Alles auf erneuerbare Energien umstellen möglich?
In der Schule haben wir im Erdkunde Unterricht gerade ein sehr interessantes Thema, und zwar erneuerbare Energien beziehungsweise nichterneuerbare Energien. Zu diesem Thema sollen wir uns selber eine Frage stellen. Nach einiger Zeit des Nachdenkens kam ich dann auf eine Frage: Wird es möglich sein das die Menschheit nur noch erneuerbare Energien benutzt, anstatt von nichterneuerbare Energien?
Nichterneuerbare Energien sind Energien, die nicht wieder produziert, erneuert, wieder angepflanzt oder wieder benutzt werden können. Sie existieren nur in einer bestimmten Menge und werden immer mehr verbraucht. Nichterneuerbare Energie ist zur Zeit die Hauptenergie. Die Produkte sind Elektrizität, heißes Wasser und Öl. Man gewinnt sie zum Beispiel aus Kohle, Erdöl oder Erdgas.
Erneuerbare Energien sind Energien, die wieder produziert, erneuert, wieder angebaut, wieder gewonnen und wieder benutzt werden können. Also sind sie kontinuierlich verfügbar. Die Produkte sind die selber, wie bei der Verwendung von nichterneuerbaren Energien. Sie werden aus Sonnenlicht, Wind, Regen, Erdwärme und den Gezeiten gewonnen.
Was denkt ihr, ist es möglich das die Menschheit nur erneuerbare Energien benutzt? Was denkt ihr?
Ich denke, dass dies möglich ist. Da man, wie du selber schon geschrieben hast, die gleichen Produkte aus anderen Edukten gewinnt, ließe sich die Gewinnung dieser Produkte auch auf die erneuerbaren Energien beschränken.
Zwar wäre dies eine kostspielige Entwicklung bzw. Veränderung, da derzeit die Hauptquelle bei den Energien die nicht erneuerbaren sind, jedoch ist dies prinzipiell möglich. DA allerdings der Mensch meines Erachtens eher materialistisch veranlagt ist, würde diese Entwicklung vermutlich ausbleiben, da es den großen Führungspersönlichkeiten vermutlich zu teuer wäre, komplett auf erneuerbare Energien umzustellen, weshalb dies der Umwelt zwar schadet, aber es erst gänzliche Gewinnung aus erneuerbaren Energien geben wird, wenn es keine nicht erneuerbaren mehr gibt.
Sollte der Mensch selbst sich verändern, steht meines Erachtens einer Veränderung der Energiegewohnheiten bzw. der Energiequellen nichts mehr im Weg, wie es leider zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ist.
Resümierend würde ich daher sagen, dass es zwar möglich wäre, es allerdings an dem Materialismus des Menschen scheitert, da es zu hohe Fixkosten wären, selbst wenn im Anschluss Kosten gespart würden.
Das sehe ich ein wenig anders, die Umstellung ist nicht nur möglich, sondern sie wird auch in absehbarer Zeit kommen. Ein gesellschaftlicher Wandel wird im Moment tatsächlicher von einer gewissen Elite blockiert und sogar mit falschen Behauptungen wird massiv versucht den Wandel zu verhindern. Aber es gibt einen zunehmenden Teil der Bevölkerung die erkennen, dass ein Umstieg auf erneuerbare Energeien nicht teurer ist, sondern sogar einen enormen wirtschaftlichen Erfolg bringt.
Aussage: Ohne Atomstrom haben wir eine Versorgungslücke
Falsch: wir exportieren heute schon viel mehr Strom als wir selbst verbrauchen. Zudem sind viele Atommeiler vom Netz (Wartungsarbeiten, Störfälle) und es kommt zu keiner Lücke.
Richtig: wir haben heute so viel Energie im Netz, dass wir zu vielen Zeiten sogar Windenergie nicht ins Netz einspeisen, weil wir sonst so viel Strom im Netz hätten, dass es unter diesen Mengen kollabieren würde.
