Komische Raumaufteilung bei "Zuhause im Glück"

vom 12.05.2010, 10:11 Uhr

Ab und zu schaue ich mir die Sendung "Zuhause im Glück" auf RTL2 an. Dort werden die Häuser von bedürftigen Familien umgebaut, häufig auch behindertengerecht gestaltet, da meist Familien in die Auswahl kommen, wo ein Mitglied schwer krank ist. Mir gefällt dieses Projekt und auch die meisten Design-Vorschläge der Innenarchitekten Eva und John gefallen mir ganz gut, weshalb ich da auch immer etwas Anregung mitnehme, besonders für ein zukünftiges Kinderzimmer.

Gestern wurde ich aber wieder stutzig, als ich sah, wie die Räume aufgeteilt worden waren. Die Familie hatte drei Töchter und jede bekam ein neues Kinderzimmer. Dazu wurde der Dachboden komplett erneuert und umgebaut. Was mich aber irritierte war die Raumgröße. Die beiden älteren Mädchen bekamen relativ große Zimmer, wo durch geschickte Gestaltung dann auch noch der "Arbeitsbereich" vom "Wohnbereich" getrennt war. Eine echt schicke Sache. Die kleinste jedoch bekam ein Zimmer, das eher an einen begehbaren Kleiderschrank gemahnte. Einen geräumigen zwar, aber das Zimmer war doch sehr, sehr klein im Vergleich zu dem der Schwestern.

Gut, bei mehreren Kindern ist es eben meist das jüngste, das das kleinste, weil verbleibende Zimmer bekommt, that's life. Aber zum einen zieht dieses Handwerkerteam regelmäßig irgendwo Trockenbauwände ein und trickst so mit der Raumgröße. Zum anderen befand sich auch noch direkt vor dem Zimmer der Kleinsten noch einmal ein offener Bereich, wo Eva einen Bastelraum für alle drei Mädchen hingebaut hatte. Platz wäre also da gewesen Aber anstatt dieses Stück Flur der jüngsten Tochter zuzuteilen, um deren winziges Zimmer zu vergrößern und es etwas gerechter zu machen, wurde es allen dreien gemeinsam zur Verfügung gestellt, obwohl die beiden älteren schon relativ großzügige Einzelzimmer hatten.

Vor einigen Wochen, als ich das letzte Mal die Sendung geschaut hatte, hatten sie eine für mich ähnlich verwirrende Aufteilung vorgenommen. Die Familie hatte vier Kinder, drei Jungs und ein Mädchen. Die beiden älteren Jungen waren schon im Grundschulalter, dann kam die Tochter im Kindergartenalter und ein weiterer Junge im Kleinkindalter. Nun wurden die Räume so vergeben, dass die beiden großen Jungs jeder ein relativ geräumiges Kinderzimmer bekamen und man die beiden Kleinen zunächst zusammen einquartierte. Das fand ich prinzipiell schon nicht besonders geschickt, denn sie werden nicht winzig bleiben und bei Kindern verschiedenen Geschlechts finde ich gemeinsame Zimmer immer ungeschickter als bei gleichgeschlechtlichen Geschwistern. Das geht nur bis zu einem gewissen Alter, aber so ein aufwändiger Umbau sollte ja vielleicht für länger als drei oder vier Jahre halten.

Zusätzlich war es aber so, dass das gemeinsame Zimmer der beiden jüngsten Geschwister sogar etwas kleiner war als das Einzelreich des ältesten Sohnes. So kleine Kinder brauchen ja vielleicht noch nicht so viel Platz, aber wie gesagt, sie bleiben ja nicht klein. Und der älteste Sohn war nun auch nicht so viel älter, dass man fest einplanen könnte, dass er eventuell sowieso rechtzeitig auszöge, weil er bereits erwachsen wäre, dass da eine bessere Raumaufteilung machbar wäre.

Das sind jetzt mal zwei Beispiele, wo ich mich frage, warum man das so angelegt hat. Immerhin sind die beiden Teamleiter Eva und John Innenarchitekten und keine Laien. Da muss ihnen doch aufgehen, dass das was sie tun nicht unbedingt sinnvoll und manchmal auch nicht nachhaltig ist. Übrigens war in keinem der beiden Fälle eines der Kinder behindert, so dass ein besonders großer Raum schon aus praktischen Gründen notwendig gewesen wäre. Bei Rollstuhlfahrern oder Leuten, die allerhand medizinisches Gerät brauchen, versteht es sich von selbst, warum sie einen großen Raum haben müssen. Aber hier waren die Kinder alle (wieder)gesund und kamen ohne derartiges Zubehör aus. Darum ist es für mich schwer nachvollziehbar, warum man die Kinderzimmer ganz bewusst und trotz durchaus vorhandener anderer Möglichkeiten so unpraktisch und ungerecht verteilt.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diese sogenannte Pseudo-Dokumentation ist ohnehin ein Fake, sodass alles von vorne bis hinten nicht stimmen kann/muss! Das fängt bei den Geschichten an und hört bei der Raumaufteilung auf. So kann es durchaus sein, dass die Drehbuchautoren dieser Folge (und ja, es gibt tatsächlich eigene Autoren, die sich diese Geschichten ausdenken) einfach nicht alles bedacht haben. Dies kann man also durchaus als Fehler betrachten. Ich finde die Pseudo-Dokumenationen, wie sie jetzt anscheinend im Kommen sind, ohnehin nicht nur sehr uninteressant, sondern teilweise auch sehr unglaubwürdig und unrealistisch.

