Henna mit chemischer Haarfarbe mischen?
Wie ich hier schon geschrieben habe Kann man Haarfarben verschiedener Firmen mischen?, habe ich längere Haare. Und dafür brauche ich 2 Packungen Haarfarbe, weil eine immer zu wenig ist. Zwei sind zwar dann etwas zu viel, aber dann schmeiße ich immer einen Teil weg.
Nun habe ich ja hier die 2 Farben, die ich in dem verlinkten Thread angegeben habe. Da ihr mir hier davon abratet, die Farben zu mischen, habe ich noch mal im Schrank geschaut, ob ich noch einmal die gleiche Haarfarbe habe. Dabei ist mir nur noch eine Packung schwarzes Henna in die Finger gekommen. Die Haarfarbe ist auch schwarz. Von der Farbe her würde es wohl funktionieren.
Was aber passiert, wenn ich chemische Haarfarbe mit schwarzem Henna mische? Wird die Farbe dann anders? Oder kann man zur Pflege diese Farben mischen? Ich meine mal gelesen zu haben, dass Henna nicht mal eine Woche nach dem chemischen Haare färben benutzt werden darf. Ich weiß aber nicht mehr, ob diese Quelle auch wirklich richtig war und es eher ein Gerücht ist. Demnach dürfte man also die Haarfarben Henna und Chemie nicht mischen.
Hat jemand von euch schon mal Erfahrung damit gemacht, Henna benutzt zu haben und danach oder davor die chemische Farbe angewendet zu haben? Oder hat einer von euch schon mal den Henna-Brei mit Chemiehaarfarbe gemischt und angewendet? Was passiert im schlimmsten Falle, wenn man diese beiden Sorten miteinander vermischt oder direkt hintereinander anwendet?
Was passiert im schlimmsten Falle, wenn man diese beiden Sorten miteinander vermischt oder direkt hintereinander anwendet?
Hintereinander verwenden, dürfte keine großen negativen Folgen haben.
Aber von dem Mischen verschiedener Dinge, die man noch dazu direkt am Körper benutzt, würde ich dringlichst abraten. Einfaches Beispiel, welches du sicherlich auch kennst, Reinigungsmittel sollte man möglichst auch nicht miteinander mischen. Ich mache sowas gelegentlich schon, gebe ich zu. Aber nehmen wir mal an ich stecke meine Finger in mein Putzwasser, welches sich aus verschiedenen Reinigungsmittel zusammen setzt und merke das passt nicht, dann nehme ich meine Finger wieder raus und kippe das Putzwasser weg. Das ist aber was ganz anderes, als wenn man die Chemie auf dem Kopf hat. Klar kann man die Sachen rauswaschen, wenn es anfängt zu brennen. Aber oftmals brennt es ja erst, wenn es zu spät ist. Und die Spätfolgen könnten nicht ohne sein. Gerade weil die Kopfhaut doch empfindlicher ist, als die Hände.
Und da fragst was im schlimmsten Fall passieren kann. Der schlimmste Fall beim Haare färben und tönen kann bei einer leichten allergischen Reaktion beginnen, bis hin das dir die Sachen die Kopfhaut wegätzen oder dir die Haare ausfallen. Oder auch so Sachen wie das aus schwarz orange wird, weil die Farbe nicht zum Haartyp passt oder man bei der Anwendung was falsch gemacht hat.
@LittleSister: Klingt zwar einleuchtend, aber Henna ist doch ein Naturprodukt und nichts chemisches. Klar ist die Haarfarbe chemisch. Aber das Henna ist doch eigentlich nur ein Pflegemittel, dass die Eigenschaft hat auch die Haare zu färben.
Nach dem verlinkten Thread, den ich heute morgen eröffnet habe und die Antworten dazu, ist mir klar, dass bei zwei chemischen Produkte, die nicht aufeinander eingestimmt sind, eine Mischung nicht ratsam ist. Das gilt dann auch für Putzmittel, die Chemie enthalten. Da aber Henna ja vollkommen Natur ist, dachte ich, dass man da eigentlich ncihts falsch machen kann.
Diamante, auch ein Pflegemittel ist chemisch, denn es wirkt ja auf das Haar ein. Außerdem hast du geschrieben, dass du schwarze Hennafarbe verwenden möchtest, die gibt es aber nicht. Der Hennastrauch färbt nur rotbraun, also ist deiner Farbe sowieso noch ein Zusatzstoff (meist der stark allergieauslösende und krebserregende Stoff PPD, im Glücksfall Indigo) beigemengt. Selbst wenn man diesen Stoff außen vor lässt: Auch Henna besteht nicht aus einem Stoff, sondern aus vielen verschiedenen. Um es also deutlich zu sagen: Chemie ist vor allem in natürlichen Stoffen, in Henna genau so, wie in einem Kuchenteig, vorhanden.
Soviel zur sehr groben Theorie, nun zur Praxis. Ich habe noch nie Henna mit einer anderen Farbe vermischt, weil mir jeder Friseur davon abgeraten hat und sich teilweise auch weigerte über Henna gefärbte Haare zu Blondieren/ zu Färben. Bei beidem handelt es sich um komplett unterschiedliche Wirksysteme, aber wenn du es versuchen willst, sind wir hier glaube ich sehr gespannt. Zu bedenken ist aber ein weiterer Punkten, denn Henna färbt anders als konventionelle Haarfarbe, man würde den Unterschied also, sollte es funktionieren, sowieso auf dem Kopf sehen und ich denke nicht, dass du ein Scheckenmuster beabsichtigst.