Aussage: Windenergie hat man nur wenn es windig ist
Falsch: Wind lässt sich heute schon speichern. Entweder in Form von Druckluft oder durch Pumpspeicherkraftwerke. Bei Stromüberfluss wird Wasser hoch gepumpt, bei Bedarf fließt das Wasser wieder nach unten. Das größte und vielleicht bekannteste Kraftwerk ist im Schwarzwald, der Schluchsee.
Aussage: Ökostrom ist teuer
Falsch: Ökostrom ist anders. Wenn man heute ein Kohlekraftwerk baut, dann kostet das rund 1,5 Milliarden Euro. Möchte man die gleiche Leistung mit Windkraft erzeugen, dann müsste man bis zum Dreifachen investieren. Der Unterschied liegt dann aber in den Folgejahren. Während für den Betrieb des Kohlekraftwerks jährlich einige hundert Millionen Euro für Kohle ausgegeben werden dreht sich das Windrad von alleine. Die wirtschaftlichen Erfolge der gesamten Ökoenergiebranche sind weltweit sensationell. Allein in Deutschland arbeiten über 250.000 Menschen in dieser Branche, Verdopplung in den nächsten zehn Jahren. Zudem sparen wir dadurch bereits heute rund 10 Milliarden Euro für Energieimporte ein. Etwa weitere 5 Milliarden an Sekundärkosten, dazu zählen Kraftstofftransporte, Umweltverschmutzungen usw.
Noch ist es leider nicht möglich die Verantwortlichen bei den vier Monopolisten davon zu überzeugen, dass sie aufs falsche Pferd setzen. Und mit ihren vielen Milliarden sind sie natürlich auch in der Lage sich in der Politik Gehör zu verschaffen.
Mein Freund hält Vorträge im Bereich Ökostrom und Ökogas und die Zulauf ist riesig. Das stimmt mich sehr optimistisch, dass in der Bevölkerung mehr Interesse besteht als man glauben mag. Und da kommen nicht nur Altachtundsechziger und Ökofundis, sondern da kommen ganz normale Leute, die einfach mal wissen wollen, was in Deutschland erzeugter Ökostrom wirklich bringt.
Spätestens wenn die Preise für Kohle, Öl und Gas ansteigen, dann wird es einen sehr schnellen Wandel geben. Denn E.On, RWE, Vattenfall und EnBW sind nur einem verpflichtet - ihr Gewissen ist es jedenfalls nicht - ihren Aktionären.
Das Problem der erneuerbaren Energien ist nicht nur rein technischer Art. Im Gegenteil: die Technologien um die von dir aufgezählten Energieformen zu nutzen sind bereits vorhanden, wenngleich noch Verbesserungspotenzial besteht. Das wahre Problem ist wirtschaftlicher Natur, und zwar auf zweierlei Weise.
1. Die alteingesessenen Konzerne - wie zum Beispiel Exxon - habe jede Menge Geld und somit jede Menge Einfluss. Das letzte was diese Unternehmen wollen ist, dass erneuerbare Energieformen erforscht und Anlagen zur Gewinnung ausgebaut werden, denn dann würden diese Konzerne wohl oder übel Pleite gehen.
2. Durch erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften lässt sich kein Geld verdienen. Durch den Ausbau von Anlagen zur Gewinnung alternativer, erneuerbarer Energien wäre Energie praktisch unbegrenzt verfügbar. Nach unserem profitorientieren Wirtschaftsmodell ist Überfluss aber eine negative Sache, da durch sehr hohes Angebot der Preis und somit der Gewinn sinkt.
Dies führt letztlich dazu, dass nur so wenig Geld wie möglich in Nachhaltigkeit investiert wird. Bevor wir erneuerbare Energien wirklich nutzen können, muss sich etwas in der Wirtschaft ändern.
Jetzt pack ich hier mal den Gluckscheißer aus und sag dass "erneuerbare" Energie auch nicht endlos verfügbar sind, sondern nur durch die Fusionsenergie im inneren der Sonne gespeißt werden, und die ist auch irgendwann mal ausgebrannt. So in mehrere Milliarden Jahren
Ob wir IRGENDWANN mal nur noch auf Erneuerebare Energie setzen weiß ich nicht, steigt der Energiebedarf nicht erheblich an, denk ich schon dass das irgendwann mal passieren wird.
