Geld von Eltern verlangen für Hilfe und Arbeit berechnen

vom 08.05.2010, 14:28 Uhr

Ich würde auch nie auf die Idee kommen, von meinen Eltern für Arbeit oder Hilfe Geld zu verlangen! Das ist wirklich sehr frech von deinem Bruder! Das ganze verschärft sich ja noch dadurch, dass dein Bruder noch auf Kosten der Eltern zu Hause lebt und das, wenn ich das richtig verstanden habe mit 24 Jahren! Dann sollten deine Eltern aber auch für jedes gebügelte Hemd und gekochte Essen ebenfalls etwas berechnen, da würde er dann aber schön aus der Wäsche schauen!

Wie haben deine Eltern eigentlich darauf reagiert? In Ordnung dürften sie es ja wohl auch nicht finden, weil sonst würdest jetzt ja nicht du die Homepage machen. Dann ist nebenbei bemerkt auch die Summe sehr hoch! 500 Euro sind ja nicht gerade wenig. Ich weiß jetzt nicht, was sowas normalerweise kostet und welcher Arbeitsaufwand damit verbunden ist, aber wie gesagt, das ist eigentlich nur Nebensache.

Wenn es sehr viel Aufwand ist und dann auch noch eine regelmäßige Wartung oder dergleichen notwendig ist, würde ich es in Ordnung finden, wenn deine Eltern freiwillig ein wenig als Entschädigung geben, was sie meiner Meinung nach aber sowieso machen, weil immerhin wohnt er mit seinen 24 Jahren ja noch auf deren Kosten bei ihnen zu Hause.

Du hast geschrieben, dass er sich wohl auch an der Hausarbeit nicht wirklich beteiligt, weil er das nicht so kann. Nun gut, das sei dahingestellt, aber er könnte sich ja zumindest mit der Homepage dankbar zeigen, weil da hat er dann ja keine Ausrede mehr, dass er das nicht kann, weil das ist ja sein Bereich.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich gehöre auch zu den Kindern die für diverse Tätigkeiten von ihren Eltern Geld nehmen. Und das auch ohne mit der Wimper zu zucken. Aber als Erklärung, erstmal sind wir damit aufgewachsen, das wir für jeden Handschlag Geld bekommen haben. Das mag nun keine Entschuldigung sein, aber es ist einfach Gewohnheit geworden. Und das bezieht sich auch nicht auf alle Tätigkeiten. Und sieht mittlerweile auch ein wenig anders aus.

Hinzufügen muss ich auch, das mein Vater auch eher von der Sorte ist, der die Hand aufhält, wenn man ihn um was bittet. Zwar nicht unbedingt Geld, aber schon irgendeine, meist höherwertige Leistung. So nach dem Motto er bekommt von irgendwem irgendwas geschenkt und braucht es nicht und dann bekommen wir es, mit dem Satz dafür machst du aber das und das. Und meistens wollen wir den "Gegenstand" gar nicht.

Ich habe ja lange im Betrieb meines Vaters gearbeitet. Ach ja Überstunden waren selbstverständlich. Und das nicht zu knapp. 10 Stunden Tage keine Seltenheit, zum Grundlohn. Allerdings habe ich halt meinen Mund gehalten, weil ich erstens wusste mehr ist nicht drinne und ich zweitens halt auch mein Essen weitgehenst mitnehmen konnte.

Auch als ich nicht mehr im elterlichen Betrieb beschäftigt war, habe ich immer mal wieder geholfen. Sprich ich kam halt eh vorbei und wenn da Geschirr stand zum Spülen habe ich halt gespült. Oder auch mal irgendwas anderes gemacht. Und das auch ohne Aufforderung. Und ich habe dafür nie was gewollt, denn ich konnte mir jederzeit was zum Essen mitnehmen. Egal ob ich nun was gemacht habe oder nicht. Und ich empfand es damals nur als fair, dann halt auch mal was mit anzupacken.

Deshalb finde ich das Verhalten deines Bruders an sich auch nicht für richtig. Vorallem da ihr anderen Geschwister ja anscheinend nicht mehr daheim wohnen und ihr deshalb absolut keine Vorteile aus Hilfe bei den Eltern ziehen könnt. Nein ich meine nun nicht, das man jede Leistung aufrechnen muss. Ich meine eher, das dein Bruder halt bevorzugt behandelt wird. Und ich wäre da als Schwester auch sauer.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Es geht gar nicht so sehr darum, dass ich denke, dass es bevorzugt wird. Ich denke eher, dass ich durch sein Verhalten benachteiligt bin. Ich könnte nie zu meinem Vater sagen, er solle die Dienstleistung doch einfach bei einem Fremdanbieter machen lassen, wenn ich genau weiß wie teuer das wäre - Aber das Ergebnis davon ist, dass ich jetzt eben Stunden damit verbringen muss und ich es eben nicht so gut kann. Dabei bin ich ja aber auch die Person, die alleine lebt und alleine für ihr Leben sorgt; in meinem Leben fallen auch neben der Arbeit noch Dinge an, von denen mein Bruder nie etwas gehört hat. Ich muss kochen, putzen, Wäsche machen, ich muss Hemden bügeln, ich muss studieren, ich muss arbeiten - Er selbst geht halt morgens um 9 aus dem Haus und selbst wenn er erst abends um 20 Uhr wiederkommt, wars das für ihn. Der Rest ist Erholung.

