Uniwechsel zum Ende des Studiums

Hallo,

ich fühle mich zwar an meiner jetzigen Universität sehr wohl, dennoch überlege ich gerade, ob ich nicht vielleicht doch die Universität wechseln möchte. Ich zweifle allerdings vor allem daran, ob es sinnvoll ist, da ich jetzt bereits im vierten Semester bin und damit nur zwei Semester vor mir hätte.

Habt ihr vielleicht Erfahrungen mit dem Wechseln der Uni? Meint ihr es macht noch einen großen Sinn, dass ich kurz vor dem Ende noch einmal die Uni wechsle? Oder sollte ich besser noch abwarten und vielleicht erst mit dem Beginn des Master Studiums die Universität wechseln?

Ein Uniwechsel ist prinzipiell immer mit verlängerten Studienzeiten verbunden. Es gibt nämlich keine verbindlichen Lehrplan, was ein einem Studienfach an einer Universität durchgenommen werden muss. Auch wenn uns immer wieder erzählt wird, dass man mit den Leistungspunkten aus dem Bachelor-Master-System theoretisch überall studieren kann, ist das in der Praxis doch anders.

Wenn man die Uni wechselt, dann muss man zum Vorsitzenden der jeweiligen Fakultät gehen. Der ist meist auch derjenige, der für die Anerkennung von Vorstudienleistungen zuständig ist. Manchmal muss man aber auch mit seinen Scheinen zum Prüfungsausschuss gehen. Letztlich kann es Dir im schlimmsten Fall passieren, dass man Dir einige Studienleistungen gar nicht anerkennt, z.B. weil der Stoffplan in der Vorlesung an deiner alten Uni anders war.

Auch wenn Du an der anderen Uni die Prüfungen schreiben willst, schneidest Du Dich ins eigene Fleisch. An jeder Uni wird natürlich das geprüft, was gelehrt wurde. Wenn Du an deiner alten Uni etwas anderes gelernt hast, musst Du den Stoff der neuen Uni irgendwie im Selbststudium nachlernen. Das kann ganz schön in Arbeit ausarten.

Ab Besten ist folgendes Vorgehen: Gehe mal zu der Uni, an der Du gerne weiter studieren möchtest. Suche Dir dort die zuständigen Personen für die Scheinanerkennung heraus und lege ihnen in der Sprechstunde alle deine Studiennachweise vor. Bitte dann um eine Einschätzung, was Dir alles anerkannt wird und was Du noch zu studieren hast. Dann kannst Du im Grunde viel genauer sagen, ob sich in deinem Falle ein Wechsel lohnt, oder eher nicht.

BrilleWilli hat geschrieben:Meint ihr es macht noch einen großen Sinn, dass ich kurz vor dem Ende noch einmal die Uni wechsle?

Wenn Du keinen Grund für einen Wechsel hast, dann kann ein Wechsel auch keinen Sinn oder Zweck erfüllen und ist daher eigentlich eher zu vermeiden. Denn wenn es folgen hat, dann eben eher negative. Denn was machst Du, wenn Du dann feststellst, dass Du Dich dann in der neuen Stadt eben nicht wohl fühlst? Oder mit der Universität selbst Probleme hast bzw. mit den Kommilitonen nicht zu Recht kommst? Dann hättest Du einen Grund zu wechseln und dieser Wechsel könnte dann Sinnvoll sein. Aber wie wäre die ganze Aktion wohl zu bewerten?

BrilleWilli hat geschrieben:Oder sollte ich besser noch abwarten und vielleicht erst mit dem Beginn des Master Studiums die Universität wechseln?

Das wäre ein guter Punkt, um über einen Wechsel nachzudenken. Denn mit dem neuen Abschnitt kann auch das Risiko eines Wechselns eher eingegangen werden. Da hier wieder ein Startpunkt definiert ist, ist ein Eingewöhnen sicher nicht mit einem Zeitverlust verbunden.

Allerdings würde ich dennoch genau abwägen, was der Wechsel bringt und ob man den durchziehen will. Denn neben dem Studium spielen hier auch die privaten Beziehungen und das private Umfeld eine Rolle, die dann wieder auf den Verlauf des Studiums Einfluss haben können. Den positiven Einfluss merkt man meist nicht. Den negativen Einfluss hingegen sehr massiv.

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