Die Frage ist doch eher wie es mittelfristig aussieht, und da denke ich dass wir noch nicht soweit sind dass wir KOMPLETT auf erneuerbare Energien umsatteln können.
Es gibt, neben erneuerbaren Energien, auch noch andere vielversprechende Konzepte um die Energieeffizenz deutlich zu erhöhen.
Als Beispiel will ich das Konzept der dezentralen Minikraftwerken kurz ansprechen, das aktuell in der Testphase ist:
Anstatt einer Heizung kommen in Haushalte sogenannte Minikraftwerke, energieeffizente Erdgasmotoren die zur Stromerzeugung und als Heizung dienen.
Der Clou an der Sache ist dass die Minikraftwerke extern gesteurt werden, d.h. sie laufen nur wenn der Strom im Stromnetz auch gebraucht werden (oder tatsächlich mal das Warmwasser für die Heizung leer ist).
Was der Vorteil an der Sache ist?
a) Die Abwärme wird für die Heizung genutzt anstatt dass man Kühltürme o.ä. braucht, macht die Energieeffizenz um einiges besser (ich erinner mich an ca. 10-20% was ein normales Kraftwerk an Energie umsetzt 60-70% was dann in diesen Minikraftwerken umgesetzt wird)
b) Die Minikraftwerke sind innerhalb von Sekunden online, große Kratwerke haben Anlaufzeiten von 24h Stunden, d.h. man kann optimal auf Energiespitzen reagieren und danach die Minikraftwerke wieder runterfahren.
c) Der Strom muss insg. weniger Weit transportiert werden wenn er an vielen Stellen produziert wird (weniger Verluste beim Transport), besonders im Vergleich zu importen aus dem Ausland zur Spitzenlastdeckung.
Ich finde das ist als mittelfristige Lösung ein sehr guter Ansatz, der finanziell nicht übertrieben aufwendig ist, und eine deutliche Verbesserung der Situation bringt. Die Grundlast ist aber natürlich allein mit diesem Konzept nicht zu tragen, ist hier aber ja auch nich Sinn der Sache
Sehr interessante finde ich auch den Ansatz der Fusionsenergie (mit Wasserstoff als "Treibstoff"). Dabei werden 2 Wasserstoffe Atome zu einem Heliumkern verschmolzen wobei sehr viel Energie frei wird (nochmal deutlich mehr als bei dern Kernspaltung). Auch entstehen kaum radioaktive Abfälle (das Endprodukt ist nicht radioaktiv) und die Wasserstoffvorrätte dafür würden noch ein sehr sehr lange Zeit halten.
Ich denke daraus wird die Zukunft bestehen, aus Fusionsenergie mit erneuerbaren Energien wie z.B. Wind/Wasser/Sonnenenergie und moderne Energiekonzepte wie die Minikraftwerkeoder Autobatterien aus E-Autos zur Spitzenlastdeckung.
2. Durch erneuerbare Energien und nachhaltiges Wirtschaften lässt sich kein Geld verdienen. Durch den Ausbau von Anlagen zur Gewinnung alternativer, erneuerbarer Energien wäre Energie praktisch unbegrenzt verfügbar.
Mit erneuerbaren Energien kann man definitiv gut Geld verdienen, das ist aktuell einer der aufstrebensten Wirtschaftszweige.
Unbegrenzt verfügbar? Naja, nein.... erneuerbare Energien sind nicht endlos skalierbar: z.B. Wasserkraft, irgendwann ist in jedem Fluß ein Kraftwerk drin (Deutschland ist z.B. schon ziemlich erschöpft an Wasserkraftwerkstandorten), unendlich Plätze für Windanlagen gibts auch nicht etc. pp.
Auch ist das Ganze natürlich auch ne Kostenfrage, rentieren sich doch Windanlagen etc. hauptsächlich dadurch das die Betriebskosten rel. klein sind im Verhältnis zu den Anschaffungskosten.
