Versicherung für Schwarzfahrer
Schwarzfahrer haben es auch in Paris nicht leicht, einmal ohne gültiges Ticket erwischt, steht eine Strafe von 50 Euro an, Wiederholungstäter "dürfen" dann 72 Euro löhnen. Das brachte einige Einwohner der französischen Hauptstadt, das Risiko nach dem Solidarprinzip zu minimieren. Wie bei einer Versicherung zahlt jedes Mitglied der Solidargemeinschaft einen Beitrag von etwa 5 Euro in den gemeinsamen Topf ein. Wird nun ein Mitglied beim schwarzfahren erwischt, so wird es ähnlich wie bei einer Versicherung aus dem gemeinsamen Topf entschädigt.
Inzwischen gibt es in Paris mehrere dieser Kollektive, die übrigens nicht illegal sind. Die Kollektive handeln so, weil sie der Meinung sind, dass öffentliche Verkehrsmittel genauso wie Schulen oder auch das Gesundheitswesen allen Menschen unter Unterschiede zugänglich sein, was eben nur ginge, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzbar sind.
Dass diese Forderung gar nicht so utopisch ist, meint ein Ökonom der alternativen Szene hat errechnet, dass die Kosten aus dem Verkauf aller Tickets ohnehin nur 30 der gesamten Ausgaben decke, der Rest würde ohnehin schon subventioniert.
"Versicherung" für Schwarzfahrer
Das habe ich ja noch nicht gehört, wäre aber sicher klug denn so spart man sich doch einiges an Gebühren als Passagier. Bei uns in Österreich kostet eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, darunter fallen U-Bahn, Autobus, Straßenbahn und Schnellbahn innerhalb von Wien 1,80 Euro. Das heißt wenn man eine normale Fahrt rechnet, mit Rückweg kommt man da an einem Tag schon auf 3,60 Euro.
Wenn man dann einmal vergisst den Fahrschein einzulösen oder spekuliert dass man nicht erwischt wird, würde sich das mit fünf Euro für die Versicherung pro Monat nach zwei Hin- und Rückfahrten schon rechnen. Die Gebühren für die Fahrten sind nämlich leider so angestiegen, dass das Teilweise nach einigen Fahrten pro Monat schon sehr ins Geld geht.
Sollten solche Versicherungen dann aber bekannt werden und funktionieren, würden sich die jeweiligen Firmen sicher eine bessere Lösung einfallen lassen. Zum Beispiel in Amerika oder London sind diese Methoden der Fahrscheinüberprüfung sehr wirksam. Wer kein Ticket hat, kommt gar nicht zu den Zügen. Klar gibt es Ausnahmen, die auch durch diese Schranken kommen, aber das Schwarzfahren wird dort sicher besser unterdrückt als mit unserem System.
Die Frage ist nur, ob sich die Umstellung aller U-Bahn-Zugänge lohnt. Das Umbauen würde sicher eine Unmenge an Geld verschlingen und nach wievielen Jahren das Geld wieder eingespielt wäre, müsste kalkuliert werden. Ratsamer wäre da eher noch, noch höhere Geldstrafen beim Erwischen der Schwarzfahrer. Ob das andererseits dann noch vertretbar wäre und ausartet beziehungsweise erlaubt ist, kann ich auch nicht sagen.
Mehrere Fahrscheinkontrolleure wären eine andere Möglichkeit. Wie in den Zügen zum Beispiel. In Österreich geht durch jeden Zug der Bundesbahn ein Kontrolleur, der die Fahrscheine kontrolliert. Allerdings sind dort die Strecken länger und die Kontrollen somit einfacher. Ich denke nicht, dass dies bei den Wiener Linien, also den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb der Stadt so leicht umsetzbar wäre.
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