Boxen - Ein Sport für Bekloppte?

vom 04.09.2008, 01:26 Uhr

Also ich weiß ja nicht wie ihr das findet, aber es gibt doch schon Sportarten, wo ich mich frage, was man dran finden kann. Dazu gehört eindeutig das Boxen. Als ich gestern Abend zufällig auf die Übertragung eines Boxkampfes gestoßen bin, in denen sich mal wieder zwei Schwergewichtler gegenseitig auf den Kopf hauten, dass nur so die Schweißperlen geflogen sind und die Gesichtsmuskeln gewabbelt haben, da kommt mir einfach nur das kalte Grausen.

Wie kann man sich nur freiwillig diesen Strapazen aussetzen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas auf Dauer keine Schäden hinterlässt. Die Boxfans mögen diese Einstellung entschuldigen aber mir fehlt da einfach der Draht dazu. Wie seht ihr das?

» Kindness » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,14 »



Hallöchen,

Schwergewichtsboxkämpfe schau ich mir gelegendlich auch mal an. Zwar nicht mehr so oft wie früher aber das liegt daran das wir keine richtig guten Boxer mehr haben.

Du musst das mal aus der sicht des Boxers sehen, du wirst anerkannt als "der Stärkste Mann der Welt". Außerdem sind die Summen die sie kassieren ja auch nicht ohne. Wenn ich mir überlege das ich 3 Millinen Dollar bekommen würde wenn ich mir bissel aufs Maul hauen lasse! Davon kann man schon die Nasenop usw. bezahlen :lol:

Ich war früher ein starker Boxfan, was aber nachgelassen hat, nach dem abgang von Lewis dem letzten richtig gutem Boxer gabs ja nurnoch die Klitschkos, den rest kannst ja alle in die Tonne tretten.

Gruß
LucaToni

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

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Ich bin schon als Kind begeisterter Boxfan gewesen und ich boxe förmlich mit, wenn Boskämpfe im Fernsehen übertragen werden und würde auch gerne mal einen Kamof live sehen. Aber leider sind die Karten für mich unbezahlbar, wenn man einen guten Kampf mit guten Boxern sehen will.

Ich selber würde mir zwar auch für kein Geld der Welt die Schn*** polieren lassen, aber ich finde als Zuschauer die Kämpfe einfach klasse. Ich verstehe wohl auch manche Boxer nicht, die genau wissen, dass sie unterlegen sind und trotzddem kämpfen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hey,

ich kenne leider viele Leute die diese Meinung haben. Ich selbst gehöre dazu nicht. Ich habe durch einen Kollegen angefangen selbst mit Boxen. Das ganze nennt sich Muay Thai. Es ist Thai-Boxen, der Unterschied zwischen Thai-Boxen und dem "normalen" Boxen ist, das beim ersten
Beine, also Kicks zum Kopf, Bauch, Beinen
Knie, Oberschenkel, Bauch, Kopf
Faust, Kopf, Bauch
Ellenbogen, Kopf
Das sind die Größten unterschiede.

Aber nochmal dazu, warum schlägt man sich. Es ist nicht weil man die Lust hat jemanden zu verletzten, man will feststellen wer der bessere ist. Das ist so wie beim Fußball, diversen Computerspiel, oder der ganze restliche Sport. Warum spielt man Fußball, nur deswegen weil man sehen will wer der bessere ist und nicht weil man auf Bälle steht. So ist das beim Boxen auch.

Außerdem wenn man sich schon einmal einen Boxkampf angeschaut hat, sieht man das die Boxer danach gegenseitig Gratulieren, ich weis zwar nicht was sie sich manchmal ins Ohr flüstern aber es sieht schon mal kameradschaftlich aus. Sie gehen in die andere Ring ecke und zeigen so nochmal Respekt und das ist egal ob man Gewonnen oder auch Verloren hat.

Ich denke, es manchen Leuten liegt Boxen, manchen eben nicht, manche stehen eben auf Fußball und manche nicht, ich könnte jetzt so weiter machen und jede Sportart aufzählen, aber ich denke das kann sich jeder auch selbst denken.

Vielleicht hab ich es ja geschafft, das du den Boxsport nicht mehr so kritisch siehst.

lg oaz

» oaz1 » Beiträge: 132 » Talkpoints: 36,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selber betreibe auch Muay Thai und werde versuchen deine Frage nach dem Sinn des Boxens zu beantworten.

Zuerst einmal etwas zu dem Thaiboxtraining: Es geht in diesem Training weder darum, der Beste im Training zu sein und es geht auch nicht darum, den Gegner zu "besiegen", ganz im Gegenteil. Ein riesiges Ego hat im Gym überhaupt nichts verloren, denn es ist wirklich ein Fakt, dass man nur zusammen mit dem Gegner besser werden kann. Das heißt, wenn man den Gegner im Training überfordert, wird dieser nicht besser werden; umgekehrt verhält es sich genauso.

Das Ziel im Muay Thai ist es eher, die eigenen Grenzen zu erkunden und zu überschreiten. Im Wettkampf ist es zwar durchaus das Ziel, den Gegner zu besiegen ("Königsziel" ist der Knockout), jedoch will der Gegner sich ja so mit dir messen, sonst wäre er ja nicht angetreten. Ich denke so ein Kampf ist für Außenstehende schlimmer anzusehen als er für die Kämpfenden wirklich ist, denn dieso wurden darauf getrimmt, Schmerzen wegzustecken (Schmerz als "Freund") und die Trefferangst ist auch schon sehr weit abgebaut.

Außerdem ist das Thaiboxen für mich DIE Sportart, bei der man am meisten Respekt vor dem Gegner hat, dies wird auch deutlich an der Verbeugung vor jedem Kampf.

Ich möchte hier auch noch gerne etwas hinzufügen, was mein Trainer bei meinem letzten Training äußerte. Er war auf einer Gewerbeschau und scheint dort irgendwie Thaiboxen vorgestellt zu haben. Er hat uns gesagt, er habe sich fürchterlich über genau jene Vorurteile aufgeregt, die im ersten Post beschrieben werden. So denke die Bevölkerung von Kampfsportlern in erster Linie, dass sie ein bisschen bekloppt seien und gerne andere Leute schlagen würden. Er meinte hierzu, dass man wohl einen Kampfsport, insbesondere Muay Thai ausüben müsse, um zu verstehen, was den Reiz daran ausmacht.

Ich finde, dass er durchaus Recht mit seiner Aussage hat. Einfach beschrieben macht der Kampfgeist sehr viel aus, dieser treibt einen zu einem Kampfsport.

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» snypa95 » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,16 »


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