@Threadersteller ich würd n bißchen mehr auf die Formulierung achten. Du wiederholst dich ziemlich oft z.B. "wieder angebaut, wieder gewonnen und wieder benutzt" "Was denkt ihr, ist es möglich [...]? Was denkt ihr?" und es sind rel. viele Grammatikfehler drin "Die Produkte sind die selber" bzw. deine selbstgestellte Frage macht z.b. keinen Sinn.
Ich weiß, ich bin selber nicht sonderlich gut in Sprachen/Grammatik, aber wenn du das so als Referat o.ä. schreibst/vorträgst ist das glaube ich eher kontraproduktiv
Zu den Aussagen von betty muss ich doch etwas hinzufügen:
Aussage: Ohne Atomstrom haben wir eine Versorgungslücke
Richtig. Denn Atomstrom ist eine der wenigen Energieformen, die grundlastfähig ist. Wenn das wegfällt, haben wir massive Probleme, unsere Grundlastversorgung sicherzustellen und müssen dann wohl aus Frankreich oder Tschechien Strom importieren. Andere grundlastfähige Stromerzeugungsmöglichkeiten sind große Steinkohlekraftwerke (die auch keiner möchte), Wasserkraft (deren Potential in Deutschland fast völlig ausgeschöpft ist) und Geothermie (die nur ein sehr geringes Potential hat und auch nicht ganz unproblematisch ist).
Das Problem, dass teilweise Windenergie nicht eingespeist werden kann, ist hingegen ein anderes. Es ist hier ein Problem der Infrastruktur - Windenergieanlagen stehen häufig relativ weit entfernt von Industrie und Ballungsräumen - daher ist auch das Stromnetz nicht so stark ausgebaut. Das heißt auch wenn man die Energie vielleicht nutzen könnte, würde man sie nicht zum Verbraucher bringen, weil sie nicht mehr durch den Flaschenhals Stromnetz passt. Das ist definitiv ein Problem, das noch angegangen werden muss, um den Ausbau alternativer Energien zu beschleunigen.
Aussage: Windenergie hat man nur wenn es windig ist
Teils Richtig. Zum Glück lässt sich die Energiemenge durch Wettermodelle relativ gut abschätzen und erleichtert so die Regelung der Mittel- und Spitzenlastkraftwerke. Dazu kommt, dass Windflauten nur lokal sind und im Mittel doch immer Energie zur Verfügung steht. Aber das Speichern der Energie ist im Moment absolut nicht rentabel. Das Potential für Pumpspeicherkraftwerke ist fast völlig erschöpft und die vorhandenen Kraftwerke werden ja heute schon voll ausgelastet.
Druckluft ist in naher Zukunft noch keine wirkliche Alternative, sie wird aber sicherlich an Bedeutung zunehmen. Das Problem aktuell: Wenn man Luft aus einem Druckluftspeicher entnimmt, kühlt diese sich extrem ab. Daher benötigen die aktuellen Druckluftspeicher noch große Mengen an Erdgas, damit die Turbinen schlicht und einfach nicht einfrieren.
Zur Ausgangsfrage kann man nur sagen: Ja es ist möglich, vollständig auf alternative Energien umzustellen. Aber diese Umstellung erfordert nicht nur die Investition in neue Technologien, sondern auch einen gewissen Lebenswandel bei den Menschen. Wenn man keine Grundlast mehr im Stromnetz hat, muss man entweder Energie speichern - was extrem teuer ist - oder seinen Verbrauch an der verfügbaren Leistung anpassen. Bisher ist es immer umgekehrt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Demand Side Managment: Der Strompreis wird minütlich an der verfügbaren Leistung berechnet. Bestimmte Geräte (z.B. Kältegeräte) haben eine Schnittstelle und können anhand des Preises ihren Energiebedarf regeln.
- Vehicle to grid: Wenn mal eine große Menge Elektroautos verfügbar ist, kann man diese als Energiespeicher nutzen, sofern sie am Stromnetz hängen
- Lokale Energiespeicher: Verbunden mit dem ersten Punkt kann es günstig sein, wenn man sich im Haus eine Batterie anschafft und dann zu billigen Zeiten Strom bezieht, so dass man immer seinen Bedarf decken kann.
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