Dummheit ist keine Schande
Ich habe zum Thema einen Essay verfasst, ich hoffe er gefällt euch!
In unserer heutigen Zeit ist Dummheit lange keine Schande mehr. Der Begriff Schande hat sich weit hinter seine ursprüngliche Bedeutung von gebrochenem Ehrgefühl und Wertvorstellungen nieder gelassen. Man könnte schon fast behaupten Dummheit regiere die Welt!
Wir erleben es Tag täglich in jeglicher Form von Medium. Sei es nun Paris Hilton, Talkshows oder George W. Bush, die Liste ist endlos. Das Niveau unserer Gesellschaft sinkt, es könnte schon als Fass ohne Boden gewertet werden, da es irgendwie immer erreicht wird einen präsenten Fall von Dummheit zu überbieten.
Die traurige und harte Realität ist, dass diese mediale Präsens von Dummheit zum einen jede Sparte des Lebens anspricht, zum anderen aber auch an jede Altersgruppe explizit herantritt. Fängt dies für Babys und Kleinkindern schon mit den Teletubbies an, die Puddingschürfend ihr autistisches Gebrabbel von sich geben und den Kindern somit weder Tischmanieren noch richtige Artikulation vermitteln, so führt sich diese Linie durch alle Altersklassen. TV-Shoppingsender versuchen mit den fadenscheinigsten Argumenten Kunden zu locken und Frau Kallwass gibt Hilfestellung zur Selbsttherapie gegen den gelegentlichen Kaufrausch.
Von unserer Generation ganz zu schweigen, wir werden nicht nur mit einem Tsunami des Minderwertigen in Form von Internetblogs und SchülerVZ gestraft, nein! Auch die Möglichkeit sich im Internet nach Herzenslust zu exhibitionieren in Form von Videos bis hin zum selbstkreierten Versuch des musikalischen Luftmachens.
Die Hip-Hop Kultur hat nicht nur wie auch Teile der Immigration eine große Gruppe unserer Generation dazu bewogen nur noch Sätze mit Anhängseln wie „Diggah“ oder etwa „Alta“ zu versehen, sondern werden auch Themen wie der Irakkrieg als Soap darzustellen (wobei nur die erste Staffel interessant war). Reife und moralisch unantastbare Vorbilder wie Bushido, Sido und Fler sorgen dafür, dass dieser Zustand auch weiterhin alltäglich bleibt.
Wie schon am Anfang angeführt ist Dummheit keine Schande, denn auch so ist es möglich geworden sein Leben trotz dieser Form der Behinderung (Intelligenzmangel wie es die Definition beschreibt) im Prunk zu leben, ohne dass es die Gesellschaft stört. Ob man dies nun als Emanzipation der geistig Zurückgebliebenen ansehen, oder sich doch besser ernsthafte Gedanken machen sollte ist eine subjektive Frage.
Och, ich weiß nicht. Ich mag diese Art von Schwarzmalerpopulismus nicht. Dass unbedingt nur über Misssstände gelästert wird, statt mal ´glücklich einen vorzug unserer Gesellschaft herauszustellen, der wirklich top ist, scheint mir ja zur allgemeinen Kritikerkrankheit geworden. Dabei gibt es die Kritik auch in form einer positiven Betrachtungsart. Aber sich zufrieden zu zeigen, scheint keiner heute cool zu finden. Vorweg zu meiner Rückmeldung aber an dich, dr. Acula: Diese ersten Sätze richten sich nicht explizit gegen dich und dein Essay, sondern gegen alle Essays im Stil deines essays. Somit aber auch gegen dich.
Nun aber eine kleine Rückmeldung speziell zu deinem Textlein: Aus welchen Gründen findest du George W. Bush denn dumm? Ist es nicht eher so, dass er für einen Politikstil steht, der dir nicht passt? Und ist das nicht etwas anderes als Dummheit? Sturheit vielleicht? Herr Bush hat in seinem leben sicher auch mal intelligente Dinge getan. Doof nur, dass alle Welt auf seinen zweifelhaften Entscheidungen herumbolzt. Wie langweilig.
