konzentriere ich mich auf meine beruflichen Aufgaben. Diskriminiert habe ich mich in der Firma oder früher in der Schule aufgrund meines Glaubens noch nie.

Viele Grüße

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ohne Dich in irgendeiner Weise angreifen zu wollen, aber diese Formulierung hört sich für mich schon irgendwie abwertend an

Nein, im Gegenteil. Ich habe wirklich nichts dagegen. Mir ist tatsächlich noch nie aufgefallen,welche Kirche wie groß ist, weil ich dem ganzen keine Beachtung schenke - sie schon. Und mich stört das nicht. Ich nehme es nun zu Kenntnis und gut ist. Ich frage mcih was an der Sache abwertent ist ;)


Du glaubst an nichts, wieso feierst du Religiöse Feste?! Du widersprichst dir immens.

Ich denke nicht. Von mir aus muss es das nicht geben. Aber ich schreibe einem Teil meiner Familie sicher nicht vor, dass sie sich in meinem Besein keine Tanne ins Wohnzimmer stellen soll, oder das dann der "Weihnachtsmann" kommt. Ich zelebriere keine "religiösen" Feste. Aber ich verbite auch niemanden, dies zu tun.

Hauptsache Geschenke oder wie?

Auch das muss es von mir aus nicht geben. Ich brauche kein "Fest" um jemanden was zu schenken. Und ich brauche keine "Geschenke" um jemanden zu zeigen, wie sehr er mir was bedeutet. Und dafür einen Tag festuzlegen, dass ist unsinnig. Ich kann auf Geschenke verzichten ;) Es geht vielmerh darum, dass ganze Jahr über zu zeigen, für wen man was empfindet. Da muss kein Mann mit langem weißen Bart kommen und plötzlich haben sich alle lieb. Nene. Ich halte davon nicht das geringste.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Also ich denke, dass kommt auf jedenfall auf die Überzeugung an, denn es gibt sogenannte Sontagschristen, Leute die in der Kirche gehen, aber im Alltag eigentlich nichts mit Gott zu tun haben, aber dennoch denken, dass das reicht, was natürlich nicht stimmt. Dann gibt es Leute, die der Kirche angehören und zu gemütlich sind, sich davon abzusagen, weil sie nicht an Gott glauben. Meistens haben sie dann aber noch einen Funken Glauben und kommen einmal im Jahr zur Kirche oder feiern ihre Hochzeiten in der Kirche.

Für solche Menschen ist es nicht wichtig, dass andere überzeugt werden, weil sie selber nicht wirklich überzeugt sind. Ich habe in der Schule sogar schon überlebt, dass einer von sich gesagt hat, dass er Christ ist, aber im nächsten Moment über Gott gelästert hat.

Dann gibt es widerrum Menschen, die ihren Glauben sehr stark ausleben und deshalb auch auf Dinge, wie Alkohol verzichten, was natürlich gar nicht gut von den Klassenkameraden angenohmen wird. Man wird als "anders" abgestemmpelt und manchmal sogar richtig fertig gemacht und bloß gestellt. Mir persönlich erging es noch niemals so, obwohl ich auch sehr überzeugt bin, aber ich kenne dieses Problem von anderen Christen.

Dass Deutschland voller Christen sei und dass es deshalb keine Frage sei, ob man diskrimminiert wird, ist lächerlich, denn die Zahl ist in den letzten Jahren sehr gestiegen und die dunkle Ziffer liegt wahrscheinlich noch tiefer, denn die Kirchen sind Sonntags meistens gähnend leer.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich habe noch nie bemerkt, dass es im Alltag in Deutschland einen Unterschied zwischen Christen und Nicht-Christen geben würde. Religion wird doch heute kaum mehr ausgelebt, wie sollte man auch? Diskriminiert wird man im Normalfall auch nicht und der einzige Unterschied zwischen Christen und Nicht-Christen ist doch der, das die Christen manchmal in die Kirche gehen...oder eben auch nicht. Christen werden aber sehr wohl dann diskriminiert, wenn sie mit der albernen, altmodischen Weltansicht herumlaufen, dass Gott uns alle geschaffen hat, dass es über uns richten wird und das er für alles und jedes verantwortlich ist. Dann kann ich aber auch sehr gut verstehen, wenn man solche Menschen auslacht und sie nicht toleriert. Sie geben Gott die Schuld für alles und führen alles auf ihn zurück. Dadurch drücken sie sich vor ihrer Verantwortung und das ist nun mal unreif und kindisch.

