Zahlen mit 10€-Münzen und Briefmarken?

vom 10.05.2010, 21:32 Uhr

Ich besitze etliche 2€-Sondermünzen, zum einen sämtliche bisher erschienen mit Wahrzeichen deutscher Bundesländer, zum anderen 2€-Sondermünzen, die ein Ereignis (zum Beispiel die olympischen Spiele 2004 in Athen), einen besonderen Tag oder eine besondere Person darstellen. Mit diesen Münzen kann ich problemlos in Läden bezahlen, da man von diesen Sonderprägungen im Allgemeinen weiß und diese deswegen auch akzeptiert.

Nun besitze ich aber auch eine 10€-Sondermünze aus Silber. Meine Frage ist: Müssen Händler diese Münze annehmen? Denn zum einen sind die Kassen (beispielsweise im Supermarkt) nicht für solch großen Münzen ausgelegt und zum anderen kennt diese Münzen fast niemand, weswegen nur wenige ihre Echtheit beurteilen können.

Außerdem behauptet meinen Geschichtslehrerin steif und fest, Briefmarken seien in Deutschland ein offizielles Zahlungsmittel und Händler hätte diese als Währung zu akzeptieren. Stimmt das wirklich? Hat hier vielleicht sogar schon einmal jemand mit Briefmarken gezahlt?

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» snypa95 » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,16 »



Mit einer 10 Euro Münze habe ich schon bezahlt. Auch damals zu DM zeiten noch mit 10 DM Münzen. Die Geschäfte haben sie problemlos angenommen. Egal, in welchem Geschäft ich gewesen bin haben sie damals die 10 DM Münzen sogar mit Kußhand genommen. Bei den 10 Euro Münzen habe ich 2 gehabt, die ich einmal in einer Rewe Filiale ausgegeben habe und einmal in einem Schuhgeschäft. Da hat auch keiner dumm geschaut oder die Münze auf Echtheit überprügen wollen. Sie haben sich die Münze wohl angeschaut, aber dann nicht groß was gesagt.

Mit der Bezahlung von Briefmarken habe ich es noch nciht versucht, aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht so einfach ist. In Holland habe ich schon Briefmarken als Wechselgeld zurückbekommen. Aber hier in Deutschland ist mir das noch nie passiert und ich habe auch noch nie was davon gehört oder gelesen, dass man diese einfach in einem Geschäft als Zahlungsmittel benutzen kann. Hat deine Geschichtslehrerin nicht eine Quelle oder ein Gesetz, wo das genau drin steht? Da würde ich an deiner Stelle mal nach fragen, wenn sie es doch so genau weiß.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe es auch schon ein paar Mal erlebt, dass ein Kunde bei mir mit einem 10€ Geldstück bezahlt hat. Ich fand es immer echt klasse, da meine Mutter 10€-Stücke sammelt und ich mir dieses direkt austauschen konnte, um es ihr mit zu bringen.

Ansonsten stimmt es nicht, dass die Kassen, zum Beispiel die im Supermarkt keine Fächer für die Münzen haben, weil die Fächer zu klein sind bzw. die Münzen zu groß. Die Münzen passen locker in ein Fach hinein. Das Problem ist eher das, dass es kein zusätzliches Fach für 10€ Münzen gibt, so dass, wenn jemand damit zahlt, das Geldstück im 2€ Fach landet und es dann am Abend getrennt werden muss.

Dass man in Deutschland mit Briefmarken zahlen kann, habe ich noch nie gehört. Ich würde Briefmarken als Zahlungsmittel auf keinen Fall annehmen, da ich edie Briefmarken schlecht als Wechselgeld wieder zurück geben kann. Es eignet sich auch gar nicht als Zahlungsmittel, da Briefmarken aus Papier bestehen und das schnell zerknittert oder kaputt wäre, genauso, wie die Zacken der Briefmarken sicherlich nicht lange existieren würden.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nach dem Bundesbankgesetz sind nur Banknoten und Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel zu sehen und auch hier besteht ein Annahmezwang. Annahmezwang bedeutet, dass die Banknoten und Münzen zur Begleichung einer Schuld angenommen werden müssen. Die Kassiererin an einer Kasse muss also einen gültigen Schein oder eben gültige Münzen zum Bezahlen akzeptieren. Jetzt könnte man natürlich der Ansicht sein, dass Briefmarken ja auch einen aufgedruckten Wert haben und somit auch so etwas wie "Banknoten" darstellen. Dem ist aber nicht so, denn Banknoten im Sinne des Bundesbankgesetztes dürfen nur von der deutschen Bundesbank oder von der europäischen Zentralbank ausgegeben werden. Und Briefmarken druckt die deutsche Post.

Briefmarken zählen also nicht zu den gesetzlichen Zahlungsmitteln, müssen also auch nicht an der Kasse am Supermarkt akzeptiert werden. Briefmarken sind einfach nur Wertzeichen, damit kannst Du eine einzige Dienstleistung, nämlich die Beförderung durch die deutsche Post bezahlen. Ich stelle mir das auch ein bisschen mühselig vor, wenn man all die Briefmarken erstmal umtauschen gehen muss.

Man kann das natürlich als Bezahlung akzeptieren, ich habe einen kleinen Shop und da hat man natürlich auch ab und zu mal Ladenhüter. Jetzt wollte eine Kundin einen solchen Ladenhüter unbedingt haben. Sie hat mich gefragt, ob sie mit Briefmarken zahlen kann, für mich war das ok, da ich ohnehin viel verschicken muss, für mich war das also genauso gut wie Bargeld. Also habe ich das akzeptiert. Das ist dann aber im Grundegenommen ein Tauschgeschäft gewesen und keine Bezahlung.

» maryshelley100 » Beiträge: 248 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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