Ferner sprichst du von Talkshows: hier würde ich an deiner Stelle eingrenzen. Talkshows gibt es viele, und einige Gute. Die Doofen, die du wahrscheinlich meinst, lassen sich sicher gut zusammengefasst benennen. Was du den Kinderchen statt der Teletubbies gerne vorsetzen möchtest, frage ich mich ebenso: Goethes Faust für die gute Rhetorik und den Knigge für die Tischmanieren? In einem gewissen Lebensalter besteht die Welt der Kleinen eben nunmal noch aus quietschigen Geräuschen und viel pampigem Gemansche, das ist Kinderleben. diesen Dingen wird im Format Teletubbies Rechnung getragen - das hat wenig mit Dummheit zu tun, sondern mit einem Entwicklungsstadium des Menschen. Sicher kann man ihnen auch Bilderbücher zeigen, in denen die kleine Raupe Nimmersatt Kuchen um Torte verputzt, aber Tischmanieren werden sie dort wahrscheinlich auch nicht lernen und selbst bei jedem anderen Unterhaltungsstoff wird sich für den Anprangerer noch irgendein moralisch verwerflicher Fehler finden. Bei den Shoppingsendern stimmme ich dir zu. Dieses wilde heischen nach kollektiver Aufmerksamkeit, dass wir ja aber nicht nur im Fernsehen erdulden müssen, sondern auch überall sonst antreffen, wo wir gehen und stehen, ist schon etwas nervenraubend. Aber gibs doch zu: Auch du möchtest, dass dein Text gelesen wird, deshalb färbst du ihn auch ein wenig knallig bunt ein, das ist die übliche Masche, der sich jeder mal bedient. Mit dem Unterschied natürlich, dass shoppingsender Kapital daraus schlagen möchten und du nicht. Trotzdem: Wichtig ist auch die Aufmerksamkeit, die man erlangen will.
Was an Internetblogs im Allgemeinen nun so verdummt sein soll, musst du mir mal erklären. Es gibt ganz wissenswerte Dinger aus dieser Ecke, die ich hin und wieder gerne lese, weil sie tolle Tipps bereitstellen. Von vorn bis hinten verurteilen würde ich diese Sparte also auch nicht. Ebenso wie das Schüler-vz, das sicher seine Tücken hat, aber auch seine Stärken. Und selbst ich als alter jazzer muss dir mitteilen, dass es auch sehr energetische Hiphop-musik ohne Digga-anhängsel gibt, die tolle Rhythmen und, jaha, auch feinsinnige Texte aufweist. - Wenn man aber nur die oberfläche sehen will, gibt es die natürlich nicht.
Schlussfolgernd würde ich also meinen, dass du dir die Dinge rausgepickt hast, über die eh alle Welt herzieht und sie in einen knackig anzusehenden Text zwängst, der aber etwas pauschal geraten ist. Wenn man alles schwarz sehen möchte, kann man das sicherlich. Das hast du gut getroffen. Ich für meinen Teil möchte die Dinge um mich her dann aber doch etwas differenzierter und optimistischer angucken. Sicher ist deine Intention sehr vernünftig, das denke ich schon. Es ist ja nunmal nicht alles farbenfroh und unbedenklich, was so um uns herum passiert, allerdings ist auch nicht alles stumpf und blöde, wie du es zu vermitteln versuchst. Probiers mal mit etwas mehr Feinheiten. Bei Lesern wie mir stoßen solch pauschale Haudrauftexte nicht unbedingt auf große Begeisterung. Der Ton macht die Musik.
Nimm mir meine fiese Schelte bitte nicht krumm. Ich finds fein, dass du dir Gedanken machst. Und ich habe mir ja auch zu deinem Text viele Gedanken gemacht, nur mag ich eben diesen einseitigen Stil ganz und gar nicht gern.
Ich kann wirklich gut mit Kritik leben (sonst hätte ich meinen Text ja auch nicht "veröffentlicht") und ich finde es toll, dass du deine Meinung hier so klar darstellst, dass ersteinmal vorweg!
Nun um das ganze vielleicht etwas näher aufzudröseln: Ich habe mich eher auf das Niveau bzw. auch nicht vorhandene Niveau bezogen (Also eher Schande als Dummheit). Dies mag jetzt natürlich abgehoben klingen. "Wie kann sich dieser dahergelaufene Schnösel erlauben etwas über Niveau zu erzählen?!" Nun ja ich bin wie jeder andere Mensch auch ein subjektives Wesen und kann somit auch nur meine Meinung ausdrücken, was ich auf diese Weise versucht habe zu tun, somit kann ich Dich nur nocheinmal loben, dass du nicht wie ein Berserker angefangen hast mich zu beschimpfen sondern Kritik geübt hast wie es Menschen eigentlich tun sollten.
Um nun auf meine angesprochenen Kritikpunkte zu kommen, natürlich muss ich dir Recht geben, dass mein Essay reine Schwarzmalerein ist, unsere Welt besteht natürlich auch aus wunderbaren Dingen, das einfachste Beispiel ist Liebe jeglicher Form und dennoch wollte ich meine Kritik an unserer Gesellschaft nach außen tragen. Mögliche Gründe für unsere verschiedenen Ansichten könnten z.B. unterschiedliche soziale Umfelder oder einfach ein Generationsunterschied (nicht falschverstehen, die Vermutung beruht auf deiner Aussage:"ich als alter jazzer"). Ich bin grade im letzten Schuljahr vor dem Abitur und bekomme z.B. die Hip-Hop/Imigrationskultur am laufenden Band vorgeführt.
