Sebastian Münster aus „Die Camper“ steht jetzt vor Gericht

Der 38-jährige Sebastian Münster, der in der TV-Serie „Die Camper" berühmt wurde, steht heute in Bonn vor Gericht. Ihm wird Vergewaltigung, schwerer Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Diebstahl vorgeworfen.

Eine 36-jährige Prostituierte sagt heute gegen ihn aus, sie glaubt, dass es bei Sebastian Münster nur darum ging, jemanden zu töten. Sie stieg zu ihm ins Auto und nur ein vorbeifahrender Taxifahrer habe ihn bei seiner Tat gestört. Sie erlitt Kehlkopfquetschungen und Prellungen. Durch DNA-Spuren, die an ihr gefunden wurde, konnte man Sebastian Münster auch noch eine weitere Straftat zuordnen. So soll er schon im Jahr 2001 eine 18-jährige Frau und deren Mutter beraubt und vergewaltigt haben. Sebastian Münster ist zu großen Teilen geständig und sitzt seit Oktober 2009 in Köln in Untersuchungshaft.

Gruselig. Ich hoffe, er wird gerecht verurteilt dafür. Irgendwie scheint die "Camper"-Serie ja sowas wie ein kleines Sammelbecken für Straftäter zu sein; ich kann mich daran erinnern, dass auch Willi Thomczyk, der jahrelang den Familienvater dort spielte, 2005 wegen sexueller Nötigung verurteilt wurde.

Ich frage mich ernsthaft, was in diesem Mensch vorging. Scheinbar entspricht auch alles so der Wahrheit, wenn er geständig ist und alles zu gibt.

Auch wenn dieser Mensch Schauspieler ist, steht ihm sowas absolut nicht zu. Im Gegenteil. Ich bin durchaus der Meinung, dass sowas noch mal schlimmer ist, eben weil man mehr Vorbildfunktion hat, als manch anderer. Und wir reden hier schließlich über wirklich schlimme Taten und nicht über's falsche Parken.

Da kann man nur hoffen, dass die Strafe entsprechend ausfallen wird.

Auch ein Schauspieler ist nur ein Mensch. Und Schauspieler bilden als Gruppe auch nur ein Abbild der Gesellschaft. So dürfte es eben unter den Schauspielern ebenso wie sonst in der Gesellschaft charakterstarke sowie weniger charakterstarke Persönlichkeiten geben. Und natürlich gibt es auch in dieser Berufsgruppe Menschen, die Verbrechen begehen.

Das hier nun einer erwischt wurde, spricht ja erst einmal für das System. Nun wird aber hoffentlich keiner eine Sonderbehandlung auf Grund seiner Person erwarten. Weder in Form von besonderer Härte noch in Form von besonderer Milde. Im Verfahren sollte eigentlich der Maßstab angelegt werden, der für jeden anderen Menschen auch gelten würde. Das bedeutet aber eben auch die Einbeziehung des sonstigen Umfelds. Jeder Fall ist somit ein Einzelfall!

Was mich eher an dem Beitrag hier wundert, ist die Tatsache, dass hier die Untersuchungshaft nun schon sechs Monate zu dauern scheint. Wenn nun aber jeder über das Schicksal von Marco Weiss lamentiert und die Justiz für die lange Untersuchungshaft kritisiert, sollte mal hinterfragen, wie das denn in der BRD geregelt ist! Ich wüsste im Moment keinen Grund, jemanden über eine solche Zeit in der sogenannten Untersuchungshaft sitzen zu lassen, ohne ein gerichtliches Verfahren zu eröffnen.