Ich habe schon oftmals Christen getroffen, die meinten diese und jene Krankheit sei eine Strafe Gottes und dieses oder jenes wäre nur Gottes Willen wegen passiert und wäre gar nicht ihre Schuld. Was für ein Schwachsinn, da verstehe ich es doch wirklich, wenn solche Menschen ausgelacht und gemobbt werden. Wenn man schon an sowas glaubt, kann man es doch für sich behalten oder etwa nicht? In Deutschland sind solche Ansichten jedoch nicht so weit verbreitet, wie zum Beispiel in Polen. Ansonsten wird Religion im Berufsleben oder Alltag eigentlich kaum thematisiert. Es spielt kaum eine Rolle. Ich fühle mich sehr wohl als Atheist und würde auch nicht mehr in die Kirche eintreten wollen. Vielleicht fühle ich mich in manchen Situationen auch wohler als andere, weil ich daran glaube, dass irgendjemand im Himmel über meine Schritte wacht und mich kontrolliert. Ich müsste mir keine Gedanken darüber machen, ob das nach biblischer Sicht richtig oder falsch ist.

@Brainsucker86
Findest du diese Denkweise nicht etwas zurückgeblieben und eingeschränkt? In der heutigen Zeit der Aufklärung wissen wir zuviel um noch an einen Gott zu glauben. Viele tun es dennoch, weil es ihnen Halt und Hoffnung gibt. Aber mal im ernst, findest du die Vorstellung eines alten, bärtigen Mannes der oben im Himmel sitzt und auf uns alle aufpasst nicht ein bisschen zu romantisch und kindisch? Für mich ist Gott eine Erfindung mit der Menschen versucht haben sich Dinge zu erklären, für die sie anders keine Erklärung finden konnten. Mehr nicht. Und das ist auf jeden Fall Atheismus. Außerdem finde ich nicht, dass winny2311 sich widerspricht, wenn er behauptet, dass er religiöse Feste aus Toleranz mit feiert. Nur weil man Atheist ist, muss man doch nicht auf Tradition verzichten und welcher Vater würde denn auf Weihnachten verzichten nur weil er nicht an Gott glaubt? Ich feiere auch immer mit, weil ich nicht alleine im Zimmer sitzen möchte, während meine Familie feiert. Warum sollte ich auch? Glaubst du alle Menschen die religiöse Feste feiern glauben auch daran? Nicht mal ein Zehntel.

Ich denke übrigens, dass du wahrscheinlich auch einer dieser scheinheiligen ''Sonnatgschristens'' bist, der in die Kirche geht und schrecklich heilig tut, aber ansonsten nicht danach lebt. Wenn du meinst, jemand müsste ''zwei Fäuste für ein Halleluja spürn'', findest du das moralisch richtig und christlich? Ich denke eher nicht, dass es das ist.

@Sippschaft
Also ich komme aus Nordrhein-Westfalen, in der Nähe von Köln. Ich kenne das aus meiner Kindheit auch noch so, dass ich immer mit meinen Eltern und meiner Oma in die Kirche gehen musste, weil meine Oma ursprünglich aus Polen kommt und auch noch dort wohnt. Kommunion und Firmung war bei uns auch ganz normal, ich habe mich als Kind jedoch schon relativ schnell gegen die Kirche gewährt und habe mich geweigert hinzu gehen, so dass ich oftmals am Sonntag morgen alleine zu Hause blieb und meine Oma mich den ganzen Tag über schief angeguckt hat oder überhaupt nicht mit mir geredet hat und meinte der Tag sei dahin, wenn man nicht in der Kirche war. ich fand diese Ansichten schrecklich altmodisch und eingeschränkt und habe mich mit der Zeit und nach einigen gewissentlichen Studien schließlich ganz gegen die Kirche gewendet. In Deutschland wird das nicht beachtet in Polen kann es schon viel eher sein, dass man deswegen diskriminiert wird. Dort ist es für jeden Jugendlichen normal Messdiener zu sein und in die Kirche zu gehen,

@winny2311
Das klingt schon ein wenig negativ und abwertend, was du da über die katholische Kirche sagst, aber ich finde da hast du nicht ganz unrecht.Die evangelische Kirche ist meiner Ansicht nach größer, weil sie moderner und weltoffener ist. Die Katholische Kirche ist noch sehr altmodisch, Frauen werden herunter gesetzt, keine Spur von Emanzipation. Wenn wundert es da, wenn sich mehr Menschen der evangelischen Kirche hin wenden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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