Für mich ist es schlicht eine tägliche Belastung nicht mehr in Ruhe Bus fahren zu können oder am Wochenende Angst haben zu müssen ein Opfer dieses Gewaltpotentials zu werden (und ich garantiere, dass diese Probleme zu 99% aus dieser Sparte unserer Gesellschaft rühren). Natürlich sollen Kinder altersensprechend medial behandelt werden, jedoch ist meiner Meinung nach die Sendung mit der Maus oder etwa die Sesamstraße mit einem größeren Sinneswert versehen. Nun könnte über das Verstehen argumentiert werden, jedoch gehört meines Erachtens nach das Fernsehgerät für Kinder die diese Sendungen nicht verstehen ausgeschlatet.
Diese Kinder sollten sich durch ihren Erkenntnisdrang Informationen "erarbeiten", denn dieser Lernprozess ist wichtiger als das Fernsehen. In der Thematik "Paris Hilton" scheinen wir wenigsten einer Meinung zu sein . George W. Bush ist in meinen Augen von seinem ganzen Erscheinungsbild her eine Schande für seine Position, wieder Subjektiv, aber denke ich auch, dass seine Glanztaten eher auf seine Berater als auf ihn zurückzuführen sind.
Über Themen wie Internetblogs oder SchülerVZ lässt sich viel und ausgibig streiten meine Einstellung dazu ist relativ einfach: Ich halte nichts davon, dass jeder jeden kenn muss, wie z.B. Lokalisten.de wirbt. Ich vertrauer eher auf "Face-to-Face" Bekanntschaften/Beziehungen. Ich hoffe ich habe jetzt meine Positionen verdeutlicht/verständlicher gestaltet. Ich bin jedoch immernoch offen für Kritk jedoch nicht für Beleidigungen!
Ich finde beide von euch vertretenen Standpunkte nachvollziehbar und gut, da sie meines Erachtens genau die Problematik wiederspiegeln, in der wir uns befinden: Es gibt keine genauen, von der gesamten Gesellschaft akzeptierten Anhaltspunkte mehr, nach denen wir unsere Kinder erziehen. Dies hat wohl unterschiedliche Gründe.
Die jungen Mütter, die oftmals selbst noch Kinder sind und nicht den blassesten Schimmer vom Leben haben, verstehen es nicht, was für ihr Kind das Beste ist und wie man es sinnvoll fördert. Doch wie sollen sie das auch können, wenn sie es selbst nicht besser kennengelernt haben. Weder von ihren Eltern noch von ihren Lehrern. Sie (Eltern!) und viele Stars leben unseren Kindern ein Leben vor, das von nichtigen Werten geprägt ist, während die wirklich wichtigen Werte in den Hintergrund geraten. Werte wie Loyalität, wirkliche Liebe, Vertrauen, Bodenständigkeit und Verantwortung wurden und werden in vielen Fällen abgelöst von "Das Leben muss immer Spaß machen, sonst ist es scheiße", Betrügereien zu den eigenen Gunsten, Narzissmuss oder Schnelllebigkeit. Bestes Beispiel für diesen Wandel ist eigentlich MTV, das mit seinen vorwiegend amerikanischen Sendungen und "Soap-Helden" genau diese Werte mit den Füßen tritt.
Einige Eltern müssen sich daher viel stärker Gedanken machen, was für ihr Kind das beste ist und diese Ziele dann auch konsequent verfolgen. Sie müssen für ihre Kinder da sein, wenn diese Hilfe brauchen und sollten ihnen auch Regeln setzen, da Kinder Regel als Orientierungspunkte brauchen. Diese Regeln müssen den kindern auch verständliche Art und Weise näher gebracht werden, wozu auch gehört, dass man ihnen erklärt, warum diese Regeln existieren und warum diese gut für sie sind.
Kinder brauchen außerdem Aufmerksamkeit und man sollte Interesse für sie zeigen. Damit vermindert man automatisch das Risiko, dass sie auf die falsche Bahn geraten.
@Dr.Acula
Ich finde deine Ansätze wirklich sehr gelungen, habe aber an manchen Stellen doch Einwände. Ich finde, der Essay eignet sich (vor allem auch in dieser Länge) bei einem solch komplexen und heiklen Thema nicht besonders gut. Er ist mir zu zynisch, differenziert zu stark zwischen schwarz und weiß oder hier zwischen "dumm" und "klug". Er ist nicht analytisch genug, da er nur Probleme relativ oberflächlich darstellt und nicht ausreichend auf Ursachen und Präventionsmöglichkeiten eingeht.
