BWL: Unterschiede Grundschuld/Hypothek

Nächsten Montag, also bereits in fünf Tagen, schreibe ich meine Abschlussprüfung im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen. Beim ersten Lernen des Stoffes des vergangenen Schuljahrs sind mir zwei Begriffe aufgefallen, die ich auf Anhieb nicht zuordnen konnte: Grundschuld und Hypothek. Beide Begriffe sind während der Themenreihe "Finanzierung einer Gesellschaft" auf dem Fokus der Fremdfinanzierung gefallen. Ich weiß, dass sie beide die Haftung des Schuldners beinhalten und ins Grundbuch beim Amtsgericht eingetragen werden. Doch außer diesen Gemeinsamkeiten wollen mir die unterscheidenden Merkmale dieser zwei Kreditsicherungsarten nicht einfallen.

Heute habe ich bereits meinen BWL-Lehrer zu dem Thema befragt, jedoch verlor er sich in Erklärungen der beiden Begriffe, ohne die wirklichen Unterschiede hervorzuheben, die ich zur Unterscheidung dringend benötige. Die Gemeinsamkeiten bei der Grundschuld und der Hypothek sind für mich allerdings so weitreichend, dass sie mir beinahe als Synonyme erscheinen, was jedoch falsch sein.

Ist der Unterschied zwischen den beiden Finanzierungsarten so klein, dass ich ihn nicht bemerke? Oder sind es an sich wirklich die selben Merkmale, und es hängt von Bankinstitut zu Bankinstitut ab, ob es nun Grundschuld oder Hypothek heißt? Ich hoffe, ihr könnt mir in dieser Frage etwas hilfreicher sein als mein Lehrer. Vielen Dank im Vorraus.

Auf Anhieb fällt mir eigentlich nur ein wirklicher Unterschied zwischen beiden ein. Eine Hypothek ist an den jeweiligen Kreditvertrag bzw. an die Höhe der Schuld gebunden, für den sie eingetragen wird. Eine Grundschuld ist unabhängig von dem Stand des Darlehens. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach.

Nehmen wir an, es wird ein Darlehensvertrag über 100.000Euro geschlossen. Das soll mit diesem Betrag auch gesichert werden. Sowohl Hypothek, als auch Grundschuld sind Sicherungen, die in der Abteilung III im Grundbuch eingetragen werden. Die Grundschuld bleibt jedoch die ganze Laufzeit über in der Höhe von 100.000€ bestehen. Ob das Darlehen also zum Teil oder ganz zurück bezahlt wurde ist egal, die Grundschuld beträgt weiterhin 100.000€. Natürlich kann die nach Tilgung des Kredites gelöscht werden. Oder man lässt sie als Eigentümergrundschuld stehen.

Eine Hypothek ist jedoch genau an den Betrag gebunden, der auch wirklich noch offen ist. Sind von den 100.000Euro also bereits 30.000€ getilgt, dann besteht die Hypothek nur noch in der Höhe von 70.000Euro.

Vielen Dank für deinen Erklärungsversuch. Dann versuche ich es mal in meine eigenen Worte zu verpacken, um zu vergewissern, dass ich es auch im Sinne des Erfinders verstanden habe

Also die Hypothek ist eine Kreditsicherung, die immer dem offenen Betrag, also der verbliebenen Schuld des Schuldners entspricht, und dementsprechend immer weiter sinkt, wenn der Schuldner die Tilgungsrate des aufgenommenen Kredits bezahlt. Die Grundsicherung hingegen wird bei Kreditaufnahme auf einen bestimmten Wert festgesetzt, der anders als bei der Hypothek jedoch bis zum vollständigen Abbezahlen des zu sichernden Kredits statisch bleibt, und erst verschwindet, wenn die Bank das Geld bekommen hat, dass sie vorher als Kredit rausgegeben hat (plus Zinsen).

Ist das so in etwa richtig? Bis Montag muss ich das Thema zumindest ansatzweise verstanden haben, und das geht eben nur, wenn ich es mir selbst klar mache.

Vielleicht hilft Dir das noch weiter, ist aber ein anderer Gesichtspunkt (Bankensicht): Unterschied zwischen Grundschuld und Hypothek?

Genauso ist es richtig. Also das war eigentlich immer der einzige Unterschied, der bei uns behandelt wurde. Akzessorität war das Fremdwort dazu. Aber die Erläuterung stimmte.

Für andere Unterschiede müsstest du vielleicht mal einen Banker befragen, aber ich denke, dass dieser Hauptunterschied auch wirklich das entscheidende ist.