» Razor » Beiträge: 404 » Talkpoints: 5,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zufällig habe auch ich die Sendung in dieser Woche gesehen und hatte sofort den gleichen Gedanken wie du! Die beiden älteren Mädchen benötigen natürlich bereits mehr Platz und es ist in gewisser Weise auch logisch, dass sie ein größeres Zimmer bekommen, dass aber die kleinste Maus so ein winziges Zimmer bekommt, fand auch ich komisch.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass in der Sendung damit gerechnet wird, dass die älteste Tochter auszieht, bis das kleinste Mädchen den Wunsch nach einem größeren Zimmer hat- ich glaube, dass das älteste Mädchen bereits 11 oder 12 Jahre alt war. Denn dann würde sich ein wenig erklären, wieso das kleinste Mädchen so ein kleines Zimmer hat.

Zudem darf man natürlich auch nicht vergessen, dass nicht jede Wand beliebig verschoben werden kann und dass es ein enormer zeitlicher Aufwand wäre, alle Wände so zu versetzen, dass alle Mädchen ein großes oder gleichgroßes Zimmer hätten.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Was mich eben an diesem Beispiel ganz besonders gestört hat, war, der Gemeinschaftsbereich. Diesen hätte man der Kleinsten sicher problemlos noch mit einräumen können, stattdessen hat man aber den vorhandenen Raum für alle drei geplant. Manchmal geht es nun eben nicht anders, das sehe ich durchaus ein. Nicht in jeder Wohnung sind die Kinderzimmer gleich groß. Und auch bei Bauprojekten hat man gewisse Rahmenbedinungen an die man gebunden ist. Aber hier war ja die Möglichkeit eben schon vorhanden, man hat sich lediglich dafür entschieden sie anderweitig zu nutzen und das fand ich so unglaublich irritierend. Warum teilt man zwei Kindern, die schon große eigene Zimmer haben noch einen Gemeinschaftsbereich zu, wenn das dritte in einer besseren Abstellkammer haust?

Ob das Ganze nun echt ist oder nicht, steht wie üblich in Frage. Ich kann nur immer nicht nachvollziehen, wie man überhaupt auf den Gedanken kommt, Räume so unsinnig zu verteilen, ob nun für echte Kinder oder für fiktive ist doch egal. Vielleicht will man hier auch ein paar kleine Aufreger einbauen, um das Publikum zu erfreuen. Mich ärgert es jedenfalls, wenn ich sowas sehe, ob real oder nicht.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe auch schon einige dieser Sendungen gesehen und ich habe mich auch schon öfters über die Raumaufteilung gewundert. Vorher war irgendwie nie für irgendwas Platz und oft müssen dann eben die Kinder zusammen in einem Zimmer sein oder die Eltern schlafen im Wohnzimmer und nach der Sendung haben plötzlich alle ihr eigenes Zimmer, ein größeres Bad geht sich in der Regel auch noch aus, ich finde das oft wirklich verwunderlich, woher der Platz plötzlich kommt.

Dass eben einfach dünnere Wände aufgestellt werden, habe ich mir auch schon überlegt, aber das kann ja auch nicht derart viel Extraraum schaffen, oder? Als ich mir dein Beispiel durchgelesen habe, habe ich mir auch kurz gedacht, ob die vielleicht damit rechnen, dass eben bald einmal ein größeres Kind ausziehen wird und so mehr Platz ist, aber da hast du ja schon Recht mit deiner Begründung, dass dann scheinbar vor allem der gemeinsame Bastelbereich sehr merkwürdig ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wahrscheinlich wird sich halt einer der "Innenarchitekten" gedacht haben, dass so ein Bastelraum doch eine ganz tolle Idee wäre und dass der unbedingt in der nächsten Sendung untergebracht werden muss. Und deshalb wurden dann eben nicht nur drei Räume gebraucht sondern vier und da man sicher auch zeigen wollte, wie toll man doch ein großes, aufteilbares Zimmer gestallten kann, ist dann am Ende eben nur noch ein kleines Zimmer für das dritte Kind übrig geblieben.

Bei solchen Sendungen ist es ja immer so, dass die Bewohner ihr umgebautes Haus praktisch vorgesetzt bekommen und selber überhaupt kein Mitspracherecht haben. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass es sich bei den Einrichtern wirklich um Leute handelt, die das professionell und tagtäglich machen, dann werden die dabei natürlich Spaß haben, weil sie endlich mal etwas neues ausprobieren können und keinen Kunden haben, der ihnen ständig reinquatscht, wie das bei normalen Aufträgen ja an der Tagesordnung ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass dabei dann nicht immer die praktischste Lösung heraus kommt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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