Zu Deinem Text habe ich eigentlich nichts mehr zu sagen, aber irgendwie nervt mich das eigentlich nur noch, wenn dauernd nur Schlechtes über unsere derzeitige Generation, über die Welt und das Leben gesagt wird. Ist das nicht genauso dumm wie die als dumm dargestellte Welt? Ist das nicht zu einseitig und oberflächlich?
Ich meine, ich ärgere mich auch darüber, dass ich keinen gleichaltrigen Mann gefunden habe, der nicht so dumm ist wie "Verdachtsfälle" auf RTL. Aber man kann doch nicht alle und alles über einen Kamm scheren, nur weil die Dummen auch die Lautesten sind. Man kann nicht sagen, dass alles dumm geworden ist, weil es RTL und Pro7 gibt und wenn man nicht mal "weitergezappt" hat und sich eine Dokumentaion auf Arte, 3sat, NTV oder Phoenix angeschaut hat.
Es gibt sie noch, die Intelligenz. Man muss sich nur auch mal die Mühe machen und diese großen, lauten Brocken beiseite schieben. Aber weil viele gleich so geplättet sind von dem, was einem zuerst ins Auge springt, guckt man keinen Schritt weiter und sagt sich: Ach da läuft gerade wieder ne Castingshow auf Pro7, wie dumm doch die ganze Welt ist. Man kann doch nicht von einer Sache auf das große Ganze schließen! Soziologen nennen das Wahrnemungsfehler.
Ich finde, dass wir uns selbst damit ein ganz schönes Armutszeugnis austellen. Um ein umfassendes, reelles Bild der Gesellschaft wiederzugeben, muss man die Sache schon aus verschiedenen Sichtweisen betrachten. Ich persönlich finde, dass die Gesellschaft mehr beinhaltet als nur die Fernsehsender auf der Fernbedienung zwischen 1 und 9, da gibt es mehr, als nur ein paar Kids mit selbst antrainiertem Sprachfehler, da gibt es mehr, als nur die Familien bei der Super Nanny, mehr als nur ein paar bestimmte Politiker, etc. Oder sehe ich das falsch?
Ich finde, dass man keinen solchen Text schreiben sollte, um hinterher den Stift wegzulegen und um dann wie gewohnt seinen privaten intellektuellen Beschäftigungen nachzugehen. Wer einen solchen Text schreibt, bezieht sich in die Dummheit eigentlich mit ein, wenn er einen wahrheitsgemäßen Text geschrieben hätte. Da ich das aber keinem unterstellen möchte und schon denke, dass Du Dich sinnvoll in Deinem Leben beschäftigst, sonst würdest Du nicht versuchen, die Gesellschaft zu kritisieren - was ich für sehr wichtig halte - würde ich schon sagen, dass in diesem Text der Vollständigkeit halber schon noch etwas ergänzt werden müsste, um ihn ganz korrekt zu gestalten.
Obwohl ich dem Autor des Essays in einigen Punkten nur zustimmen kann, würde ich das Ganze (wie meine Vorredner) nicht ganz zu schwarz und einseitig sehen. Meiner Meinung nach wird auch vieles im gesellschaftlichen und sozialen Bereich schlechter: Die Gesellschaft wird immer egoistischer, materialistischer, kapitalistischer. Der Mensch entfernt sich immer weiter vom Tier. Doch ob das nun eine positive oder eine negative Entwicklung ist, kann man nur schwer beurteilen. Tatsache ist jedoch auch, dass es auch vor Jahrhunderten und Jahrtausenden bereits viel Leid und Schmerz in der Welt gibt. Das Ganze wird nur durch die Medien immer stärker nach außen getragen.
Einen Fehler machst du aber meiner Meinung nach, wenn du sagst, dass die Menschen "dümmer" werden. Leute wie Paris Hilton oder George Bush sind nicht unbedingt dumm. Sie stellen sich nur eben so dar, wie die Öffentlichkeit sie haben will bzw. wie sie von den Medien dargestellt werden. Speziell im Fall Paris Hilton ist es so, dass diese Frau nicht dumm sein kann. Sie kann nur mit ihrer Intelligenz nicht viel anfangen, da ihre Gesellschaft und die Medien die Frau so zurecht gestutzt haben, dass wir es so aufnehmen, als sei sie die dümmste Frau der Welt.
Also dein Essay teilt die Welt schon sehr in schwarz und weiß ein. Ganz so einfach ist das wahrscheinlich nicht. Doch in einer Welt, in der unzuverlässige Informationsquellen wie das Fernsehen und das Internet die Welt regieren, kann man sich bei gar nichts mehr sicher sein: Was wird nach außen hin ordnungsgemäß dargestellt und was wird total übertrieben oder gar verzerrt? So wirklich kann das keiner mehr sagen.
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