Häufigkeit von Doppelnamen

vom 15.05.2010, 15:17 Uhr

In dem Beitrag "Welchen Eindruck vermitteln Doppelnamen?" ging es darum, welchen Eindruck eben Doppelnamen vermitteln. Dabei wurde auch diskutiert, ob Doppelnamen nun im Trend sind oder eben nicht und da wurde eben auch geantwortet, dass Doppelnamen nichts Neues sind. Das sehe ich ebenfalls so, ich finde eher, dass Doppelnamen ein alter Brauch sind, der während meiner Kindheit überhaupt nicht Trend war und jetzt scheinbar wieder aufblüht.

Interessant finde ich, dass es in Deutschland vor sagen wir einmal rund 20 Jahren doch so einige Doppelnamen gegeben hat, oder zumindest dass es auch zu dieser Zeit üblich war. Ich bin nun 32 Jahre alt und ich muss sagen, dass es sowohl im Kindergarten, als auch in der Volksschule, als auch in den weiteren Schulen und auch nicht in meinem Verwandten oder Bekanntenkreis auch nur einen einzigen Doppelnamen gegeben hat! Wobei es sicher auch in Österreich welche gegeben hat, aber oft war das sicher nicht der Fall, weil sonst würde ich ja wohl zumindest irgendein Beispiel nennen können. Aber selbst mit Nachdenken fällt mir kein einziger aus meiner Kinder- und Jugendzeit ein.

Ebenso kenne ich eben auch niemanden, der auch jetzt in meinem Alter ist, der einen Doppelnamen hat, was ja eigentlich auch nur die Theorie bestätigt, dass wohl kaum oder nur wenige Doppelnamen vor 30 Jahren vergeben wurden, also zumindest in Ostösterreich.

Was würdet ihr über die Häufigkeit von Doppelnamen sagen? Waren sie eine Zeit lang weniger beliebt und jetzt wieder mehr? Gibt es da einen Unterschied zwischen Deutschland und Österreich? Es gibt ja auch einige Österreicher in etwa in meinem Alter hier? Kennt ihr in eurem Alter jemanden mit Doppelnamen oder auch nur von der älteren oder jüngeren Generation?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich sehe die Tendenz in Sachen Doppelnamen auch klar steigend! Meine Nichten und Neffen haben auch Doppelnamen und in meiner ehemaligen Klasse sowie im Kindergarten hatte im Durchschnitt fast jedes 2. Kind einen Doppelnamen! Die ältere Generation hingegen hat in den allermeisten Fällen nur einen einfachen Namen.

Die Tendenz ist klar steigend, doch woher dieses Phänomen kommt, kann ich leider nicht sagen. Wahrscheinlich sind Doppelnamen jetzt gerade mal genauso "in", wie es manchmal auch bestimmte Namen sind. Ich denke nicht, dass dieser Trend die nächsten 100 Jahre anhält.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als ich meinen Kindern vor 23 und 21 Jahren Doppelnamen gab, war der Trend schon damals bei uns in der Gegend zu Doppelnamen. Im Geburtsjahr meiner Kinder und kurz davor und danach waren sehr viele Kinder, die Doppelnamen bekamen.

Ob es ein Unterschied zwischen Österreich und Deutschland gibt, wage ich zu bezweifeln, weil ich eher denke, dass der Mensch ein Herdentier ist und wenn einer damit anfängt dann auch viele nachziehen und das eben in Gegenden, die innehralb Deutschlands sein können oder eben auch innerhalb Europas oder eben auch innerhalb Österreichs.

Einen richtigen Trend für kurze Zeit konnte ich bisher nicht sehen. Ich kenne auch Kinder, die von 0-10 Jahre alt sind und Doppelnamen haben. Ich kenne auch Erwachsene, die in meinem Alter oder älter sind und Doppelnamen haben. "Christa-Maria" war zum Beispiel der Name meiner Mutter, die mittlerweile über 80 wäre, wenn sie nicht gestoben wäre. Mein Vater hatte den Namen "Georg-Heinz" und selbst mein Opa hatte einen Doppelnamen. Er hieß "Georg-Peter". Alle Namen wurden mit Bindestrich geschrieben.

Doppelnamen gab es schon vor 100 Jahren und wenn ich an meine Kindheit zurückdenke (und ich bin fast 50) habe ich auch in meiner Klasse viele Kinder gehabt, die Doppelnamen hatten . Marie-Therese oder May-Britt sind da nur 2 Beispiele.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



tournesol hat geschrieben:Interessant finde ich, dass es in Deutschland vor sagen wir einmal rund 20 Jahren doch so einige Doppelnamen gegeben hat, oder zumindest dass es auch zu dieser Zeit üblich war.