Zu deinem Haarpackungsproblem kann ich dir auch etwas raten, denn jede langhaarige Frau, die ihre Haare mal färbt oder tönt, kennt das Problem wohl zu genüge. Ich mache es immer so, dass ich eine Packung komplett verbrauche und die Flüssigkeiten der zweiten oder dritten Packung, je nach Fall, zur Hälfte jeweils in ein Glasschälchen fülle, dort mit dem Pinsel vermische und anwende. Die restliche Haarfarbe ist dann ungemischt und verschlossen haltbar und kann bei der nächsten Färbung wieder verwendet werden.
Ich versuchs anders zu erklären Diamante. Die Stoffe der Haarefärbemittel sind auf einander abgestimmt, um eben unter anderem das Allergierisko zu senken. Und um das möglichst beste Ergebnis zu erzielen. Die Farben sind mit Sicherheit jahrelang ausgetestet worden, um eben die Wirkung zu erzielen. Verändert man da nun einen Stoff, ändert sich mit Sicherheit auch das Ergebnis. Oder halt auch das Risiko.
Klar ist Henna an sich pflanzlich. Aber wie Feuerputz schon sagte, schwarzes Henna gibt es von Natur aus nicht. Ich habe mich mal kurz mit Henna Tattoos beschäftigt und da wurde explizit davor gewarnt, schwarzes Henna zu verwenden, weil es gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten kann. Allerdings denke ich auch, das Henna zum Haarefärben, welches man in einem Laden kaufen kann, mit Sicherheit auch in irgendeiner Form mal getestet wurde. Ansonsten wäre es längst vom deutschen Markt genommen worden. Ich gehe in dem Fall davon aus, das du dein Henna in Deutschland gekauft hast.
Um mal in anderen Bereichen von der eher schädlichen Kombination von natürlichen und chemischen Mitteln zu sprechen. Nehmen wir als Beispiel Johanniskraut. Eindeutig eine Pflanze. Eine Pflanze die durchaus gute gesundheitliche Wirkung haben kann. Dann nehmen wir die Antibabypille. Die Pille wird von vielen Frauen verwendet, um nicht ungewollt schwanger zu werden. Viele Frauen neigen aber auch zu Stimmungsschwankungen und ähnlichen, die man durchaus mit dem natürlich Johanniskraut behandeln kann. Eben weil man sich nicht noch mehr Chemie einschmeißen möchte. Aber die Pille und Johanniskraut können zusammen fatal wirken. Eben weil Johanniskraut die empfängnisverhütenden Eigenschaften der Pille aufheben kann.
Und auch im Haushalt gibt es ähnliche Beispiele. Dir fällt im Bereich Kochen und Backen sicherlich auch einiges an natürlichen Zutaten ein, die du nicht zusammen verarbeiten würdest, weil es eben zu ungewollten Reaktionen kommt.
Und gerade auf dem Kopf wäre ich halt generell vorsichtiger. Weil man es eben eventuell nicht gleich merkt. Und ich persönlich hätte immens Panik davor, das mir die Haare ausfallen oder die Farbe statt schwarz halt entweder fleckig oder orange wird.
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass produkte der chemischen Industrie automatisch aggressiv sind und natürliche Produkte automatisch mild und sanft sind. Das ist absolut idealisierter Quatsch, der durch die Werbeindustrie gerne breit getreten wird.
Digitalis, das Gift aus dem roten Fingerhut ist ein rein natürliches Produkt. Aber eines der am stärksten wirkenden Giftstoffe der Welt. Der Biss einer Klapperschlange ist auch ein extrem ökologisches Ereignis und kann trotzdem tödlich enden.
Es ist richtig, dass man zwischen einer Färbung mit Haarfarben der chemischen Industrie und hennahaltigen Farben mindestens zwei Wochen warten muss. Alleine die Reste des einen der beiden Haarfärbemittel auf den Haaren kann dazu führen, dass das Henna in der Farbe umschlägt und z. B. ein graugrünes Färbeergebnis erzielt. Ich würde nicht so herumlaufen können.
Henna an sich, also die gemahlenen Produkte der Hennapflanze sind Naturprodukte. Allerdings ist in so gut wie allen hennahaltigen Haarfärbemitteln neben Henna noch eine ganze Batterie an chemischen Substanzen enthalten. Farbverstärker, Mittel um die Farben im Farbton zu verändern, Metallsalze. Das kann natürlich alles mit der rein chemischen Haarfarbe reagieren und das Haar wunderbar verunstalten.
Henna ist von Natur aus ein Kraut, das rötlich bis bräunlich färbt. Erntet man die Pflanzenteile unreif, entsteht farbloses Henna. Schwarzes Henna gibt es nicht. Deshalb setzt man hier im besten Fall nur Indigoextrakte zum Henna zu. Indigo ist das Färbemittel, mit dem man Blue-Jeans färbt. Indigo bleicht aber recht leicht auf dem Haar aus, so dass dann doch irgendwann der rote Indigoschimmer durchkommen würde. Deshalb enthält Henna schwarz sehr oft das von Feuerputz schon erwähnte ppd, das hoch allergisierend ist. Wenn man hier noch andere Chemikalien zufügt, entstehen wirklich unkalkulierbare Mischungen, die wahrscheinlich noch nicht mal im Tierversuch erprobt wurden. Ich würde von solchen Selbstversuchen dringend abraten.
Außerdem ist die chemische Wirkungsweise der Färbung von chemischen Oxidationshaarfaben und Hennahaarfarben so komplett unterschiedlich, dass sie sich nicht mal gegenseitig unterstützen. Selbst wenn man im glücklichen aber unwahrscheinlichen Fall keine Katastrophe herbeiführt, kann man auch keine positiven Effekte erwarten. Das beste, was man erreicht ist, dass nichts schief geht.
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