Ich bin sauer deshalb, dass er sich nicht in der Verantwortung sieht und eigentlich genau weiß, dass ich das trotzdem mache. Ich würde auch meinem Vater versuchen den Winterreifen zu wechseln, obwohl ich das nicht könnte, wenn er Hilfe bräuchte - Obwohl mein Bruder dafür wohl eher geeignet wäre als ich. So ist es jetzt eben: Sein Spezialgebiet schiebt er ab obwohl er ausreichend Zeit dafür hätte. Deshalb bin ich nicht sauer darüber, dass er bevorzugt wird oder besser gesagt, dass etwas nicht aufgerechnet wird, sondern eher darüber, dass ich ja diejenige bin, die jetzt seine Pflichten erfüllen soll. Ich finde es einfach normal, dass man hilft. Man bekommt ja auch wieder etwas dafür und so weiß ich ja auch, dass mein Vater mir immer hilft, wenn ich ihn brauche. Ich mache nicht ihn verantwortlich für die Situation.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Prinzipiell gehöre ich dann wohl auch zu denen, die für die Hilfe die ich meinen Eltern gebe, entlohnt werde. Allerdings nicht in Geld sondern sozusagen in Naturalien. Denn wenn ich mal etwas von meinen Eltern will, dann geht das in der Regel auch ohne Probleme. Daher gleicht sich die Hilfe in meinen Augen auch recht schnell wieder aus. Wenn das nicht so wäre, hätte ich wohl auch ein schlechtes Gewissen und würde ein solches Verhalten auch bei anderen Menschen nicht gut heißen.

Die Frage ist allerdings inwiefern man dieses Verhalten wirklich beurteilen kann, wenn man nicht stets und ständig mit den anderen Beteiligten zusammen lebt. Denn manches sieht aus der Entfernung schnell anders aus als es in Wirklichkeit ist.

Aber selbst wenn alles der Wahrheit entspricht, dann haben sich beide Seiten wohl damit eingerichtet und da kann man dann auch nicht viel machen. Zwar könnte man auf die Ungerechtigkeit hinweisen, nur ist es fraglich wie darauf reagiert wird. Denn die Schilderung hört sich wirklich schon ein wenig nach Missgunst an, auch wenn das sicher nicht der Fall ist.

An Deiner Stelle, Sippschaft, würde ich dann aber auch nicht die Arbeit annehmen, die Dir schwer fällt und nicht mal Dein Fachgebiet ist. Da würde ich einfach hart bleiben, auch wenn es vielleicht schwer fällt und das schlechte Gewissen groß ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube hier wird ganz schwer Privatleben mit Geschäft zusammengeworfen. Denn das es dein Bruder ist und der sogar noch kostenlos zu Hause wohnt, ist das eine. Das dein Vater eine geschäftliche Webseite möchte und dein Bruder in dieser Branche auch Unternehmer ist, ist eine andere Sache. Und da sehe ich es als selbstverständlich an, das dein Bruder auch bezahlt wird, wenn er eine gewisse Leistung erbringt.

Sicherlich kann er innerhalb der Familie andere Preise gestalten, wie bei Fremdkunden. Aber man kann doch nicht erwarten, das er das für ein Dankeschön macht. Wenn du einen Maler in der Familie hast, dann wird er dir auch nicht für dein Lächeln die Wohnung renovieren.

Und ja, ich bekomme auch Geld von meiner Mutter, wenn ich für sie etwas erstelle, was sie woanders auch bezahlen müsste. Nur das sie eben mir dann lieber den Verdienst lässt, als das sie den Auftrag an fremde Leute gibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde es auch nicht richtig von deinem Bruder, dass er Geld verlangt, für ein paar Stunden Arbeit. Für ihn muss das ja wirklich nur eine Kleinigkeit sein. Wenn ich mir denke, was er zu zahlen hätte, wenn er eine eigene Wohnung bräuchte und alles was er sonst zu Hause noch gratis bekommt, wäre es sicher das mindeste, wenn er diese "Gefälligkeit" einfach so für deine Eltern erledigt hätte.

Ich kenne zwar deine Eltern nicht, aber meist ist es dann doch so, dass sie für eine Arbeit, mit der sie zufrieden sind, ohnehin etwas hergeben, weil sie damit eine Freude haben. Aber ich würde sicher nichts von ihnen Verlangen.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, ich finde es grundsätzlich nicht unverschämt, von den Eltern Geld dafür zu verlangen, wenn man für sie eine Arbeit erledigt, die nicht in den Haushaltsbereich fällt. Sofern man Arbeitszeit aufwendet, mit der man sonst Geld verdienen würde, kann man durchaus auch von den Eltern bezahlt werden. Es ist zwar durchaus angebracht, eine Art "Familienrabatt" zu vereinbaren, aber nur weil man das Kind der Eltern ist, muss man für sie nicht grundsätzlich umsonst arbeiten.

Eigentlich finde ich es auch nicht mal in diesem konkreten Fall verwerflich, dass dein Bruder von deinem Vater für seine Arbeit bezahlt werden möchte. Zwar halte ich es auch für falsch und relativ unverschämt, dass er trotz einer fertigen Berufsausbilung vollkommen kosten- und aufwandsfrei weiterhin bei seinen Eltern arbeitet, aber das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Es sind einfach zwei verschiedene Probleme, die man nicht gegeneinander aufwerten kann.

Die einzige Frage ist halt, ob es sich wirklich um einen Arbeitsaufwand für deinen Bruder gehandelt hätte oder ob es wirklich mit "drei Stunden rumklicken am Nachmittag" getan gewesen wäre. Nur im letzteren Fall würde ich es auch für angebracht halten, dass er deinem Vater umsonst hilft.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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