Wohnung mieten ohne Kaution

vom 07.05.2010, 23:17 Uhr

Hallo,

A ist unzufrieden mit seiner Wohnsituation und würde gerne umziehen. Nun hat A dafür aber eigentlich für die dann anfallende Kaution gar kein Geld. Unterstützung vom Staat kann er auch nicht dafür erhalten. A hat nun gehört, dass man auch ohne die Kaution in bar zu haben, eine Wohnung mieten und die Kaution dann in bestimmten Raten abzahlen kann. Ist das wirklich so? Wie sind denn da überhaupt die Chancen eine Wohnung zu bekommen? Denn generell kenne ich es so, dass Vermieter gerne vor dem Einzug z.B. ein Sparbuch o.ä. von dem neuen Mieter in der Hand haben.

Seid Ihr vielleicht sogar schon einmal umgezogen ohne die Kaution zahlen zu können? Ob A kreditwürdig ist, weiß ich nicht, vermutlich nicht, daher kann er sich das benötigte Geld auch nicht von der Bank leihen. Kennt Ihr andere Formen der seriösen Finanzierung?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als wir in die erste Wohnung hier gezogen sind, konnten wir auch keine Kaution bezahlen und der Vermieter selber machte uns den Vorschlag eine Kautionsbürgschaft bei der Bank zu machen. Wir sind zur Bank und haben vorgelegt, was wir an Kaution zahlen müssten. Diese hat dann die Bürgschaft übernommen und wir haben dann 5 Euro im Monat der Bank bezahlt. Das bezahlt man aber dann solange, wie man in der Wohnung wohnt. Wenn A also 10 Jahre in der Wohnung wohnt, dann zahlt A auch 10 Jahre lang jeden Monat 5 Euro. Das kann unter Umständen sehr teuer werden und A bekommt dann am Ende der Mietzeit auch kein Geld zurück.

Wir würden das nie wieder machen. Wir mussten für die Kaution von 750 Euro, die wir nicht hatten dann 4 Jahre lang jeden Monat 5 Euro zahlen. Das waren schon 240 Euro, die wir der Bank bezahlt haben und wo wir nichts mehr von gehabt haben. Hätten wir die 750 Euro als Kredit von der Bank genommen wäre es billiger geworden, und man hätte dann nach den 4 Jahren die 750 Euro Kaution wiederbekommen. Und ich denke, dass man 750 Euro schon in einem Jahr abbezahlen kann und hat keine 240 Euro Zinsen bezahlt.

A sollte sich gut überlegen, wie er eine Kaution finanziert. Eine Bankbürgschaft für die Kaution ist teuer. Man merkt zwar die 5 Euro im Monat kaum, aber wenn man es zusammenrechnet, ist es viel Geld. Vor allem, wenn A vor hat langfristig in der Wohnung zu bleiben. Ein Kleinkredit ist bestimmt billiger.

Wenn A nicht kreditwürdig ist, dann wird A es auch schwer haben eine Bankbürgschaft für die Kaution zu bekommen. Denn die Bank will ja auch sicher gehen, dass sie ihr Geld bekommt und dass sie, wenn sie bezahlen muss, wenn die Kaution vom Vermieter einbehalte wird wegen Schäden in der Wohnung, das Geld auch wiedersieht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Zunächst einmal ist eine Kaution für einen Wohnung gar kein muss, ich beispielsweise brauchte für unsere aktuelle Wohnung keinen Kaution zu hinterlegen, sondern musste nur einen Fragebogen von unserem bisherigen Vermieter ausfüllen lassen.

Des weiteren ist man als Mieter grundlegend zu einer Ratenzahlung für die Mietkaution berechtigt. So besagt § 551 Abs. 2 BGB (2): Ist als Sicherheit eine Geldsumme bereitzustellen, so ist der Mieter zu drei gleichen monatlichen Teilzahlungen berechtigt. Die erste Teilzahlung ist zu Beginn des Mietverhältnisses fällig.

Viele Vermieter lassen auch direkt mit sich reden und so sind dann auch beispielsweise 12 Raten möglich. Du siehst also, es gibt genug Möglichkeiten seine Mietkaution aufzubringen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wie es sich hinsichtlich der Kaution verhält, ist Verhandlungssache. Es ist aber klar anzumerken, dass es sicher einen schlechten Eindruck machen dürfte, wenn man dem Vermieter eröffnet, sich die Kaution gar nicht leisten zu können. Da ist die Idee mit einer Bankbürgschaft oder der Ratenzahlung sicher viel besser.

Aber es gibt natürlich keine gesetzliche Regelung oder Verpflichtung, überhaupt eine Kaution zahlen zu müssen. Diese dient ja ausschließlich der Sicherheit des Vermieters. Und wenn in der Gegend, in der die betreffende Wohnung zu vermieten ist, keine Mieter zu finden sind oder das Mietobjekt nur schwer zu vermieten ist, ist es sicher leichter, hier auf eine kompromissbereite Haltung des Vermieters zu treffen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Vielen Dank für Eure wirklich hilfreichen Antworten hier. Das man natürlich am besten gleich das Geld auf ein Sparbuch einzahlt und dann schon zum Mietbeginn den Vermieter in die Hand drückt ist ja denke ich jeden klar. Aber manchmal muss man ja vielleicht erst einmal andere "Unterstützung" in Anspruch nehmen, damit es dann auch klappt.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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