Ich kenne allerdings niemanden, der einen Doppelnamen in dieser Zeit bekommen hat, ebenso wenig, wie es etwa zehn Jahre vorher war, als ich zur Welt gekommen bin. Bei mir gab es weder in dem ersten Kindergarten, in dem ich war, noch im zweiten noch in der Grundschule oder im Gymnasium Jungen oder Mädchen, die einen Doppelnamen hatte.

Alle Leute, die ich kenne, die einen Doppelnamen tragen sind inzwischen um die 60 Jahre alt. Da gibt es eine ganze Menge an Doppelnamen in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis. Angefangen an Hans-Werner über Hans-Günther, Klaus-Udo bis hin zu Karl-Heinz oder Hans-Jörg. Inzwischen, seit ein paar Jahren, stelle ich auch immer öfter fest, dass Doppelnamen wieder in Mode kommen. Allerdings sind es jetzt nicht mehr die älteren Namen, die man kombiniert, sondern eben die moderneren.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass man gar nicht sagen kann, ob man Leute kennt, die Doppelnamen tragen. Es wissen einige Leute aus meinem Bekanntenkreis und auch aus meiner Verwandtschaft nicht, dass meine Kinder Doppelnamen tragen. Eben weil ich nicht damit hausieren gegangen bin, dass ein Bindestrich im Namen ist. Die Namen, die ich meinen Kindern gegeben habe sind auch einzeln gesehen Namen, die man auch ohne Bindestrich sprechen kann.

Dass meine Mutter eigentlich einen Doppelnamen hat mit Bindestrich habe ich erst im Jugendalter herausbekommen. Da sie immer "Christel" gerufen wurde, obwohl sie "Christa-Maria" hiess war mir das nie bewußt. Und so wird es einigen Menschen gehen. Man kennt wahrscheinlich viel mehr Leute mit Doppelnamen, als man denkt und wenn man nicht den Ausweis von den Leuten gesehen hat, dann denkt man nicht daran. Denn meist wird nur ein Name als Rufname genommen, auch wenn der Name mit Bindestrich geschrieben wird.

Deswegen kann man eigentlich auch nicht sagen, wann dieser "Trend" war oder ob er nie aufgehört hat oder erst wieder neu entdeckt wurde. Da müsste man mal im kompletten Bekanntenkreis einfach mal nachfragen, wie das ist. Denn mit seinem Zweitname geht kaum einer hausieren. Ich habe auch drei Namen, Zwar nicht mit Bindestrich geschrieben, aber kaum einer kennt auch nur meinen zweiten Namen geschweige denn meinen dritten Namen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Aber ist es nicht so, dass eben genau dieser Bindestrich der Unterschied zwischen einem Doppelnamen und zwei Namen sein soll? Zumindest betont meine Nachbarin immer verärgert, wenn jemand nur Sarah zu Sarah-Michelle sagt, dass sie ja extra einen Bindestrich genommen haben und deswegen ist es offensichtlich, dass es eben nicht zwei Namen sondern eben ein Doppelname ist.

Und ob ein Mitschüler einen Doppelnamen hat oder nicht, denke ich bekommt man mit der Zeit schon mit. Ein Doppelname müsste doch auch im Klassenbuch oder eben auch sonst zur Gänze aufgeschrieben sein und das war bei keinem aus meiner Klasse in allen Schulen der Fall. Und auch im Freundes- und Verwandtenkreis kenne ich von vielen den zweiten oder gar dritten Namen. Das erfährt man natürlich nicht gleich bei den ersten Gesprächen, aber mit der Zeit kommt das finde ich schon irgendwie immer ins Gespräch. So gesehen, gehen zwar sicher ein paar Doppelnamen unter aber ich glaube nicht, dass es erheblich viele sind.

Demnach glaube ich schon, dass man eine generelle Vorkommenshäufigkeit feststellen kann, weil man bekommt ja auch mit, dass es eben jetzt mehrere Doppelnamen gibt, die würden dann sonst doch auch untergehen. Dass man die Häufigkeit länderspezifisch unterscheiden kann hätte ich so zunächst eigentlich auch nicht vermutet, ist mir eben nur in dem anderen Beitrag aufgefallen, was aber natürlich auch widerum purer Zufall sein kann. Ein paar Antworten geben ja noch keine aussagekräftige Statistik ab.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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