Kupplung treten bei Kurvenfahrten?

vom 17.05.2010, 19:13 Uhr

Ich habe jetzt dieses Jahr drei Jahre meinen Führerschein der Klasse B, also den normalen PKW-Führerschein bis 3,5 Tonnen ohne Anhänger und bin vorher mit meinem Leichtkraftmotorrad von 125 ccm bereits zwei Jahre Teilnehmer am Straßenverkehr gewesen. Jedoch geht mir ein Spruch meines Fahrlehrers damals nicht mehr aus dem Kopf: "Junge, beim um die Kurve fahren darfst du die Kupplung nicht treten."

Bis heute grübel ich über den Sinn, beim Kurvenfahren die Kupplung nicht zu betätigen, und welchen Vorteil es für mich hätte, dies genau nicht zu tun. Denn bisher bin ich sowohl auf dem Leichtkraftmotorrad als auch jetzt bei meinem Auto immer so gefahren, dass ich erst am Ende der Kurve wieder "einkupple", während ich vor der Kurve den Wagen mit getretener Kupplung um die Kurve rollen lies. Bisher gab es für mich auch noch keine Situtation im Straßenverkehr, bei der dieses Verhalten für mich "falsch" oder gar gefährlich erschien.

Wer von euch kann mir sagen, was mir mein Fahrlehrer mit dem Satz sagen wollte, bzw. warum man in der Kurve die Kupplung nicht durchgetreten haben soll? Oder ist es die Aussage meines Fahrlehrers nur eine Meinung von vielen, die jedoch kein bewiesener Fakt im Straßenverkehr ist? Um eine Aufklärung wäre ich sehr froh, da mich die Frage bereits seit gut fünf Jahren verfolgt.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich persönlich vermute ja das er das einfach nur gesagt hat, weil Du - beim Schalten vor der Kurve - und das "nicht loslassen" der Kupplung quasi umsonst geschaltet hast, da der Gang ja erst "einrastet" wenn Du die Kupplung losgelassen hast.

Wirklich gefährlich, bedrohlich, unnütz oder sonstiges ist das meiner Meinung nach aber nicht. Wenn's Dir so einfacher erscheint, oder Du es so einfach eher gewohnt bist, dann würde ich sagen, dass Dir das im Endeffekt keinen Schaden einbringt, wenn Du das weiterhin so handhabst - sollte ich mich irren, bin ich gerne dazu bereit meine Meinung zu revidieren. :)

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

mein Fahrlehrer hat mir damals auch etwas ähnliches gesagt. Wenn man die Kupplung tritt wird das Auto einfach nochmals leicht beschleunigt. Deswegen kann es gerade in einer Kurve dann vielleicht sehr gefährlich werden.

Soweit ich weiß ist das so, dass das Auto aber erst ab dem dritten beim Treten der Kupplung etwas nach vorne schiebt und dadurch die Geschwindigkeit eben erhöht wird. In tieferen Gängen ist es soweit ich weiß so, dass der Motor das Auto dann mehr etwas abbremst anstatt zu schieben.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe meinen Führerschein erst seit 1 1/2 Monaten und habe meinen Fahrlehrer gefragt wieso ich das nicht machen darf.

Er meinte erstmal wegen dem Szenario das BrilleWilli erklärte. In der Fahrschule wird einem ja das Spritfahrende fahren beigebracht, so setzt man voraus innerorts im 3. Gang zu fahren. Und im 3. Ganz hat man dieses Szenario, dass man beim treten der Kupplung einen kleinen Geschwindigkeitszuwachs erwählt.

Des weiteren ist dies nur der unnötige Verschleiss der Kupplung, denn theoretisch musst du die Kupplung ja nicht treten wenn du in die Kurve fährst. Wenn du sie gedrückt hast und sie nach der Kurve wieder kommen lässt, verschleisst du sie wieder, auch wenn nur minimal.

Und dazu kommt noch der unnötige Verbrauch. Das ist das was die meisten verstehen. Wenn ich ohne getretener Kupplung in die Kurve fahre, verbrauch ich keinen Tropfen Benzin. Denn, wenn ich vorhätte in der Kurve zu beschleunigen, würde ich die Kupplung eh nicht drücken. Und man lernt auch von Anfang an (zumindest heute) beim bremsen nicht die Kupplung zu treten, außer man will zum Stillstand kommen. Deshalb wird auch immer gepredigt die Motorbremse mehr zu benutzen. Denn, im Lehrlauf verbraucht der Motor Sprit, soviel wie er nämlich zum gewöhnlichen Standgas verbraucht. Wenn ich aber einen Gang drin hab und rollen lasse, verbraucht er nichts. Ich kann es nicht recht erklären, aber es ist für mich einfach nur logisch. Deswegen fahre ich nie mit Kupplung um die Kurve um den Verbrauch und den Verschleiss so gering wie möglich zu halten und um ohne die Bremse zu betätigen geringfügig langsamer werde.

» Pakko » Beiträge: 16 » Talkpoints: 7,72 »



Innerorts im dritten Gang ist aber alles andere als spritsparend ;) Ich fahr meistens im vierten oder gar fünften Tag - aber natürlich nicht um Kurven, und ich denke, darauf hast du angespielt.

Den Verschleiß der Kupplung kann ich auch noch einsehen, macht aber für mich keinen Grund aus, eben nicht die Kupplung zu treten. Da muss ich am Tag im Stadtverkehr schon ganz andere Quantitäten kuppeln, da macht es nur die paar Mal Kurven fahren auch nicht mehr aus.

Ich habe vor drei Jahren noch gelernt, dass man sich nicht zu sehr auf die Motorbremse verlassen soll, weil die zu nutzen meist schädlicher für den Motor wäre als für die richtige Bremsen, wenn ich sie denn nutze. Kann ich auch verstehen: Ein neuer Motor kostet mehrere Tausend Euro und grenzt damit an nen Totalschaden, ein Satz neuer Bremsklötze kostet etwas im dreistelligen Bereich.

Ich versuche mal zu rekonstruieren, wie ich denn um eine Kurve fahre: Ich fahre an die Kurve an, rolle vorwärts, schalte einen Gang runter, lasse die Kupplung noch bis zum Scheitelpunkt der Kurve gedrückt und fahre erst dann wieder an. Da steckt vom Bewegungsablauf noch viel von dem anfänglichen Motorradfahrer, der ich mal war. Da konnte das Kuppeln vor der Kurve schon mal haarig werden, wenn man nicht genau wusste, ob die Drehzahl des Motors nun für den nächst kleineren Gang passt oder nicht. Außerdem greift so die Beschleunig des Fahrzeugs besser und man hat eine Sekunde mehr zu entscheiden, ob ich runterschalten muss oder nicht.

Im Übrigen - um mal minimal vom Thema abzuweichen - verbraucht mein Auto im Leerlauf (den er aber auch bei getretener Kupplung erreicht - das Standgas greift nur im ersten Gang!) nur 0,8 Liter pro Stunde (laut Anzeige). Wenn ich das jetzt auf die eine Sekunde Kurvenfahrt runterrechne, sind das weniger als 0,0002 Liter, die ich verbrauche. Somit greift für mich das "Sparsame" an der Sache nicht.

Insgesamt bin ich von den Argumenten, die hier gegeben worden sind, nicht überzeugt. Natürlich ist es anscheinend minimal schonender für das Auto, jedoch scheint es mir für alles eine genau so plausible Gegen-Erklärung zu geben. Trotzdem Danke, dass ihr mir zumindest das "Warum" etwas näher bringen konntet.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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